(Indymedia) Am 27.04.2005 fand in Bernau bei Berlin erneut ein Aufmarsch des
Märkischen Heimatschutzes (MHS) statt. Ungefähr 110 Neonazis aus Berlin
und Brandenburg marschierten unter dem Motto “Ausweisung krimineller
Ausländer” durch die Bernauer Innenstadt. Anmelder und Hauptredner war
Gordon Reinholz weitere Redebeiträge wurden von Thomas “Steiner” Wulff
gesprochen. Anwesend waren u.a. bekannte MHS-Mitglieder wie Christian
Banaskiewicz, Andreas Thürmann und Otto-Martin Reble. Auch die Bernauer
Naziszene um das Nationale Bündnis Preussen (NBP) beteiligte sich am
Aufmarsch. Desweiteren wurden Mitglieder der Anti-Antifa Potsdam, der
Autonomen Nationalisten Berlin (ANB) und der Führer der mittlerweile
verbotenen Berliner Alternative Süd-Ost (BASO) Rene Bethage gesichtet.
Wirksamer antifaschistischer Protest blieb weitestgehend aus. Das
Bürgerbündnis “Netwerk für Toleranz und Weltoffenheit” organisierte eine
Gegenkundgebung die zeitweise etwa 30 Personen besuchten. Im Zuge der
Gegenaktivitäten wurde ein linker Gegendemonstrant von der Polizei in
Gewahrsam genommen, ihm wird Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und
Störung einer Versammlung vorgeworfen.
Anlass war die Gerichtsverhandlung des 28jährigen Yasin C., dem Besitzer
eines Dönerimbiss in Zepernick, dem vorgeworfen wird 1994 und Anfang
des Jahres 2005 junge Mädchen sexuell genötigt zu haben. (Vgl.
hier) In Reaktion darauf
wurden auf das Lokal mehrere Anschläge verübt: Am 20.03.05 wurde es mit
Hakenkreuzen beschmiert, die Eingangstür zerstört und ein
Molotov-Cocktail in das Gebäude geworfen. (Vgl.
hier) Am 25.03.05 wurden ca. 60
Plakate mit rassistischen Beschimpfungen im Umfeld des Lokals geklebt
auf denen der Inhaber als “Kinderschänder” bezeichnet wurde. Dieses
Vorgehen macht deutlich, dass es sich bei den Tätern um millitante
Neonazis handelt.
Demonstration ohne Zwischenfälle
(MAZ) Am Mittwochabend beteiligten sich gegen 19 Uhr in Bernau ca.140 Demonstranten des rechten Spektrums an einem angemeldeten Aufzug des “MHS” (Märkischer Heimatschutz). Im Vorfeld wurde durch die Polizei mit dem Versammlungsleiter ein Kooperationsgespräch geführt und Auflagen erteilt. Auf dem Bernauer Marktplatz stoppte der Aufzug planmäßig, um eine Kundgebung abzuhalten.
Zu diesem Zeitpunkt hatten sich ca. 30 Gegendemonstranten versammelt. Ziel dieser Kundgebung war es, sich gegen Rechts und den Nationalsozialismus auszusprechen.
Der Aufzug des “MHS” setzte sich nach der Kundgebung in Bewegung und endete nach geplantem Verlauf gegen 21 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz.