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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenkveranstaltung für die Opfer der NS-Erbgesundheitsgerichte in der Lindenstraße 54

Pots­dam — Am 19.01.09 wandte sich die VVN-BdA mit einem Brief an den Ober­bürg­er­meis­ter und informierte über unser Vorhaben, am Gebäude in der Lin­den­str. 54 eine Gedenk­tafel anzubrin­gen, die auf die Tätigkeit des Erbge­sund­heits­gericht­es Pots­dam an diesem Ort und die Rolle der Erbge­sund­heits­gerichte im Kon­text des ras­sis­tis­chen NS-Men­schen­bildes hinweist.

Da sich am 10.03.09 die erste Ver­hand­lung des Pots­damer Erbge­sund­heits­gericht­es zum 75. Male jährt, woll­ten wir die Tafel an diesem Tage gern einweihen.

Unser Anliegen wurde an die Gedenk­tafelkom­mis­sion weit­ergegeben. Lei­der wird sich dieses Gremi­um trotz unser­er Bitte erst wenige Tage nach dem 10.03.09 tre­f­fen. Daher kann eine Anbringung der Gedenk­tafel nicht zu dem von uns favorisierten Ter­min erfol­gen. Wir bedauern dies ausdrücklich.

Die VVN-BdA hält eine eigene Gedenk­tafel für die Opfer der Erbge­sund­heits­gerichte in Pots­dam für uner­lässlich. Nach unser­er Auf­fas­sung ist die Lin­den­straße 54 als zen­traler Ort der Ver­fol­gung der einzige Platz in der Stadt, der sich dafür anbietet.

Wir möcht­en daher am Mon­tag, dem 09.03.2009 11 Uhr an der Lin­den­straße 54 eine kleine Gedenkver­anstal­tung durch­führen, zu der wir alle inter­essierten Potsdamer/innen her­zlich ein­laden. In diesem Rah­men möcht­en wir dem Ober­bürg­er­meis­ter sym­bol­isch auch einen Textvorschlag für die Gedenk­tafel überreichen.

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Antifaschismus

Stress für die Spieler des Fußballvereins “SV Eintracht 06” Prenzlau

Pren­zlau (ipr) Aufre­gung herrscht im Pren­zlauer Kle­in­feld­fußball. Die Stadt Pren­zlau dro­ht den 18 Mannschaften, die in zwei Ligen um Pokal und Meis­ter­schaft spie­len, die Plätze zu sper­ren. Grund: Der Vere­in “SV Ein­tra­cht 06” beken­nt sich im Netz zum recht­sex­tremen “Bünd­nis Uck­er­mark” und ste­ht damit plöt­zlich im Abseits.

Auf der Web­site der NPD Barn­im-Uck­er­mark (BUM) wird dementsprechend mächtig vom Led­er gezo­gen. Ein Sportvere­in nation­al denk­ender sport­begeis­terte Pren­zlauer Bürg­er sei einem Gesin­nung­ster­ro­ran­griff aus­ge­set­zt, ist dort zu lesen. Das Logo des Klubs, seine Web­site und das Auftreten der Spiel­er in ihren Klub­far­ben sei ver­boten worden.

Tat­säch­lich wurde das Gäste­buch der Web­site des Vere­ins let­zten Fre­itag gelöscht und der Link aus dem Inhaltsverze­ich­nis gestrichen. Zu lesen gab es dort Grußadressen recht­sex­tremer Kam­er­ad- schaften und des NPD Ortsver­bands Pren­zlau, den es zu diesem Zeit­punkt laut Erk­lärung der NPD BUM noch gar nicht gegeben haben soll.

Unter der Web-Adresse logr.org/buendnisuckermark1 präsen­tiert sich seit Okto­ber let­zten Jahres das “Bünd­nis Uck­er­mark”. Bere­its bekan­nte Nazi Kam­er­ad­schaften wie “Heimatschutz Ger­ma­nia”, “Nationale Aktivis­ten Pren­zlau Uck­er­mark”, “Märkische Aktions­front” waren ein Webpräsen­ta­tions­bünd­nis mit der Web­site “Ger­man­is­che Vor­na­men” und dem Fußbal­lk­lub “FC Ein­tra­cht 06” einge­gan­gen. Der Vere­in spielt in der Pren­zlauer Stadtli­ga und Stadtk­lasse für Kle­in­feld­fußball­mannschaften gemein­sam mit Fußball­mannschaften wie “Feuer­wehr”, “Medi­zin”, “Preußen 02” und “Nette Enkelz” um Meis­ter­schaft und Pokal.

Zwei Mannschaften schickt der Vere­in ins Ren­nen, die mit Trikot-Wer­bung für eine Gast­stätte im Pren­zlauer Robert-Schulz-Ring und des “Tex­til­druck-Eber­swalde” auflaufen, der Fir­ma des Ex-Märkischen Heimatschützers und Patrons der recht­sex­trem­istis­chen Szene im Barn­im und der Uck­er­mark Gor­don Rein­holz. Gor­don Rein­holz betreibt im Web den “NMV-Ver­sand”, der vieles bietet, was das recht­sex­treme Herz an Klei­dung und Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al begehrt.

Das kreis­runde Vere­inssym­bol stellt zu ein­er Hälfte einen Reich­sadler aus der Zeit des Nation­al­sozial­is­mus dar. Allerd­ings fehlt aus strafrechtlichen Grün­den das Hak­enkreuz im Eichenkranz, der sich in den Fän­gen des Adlers befind­et. Den Eichenkranz in den Fän­gen des Adlers gab es aber nur in den Jahren 1935 bis 1945 als Staatssym­bol. Mit­tler­weile ist es eine beliebte Meth­ode bei Uck­er­märk­er Nazis, auf das Hak­enkreuz durch offen­sichtlich­es Weglassen hinzuweisen. Die Autonomen Nation­al­is­ten von den “Hate­core War­ri­ers Uck­er­mark” bedi­enen sich des Sel­ben Stilmit­tels bei ihren in Bangladesh gewebten T‑Hemden. Aus den roten Fah­nen ist der weiße Kreis mit dem Hak­enkreuz ausgestanzt.

Kay Plich­ta, Staffelleit­er der Stadtli­ga bestätigte gegenüber “gegenrede.info” die Vorkomm­nisse. Er sagte, dass es am kom­menden Dien­stag ein Gespräch zwis­chen Stadt und Vere­in geben werde, um die Vor­würfe zu klären. Auf Nach­frage wies er aus­drück­lich darauf hin, dass die Spiel­er des “FC Ein­heit 06” wed­er während der Spiele noch am Spielfel­drand mit Nazi-Pro­pa­gan­da aufge­fall­en seien.

Inforiot