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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

8. Mai – 75. Jahrestag des Tags der Befreiung vom NS

Der 8. Mai 1945 markiert als „Tag der Befreiung“ das Ende der Gewaltherrschaft der Nation­al­sozial­is­ten und ihres soge­nan­nten Drit­ten Reich­es. „Wir wollen an diesem Tag der Mil­lio­nen Men­schen gedenken, die unter der gnaden­losen Kriegs‑, Besatzungs- und Ver­nich­tungspoli­tik der Nazis lei­den mussten,” ruft das Net­zw­erk zur Teil­nahme auf. Durch den von Deutsch­land aus­ge­hen­den faschis­tis­chen Angriff auf die Men­schlichkeit ver­loren unglaublich viele Kinder, Jugendliche, Erwach­sene und alte Men­schen ihr Leben, ihre Frei­heit, ihre Gesund­heit, ihre Hoff­nung, ihre Lieb­sten. Dieser Tag stellt für Mil­lio­nen von Ver­fol­gten und Opfern die Befreiung von der Bar­barei des Nation­al­sozial­is­mus zwis­chen 1933 und 1945 in Deutsch­land dar.

Das Bernauer Net­zw­erk für Weltof­fen­heit lädt für Fre­itag, den 8. Mai, zum indi­vidu­ellen Gedenken an das Ende des Zweit­en Weltkrieges und der Befreiung vom Hitler­faschis­mus vor 75 Jahren ein.
Tra­di­tionell fand die Gedenkver­anstal­tung des Net­zw­erkes in den let­zten Jahren an drei Orten in der Stadt Bernau statt — am Sow­jetis­chen Ehren­mal, am Deser­teur­denkmal und am Mark­t­plazu bzw. vor der Galerie in der Bürg­er­meis­ter­straße in der Nähe der Stolper­steine. Auf Grund der aktuellen Ereignisse und Ein­schränkun­gen ist in diesem Jahr eine zen­trale Ver­anstal­tung nicht durch­führbar. Deshalb laden wir dazu ein, das Gedenken am 8.Mai 2020 indi­vidu­ell zu bege­hen und auf dem Weg zwis­chen den drei Orten sicht­bare Zeichen des Erin­nerns, gerne auch mit aktuellem Bezug, zu hin­ter­lassen. Dies kann in z.B. in Form von Botschaften, Gedanken, Zitat­en und Anre­gun­gen, aber auch durch Musik­stücke oder andere kün­st­lerische Dar­bi­etun­gen geschehen. Auf die aktuellen Verord­nun­gen hin­sichtlich COVID 19 ist in jedem Fall zu achten.
Für Men­schen, denen es nicht möglich ist, ihre Gedanken per­sön­lich abzule­gen, beste­ht das Ange­bot, diese per Mail an das Net­zw­erk zu schicken. 

Auf zwei Aktio­nen im Rah­men des Gedenkens am 8.Mai sei an dieser Stelle expliz­it hingewiesen:
Die “Gedenk-Plane” am Mark­t­platz — hier kön­nen Gedanken und Erin­nerun­gen ans Kriegsende oder zum The­ma Frieden geschrieben wer­den. Diese Plane kann auch am 8. Mai selb­st genutzt wer­den. Lei­der wird der Edding immer wieder entwen­det, deshalb bitte möglichst selb­st einen mit­brin­gen und auch Anderen anbieten.”
https://www.bernau-bei-berlin.de/de/buergerportal/aktuelles/stadtnachrichten/artikel-erinnern_ans_kriegsende.html

Die Mit­mach-Aktion der Galerie — Eine kollek­tive Plakat­gestal­tung unter dem Mot­to “GIB MIR DEIN WORT FÜR FRIEDEN”. Am 8. Mai führt Kün­st­lerin Jos­si Rück­er die Worte der Teilnehmer*innen gestal­ter­isch zusam­men. Der Regen­bo­gen umspan­nt alles Gesagte und Gezeigte als Sym­bol der Vielfalt und Ver­bun­den­heit. Sie hat auch die ein­drucksvolle Ausstel­lung “Die Kinder der Ora­ma” in der Galerie und das par­al­lel laufende Face­book-Ausstel­lungstage­buch “Hin­ter ver­schlosse­nen Türen” erstellt
(https://www.galerie-bernau.de/veranstaltungen/aktuell.html )

Sor­gen wir gemein­sam dafür, dass in Deutsch­land ein weltof­fenes Kli­ma herrscht und nie wieder Unfrei­heit, Nation­al­sozial­is­mus, Ras­sis­mus und Anti­semitismus den Ton angeben!“, so unser Anliegen auch dieses Jahr. „Alle, die dieses Anliegen unter­stützen wollen, sind her­zlich ein­ge­laden, sich zu beteili­gen, Ihre Gedanken und Botschaften im öffentlichen Raum sicht­bar zu machen, indi­vidu­ell Blu­men oder Gedanken abzule­gen und gern auch die Thüringer Erk­lärung zum 75. Jahrestag der Befreiung von Buchen­wald mit zu unterze­ich­nen. https://www.thueringer-erklaerung.de/erklaerung#top

Bernauer Net­zw­erk für Weltoffenheit

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Sonstiges

Geflüchtete werden zu Straftätern erklärt

Einige Geflüchtete aus dem Barn­im haben Straf­be­fehle bekom­men. Vorge­wor­fen wird ihnen entwed­er “ille­gal” nach Deutsch­land ein­gereist zu sein oder sich “ille­gal” in Deutsch­land aufge­hal­ten zu haben. Die Ini­tia­tive “Barn­im für alle” protestiert dage­gen, dass die Geflüchteten so zu Straftätern erk­lärt wer­den und organ­isiert mit ein­er Spenden­samm­lung Solidarität.

Musa* ist aus dem Sudan geflüchtet, weil er dort poli­tisch gegen die Dik­tatur aktiv war. Ihm wird vorge­wor­fen, dass er wissentlich ohne Papiere von Frankre­ich nach Deutsch­land weit­erg­ereist sei. Er ver­ste­ht nicht warum er krim­i­nal­isiert wird: “Aus mein­er Sicht macht es keinen Sinn, dass ich eine Strafe bekomme, weil ich Asyl beantrage. Ich habe mich doch sel­ber bei der Polizei gemeldet, um Asyl zu beantragen.”

Auch Seyed* wurde als Oppo­si­tioneller im Sudan erfol­gt. Als Stu­dent gelang es ihm ein Visum für eine Kon­ferenz in Deutsch­land zu erhal­ten. In einem Straf­be­fehl wird ihm nun vorge­wor­fen, dass er erst etwa 2 Wochen nach Ablauf des Visums Asyl beantragt hat. Seyed sagt dazu: “Ich bin nach Deutsch­land gekom­men, um Schutz vor dem Staat zu suchen, habe aber stattdessen eine Strafanzeige bekom­men. Woher sollte ich in der ersten Zeit in Deutsch­land die Geset­ze und Ver­fahren ken­nen? Ich brauchte Hil­fe bei der Suche nach Schutz, aber danach wurde es lei­der kompliziert.”

Bei­de haben sich eine Anwältin genom­men und Wider­spruch gegen ihre Straf­be­fehle ein­gere­icht. Sie warten nun auf ihre Gerichtsverfahren.

Die deutschen Behör­den gehen immer mas­siv­er gegen Geflüchtete vor. Statt den hier leben­den Men­schen das Ankom­men zu erle­ichtern, wer­den sie sog­ar zu Straftätern abgestem­pelt!” sagt Thomas Janosch­ka von der
Ini­tia­tive Barn­im für alle. “Geflüchtete soll­ten nicht durch Abschiebung und Krim­i­nal­isierung bedro­ht werden.”

Die Geflüchteten brauchen Geld für Anwalts- und Gericht­skosten und auch das Bezahlen der Strafen ist ihnen aus den Sozialleis­tun­gen die sie bekom­men nicht möglich. Die Ini­tia­tive Barn­im für alle sam­melt deswe­gen für diese und ähn­liche Fälle Spenden, um die Geflüchteten nicht allein zu lassen.

Spendenkon­to
Barn­im für alle
IBAN: DE 78 1705 2000 1110 0262 22
Sparkasse Barnim

Kon­takt: 0151- 456 83 203
http://refugeeswelcomebarnim.blogsport.de/
refugees-welcome@so36.net

* Name geändert

Inforiot