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300 in Rathenow

RATHENOW (Infori­ot) Rund 300 Antifa nah­men an der Demo “Wegse­hen war schon immer Scheiße — Nazistruk­turen zer­schla­gen!” am Sam­stag teil. In Rede­beiträ­gen prangerten unter anderem die Bran­den­burg­er Flüchtlingsini­tia­tive und die JD/JL die Igno­ranz der Lokalpoli­tik gegenüber der Naziszene an. Immer wieder kommt es in Rathenow zu Über­grif­f­en von Recht­en (Doku­men­ta­tion siehe hier), hinzu kommt, dass kür­zlich ein Viet­namese ums Leben kam, als er ohne augen­schein­lichen Grund vor der Polizei flücht­en wollte. Es wird gemut­maßt, dass der Tote ein Zigaret­ten­händler war, der Angst vor den Kon­troll­meth­o­d­en der Polizei hat­te (Presse­bericht).

 

Ein Demoteil­nehmer warf — Gerücht­en zufolge — mit Bier­flaschen auf Rechte, die von einem Fen­ster aus die Demo beobachteten. Später kam es auf­grund dieses Vor­falls zu ein­er Fes­t­nahme. Schon weit am Anfang der Demo war die Polizei Rich­tung Laut­sprecher­wa­gen gestürmt — Anlass war das Abspie­len eines Titels der Punkband Slime (“ACAB”). Der Demozug führte unter anderem an einem bekan­nten Rathenow­er Rech­t­en­tr­e­ff, der Kneipe “Don Promil­los” vor­bei, in der sich sichtlich viele Nazis aufhielten. 

 

Hier ein aus­führlich­er Augen­zeu­gen­bericht aus www.indymedia.de:

 

Rathenow: 300 Linke auf der Strasse 
Aus: Indy­media

 

In der bran­den­bur­gis­chen Kle­in­stadt Rathenow waren heute 300 Linke auf der Strasse, um gegen den ras­sis­tis­chen Nor­malzu­s­tand und die rechte Hege­monie zu demonstrieren.
Klein­buerg­er schock­en — am ein­fach­sten durch Antifaar­beit in Brandenburg!! 

 

Auf der Route, die ein­mal quer durch Rathenow und damit an diversen Orten vor­bei, an denen Ueber­griffe stat­tfan­den lief, standen mehrfach Stiefelfaschis­ten und filmten, fotografierten, poe­bel­ten rum. Es gelang ihnen wed­er, die Demo anzu­greifen ( wie sie es angekuendigt hat­ten) noch die Demon­stra­tionsteil­nehmenden auf dem Rueck­weg abz­u­fan­gen. Trotz­dem ist damit zu rech­nen, dass Linke, Nicht-Deutsche und Unangepasste in Rathenow in Zukun­ft noch mehr auf­passen muessen, da ihre Gesichter auf Vide­ofilm sind. 

 

Der erste Zwis­chen­stopp der Route war die Nazikneipe Don Promil­los, in der die Nazis Schu­lun­gen abhal­ten und von der aus schon mehrfach Angriffe aus­gin­gen. Ein Vertreter der Antifaof­fen­sive West­havel­land erza­ehlte hier etwas ueber die krass­es­ten Angriffe der let­zten Zeit und die Organ­i­sa­tion­sstruk­tur der Nazis. 

Auf dem Maerkischen Platz, auf dem let­zten Novem­ber 2 Sudane­sen am hel­licht­en Tage zusam­mengeschla­gen wur­den, ohne dass es irgendwen inter­essiert haette, hielt ein Vertreter der Fluechtlingsini­tia­tive Bran­den­burg einen Rede­beitrag, in dem er auf die diskri­m­inieren­den Son­derge­set­ze fuer Fluechtlinge ( Res­i­den­zpflicht, Gutschein­sys­tem) aufmerk­sam machte und betonte, dass der Kampf gegen Ras­sis­mus & Nazis mit dieser Demon­stra­tion nicht zu Ende sein duerfe. Ein Vertreter der JungdemokratInnen/ Junge Linke Bran­den­burg analysierte die Krim­i­nal­isierung von Fluechtlin­gen und den Zusam­men­hang mit staatlichem Rassimus. 

 

Die End­kundge­bung fand auf dem Platz der Frei­heit statt. Ein Vertreter der Antifaschis­tis­chen Aktion Berlin machte darauf auf die unheilige Allianz aus Poli­tik, Medi­en, Buegern aufmerk­sam, die ras­sis­tis­che und neon­azis­tis­che Gewalt­tat­en ver­harm­losen oder ver­schweigen. Eine antifaschis­tis­che Gegenkul­tur tut Not!
Danach sprach eine Vertreterin der JungdemokratInnen/ Junge Linke Berlin, die dazu aufrief, sich klar gegen anti­semi­tis­che Het­ze, Ras­sis­mus und Geschicht­sre­vi­sion­is­mus zu stellen, das reak­tion­aere roll-back zu verhindern. 

 

Bei der Zwis­chenkundge­bung wurde ein Teil­nehmer der Demo ver­haftet. Zur Stunde ist noch nicht bekan­nt, was mit ihm geschehen ist. Der EA Pots­dam war geschal­tet und wird den Fall hof­fentlich weiterverfolgen. 

 

Faz­it: 300 Men­schen sind fuer Rathenow ein voller Erfolg. Es rei­ht­en sich diverse Jugendliche spon­tan in die Demo ein, waehrend Buerg­ers und Nazis dumm guck­ten, den Kopf schuet­tel­ten oder wilde Dro­hun­gen ausstiessen. 

 

Klar: Es gibt kein ruhiges Hinterland!

 

Fuer eine emanzi­pa­torische Jugend­kul­tur in Rathenow und ander­swo! Den his­tor­i­cal back­spin ver­hin­dern! Deutsch­land abschalten! 

 

Antifaschis­tis­che Demon­stra­tion in Rathenow

Pressemit­teilung der AOW
Am Sam­stag, dem 15.Juni 2002 fand in Rathenow eine antifaschis­tis­che und anti­ras­sis­tis­che Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Wegse­hen war schon immer Scheiße“ statt, an der sich unge­fähr 300 Men­schen beteiligten.
Begonnen hat­te die Demon­stra­tion gegen 14.30 Uhr auf dem Dunck­er­platz am Haupt­bahn­hof mit einem Rede­beitrag der JungdemokratInnen/Junge Linke Rathenow zur all­ge­meinen Sit­u­a­tion in der Stadt und ging dann von dort aus zu einem Tre­ff­punkt der neon­azis­tis­chen Kam­er­ad­schaft „Hauptvolk“ in ein­er Gast­stätte in der Großen Milow­er Straße. Hier wurde nun ein Rede­beitrag von der ANTIFAOFFENSIVE WESTHAVELLAND gehal­ten, der über die üblen Machen­schaften der recht­sex­tremen Szene berichtete, die von diesem Tre­ff­punkt aus­ge­hen, und mit der Forderung nach der Schließung dieser Ein­rich­tung endete.
Anwe­send waren auch unge­fähr 20 Recht­sex­trem­is­ten aus dem Raum Rathenow und Prem­nitz die sich in ihrem Tre­ff unter polizeilichen Schutz ver­schanzt hat­ten. Zu ein­er Eskala­tion kam es aber nicht. 

Der Demon­stra­tionszug zog weit­er friedlich durch die Stadt und stoppte erst wieder auf dem Märkischen Platz, wo eine größere Zwis­chenkundge­bung stat­tfand. Hier wur­den zwei Rede­beiträge gehalten. 

Der erste Rede­beitrag, von den JungdemokratInnen/Junge Linke Berlin und Bran­den­burg, richtete sich gegen die Abschiebe- und Asylpoli­tik der Bun­desregierung, die immer wieder Todes­opfer, ins­beson­dere in der Abschiebe­haft und an der Ost­gren­ze der BRD forderte und fordert.
Der zweite hier gehal­tene Rede­beitrag wurde von einem im Rathenow­er Asyl­be­wer­ber­heim leben­den Vertreter der Flüchtlingsini­tia­tive Bran­den­burg gehal­ten. Hier wurde noch ein­mal auf die Lage der Flüchtlinge in der Stadt sowie auch bun­de­spoli­tisch einge­gan­gen. Die so genan­nte Res­i­den­zpflicht sowie das Chip­karten­sys­tem wur­den als diskri­m­inierend kritisiert. 

Vom Märkischen Platz aus ging der Demon­stra­tionszug weit­er zum Platz der Frei­heit , wo die Abschlußkundge­bung mit weit­eren Rede­beiträ­gen der Antifaschis­tis­chen Aktion Berlin, der JungdemokratInnen/Junge Linke Berlin und Bran­den­burg sowie der Antifaschis­tis­chen Aktion Pots­dam stattfand. 

Alle Beteiligten Grup­pen zeigten sich zufrieden mit der Demon­stra­tion. Auch die Vertreter der Rathenow­er Flüchtlinge waren sichtlich beein­druckt und freuten sich das so viele, vor allem junge Leute, ihr Engage­ment gegen den alltäglichen Ras­sis­mus hier und ander­swo unterstützten.
Beson­ders wichtig war es aber, das den Leuten, die im Vor­feld die Demon­stra­tion als Ran­dalever­anstal­tung brand­mark­ten, der Wind aus den segeln genom­men wurde.
Der Demozug blieb wie geplant friedlich. 

ANTIFAOFFENSIVE WESTHAVELLAND

Der Aufruf für die Demo und die Presseartikel, die im Vor­feld erschienen, sind hier einsehbar.

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