31. August 2020 · Quelle: Cottbus Nazifrei

Bündnis Cottbus Nazifrei erklärt Auflösung

Nach knapp 10 Jahren antifaschistischer Intervention in Cottbus hat Cottbus Nazifrei beschlossen, das Bündnis aufzulösen. Das Ziel, den jährlichen Naziaufmarsch am 15. Februar zu verhindern, konnte erreicht werden.

Nach knapp 10 Jahren antifaschis­tis­ch­er Inter­ven­tion in Cot­tbus hat
Cot­tbus Naz­ifrei beschlossen, das Bünd­nis aufzulösen. Das Ziel, den
jährlichen Nazi­auf­marsch am 15. Feb­ru­ar zu ver­hin­dern, kon­nte erreicht
wer­den. Den seit 2016 erstark­enden neuen recht­en Bewe­gun­gen in Cottbus
kon­nte die Block­ade­or­gan­i­sa­tion nicht adäquat begeg­nen. Mit der
Auflö­sung von Cot­tbus Naz­ifrei kann nun ein Raum für neues
emanzi­pa­torisches Engage­ment entstehen.

Das Ziel, der recht­en Szene ein jährlich­es Event zu nehmen, wurde 2013
und let­z­tendlich 2014 erre­icht. Knapp 1.000 Men­schen beteiligten sich
damals an den von Cot­tbus Naz­ifrei organ­isierten Block­aden des
Nazi­auf­marschs am 15. Feb­ru­ar und über 2.000 an den begleitenden
Protesten. Gegen die NPD-Kundge­bun­gen 2015 und 2016 hat sich das Bündnis
gemein­sam mit dem Cot­tbuser Auf­bruch unter dem Label „Cot­tbus bekennt
Farbe“ an Protesten beteiligt. Nach dem Erre­ichen des Ziels wurde
weit­er­hin die jährliche Nacht-Tanz-Demo organ­isiert. 2016 wurde Cottbus
Naz­ifrei zudem gegen die erstark­ende AfD aktiv. Ger­ade im „Som­mer der
Migra­tion“ 2016 kon­nte das Bünd­nis darauf hin­wirken ein PEGIDA Cottbus
zu ver­hin­dern und die Pogrom­stim­mung gegen die Erstaufnahmeeinrichtung
in Sach­sendorf dadurch deut­lich eindäm­men. Die Entwick­lung rund um den
völkischen Zukun­ft Heimat e.V. hat Cot­tbus Naz­ifrei 2017 vorhergesehen,
kon­nte es aber nicht ver­hin­dern, dass sie in Cot­tbus Fuß fassen. Mit der
„Leben ohne Hass“ Demo im Feb­ru­ar 2018 mit 2.000 Teilnehmer*innen wurde
gemein­sam mit anderen ein bun­desweit beachtetes Zeichen gesetzt.

Luise Mey­er von Cot­tbus Naz­ifrei! Zur Auflö­sung des Bünd­niss­es: „Wir
danken allen Mitstreiter*innen und Unterstützer*innen der let­zten 10
Jahre! Ohne sie wären unsere Block­aden, Demon­stra­tio­nen und Aktionen
nicht erfol­gre­ich gewesen.“

Vor dem Hin­ter­grund des Struk­tur­wan­dels in der Lausitz und weiter
erstark­ender völkisch­er und extrem rechter Struk­turen braucht es jetzt
neue Strate­gie und gemein­same Pro­jek­te. Die Trans­for­ma­tion der
Stadt­ge­sellschaft soll nicht nur ver­meintlichen Expert*innen überlassen
wer­den. Dazu Luise Mey­er: „Wir wün­schen uns, dass die Auflö­sung von
Cot­tbus Naz­ifrei dazu führt, dass sich neue zivilgesellschaftliche
Allianzen bilden aus denen eine Bewe­gung entste­ht, die Antifaschismus
mit fem­i­nis­tis­chen, anti­ras­sis­tis­chen, ökol­o­gis­chen und sozialen Themen
verbindet.“

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