1500 Menschen gegen die NPD auf der Straße / Bis zu 800 Menschen auf Demo und Kundgebung von Cottbus Nazifrei! / Noch weniger Neonazis als im Vorjahr
Das Bündnis Cottbus Nazifrei! bedankt sich bei allen Unterstützer*innen, die es ermöglicht haben, die Neonazis wieder aus der Stadt zu protestieren. Insgesamt nahmen mehr als 1500 Menschen an den Protesten unter dem Motto „Cottbus für Alle“ teil. Wie schon im letzten Jahr haben die Neonazis wieder nur eine Kundgebung angemeldet. Zu dieser fanden sich lediglich 40 Personen ein und damit nochmals weniger als im Vorjahr. In Hör- und Sichtweite erteilten bis zu 800 Menschen auf der Kundgebung von Cottbus Nazifrei! den Neonazis eine klare Abfuhr.
Die Proteststrategie von Cottbus Nazifrei! hat sich in den letzten Jahren als Erfolg für die Stadt erwiesen. Seit 2010 ist die Anzahl der Teilnehmenden an den „Gedenkveranstaltungen“ der NPD von damals mehr als 300 auf unter 40 zurückgegangen. Damit tendiert die politische Bedeutung dieser Veranstaltung bundesweit gegen null. Der Versuch der NPD durch Opfermythen neue Anhänger*innen zu gewinnen, ist damit gescheitert.
„Wir waren erfolgreich! Die Neonazis sind bis auf ihr letztes Aufgebot zusammengeschrumpft und bleiben am 15. Februar ohne Außenwirkung.“, so Jakob Lupus vom Sprecher*innenrat von Cottbus Nazifrei!. Unter dem Motto „Cottbus für Alle“ zogen am Montagabend bis zu 1500 Menschen durch Cottbus bis zum Staatstheater. Anschließend beteiligten sich um die 800 von ihnen an einer Shuttle-Demonstration zur Kundgebung von Cottbus Nazifrei! in Hör- und Sichtweite der Neonazi-Kundgebung.
„Es ist wichtig, der Geschichtsverkürzung und den Opfermythen der NPD entgegen zu halten, dass der 2. Weltkrieg von deutschem Boden ausging. Auch in Cottbus gab es Verbrechen, und Kriegsmaterial wurde produziert. Die verheerendsten Schäden auf dem Bahnhofsgelände wurden durch einen explodierenden Munitionszug angerichtet.“, so Lupus weiter.
In Zukunft wollen wir den 22. April 1945, als Tag der Cottbuser Befreiung vom Faschismus, in den Mittelpunkt der städtischen Gedenkpolitik stellen. Anhand dieses Tages können Täter*innen, Opfer und Widerstand während der NS-Zeit klar benannt werden. Wir weisen aber auch darauf hin, dass diese Befreiung noch längst nicht abgeschlossen ist. Elemente des Faschismus, wie Nationalismus, Antisemitismus und Rassismus erstarken europaweit und sind in Deutschland mit dem Aufstieg der
AfD und PEGIDA besonders spürbar.
Der 22. April 1945 hat uns gezeigt, dass wir dem Faschismus nicht ohnmächtig gegenüber stehen. Dieser Tag hat uns die Chance für eine friedliche Zukunft eröffnet. Es liegt heute an uns eine Zukunft ohne Krieg und Faschismus zu gestalten.
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