Cottbus braucht kein Hetzbüro
Cottbus Nazifrei unterstützte am heutigen Donnerstag eine Verteilaktion
rund um die Spremberger Straße in Cottbus. Die Bewohnerschaft wurde
damit über das in ihrer Mitte entstehende rechtsradikale Büro
informiert. Auch beim Campus-Openair “Laut gegen Nazis” am morgigen
Freitag sowie beim Stadtfest wird darauf aufmerksam gemacht werden, dass
in der Cottbuser Stadtmitte am Sonntag ein von “Ein Prozent” (Sachsen),
“Zukunft Heimat” (Spreewald) und AfD (Bundes- und Landesebene)
getragenes Hetzbüro eröffnet. Cottbus Nazifrei fordert eine klare
Positionierung seitens der Stadt und Zivilgesellschaft, eine solche
Hass-Schmiede in Cottbus nicht zu dulden.
“Solch ein Laden darf in der Stadt nicht geduldet werden! Wir alle
dürfen in Cottbus nicht zulassen, dass ein Hetzbüro entsteht, von dem
aus weitere Konflikte in der Stadt gesät werden.”, sagt Luise Meyer von
Cottbus Nazifrei.
Am 17. Juni soll in der Mühlenstraße 44, in unmittelbarer Nähe zur
Synagoge, ein Infoladen zur Verbreitung menschenfeindlicher Ideen
eröffnet werden. Die Betreiber sind „Zukunft Heimat“ und die AfD.
Gefördert werden sie vom rechten Kampagnen-Netzwerk „Ein Prozent“ (aus
Oybin in Sachsen). Der Laden folgt in vielem dem Vorbild eines rechten
Hausprojektes in Halle, wo seit 2017 “Identitäre”, AfD und Ein Prozent
unter einem Dach arbeiten und für Unruhe und Gewalt sorgten. Ziel eines
solchen Ladens in Cottbus kann es nur sein, die Situation vor Ort zu
eskalieren, die Stadt weiter zu spalten und sich dann selbst als
politische Lösung anzubieten.
“Es geht diesen Leuten darum, den Riss, der durch die Gesellschaft geht,
noch zu vertiefen. Das erklärte ihr rechter Vordenker Götz Kubitschek
bereits in Cottbus. Sie haben keinerlei Interesse an einem Dialog. Sie
wollen die Konflikte verschärfen, um ihre autoritären und rassistischen
Positionen durchdrücken und dabei geben sie sich einen bürgerlichen
Saubermann-Anstrich!”, so Meyer weiter.
Der Anstrich von Bürgerlichkeit kann jedoch nicht aufrecht erhalten
werden. Denn, wärend die AfD zur Eröffnung eines “harmlosen” Bürgerbüros
einlädt und Zukunft Heimat den Laden beschönigend “patriotisch” nennt,
wirbt Ein Prozent mit dem Laden als eine Widerstandsschmiede. Die
Abgrenzung der AfD von Zukunft Heimat sowie anderen extrem rechten
Kräften ist mit der gemeinsamen Ladeneröffnung hinfällig.