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Eisenhüttenstadt: Hetze vor der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung

INFORIOT Um die 150 Rassist*innen ver­sam­melten sich heute in unmit­tel­bar­er Nähe der Zen­tralen Auf­nahmestelle (ZAST) in Eisen­hüt­ten­stadt. Anlass war unter anderem die Ankun­ft von 1.000 Geflüchteten am ver­gan­genen Mon­tag, die mit einem Son­derzug aus Rich­tung München die Oder­stadt erre­icht­en. Sie gehörten zu den­jeni­gen Geflüchteten, die am ver­gan­genen Woch­enende aus Ungarn auf­brachen. 200 Men­schen fol­gtem dem Aufruf der IG Met­all auf eine Gegenkundge­bung. Knapp 40 Antifaschist*innen demon­stri­erten spon­tan in direk­ter Nähe zur asylfeindlichen Kundgebung.
Wie auf Face­book angekündigt, schloßen sich zahlre­iche Eisenhüttenstädter*innen dem flüchtlings­feindlichen Mob an. Aufgerufen hat­te die Face­book­gruppe „Nein zum Heim in Eisen­hüt­ten­stadt“. Anmelder war der Frank­furter Neon­azi Peer Koss, der bere­its in Frank­furt (Oder) und Beeskow ras­sis­tis­che Ver­samm­lun­gen ini­ti­ierte. Knapp 100 Men­schen nah­men an der Kundge­bung teil. Die NPD’­lerin Manuela Kokott insze­nierte sich wie schon in der Ver­gan­gen­heit als „besorgte Anwohner­in“. Auch der Lie­der­ma­ch­er Björn Brusak, ein bekan­nter Neon­azi aus Brieskow-Finken­heerd, trat als Red­ner auf. In dem Plat­ten­bauge­bi­et in der Post­straße befan­den sich neben den Kundgebungsteilnehmer*innen einige dutzende Schaulustige, teils stark alko­holisiert, die den Aus­sagen von Kokott und Brusak applaudierten.
Unan­genehm war die Sit­u­a­tion für vor­beilaufende Geflüchtete, die direkt an den Rassist*innen vor­beilaufen mussten, bis die Polizei sie umleit­ete. Die Gegenkundge­bung der IG Met­all befand sich in einiger Ent­fer­nung. Ein Vertreter, der in Eisen­hüt­ten­stadt tra­di­tionell stark aufgestell­ten Gew­erkschaft, wies in ein­er Rede zwar auf die momen­tan schwieri­gen Lebens­be­din­gun­gen für Geflüchtete in der ZAST hin, betonte aber auch im sel­ben Atemzug, dass es auch eine Belas­tung für die Eisenhüttenstädter*innen sei. 40 Antifaschist*innen ver­ließen nach kurz­er Zeit die Kundge­bung. Sie begaben sich in Sicht- und Hör­weite des ras­sis­tis­chen Aufzugs und kon­nten zumin­destens ver­bal die Ver­anstal­tung stören. Nach anderthalb Stun­den war die flüchtlings­feindliche Kundge­bung vorbei.

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