Die Flüchtlingsfrauenselbstorganisation ‘Women in Exile’ wurde gestern mit dem Clara-Zetkin-Frauenpreis der Partei DIE LINKE ausgezeichnet. Mit dem Preis werden herausragende Leistungen von Frauen in Gesellschaft und Politik gewürdigt. “Wir freuen uns sehr darüber. Clara Zetkin wäre, würde sie heute leben, sicher eine Verbündete von uns” kommentiert Elisabeth Ngari, eine der Mitbegründerinnen von ‘Women in Exile’.
Die Flüchtlingsfrauenorganisation ‘Women in Exile’ engagiert sich seit 2002 aus der Perspektive von selbst Betroffenen für die Interessen von asylsuchenden Frauen und fordert ein menschenwürdiges Leben und Schutz vor Gewalt für Flüchtlingsfrauen ein. “Wir haben entschieden, uns als Flüchtlingsfrauengruppe zu organisieren, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass Flüchtlingsfrauen doppelt Opfer von Diskriminierung sind,” berichtet Ngari aus der Gründungszeit. “Sie werden als Asylbewerberinnen durch rassistische Gesetze ausgegrenzt und als Frauen diskriminiert.” Aus Sicht von ‘Women in Exile’ ist die Abschaffung von Sammelunterkünften für Asylsuchende einer der ersten notwendigen Schritte um Asylsuchenden ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Frauen sollten die Möglichkeit bekommen in Wohnungen zu leben, um sie vor Gewalt von außen und aus dem privaten Umfeld zu schützen. “Gewalt gegen Frauen kommt überall in der Gesellschaft vor, aber in Sammelunterkünften haben Frauen keine Privatsphäre und können sicdeshalb fast nicht schützen” erläutert Ngari.
Deshalb appelliert Ngari für ‘Women in Exile’ insbesondere an die Linke in Brandenburg: “In Brandenburg ist die Linke in der Landesregierung, sie könnte unsere Lebensbedingungen verbessern. Seit Jahren tragen wir unsere Forderungen an die Brandenburger Landesregierung heran. Doch geändert hat sich bisher nichts. Im Gegenteil, die Zahl der Sammelunterkünfte hat sich in den selben Jahren fast verdoppelt und immer noch gelten Mindeststandards von sechs Quadratmeter pro Person. Wir hoffen immer noch, dass sich das bald ändert. Darüber würden wir uns noch mehr freuen, als über einen Preis.”
*Pressekontakt: Elisabeth Ngari, 0176 329 205 86*