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JWD in einem (fast) anderen Format

INFORIOT — Das antifaschis­tis­che „Janz Weit Draussen“ (JWD) — Camp  fand am ver­gan­genen Woch­enende nun bere­its zum drit­ten Mal statt. Dies­mal schlug das Camp jedoch nicht seine Zelte am Rand des Bun­des­lan­des auf, son­dern ging direkt ins Herz der bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt. Mit Blick auf die bevorste­hende Land­tagswahl am 1. Sep­tem­ber diesen Jahres und dem zu erwartenden starken Abschnei­den der nation­al-kon­ser­v­a­tiv­en AfD, woll­ten die Organisator*innen mit anderen Aktivist*innen über Strate­gien gegen den bevorste­hen­den Recht­sruck diskutieren.

Zwei Tage — zwei Orte

Für das JWD 2019 wurde von der bish­eri­gen Form eines Antifa-Camps zumin­d­est teil­weise abgewichen. Da das JWD dies­mal nur an zwei Tagen stat­tfind­en kon­nte und zudem in die Großs­tadt ging, wurde das Konzept um eine kleine Kon­ferenz ergänzt und aus dem „Janz Weit Draussen“- Camp wurde die „Join.Workshops.&.Diskuss“-Camp.ferenz. Auf­grund der Vielzahl der linken und alter­na­tiv­en Pro­jek­te, die Pots­dam zu bieten hat, wollte sich das Camp auch nicht auf einen Ort beschränken. Am Fre­itag wurde daher im Kul­tur­pro­jekt „La Datscha“ das JWD eröffnet. Am Abend fol­gten nach der Begrüßung drei span­nende Work­shops und Infover­anstal­tun­gen, u.a. zu Recht­srock, tox­is­ch­er Männlichkeit und anti­semi­tis­chen Esoteriker*innen. Im Anschluss bot die Lage direkt an der Hav­el einen gemütlichen Ausklang mit Getränken.

Am fol­gen­den Tag set­zte sich das Woch­enende im Frei­Land fort. Auf dem großen Gelände, das in Pots­dam eine wichtige Insti­tu­tion für alter­na­tive Kul­tur ist und zahlre­ichen Ini­tia­tiv­en eine zu Hause bietet, fan­den weit­ere Work­shops und Diskus­sionsver­anstal­tun­gen statt. Am Abend bot die Podi­ums­diskus­sion einen Ein­blick in Hand­lungskonzepte im Umgang mit dem Recht­sruck in Bran­den­burg. Unter dem Titel „Wahlen … Und dann? Strate­gien gegen den Recht­sruck in Bran­den­burg“ sprachen fünf Vertreter*innen aus ver­schiede­nen Pro­jek­ten im Land über ihren Umgang mit der AfD und den bere­its jet­zt spür­baren Druck, der auf diesen Pro­jek­ten teil­weise lastet. Den Abschluss bildete ein Konz­ert mit anschließen­der Par­ty im Spartacus.

Trotz des hefti­gen Unwet­ters, welch­es so manch­es Zelt am Sam­stagabend unter Wass­er set­zte und die Atmo­sphäre während der Podi­ums­diskus­sion ver­dunkelte, waren viele der etwa 150 Teil­nehmenden beein­druckt, was linke Pro­jek­te in Bran­den­burg, trotz viel­er Wider­stände, bis­lang alles geschafft haben. Es ent­standen so auch abseits des reg­ulären Pro­gramms Diskus­sio­nen, kleinere Grup­pen ver­net­zten sich mit Ini­tia­tiv­en aus den Nach­barstädten oder schmiede­ten bere­its gemein­same Aktio­nen, um einen Zeichen zu set­zen, dass nicht ganz Bran­den­burg die extrem rechte Poli­tik der AfD unwider­sprochen hin­nehmen will.

Eins scheint jet­zt schon sich­er: Egal wie die Wahlen im Sep­tem­ber aus­ge­hen wer­den, Antifaschist*innen aus den Dör­fern und Städten Bran­den­burgs wer­den auch in Zukun­ft sich sicht­bar gegen den Recht­sruck zu Wehr set­zen und emanzi­pa­torische Pro­jek­te vertei­di­gen bzw. auf­bauen. Näch­stes Jahr auch wieder auf dem JWD-Camp irgend­wo in Brandenburg.

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