10. Februar 2022 · Quelle: AG Gedenken & Erinnern Land Brandenburg

Kampagne zum antifaschistischen Gedenken im Land Brandenburg

Exemplarisch für die antifaschistische Gedenk-&Erinnerungsarbeit haben wir uns für das Jahr 2022/23 einige erinnerungspolitische Ereignisse ausgesucht, die wir gemeinsam gestalten und begleiten wollen. Wir rufen dazu auf, sich an diesen zu beteiligen

Geschichte hin­ter­lässt Spuren

Viele Städte und Dör­fer im Land Bran­den­burg haben ihre eigene lokale Geschichte. Im Wan­del der Zeit, von der Weimar­er Repub­lik, zum Nation­al­sozial­is­mus, über die DDR bis zur heuti­gen Zeit hat die Geschichte Spuren hin­ter­lassen. Sie han­delt von Opfern und Täter:innen, es sind Spuren des Kampfes und Wider­standes, der Ver­nich­tung und Befreiung. Manche Straßen­na­men und Denkmäler wur­den im Zuge der neuen Geschichtss­chrei­bung der poli­tis­chen Umbrüche getil­gt, einige aus­ge­gren­zte Opfer- und Per­so­n­en­grup­pen hat­ten nie den erforder­lichen Rück­halt oder es fehlen erin­nerungspoli­tis­che Forschun­gen und Ini­tia­tiv­en für ein Gedenken, manche lokale Geschichte mag unbe­quem sein und wird ein­fach ver­drängt. Es sind jedoch auch Erin­nerungsstät­ten in den let­zten Jahren neu ent­standen, sie machen Mut für mehr.

His­torisches Erbe

Aktuelle For­men von Anti­semitismus, Ras­sis­mus und Nation­al­is­mus ste­hen immer im Kon­text des his­torischen Erbes, auch wenn sich ihre Aus­prä­gun­gen auf aktuell poli­tis­che The­men berufen. Anti­semitismus, Ras­sis­mus und Nation­al­is­mus haben in Deutsch­land eine lange Tra­di­tion. Es gilt, den Faden der Erin­nerung nicht abreißen zu lassen und das Wis­sen um die his­torische Ver­ant­wor­tung zu fes­ti­gen. Es geht uns zum einen darum, der Opfer zu gedenken, sie sollen nicht vergessen wer­den. In unser­er Erin­nerung und unserem Gedenken geht es aber auch darum, aus der Geschichte zu ler­nen und neue Wege in ein­er Kam­pagne gemein­sam zu bestre­it­en, demokratis­ches und antifaschis­tis­ches Engage­ment zu fördern und sol­i­darisch zu sein.

Es ist geschehen, und fol­glich kann es wieder geschehen

Die Nor­men und Werte des Zusam­men­lebens basieren auf jed­er einzel­nen Per­son in der Gesellschaft und auf ihrem alltäglichen Han­deln. Ide­olo­gien und Mei­n­un­gen der Ungle­ich­heit, des Sozial­dar­win­is­mus und des Ras­sis­mus brin­gen die Gesellschaft und das Zusam­men­leben per­ma­nent ins Wanken. Unsere erin­nerungs- und gedenkpoli­tis­che Arbeit zielt mit dem Gestern auf das Heute und das Mor­gen. Wir wollen Partei ergreifen, für die Opfer diskri­m­inieren­der und ras­sis­tis­ch­er Gewalt von gestern und heute und fra­gen uns dabei, warum weit­er­hin Men­schen in dieser Gesellschaft stig­ma­tisiert, aus­ge­gren­zt und ver­fol­gt werden?

Antifaschis­tis­ches Gedenken und Erin­nern stärken

Wir wollen keinen Schlussstrich unter die Ver­gan­gen­heit set­zen. Als Linke und Antifaschist:innen sind wir Teil eines gesellschaftlich-his­torischen Prozess­es, Geschichte und Gegen­wart sind untrennbar miteinan­der ver­bun­den. Wir erin­nern an die Rev­o­lu­tio­nen und Arbeit­skämpfe der Arbeiter:innenbewegung des let­zten Jahrhun­derts, an die nation­al­sozial­is­tis­che Ver­fol­gung und den Wider­stand, aber auch an den Ras­sis­mus und Neon­azis­mus in DDR und BRD, der zahlre­iche Todes­opfer forderte und deren Gefahr lange nicht geban­nt ist. Über­all im Land gibt es Leucht­türme erin­nerungspoli­tis­ch­er Arbeit, oft­mals von kleinen Grup­pen und Ini­tia­tiv­en getra­gen. Von der Prig­nitz bis in die Lausitz, von der Uck­er­mark bis in den Fläming, wir wollen gemein­sam agieren und antifaschis­tis­che Erin­nerung und Gedenken stärken.

Gemein­sam Gedenken, lokale Struk­turen unterstützen

Exem­plar­isch für die antifaschis­tis­che Gedenk- und Erin­nerungsar­beit haben wir uns für das Jahr 2022/23 einige erin­nerungspoli­tis­che Ereignisse aus­ge­sucht, die wir gemein­sam gestal­ten und begleit­en wollen. Wir rufen dazu auf, im Feb­ru­ar am Gedenken für Sven Beuter in Brandenburg/Havel, im April am Gedenken an Phan Van Toan im Land­kreis MOL, im Mai dezen­tral an die Gedenk- und Befreiungs­feier­lichkeit­en von Nation­al­sozial­is­mus im ganzen Land, im Juli zum Gedenken an Emil Wend­land in Neu­rup­pin, an den Ver­anstal­tun­gen im Gedenken an die Reich­s­pogrom­nacht im Novem­ber, sowie im Feb­ru­ar näch­sten Jahres am Gedenken an Farid Guen­doul in Guben teilzunehmen und die lokalen Struk­turen zu unter­stützen. Weit­ere Infor­ma­tio­nen zu den einzel­nen Gedenkver­anstal­tun­gen, wer­den mit den lokalen Aufrufen sep­a­rat veröffentlicht. 

Gemein­sam sind wir stark – Erin­nern heißt kämpfen!

AG Gedenken & Erin­nern Land Brandenburg

Kon­takt unter: AG_GedenkenundErinnern_Brb@riseup.net

VVN-BdA Land Brandenburg
Geschichtswerk­statt Rotes Nowawes
Soziales Zen­trum JWP “Mit­ten­Drin”
Emil Wend­land Gedenk­ini­tia­tive (@Instagram)
SJ — Die Falken Brandenburg”
AG Geschicht­spro­jekt frei­Land Potsdam
Film­stadt Infer­no 1999
Gedenk­ini­tia­tive Phan Van Toan”
Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt (BOrG) Märkisch-Oderland
Horte Soziales Zentrum
Utopia e.V.

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