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Neonazis planen landesweite Aktion zum „Tag der Deutschen Einheit“

INFORIOT Für den 03. Okto­ber mobil­isieren Neon­azis auf Face­book zu ein­er lan­desweit­en Aktion unter dem gemein­samen Mot­to „Tag der Deutschen Ein­heit – Wir sind das Volk!“. Nach aktuellem Stand sollen in den Städten Bad Belzig, Beeskow, Bernau, Brieskow-Finkel­heerd, Calau, Eber­swalde, Frankfurt/Oder, Fürstenberg/Havel, Fürsten­walde, Guben, Königs Wuster­hausen, Nauen, Plessa, Pren­zlau, Rheins­berg und Tem­plin Kundge­bun­gen bzw. Mah­nwachen stat­tfind­en. In Hen­nigs­dorf soll ein Info­tisch durchge­führt werden.

Die öffentlich ein­se­hbare Face­book-Gruppe unter den Namen „WIR“ ruft auf, sich an der lan­desweit­en Aktion „über die Partei- und Organ­i­sa­tion­s­gren­zen hin­weg“ zu beteili­gen. Fed­er­führend bei der Ini­ti­ierung der Gruppe und der Aktion ist die NPDlerin Manuela Kokott, die als „besorgte Bürg­erin“ auf flüchtlings­feindlichen Kundge­bun­gen im Raum Oder-Spree hol­prige Rede­beiträge hält. Die Gruppe umfasst 26 Mit­glieder (Stand: 29.09.2015), darunter bekan­nte Neon­azis wie der Nauen­er NPD-Stadtverord­nete Maik Schnei­der, der verurteilte Gewalt­täter Alexan­der Bode, “III. Weg”-Mitglied Pas­cal Stolle oder Peer und Franziska Koss, die maßge­blich die asylfeindlichen Protesten im Raum Frankfurt/Oder antreiben. Peer Koss hat laut eigen­er Ankündi­gung in der Gruppe für den 3. Okto­ber eine eigene Demon­stra­tion in Frankfurt/Oder angemeldet.

Screenshot der Facebook-Gruppe
Screen­shot der Facebook-Gruppe

Die meis­ten Ver­anstal­tun­gen sollen zwis­chen 10:55 und 11:55 stat­tfind­en. Dabei ist die Endzeit an die Reden­sart „Fünf vor Zwölf“ angelehnt, was umgangssprach­lich für Eile oder einen Auf­bruch aus der Dringlichkeit her­aus ste­ht. Die Fly­er­ankündi­gung bestätigt den Ein­druck der gezielt gewählten Zeit. Darin wird ein Unter­gangsszenario beschrieben, wonach „Mil­lio­nen von Frem­den“, die durch sog. „Gut­men­schen“ importiert wer­den, „das Volk“ bedro­hen würden.

Gegen­proteste angekündigt
beeskow_gegen_rassismusAls Reak­tion auf die Ankündi­gung der Kundge­bung in Beeskow hat die zivilge­sellschaftliche Ini­tia­tive „Beeskow gegen Ras­sis­mus“ Gegen­proteste angekündigt. Unter den Mot­to „Beeskow gegen Ras­sis­mus – Sol­i­dar­ität mit Geflüchteten“ soll eine Protestkundge­bung zwis­chen 10–13Uhr in der Bre­ites­traße stat­tfind­en. In Frank­furt (Oder) ruft das Bünd­nis “Kein Ort für Nazis in Frankfurt/Oder” zur anti­ras­sis­tis­chen Kundge­bung von 10–13 Uhr am Frank­furter Bahn­hof auf. Das Bünd­nis “Fürsten­walde gegen Ras­sis­mus” hat eine Kundge­bung ab 10.00Uhr in der Richard-Strauss-Str. (Stadt­teil Nord) angemeldet. Und auch in Bad Belzig wollen Men­schen gegen die neon­azis­tis­che Kundge­bung demon­stri­eren. Unter den Mot­to “BAD BELZIG LOVES ALL COLOURS !” wollen sie sich ab 10.30Uhr auf den Mark­t­platz den Neon­azis ent­ge­gen stellen. In Rheins­berg, Pren­lau, Hen­nigs­dorf und Fürstenberg/Havel wur­den weit­ere Gegen­ver­anstal­tun­gen angemeldet. In weit­eren Städten sollen Gegen­proteste folgen.

Sai­son der “Abendspaziergänge” geht wieder los
Indes sollen der sog. „Abendspaziergänge“ in ver­schiede­nen Städten in Bran­den­burg wieder starten. Im Schutze der Dunkel­heit will der inof­fizielle Bran­den­burg­er Pegi­da-Ableger „BraMM – Bran­den­burg­er für Mei­n­ungs­frei­heit und Mitbes­tim­mung” am 30. Okto­ber in Sen­ften­berg am Markt 1 auf­marschieren. Die Face­book­seite „Nein zum Heim Zehdenick“ ruft zum 3. Abendspazier­gang am 2. Okto­ber in Zehdenick (Ober­hav­el) auf.

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