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NPD Infotour durch Märkisch Oderland

Anlässlich des 1. Mai hat die NPD eine Tour mit mehreren Infos­tän­den am 28. April durch Märkisch-Oder­land gemacht. Nach eige­nen Angaben woll­ten sie acht Stände in unter­schiedlichen Städten bzw. Dör­fern durch­führen und dabei die Partei-Zeitung „Deutsche Stimme“ mit der Son­der­aus­gabe zum 1. Mai verteilen. Da der Kreisver­band Märkisch-Oder­land per­son­ell nur sehr schwach aufgestellt ist und dadurch in den let­zten Jahren kaum durch Aktiv­itäten aufge­fall­en ist, wurde die Tour durch zugereiste NPDlerIn­nen aus anderen Regio­nen organ­isiert und gestemmt. Vor allem die Kreisver­bände Oder­land und Barn­im, aber auch Nazis aus Cot­tbus halfen bei der Umset­zung des Aktion­stages. Die Stände in Bad Freien­walde, Wriezen, Seelow, Müncheberg, Fred­er­s­dorf und Rüder­s­dorf wur­den etap­pen­weise von den Nazis durchge­führt. Ob es noch weit­ere Stände in anderen Gegen­den gab ist nicht bekan­nt, da auch die NPD sel­ber nur von diesen Städten sprach, ist unklar wie sie auf acht Stände kommen.
In Müncheberg fuhr Klaus Beier mit zwei AktivistIn­nen gegen 8.30 auf dem Mark­t­platz vor. Nach einiger Zeit kamen noch Aileen und Andreas Rokohl (bei­de Kreisver­band Barn­im) sowie Mar­tin Skupin und Mar­cel Teske (bei­de Kreisver­band Oder­land) dazu. Zusam­men began­nen diese ihren Stand auf zubauen. Soweit bekan­nt war Müncheberg der einzige Ort an dem einige Antifaschist_innen kurzfristi­gen Protest organ­isierten und sich mit einem Trans­par­ent vor den Stand stell­ten, um die Sicht auf diesen zu nehmen. Die Nazis fin­gen dann – nach kurzen Diskus­sio­nen mit der Polizei – an, ihre Zeitun­gen schließlich in der Umge­bung in Briefkästen zu wer­fen. Diese wur­den teil­weise durch die Antifaschist_innen wieder raus gesam­melt und weg geschmis­sen. Kurz schaut­en noch Ben­jamin Mertsch, Mar­cus Noak und ein weit­er­er NPD-Aktivist aus Cot­tbus vor­bei, um Zeitun­gen und anderes Mate­r­i­al von Beier abzu­holen und einen anderen Info­s­tand zu betreuen.
Gegen 10 Uhr pack­te die NPD – nach drei Men­schen am Stand — zusam­men und fuhren weit­er nach Seelow. Par­al­lel fan­den sich Andrew Ron Stel­ter und Robert Geb­hardt mit zwei weit­eren Neon­azis in Bad Freien­walde ein. Geb­hardt wurde bei der let­zten Kreistagswahl für die NPD in den Kreistag gewählt, wech­selte kurz darauf aber zu „Die Rechte“ und ist Vor­sitzen­der des Kreisver­ban­des Märkisch-Oder Barn­im (KMOB) von „Die Rechte“. Von Bad Freien­walde ging es für die NPDler dann ver­mut­lich nach Wriezen. In Fred­er­s­dorf fan­den sich dann schein­bar lokale NPDler an einem völ­lig ignori­erten und leeren Info­s­tand am Bahn­hof ein, der von den vorher genan­nten Cot­tbusern mit Mate­r­i­al ver­sorgt wurde.
Der Aktion­stag kann als Ver­such gew­ertet wer­den, den des­o­lat­en Kreisver­band Märkisch-Oder­land wieder ein biss­chen zu beleben und der AfD nicht alle Stim­men zu über­lassen. Das dafür extra NPDler aus Cot­tbus anreisen musste, um die Infos­tände durch­führen zu kön­nen, zeigt wie schwach die lokale NPD in Märkisch-Oder­land ist. Da kaum inter­essierte Anwohner­in­nen und Anwohn­er zu den Stän­den kamen, ist der Erfolg des Tages frag­würdig. Ver­mut­lich kon­nten aber einige lokale AktivistIn­nen ange­s­pornt wer­den wieder eigene Aktiv­itäten durch zu führen.
Kurz darauf – in der Nacht auf den 2. Mai – wur­den dann auch einige der neuen in Umlauf gebracht­en NPD-Stick­er in Straus­berg verklebt. Das hier auch keine Profis am Werk waren, zeigt das ein ganz­er Teil der ca. 50 bis 60 Stick­er falsch herum aufgek­lebt wurde. Durch gezieltes Stick­er an Briefkästen sollte hier eine Dro­hge­bärde aufge­baut wer­den. Anzeigen wur­den erstattet. 

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