Wie der Presse zu entnehmen ist, fürchtet sich die Trauergemeinschaft vor einer linken Intervention und bereitet
sich seelisch und moralisch auf das Schreckgespenst des linken Protestes vor. Hilfe dazu wurde von der Polizei angeboten und von der Potsdamer Bürgergemeinschaft auch bereitwillig angenommen. Dazu möchte der Arbeitskreis Antifaschismus Potsdam anmerken: Während die Stadt sich mit vermeintlichen Angriffen auf ihre Gedenkkultur pressewirksam auseinandersetzt, sehen sich linke Projekte in Potsdam tatsächlichen Übergriffen von Neonazis ausgesetzt. Eingeworfene Fensterscheiben sind noch das kleinere übel. Eine völlig neue Dimension bekommt dies durch die Drohung mit Brandanschlägen. So wurden im Februar im Archiv Mülltonnen angezündet und brennendes Material vor dem Hauseingang abgelegt und unlängst in der “Olga” ein Kanister mit Diesel hinterlassen.
Die Reaktion der Stadt beschränkt sich wie üblich auf Polemiken gegen Gewalt an sich, kein Wort über neonazistische Bedrohung, kein Gespräch mit den Betroffenen.
Angesichts des Drohpotenzials werden wir die Veröffentlichung unserer Broschüre verschieben. Dazu sagt die Pressesprecherin Alissa des ak_antifa_potsdam: “Während die evangelische Kirche am heutigen Tag gegen das Unrecht der Welt ‘ganz besonders das von den bösen Alliierten in Potsdam verübte’ betet, sehen wir uns derzeit mit neonazistischer Gewalt konfrontiert. Wir können und wollen unsere Energie nicht zum X‑ten mal auf die
lächerliche Potsdamer Gedenkpolitik verwenden.”