Dass es am Silvesterabend knallt ist hier zu Lande längst Tradition. Dass mit Parolen und Böllern auf politische Probleme aufmerksam gemacht wird, ist für Potsdamer_innen eher ungewöhnlich. So zogen am 31.12.2012 gegen 18.30 etwa 70 autonome Jungendliche von der Stiftstraße in Richtung Innenstadt. Es wurde Pyrotechnik gezündet, Geschäfte sowie ein Polizeiauto entglast und Parolen auf Wände gesprüht und Sprechchöhre (u.a. „Miete verweigern, Kündigung ins Klo – Häuser besetzen sowieso“) gerufen, um auf die Anliegen aufmerksam zu machen. Nachdem die Demonstration längst aufgelöst war, kam es zu zehn Festnahmen. Die Ermittlungsstrategie der Polizei scheint sich neuerdings auf das Täterprofil „Jugendlicher“ zu beschränken. Wir wollen gar nicht wissen, wie viele interne Schulungen von Nöten waren, um die polizeiliche Ermittlungsstrategie auf diesen lächerlichen, „neuesten“ Stand zu bringen.
Unsere Solidarität gilt denen, die der desolaten Mietpolitik der Stadt, sowie den direkten Angriffen auf linke Kultur- und Wohnprojekte offensiv entgegentreten. Die Mietmisere in Potsdam wurde allzu lange nur hingenommen, bzw. lediglich mit symbolischen Aktionen darauf reagiert.
Dazu sagt die Presssprecherin Alissa des ak_antifa_potsdam: „Solange der Wohnungsmarkt in Potsdam und die Lage rund um die linken Projekte angespannt bleibt, wird auch die Situation auf der Straße angespannt bleiben“.