Die Gelder werden dem aktuellen Bürgerbegehren für die Auflösung der Stiftung Garnisionkirche Potsdam bereitgestellt.
Der AStA und das Studierendenparlament unterstützten somit, über die finanziellen Mittel hinaus, das Bürgerbegehren und die Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisionkirche in vollem Umfang. An den Standorten der Universität Potsdam und im Büro des AStA werden Unterschriften gesammelt.
In Anbetracht der sozialpolitischen und städtebaulichen Situation in Potsdam, ist es nicht nachvollziehbar, dass die Stadt Potsdam an dem Wiederaufbau der Garnisonkirche festhält. Während die Stadt versucht, sich das Image eines Wissenschaftsstandortes und einer Stadt der Studierenden zu geben, ignoriert sie Bedürfnisse junger Menschen und Studierender. So sind beispielsweise in Modellen der “neuen” historischen Innenstadt die Studierendenwohnheime in der Breiten Straße nicht auffindbar, die Fachhochschule Potsdam am Alten Markt soll abgerissen werden, alternative Jugendkulturzentren wie das Spartacus wurden bereits aus der Innenstadt verbannt. Das Stadtzentrum verkommt mehr und mehr zu einer Kulisse mit pseudo-historischen Fassaden.
Während unzählige Menschen nach bezahlbarem Wohnraum suchen, ist sich die Stadtverwaltung nicht zu schade ein Grundstück kostenfrei an die Stiftung Garnisonkirche für den Wiederaufbau der selben abzugeben und sogar für einen Umbau von Infrastruktur, wie z.B. Straßenverlegung, zu sorgen.
Stadtentwicklung und sozialer Wohnraum geht alle etwas an. Das Streben einiger Gutsituierter nach dem Wiederaufbau eines historisch derart negativ aufgeladenen Objektes kann als klarer Gegenstandspunkt zur Schaffung sozialen Wohraums und Teilhabe am sozialen Leben der Stadt gesehen werden.
Diese Teilhabe wird durch das Bürgerbegehren unterstützt. Es bietet so eine erste Möglichkeit, demokratischen Einfluss auf städtebauliche Entwicklungen zu nehmen.
Jürgen Engert, Referent für Kultur des AStA der Uni Potsdam sagt dazu: “Wir unterstützen die Argumentation der BI und das Instrument eines Bürgerbegehren. Dass die Stadtverwaltung an basisdemokratischer Teilhabe an Stadtpolitik nicht interessiert ist, zeigen aktuelle Äußerungen des Oberbürgermeisters Jann Jacobs. Wer sich als Stadtoberhaupt wärend eines laufenden Bürgerbegehrens öffentlich gegen dieses ausspricht, beweist, dass er lieber an einer Politik der Hinterzimmer festhalten will, statt die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt nach ihrer Meinung zu fragen und diese zu repektieren.”
Martin Grothe [3. April 2014]