INFORIOT Am 24. September wurde in Neuruppin eine friedliche Anti-Nazi-Sitzblockade von der Polizei aufgelöst (Inforiot berichtete). Die Polizei ging bei der Räumung über alle Maßen hart und stellenweise regelrecht brutal vor.
Zahlreiche Menschen wurden über die Straße geschleift. Völlig grundlos wendete die Polizei schmerzhafte Hand- und Kopf-Hebel gegen die sich nicht wehrenden BlockiererInnen an. Ein älterer Mann wurde niedergeworfen, so dass er mit dem Kopf auf die Straße fiel. Ein Fotograf wurde in eine Musikgruppe gestoßen, welche in diesem Moment in der Blockade ein Klassikkonzert spielte.
Nach der Räumung wurden die BlockiererInnen von der Polizei stundenlang in einer Seitenstraße festgehalten. Dort — außerhalb der Wahrnehmung von PressevertreterInnen — ist es laut verschiedenen Berichten von Betroffenen zu weiteren Übergriffen durch die Polizei gekommen. Von den Festgehaltenen wurden außerdem die Personalien aufgenommen, Fotos gemacht und in anscheinend allen Fällen Anzeigen ausgestellt.
Wir dokumentieren an dieser Stelle Bilder, die das Ausmaß der Polizeigewalt — wenigstens ansatzweise — illustrieren. Alle Fotos können durch Anklicken vergrößert betrachtet werden.
Von verschiedenen Seiten wird das Vorgehen der Polizei inzwischen kritisiert. Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke (SPD) verteidigt den Einsatz als “gerechtfertigt”. Es kursiert mittlerweile auch ein Spendenaufruf zugunsten der Protestierenden.
Das Protestbündnis “Netzwerk Neuruppin” berichtet, dass an diesem Tag in Neuruppin insgesamt über 350 Anzeigen aufgenommen worden seien.
Wir bedanken uns bei den FotografInnen, die uns ihr Material zur Verfügung stellen.