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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Zug der Erinnerung” war ein voller Erfolg

Drei Tage, vom 5. bis zum 7. Mai, machte der “Zug der Erin­nerung” im Bahn­hof von Frank­furt (Oder) Sta­tion. Der Zug, der seit drei Jahren als mobile Ausstel­lung durch Deutsch­land und Polen unter­wegs ist, doku­men­tiert die Schick­sale von im Nation­al­sozial­is­mus in die Konzen­tra­tions- und Ver­nich­tungslager deportierten Kindern. Auch der
Umgang der deutschen Gesellschaft ins­beson­dere der Deutschen Bahn mit den im Nation­al­sozial­is­mus für die Depor­ta­tion Ver­ant­wortlichen sowie die Geschichte der Frank­furter Juden im NS waren Thema. 

Die Ausstel­lung erfüllt zwei Funk­tio­nen: ein­er­seits will sie an die Kinder erin­nern, die der nation­al­sozial­is­tis­chen Ver­nich­tungspoli­tik zum Opfer fie­len. Ander­er­seits will sie einen Ort der Bil­dung darstellen. Nur mit dem Wis­sen um die Grausamkeit des Nation­al­sozial­is­mus kann dafür gesorgt wer­den, dass Ähn­lich­es nie wieder geschieht.

Mit ein­er BesucherIn­nen­zahl von ins­ge­samt etwa 2500 Per­so­n­en und 80 Grup­pen aus Frank­furt und Umge­bung kann die Ausstel­lung in Frank­furt (Oder) als ein voller Erfolg gew­ertet wer­den. “Die großen Zahlen haben unsere Erwartun­gen übertrof­fen. Wir freuen uns, dass der Ausstel­lung so viel Aufmerk­samkeit durch die Frank­fur­terIn­nen gewid­met wurde.”, so ein Vertreter des Utopia e.V.. Vor allem Schulk­lassen fan­den den Weg zum Bahn­hof, um sich nach ein­er the­ma­tis­chen Ein­führung durch die Päd­a­gogen den Geschicht­en der ermorde­ten Kinder zu wid­men. Die Reak­tio­nen nach dem Ausstel­lungs­be­such schwank­ten zwis­chen großer Betrof­fen­heit über die Tragödie, die jedes Einzel­beispiel verkör­pert, und Wut – Wut über die dama­li­gen Täter ein­er­seits und den heuti­gen Umgang der Deutschen Bahn mit ihrer Geschichte ander­er­seits. Während die Deutsche Reichs­bahn damals an den Depor­ta­tio­nen ver­di­ente, ver­langt die Deutsche Bahn heute hor­rende Sum­men für die Ver­mi­etung der Gleise an den “Zug der Erinnerung”.

Der Utopia e.V. hat­te sich dafür einge­set­zt, dass der “Zug der Erin­nerung” auf sein­er Fahrt Sta­tion in Frank­furt (Oder) macht. Vor Ort war er für die Organ­isatoren der Ausstel­lung der lokale Koop­er­a­tionspart­ner. Neben der unter­stützen­den Betreu­ung des Zuges und sein­er BesucherIn­nen war der Vere­in vor allem für die Begleitver­anstal­tun­gen ver­ant­wortlich. Neben der gut besucht­en Eröff­nungsver­anstal­tung am Mittwoch, bei der Bürg­er­meis­terin Kat­ja Wolle, Hans-Rüdi­ger Minow vom Zug der Erin­nerung e.V., Janek Las­sau vom Utopia e.V. sowie Jakub Molchad­s­ki, der Vor­sitzende der Jüdis­chen Gemeinde Frank­furt (Oder), Rede­beiträge leis­teten, fan­den seit Dien­stag Diskus­sions- und Filmver­anstal­tun­gen, eine Stadt­führung sowie ein Konz­ert — mit finanzieller Unter­stützung des Quartiers­man­age­ments im Rah­men des Förder­pro­gramms “Soziale Stadt” — statt. Trotz des auch an diesen For­men der Auseinan­der­set­zung gezeigten Inter­ess­es waren die Besucherzahlen bei den Begleitver­anstal­tun­gen teil­weise ausbaufähig.

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