Am 8. Mai 1945 kapitulierte die deutsche Wehrmacht und damit das 3. Reich. Nach 12 Jahren nationalsozialistischer Herrschaft, davon sechs Jahre im Krieg, die über 70 Millionen Menschen, darunter sechs Millionen Juden*Jüdinnen das Leben gekostet hat wurde das Morden, Brandschatzen und Ausplündern ganzer Länder Europas durch die gemeinsame Entschlossenheit der alliierten Nationen ein Ende bereitet. Deshalb soll dieser Tag Anlass zum Feiern sein!
Dennoch bedeutet das Ende des Krieges in Europa und die Niederschlagung des nationalsozialistischen Deutschlands kein Ende nationalistischer, antisemitischer und rassistischer Ideologien. Die von Politiker*innen und einigen Historiker*innen viel beschworene Stunde Null existierte nicht. Ganz im Gegenteil weisen Ausgrenzung und Hass eine Kontinuität in der wiederentstandenen Bundesrepublik, aber auch in der DDR auf. Die Deutsche Täter wurden zu Opfern gemacht.
Mit der Wiedervereinigung 1990 entwickelte sich aus diesem Nährboden ein wiedererstarkter Nationalismus der zu mörderischen Brandanschlägen führte, die teilweise von der Bevölkerung mitgetragen wurde.
Dieser Nationalismus ist heute keineswegs verschwunden. Gruppen wie PEGIDA und Co. versuchen an diesen anzuknüpfen. Die rassistische Hetze nimmt immer weiter zu. Angriffe auf Geflüchtete sind an der Tagesordnung. Gleichzeitig nehmen auch antisemitische Straftaten europaweit zu.
Deshalb wollen wir den Tag zu einem zum Feiern nutzen, um den Menschen zu danken, die die Welt vom Nationalsozialismus befreit haben, aber auch wachsam sein und gegen aktuelle gesellschaftliche Zustände zu kämpfen, die völkisch-nationalistische Ideen wieder aufleben lassen wollen.
„Es ist geschehen, und folglich kann es wieder geschehen“. Die Worte des Auschwitz-Überlebenden Primo Levi sollten uns Mahnung sein und uns stärken beim Kampf gegen nationalistische, rassistische und antisemitische Stimmungen in Deutschland und Europa.
Daher kommt am 8. Mai ab 17 Uhr zur Kundgebung des VVN-BdA zum Sowjetischen Ehrenmal auf dem Anger und demonstriert mit uns anschließend gegen Nationalismus und Antisemitismus.
organisert von autonomer antifa frankfurt (Oder), libertären Aktion Frankfurt (Oder), Utopia e.V. — AG Erinnern & Gedenken