Nach massiven Protesten von Studenten hat die Präsidentin des »Bundes der Vertriebenen« (BdV), Erika Steinbach, eine Vortragsreihe an der Universität Potsdam abgesagt. Sie habe sich zu diesem Schritt entschlossen, da die Unileitung offensichtlich keinen störungsfreien Verlauf der Reihe gewährleisten könne, teilte sie am Dienstag in Bonn mit. Vor einer Woche hatten rund 70 Studenten vor dem Unicampus mit einer Blockade den ersten Vortrag von Steinbach verhindert
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Im Rahmen der Brandenburgweiten Kampagne „Keine Stimme den Nazis“ zu den Kommunalwahlen 2008 entschlossen wir uns als [a] antifaschistische linke potsdam eine Putzaktion gegen Nazipropaganda durchzuführen. Besonders im Potsdamer Umland (Fahrland & Marquardt) ist diese weit verbreitet und prägt nicht selten das Straßenbild mit ihren antisemitischen und rassistischen Inhalten. Dazu kommt, dass sich amtliche Stellen nur selten dazu gemüßigt sehen, solche Nazischmierereien zeitnah entfernen zu lassen. Einige Teile der am Samstag entfernten Objekte können wir auf Februar diesen Jahres zurückdatieren.
Uns jedenfalls hat es gereicht, und wir starteten am frühen Morgen des 31. Mais im Potsdamer Ortsteil Fahrland zu unserer Putzaktion. Dort fanden wir vorwiegend Schablonensprühereien mit dem Naziverbrecher Horst Wessel und zahlreiche weitere Nazipropaganda vor (nähere Infos findet Ihr unter http://www.aalp.de/content/view/38/30/).
Wir wurden auf unserer Tour durch den Ort vereinzelt von Anwohner_innen zunächst zaghaft angesprochen und konnten dann aber nur positive Reaktionen feststellen – nicht zuletzt weil sich für die Anwohner_innen im Laufe des Gesprächs herausstellte, dass wir engagierte linke Jugendliche sind. Leider können wir tatsächlich nicht sagen, ob Fahrland nun frei von jeglicher Nazipropaganda ist, oder ob noch vereinzelte Faschoaufkleber die Landschaft beeinträchtigen, da uns auch noch in Marquardt eine Menge großflächiger Nazischmierereien erwarteten. Hier ging es nämlich weiter und es stach uns besonders die Eisenbahnunterführung hinter dem Ortsausgang in Richtung Potsdam ins Auge, die nicht weniger als 23 teils rassistische, gewaltverherrlichende und nationalsozialistische Parolen zierte.
Obwohl wir uns in den vergangenen Tagen bereits ein Bild von der Situation vor Ort gemacht hatten, waren wir insgesamt von der Fülle der Schmierereien und Aufkleber unangenehm überrascht. Egal ob Stromkästen, Laternenpfähle, Haltestellen, Straßenschilder, Mülltonnen oder Brückenpfeiler – überall dokumentierten und entfernten wir neonazistische Propaganda.
Und da wie bereits angedeutet der Aufwand noch nicht reichte um eine völlig nazipropagandafreies Klima in der Region zu schaffen, wird es von unserer Seite sicherlich noch weitere Aktionen unter dem Motto „Halte deine Umwelt sauber“ geben. So lange geht auch an euch der Aufruf, Nazipropaganda in euerem Stadtteil zu dokumentieren und anschließend zu entfernen — Keinen Quadratzentimeter den Neonazis!
Straßen sauberhalten – Neonazis wegschrubben!
Veranstaltungen der Falken
19. Juni 2008 um 18 Uhr
“Rechts” links liegen lassen?
Ein Drei-Säulen-Infoabend
Klaro, gibt es inzwischen jede Menge Material zur Entwicklung “rechter
Szenen”. “Deutschlandpakt”, “das Wahlkampfprinzip der Umdeutung der
sozialen Frage zur deutschen Frage”, das “3 (bzw. inzwischen
4)-Säulen-Konzept”, “nationale Jugendarbeit”, “Kulturkampf” bzw.
“kultureller Hegemonie” sind inzwischen keine Fremdwörter mehr.
Gibts das auch in Brandenburg oder trudelt die Szene hier “ländlich
gemütlich” hinterher…? Vorgestellt werden Einfrücke bzw. Ahnungen von
und um “Szeneknoten”, rechten Lifestyle, Aktionismus und neonazistischen
Erlebniswelten in Brandenburg. Zusammengetragen von
“Jugend-BasisarebiterInnen”, die sich als Mitglieder der
Landesarbeitsgemeinschaft mobile Jugendarbeit/Streetwork Brandenburg
e.V. seit einigen Jahren (mehr oder weniger freiwillig) mit
rechtsorientierten Jugendlichen auseinandersetzen.
Ort: Jugendkulturzentrum “Old School” Rheinsberg, Schlossstr. 38–40,
Hof der Heinrich-Rau-Oberschule, 16831 Rheinsberg
16. Juli um 18 Uhr
Infoabend: NPD-Strategien mit anschließender School´s‑Out-Party
Am 28. September sind Kommunalwahlen. Nach dem Einzug der NPD in die
Kommunalparlamente Sachsens und Sachsen-Anhalts besteht nun auch in
Brandenburg die Gefahr, dass die NPD in die lokalen Parlamente einzieht.
Aus den Kommunalversammlungen heraus wird sie versuchen ihre regionalen
Strukturen zu stärken und zukünftig auch Landtagsmandate zu erreichen.
Wir wollen mit unserer Veranstaltung die Strategie der NPD unter die
Lupe nehmen. Es soll vorgestellt werden wie die neonazistische Partei
versucht mit ihren Themen und ihrem Auftreten als scheinbar ganz normale
ehrenamtlich engagierte Menschen bürgerliche Wählerschichten zu
erreichen und im öffentlichen Raum Fuß zu fassen oder diesen zu
dominieren.
ab 21 Uhr School´s‑Out-Party: Konzert “Grandmas Finest”, danach Party
mit DJn-Team r‑quadrat (electropop)
Ort: KuZe Potsdam, Hermann-Elflein-Straße 10, 14467 Potsdam
17. Juli 2008 um 18 Uhr
Rechter Lifestyle und Naziversteckspiele
Brandenburg gehört zu den Bundesländern mit den meisten rechtsextrem
motivierten Gewalttaten in Deutschland. Trotz des medienwirksam
aufbereiteten Vorgehens von Polizei und Justiz gegen die Szene floriert
der rechte Lifestyle weiter. Die NPD rüstet auf, militante
Neonazi-Kameradschaften treiben ihr Unwesen, Döner- und Asia-Imbisse
werden von Rassisten reihenweise niedergebrannt, und dazu trägt die DVU
dumpfe Stammtischparolen bis in den Landtag.
Der Veranstaltung bietet Reflexionen darüber, wo Rechtsextremismus
anfängt, wie er sich in Brandenburg äußert und Fakten über den Grad
rechtsextremer Organisierung. Hinzu kommen Informationen über den
Stilwandel, der sich seit einigen Jahren nicht nur in Brandenburg bei
den Rechtsextremen vollzieht. Die Codes und Symbole der Szene werden
unter die Lupe genommen: Das Hakenkreuz kennen alle, den Gruß “Heil
Hitler” auch. Doch was macht man, wenn solche Inhalte versteckt werden,
wenn aus “Heil Hitler” die Zahlenkombination 88 wird. Die mehr als 120
bekannten Zeichen, die verdeckt oder offen eine politische Orientierung
nach rechts mitteilen, sind für die meisten Erwachsenen eine
Fremdsprache. Sie sind jedoch nicht nur Erkennungsmerkmal für
Gleichgesinnte und vermitteln ein Gruppengefühl, sie transportieren auch
eine politische Botschaft.
Ort: Jugendkulturzentrum “Old School” Rheinsberg, Schlossstr. 38–40,
Hof der Heinrich-Rau-Oberschule, 16831 Rheinsberg
11. September 2008 um 18 Uhr
Rechtsextremismus im Landkreis und die Strategie der NPD
Am 28. September sind Kommunalwahlen. Nach dem Einzug der NPD in die
Kommunalparlamente Sachsens und Sachsen-Anhalts besteht nun auch in
Brandenburg die Gefahr, dass die NPD in die lokalen Parlamente einzieht.
Aus den Kommunalversammlungen heraus wird sie versuchen ihre regionalen
Strukturen zu stärken und zukünftig auch Landtagsmandate zu erreichen.
Auf dieser Veranstaltung wollen wir über Rechtsextremismus im Landkreis
und die Verankerung der NPD informieren. Darüber hinaus soll aber die
Strategie der NPD unter die Lupe genommen werden. Es soll vorgestellt
werden wie die neonazistische Partei versucht, mit ihren Themen und
ihrem Auftreten als scheinbar ganz normale ehrenamtlich engagierte
Menschen bürgerliche Wählerschichten zu erreichen und im öffentlichen
Raum Fuß zu fassen oder diesen zu dominieren.
Ort: Jugendkulturzentrum “Old School” Rheinsberg, Schlossstr. 38–40,
Hof der Heinrich-Rau-Oberschule, 16831 Rheinsberg
Hinweis zum Hausrecht für alle Veranstaltungen:
Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu
machen und Personen, die rechtsextremen Parteien und Organisationen
angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder durch
rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige
menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung treten, den Zutritt zur
Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.
(§6 Abs. 1 VersammlG)
Schläger und Räuber hinter Gitter
Am 30.05.2008 gegen 22.15 Uhr kam es in Spremberg zu einer Raubstraftat. Ein 16-jähriger Geschädigter, deutscher Staatsbürger dunkler Hautfarbe, lief über die Brücke Lange Straße in Spremberg. Dabei wurde aus einer Personengruppe, welche auf der anderen Straßenseite liefen, in Richtung des Jugendlichen “Sieg Heil” und “Heil Neger” gerufen. In weiterer Folge wurde er durch zwei Person gestoßen und geschlagen, wobei ihm sein Handy und sowie ein MP3 Player entwendet wurden. Erst durch Hinzukommen einer Zeugin ließen die Täter von dem Geschädigten ab. Dem Opfer wurde ein Zahnteil abgeschlagen sowie sein T‑Shirt zerrissen.
Die Tatverdächtigen konnten in Tatortnähe gestellt werden. Bei der Gewahrsamsnahme beleidigte ein Tatverdächtiger die handelnden Polizeibeamten und leistete Widerstand.
Als Haupttäter konnten zwei 15 jährige Jugendliche (polizeilich mehrfach bekannt wegen Sachbeschädigungs‑, Körperverletzungsdelikte und Verstoß gg. § 86a StGB) — beide aus Spremberg — ermittelt werden. Sie waren auch bei den Straftaten rund um den Busbahnhof involviert.
Ein weiterer 17-jähriger Beschuldigter, ebenfalls aus Spremberg, wurde nach seiner Beschuldigtenvernehmung und erkennungsdienstlichen Behandlung aus dem Gewahrsam entlassen.
Im Rahmen der Beschuldigtenvernehmungen konnte eine politische Motivation herausgearbeitet werden. Hier spielte als auslösendes Moment der Straftat das äußere Erscheinungsbild des Geschädigten eine wesentliche Rolle.
Die Beschuldigten sind durch eine Vielzahl von Straftaten im letzten Jahr in Erscheinung getreten. Sie sind der Polizei als jugendliche Intensivtäter hinlänglich bekannt. Sie selber fühlen sich der örtlichen rechten Szene Spremberg zugehörig und machen aus ihrer politischen Einstellung keinen Hehl.
Nach Rücksprache mit der Cottbuser Staatsanwaltschaft, wurden beide Beschuldigte vorläufig festgenommen.
Durch den zuständigen Haftrichter des Amtsgerichtes Cottbus wurde am 01.06.2008 für Beide ein Haftbefehl angeordnet, verkündet und vollstreckt. Sie wurden in die Justizvollzugsanstalt Wriezen gebracht. Weitere Ermittlungen laufen noch.
Sachbeschädigung an Parteibüro
Am 1. Juni informierte eine Anruferin die Polizei gegen 17.00 Uhr darüber, dass an Hauswand und Eingangstür des Parteibüros „Die Linke” in der Zinnaer Straße in Luckenwalde durch Unbekannte vier Aufkleber in zwei verschiedenen Formaten angebracht worden sind. Die Aufkleber werben für nicht verbotene politische Gruppierungen. Die Polizei nahm eine Anzeige wegen Sachbeschädigung auf und veranlasste die Entfernung der zuvor fotografisch gesicherten Aufkleber.
Zeichen an Schaufenster gesprüht
Ein 120 mal 120 cm großes Hakenkreuz sprühten Schmierer am vergangenen Wochenende an die Schaufensterscheibe eines Geschäftes in der Brandenburger Straße. Außerdem beschmierten die Unbekannten einen Schaukasten. Die durch eine Mitarbeiterin am Samstagmorgen informierten Polizisten nahmen Strafanzeige auf und leiteten Ermittlungen ein. Zur Schadenshöhe gibt es noch keine Angaben.
Hausbesetzungen in Teltow
In der vergangenen Nacht vom Sonntag zu Montag wurden in der Stadt Teltow im Rahmen
der Berliner Wir Bleiben Alle – Freiräumekampagne mehrere Häuser kurzzeitig
besetzt. Diese Aktion soll sowohl die Forderung nach einem alternativen, linken
Jugendzentrum in der Stadt, auch nach einer erfolgreichen Demonstration mit 350
TeilnehmerInnen vor zwei Wochen, weiter öffentlich präsent halten, als auch ein
Zeichen der Solidarität mit den bedrohten Hausprojekten in Berlin und Potsdam
darstellen. Zudem soll durch die klare antifaschistische Akzentuierung verdeutlicht
werden, dass es ein massives Neonaziproblem in der Stadt gibt, dem vor allem der
Stärkung einer alternativen Jugendkultur entgegengewirkt werden kann.
Die AutorInnen führten ein Interview mit den linken AktivistInnen:
AutorInnen: Hallo, zunächst einmal natürlich die Frage, was habt ihr gemacht? Und
warum?
BesetzterInnen: Hallo, wir haben Sonntagnacht mehrere Häuser in Teltow
scheinbesetzt, das heißt wir haben leerstehende Objekte betreten und an diesen
politische Transparente und Fahnen angebracht um unsere Forderungen nach außen zu
tragen. Der Unterschied zu einer „echten“ Besetzung ist, das wir das Haus danach
wieder freiwillig verlassen haben.
Mit dieser Aktion wollten wir uns für ein alternatives Jugendzentrum in Teltow stark
machen, und zwar aus verschiedenen Gründen:
In Teltow gibt es eine starke rechtsextreme Szene. Diese hat hier vor Ort sogar
mehrere Rückzugsräume und Treffpunkte und ist permanent bestrebt, alle Menschen, die
nicht in ihr Weltbild passen, zu terrorisieren. Jugendliche, die potentielle Opfer
aufgrund ihres Äußeren, ihrer Weltanschauung, etc. sind, haben in der Stadt keine
Möglichkeit sich ungestört zu treffen. Dabei kann nur die Förderung und Stärkung
von alternativen, antifaschistischen Jugendkulturen die von Neonazis angestrebte
rechte Hegemonie erfolgreich zurückdrängen. In Teltow jedoch begnügen sich Politiker
stattdessen damit, Erklärungen gegen „Menschen mit rechts- und linksradikalem
Gedankengut“ zu verfassen und somit beides gleichzustellen.
Außerdem lehnen wir die kapitalistische Verwertungslogik, die eben solche
Erscheinungsformen reproduziert, ab. Wir wollen einen nichtkommerziellen Freiraum
schaffen, in dem wir uns ausprobieren, selbstorganisiert leben und alternative,
emanzipatorische Gesellschaftsmodelle entwickeln können. Diese Aktion richtet sich
also auch gegen die herrschenden Verhältnisse.
Wir erklären uns solidarisch mit den bedrohten Freiräumen in Berlin und Potsdam und
haben deswegen nicht grundlos diese Aktion gerade in diesem Zeitraum durchgeführt –
am letzten Tag der Freiräumekampagne „Wir bleiben alle!“.
A: Wie bringt euch diese Aktion den gewünschten Zielen näher? Immerhin habt ihr
dadurch immer noch kein Jugendzentrum.
B: Das stimmt. Diese Aktion soll dreierlei wirken: Zum einen hat sie einen
appellativen Charakter. Wir wollen den politisch Verantwortlichen der Stadt Teltow
klarmachen, das es dringend nötig ist, auf unsere Forderungen einzugehen. Es soll
ihnen verdeutlichen, das wir nicht gewillt sind, die derzeitige Situation so
hinzunehmen und uns wenn nötig ganz unbürokratisch nehmen, was wir brauchen. Zudem
wollen wir unsere Forderung weiter in die Öffentlichkeit tragen um zu zeigen, die
Probleme sind nicht verschwunden, trotz einer erfolgreichen Demonstration. Nicht
zuletzt wollten wir auch den Menschen in Teltow und Umgebung, die mit den
herrschenden Verhältnissen unzufrieden sind, von den Nazis gestresst werden usw.
zeigen, dass sie nicht alleine sind. Es soll ein Impuls geben, selbst aktiv zu
werden.
A: In welchen Straßen habt ihr die Aktion durchgeführt?
B: Die Objekte stehen in der Potsdamer Straße, in der Ritterstraße und in der
Havelstraße.
A: Was waren die politische Inhalte auf euren Transparenten?
Auf unseren Transparenten an den Objekten stand: „Für ein alternatives Jugendzentrum
in Teltow“, „Weg mit den Nazitreffs Nordic Thunder und Red Berry“, „Alles für alle –
umsonst!“, „Für die Freiheit, Für das Leben, Nazis von der Straße fegen.“,
„www.antifa-in-teltow.de.vu“ und „Linke Freiräume schaffen.“ Zudem haben wir rote
Fahnen gehisst.
A: Wie bewertet ihr den Verlauf und die Aktion generell im Nachgang?
B: Die meisten Transparente waren zum Nachmittag hin bereits abgemacht. Wir haben
aber auch gar nicht darauf spekuliert, dass diese ewig hängen. Es war ja eher was
Symbolisches. Aber das unsere politischen Forderungen vom morgendlichen
Berufsverkehr zur Kenntnis genommen werden mussten, lässt uns schon zu dem Schluss
kommen, das die Aktion erfolgreich war. Wir konnten sie störungsfrei durchführen und
die langfristige Wirkung können wir natürlich wenige Stunden später noch nicht
abschätzen.
Immer mehr Korruptionsverfahren
Potsdam — Im vergangenen Jahr wurden laut Justizminsiterin Beate Blechinger (CDU) 328 neue Verfahren eingeleitet, 101 mehr als im Jahr davor. In 154 Fällen sei es um Bestechlichkeit oder Bestechung beziehungsweise Vorteilsannahme oder Vorteilsgewährung gegangen.
Wegen Verrats von Geschäfts- oder Betriebsgeheimnissen wurden demnach 20 Verfahren bearbeitet. 484 Menschen wurden angezeigt.
Blechinger eröffnete am Freitag ein neues Justizgebäude in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin). In das Haus wird die Staatsanwaltschaft einziehen. Auf dem Gelände der ehemaligen Königskaserne befinden sich auch das Landgericht und das Arbeitsgericht Neuruppin.
Seit 1993 investierte das Land Brandenburg knapp 23 Millionen Euro in den Umbau des Justizzentrums.
Erneute Proteste gegen “Bombodrom”
Kyritz — Die Bürgerinitiative “Freie Heide” hat am Sonntag ihren Protest gegen den geplanten Bombenabwurfplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide (Ostprignitz-Ruppin) fortgesetzt.
Unter dem Motto “Tourismus statt Tiefflug” führte der Zug erstmals durch Fürstenberg/Havel. Die Demonstration begann an der evangelischen Kirche. Es war die insgesamt 109. Protestwanderung gegen das “Bombodrom”.
Seit 15 Jahren wird über die Nutzung der Kyritz-Ruppiner Heide in Nordbrandenburg gestritten. Die Bundeswehr will auf dem rund 14.000 Hektar großen Gelände den Bombenabwurf und Tiefflüge trainieren. Anwohner und die Tourismusbranche sind dagegen. Sie fürchten Lärm und Umsatzeinbußen.
Gegen den geplanten Luft-Boden-Schießplatz sind insgesamt 17 Klagen anhängig. Erst nach einer juristischen Entscheidung kann der Bombenabwurfplatz in Betrieb genommen werden.
Brandenburg — Ein pakistanischer Asylbewerber ist in der Nacht zum Freitag in Brandenburg/Havel brutal zusammengeschlagen worden. Er erlitt Platzwunden am Kopf und wurde in ein Krankenhaus gebracht, wie die Polizei mitteilte. Nach Angaben eines Polizeisprechers kannte das Opfer den etwa 25 Jahre alten Angreifer nicht. Der Täter habe kein Wort gesagt. Er konnte unerkannt flüchten, die Polizei sucht nach Zeugen.