INFORIOT — Nach 500 Kilometern Weg erreicht der Protestmarsch der Flüchtlinge am Donnerstag die Brandenburger Landeshauptstadt Potsdam. Die Flüchtlinge waren in Würzburg aufgebrochen um gegen die unmenschliche Behandlung in Flüchtlingsheimen, gegen die Residenzpflicht und Gutscheinsystem sowie gegen die deutsche Abschiebepolitik zu protestieren. Der Protestmarsch wird auch in Potsdam von lokalen Initiativen und Aktionen unterstützt. So unterstützt der Flüchtlingsrat Brandenburg die Aktivist_innen seit dem Übertritt nach Brandenburg. Die Flüchtlinge werden im Potsdamer Freiland übernachten und dann weiter nach Berlin ziehen.
NPD kündigt Kundgebung vor dem Freiland an
Bereits in den vergangen Tagen habe die NPD in Belzig und Brück (beides Potsdam Mittelmark) Flyer gegen den Flüchtlingsprotest verteilt, berichtet der Kreisverband Havel-Nuthe der NPD. Unter dem Titel “Asylrecht ist kein Selbstbedienungsladen” fordert die Partei in den Flugblättern die Streichung von Leistungen für Asylbewerber und die Einschränkung des Asylrechts. Am Freitag will die Partei unter dem gleichen Motto eine Kundgebung vor dem Freiland in Potsdam abhalten. Auf der Internetseite des NPD Landesverbandes bezeichnet die Partei die Forderungen der Flüchtlinge als “skandalös”.
Die NPD will nach gegenwärtigem Stand am Freitag ab 11 Uhr in der Friedrich-Engelsstraße nahe dem Freiland ihre Kundgebung abhalten. Zeitgleich startet vom Freiland aus der Demonstrationszug der Flüchtlinge zur Glienecker Brücke, wo die Flüchtlinge und anderen Engagierten durch Berliner Aktivist_innen begrüßt werden sollen.
Erst vor knapp drei Wochen hatte die NPD versucht, eine Demonstration in Potsdam durchzuführen. Sie scheiterte an dem Protest von mehreren tausend Menschen, die die Straßen rund um den Hauptbahnhof blockierten. Nun will es die NPD offenbar einmal anders probieren und die Flüchtlingsdemonstration “politisch begleiten”.