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Kündigung: Döner-Imbiss muss ausziehen

Pan­ke­tal (MOZ) Die Entschei­dung fiel nicht öffentlich und mit klar­er Mehrheit: Die Pan­ke­taler Gemein­de­v­ertre­tung kündigt zum Jahre­sende dem Dön­er-Imbiss an der Stirn­seite des Rathaus­es. Dort war im März ein 13-jähriges Mäd­chen vom Inhab­er sex­uell miss­braucht worden.

Statt Salat, Dön­er und türkischen Spezial­itäten soll es ab dem kom­menden Jahr Eis, Kaf­fee und Schlagsahne geben, denn ein Inter­essent für die attrak­tive Geschäft­slage ste­ht eben­falls schon vor der Tür. “Wir haben eine Anfrage von den Betreibern des Eis­cafés Madlen, sie sind sehr inter­essiert”, bestätigte der Pan­ke­taler Bürg­er­meis­ter Rain­er Fornell.

Wie er aus­drück­lich betonte, habe die Kündi­gung nichts mit der Straftat zu tun, die sich im März im Bistro ereignet hat­te. “Die Straftat spielte keine Rolle bei der Entschei­dung”, so For­nell wörtlich.

Der Inhab­er des Bistros hat­te im März ein 13-jähriges Mäd­chen aus Zeper­nick mehrfach sex­uell miss­braucht. Das Amts­gericht Bernau verurteilte ihn dafür Ende April zu zwei Jahren und sechs Monat­en Haft. Allerd­ings ste­ht die Voll­streck­ung des Urteils noch aus, da der Angeklagte mit seinem Anwalt Wider­spruch ein­gelegt hat­te. Nach MOZ-Infor­ma­tio­nen habe der Bistro-Besitzer ein Aufen­thaltsver­bot für Pan­ke­tal bekom­men, auch das erschwere ihm die Geschäfts­führung im Döner-Imbiss.

Weit­ere Schlagzeilen machte der Zeper­nick­er Imbiss am Rathaus nach einem Bran­dan­schlag, der vier Wochen nach den sex­uellen Über­grif­f­en auf die Ein­rich­tung verübt wurde. Unbekan­nte hat­ten in Zeper­nick bis zu drei Meter bre­ite Hak­enkreuze geschmiert, die Scheiben der Ein­rich­tung besprüht und ver­sucht, einen Molo­tow-Cock­tail durch die Scheiben zu wer­fen. Ver­let­zt wurde dabei nie­mand, jedoch betrug der materielle Schaden mehrere tausend Euro.

Bere­its Ende Mai hat­ten sich die Pan­ke­taler Gemein­de­v­ertreter in ein­er län­geren Debat­te mit der beab­sichtigten Kündi­gung beschäftigt. Deut­lich wurde in der nicht öffentlichen Debat­te die Sorge der Gemein­de­v­ertreter vor möglichen Wieder­hol­un­gen. Bürg­er­meis­ter For­nell ver­wies in dieser Diskus­sion jedoch darauf, dass die beab­sichtigte Kündi­gung nicht im Zusam­men­hang mit der Straftat ste­he, zumal bis zum Entscheid über den Wider­spruch von der Unschuld des türkischen Betreibers auszuge­hen sei.

Wie For­nell weit­er betonte, habe die Gemein­de­v­ertre­tung nun fest­gestellt, dass ein Café deut­lich bess­er zum Stan­dort passen würde. “Wir befind­en uns mit­ten in der Umstruk­turierung des Haus­es, denn mit der Pan­ke­taler Gemein­de­bib­lio­thek bekommt auch die gewerbliche Nutzung einen anderen Charak­ter. Weit­ere Gewer­be­treibende sind einge­zo­gen, der Geschichtsvere­in bekommt einen Raum, es verän­dert sich wirk­lich vieles”, so Fornell.

Ambi­ente, Ausstrahlung und Optik eines Cafés wür­den dem­nach bess­er zum Gebäude passen und seien laut For­nell deut­lich attrak­tiv­er als ein Imbiss. Zudem fehlten dem Imbiss tech­nis­che Voraus­set­zun­gen, ein Ölab­schei­der müsste instal­liert wer­den. Den braucht das Café beispiel­sweise nicht, da dort nicht gekocht wer­den müsste.

Die reg­uläre Kündi­gungs­frist des Ver­trages beträgt sechs Monate, damit soll der Dön­er-Imbiss zum Jahre­sende die Geschäft­sräume aufgeben.

Weit­eres zum The­ma unter:
Nazi-Angriff auf Dön­er-Lokal in Zepernick

Erneut Anschlag auf Imbiss

Imbiss­be­treiber beschimpft

Prozes­sauf­takt unter stren­gen Sicherheitsvorkehrungen

110 Nazis in Bernau

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