Am Freitag den 9. November jähren sich die Novemberpogrome der Nazis zum 80. Mal. Um diesem historischen Ereignis angemessen zu gedenken wurde ein Bündnis verschiedener Gruppen und Einzelpersonen gegründet. Aber nicht nur das Gedenken an Vergangenes ist das Ziel des Bündnisses, sondern auch zu verdeutlichen, dass diese Vergangenheit bis heute nachwirkt, auf unser alltägliches Leben Auswirkungen hat und keinesfalls einfach abgeschlossen ist. Auch in Potsdam kam es z.B. zu Verhaftungen von Jüdinnen und Juden, die Synagoge wurde verwüstet und ebenso der jüdische Friedhof. Die Opfer waren Potsdamer*innen und die Täter*innen ebenso. Diesen Fakt wollten wir den Büchern und Akten entreißen und auf der Straße sichtbar machen. Nicht nur für die über 50 Personen die alljährlich an der Gedenkfeier am Mahnmal für die Opfer des Faschismus teilnehmen, sondern für alle Potsdamer*innen. Deshalb planten wir, nach historischer Recherche in Archiven und Bibliotheken, Plakate aufzuhängen um Orte zu kennzeichnen die exemplarisch einen Einblick in die Vergangenheit ermöglichen. Es sollten „Orte der Täter*innen“ und „Orte der Opfer“ gekennzeichnet werden.
Nun stellen sich die Potsdamer Stadtwerke quer. Ihre Laternen seien nicht dafür da zusätzliche Plakate oder Schilder anzubringen. Schreiben sie und lassen regelmäßig Wahlplakate von der SPD bis zur AfD zu. Dieses geschichtsvergessene Verhalten finden wir skandalös!
Dazu sagt Melyssa Diedrich von der EAP: „Es scheint in diesem stadteigenen Unternehmen weder Anstand noch auch nur ein Fünkchen historischen Sachverstand zu geben. Im nächsten Jahr werden wir die Potsdamer Stadtwerke verstärkt in den Fokus nehmen. Und zwar nicht nur als ‚Ort der Täter*innen‘ sondern als einer der Profiteure der systematischen Ausbeutung von Menschen durch die Nazis“.