Liebe Freund*innen, liebe Unterstützer*innen, liebe Aktive,
in diesem Jahr hätten wir wieder ein Jubiläum zu feiern. Unsere 2009 eingerichtete Antidiskriminierungsberatung Brandenburg besteht nun 10 Jahre. Doch, wie auch zum 20-jährigen Bestehen der Opferperspektive im letzten Jahr, fällt es schwer, die Notwendigkeit unserer Arbeit als freudigen Anlass zu sehen.
Die Ereignisse in diesem Jahr – der Mord an Walter Lübcke, die zahlreichen Verstrickungen von Neonazis in die Sicherheitsbehörden und die Morde an Jana L. und Kevin S. nach dem gescheiterten Angriff auf die Synagoge in Halle, sind erschreckend. Angesichts der rechten Gewalt, der alltäglichen Diskriminierung und Hetze, von denen uns Ratsuchende und Kooperationspartner*innen immer wieder berichten und die wir selbst erleben, ist diese Eskalation jedoch wenig überraschend.
Auch wenn es nichts zu feiern gibt, nutzen wir das 10-jährige Bestehen als Gelegenheit zurückzuschauen, auf die Projekte, Veranstaltungen und Kampagnen, die wir alleine oder mit anderen initiiert haben, um dieser Alltäglichkeit entgegenzuwirken. Aber auch, um nach vorne zu schauen, wie wir uns eine Antidiskriminierungsarbeit im Land Brandenburg in Zukunft wünschen.
Eine freudige Nachricht gibt es zum Schluss dann aber doch noch: Nachdem wir im Oktober erfuhren, dass wir im kommenden Jahr keine Finanzierung für ein Antidiskriminierungsprojekt durch das Bundesprogramm Demokratie Leben! erhalten werden, riefen wir zu Spenden für unsere Arbeit auf, um ab 2020 zumindest das landesweite Antidiskriminierungsprojekt im gleichen Umfang umsetzen zu können. Dafür bekamen wir viel Zuspruch und Unterstützung. Nun erhielten wir, unerwartet und zeitgleich zum Druck dieses Rundbriefes, die Aufforderung, einen Antrag bei Demokratie Leben! zu stellen und gehen nun davon aus, eine Förderung im kommenden Jahr zu erhalten.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die sich auf unterschiedlichen Wegen dafür stark gemacht haben, dass wir nachträglich als Modellprojekt ausgewählt wurden. Das ist ein großer Erfolg für uns, denn so können wir unsere Arbeit im Fachbereich Antidiskriminierungsarbeit mit gleicher personeller Stärke fortsetzen und weiter ausbauen. Die gesammelten Spenden werden als Eigenanteil in die landesweite Beratung fließen.
Mit unserem aktuellen Rundbrief möchten wir euch Einblicke in unsere Arbeit geben und uns herzlich für eure Unterstützung bedanken!
Ihr könnt die gesamte Ausgabe und ältere Ausgaben hier abrufen: https://www.opferperspektive.de/schattenberichte