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Thierse ehrte Schüler für Stadtplan-Projekt

KNA Bun­destagspräsi­dent Wolf­gang Thierse (SPD) hat Jugendliche aus Rathenow für ihr Engage­ment gegen Recht­sex­trem­is­mus geehrt. Thierse über­re­ichte am Dien­stag in Berlin 15 Schü­lerin­nen und Schülern der Bruno‑H.-Bürgel-Schule Urkun­den, die mit einem “Stadt­plan gegen das Vergessen — Auf den Spuren jüdis­ch­er Ver­gan­gen­heit in Rathenow” den ersten Preis des Jugendwet­tbe­werbs “Du gegen Rechts” gewon­nen hatten.

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Antifademo in Rathenow: Wegsehen war schon immer Scheiße


Antifade­mo: Wegse­hen war schon immer Scheiße -
Gegen den ras­sis­tis­chen Kon­sens vorge­hen! Nazistruk­turen zerschlagen!


15. Juni 2002

14:00 Uhr

Dunck­er­platz (am Hauptbahnhof)

Rathenow

Tre­ff­punkt für Berlin:

12:00 Uhr, Alexan­der­platz, Bahn­steig (RE 38170, Abfahrt 12:13 Uhr)

Presse: Die MAZ titelt Antifa­grup­pen pla­nen Großde­mo in Rathenow und warnt vor gewalt­bere­it­en Demonstranten. 

Aufruf (eng­lish) (fran­cais)

Nach einem gesamt€päischen Recht­sruck, bei dem in vie­len Ländern
sozialdemokratis­che Regierun­gen von Mit­te/Rechts-Koali­tio­nen abgelöst
wur­den, ste­hen in Deutsch­land die Bun­destagswahlen vor der Tür. Regierung
und Oppo­si­tion führen nur noch Scheinge­fechte, die poli­tis­che Mitte ist
rechts angekom­men. Forderun­gen und Parolen von Recht­sex­tremen wur­den von
den etablierten Parteien aufge­grif­f­en und haben dabei in erhe­blichem Maß
zum Legit­i­ma­tion­s­gewinn recht­sex­tremer Ori­en­tierun­gen beige­tra­gen. Die
Beispiele eines recht­en Pop­ulis­mus in der Poli­tik und ein­er gegenüber
Migran­tInnen abw­er­tenden Rhetorik sind nach den Debat­ten um ein NPD-Verbot
nicht weniger gewor­den. Erin­nert sei hier z.B. nur an die rassistische
Kam­pagne der CDU/CSU gegen die dop­pelte Staats­bürg­er­schaft, die vom CDU-
Frak­tion­schef Merz ini­ti­ierte Debat­te um die Notwendigkeit ein­er “deutschen
Leitkul­tur”, den Wahlkampf des nor­drhein-west­fälis­chen Spitzenkandidaten
der CDU Rüttgers, der mit der Parole “Kinder statt Inder” gegen
hochqual­i­fizierte Immi­granten Stim­mung machte und nicht zulet­zt an den
unbe­fan­genen Umgang der rot-grü­nen Regierung mit der
nation­al­sozial­is­tis­chen Vergangenheit. 

Es ist abzuse­hen, dass Poli­tik­erIn­nen aller Couleur rassistische
Ressen­ti­ments in der Bevölkerung aktivieren und ihren Wahlkampf im Zuge der
Debat­te um innere Sicher­heit auf Kosten von ohne­hin schon entrechteten
Grup­pen, wie z.B. Flüchtlin­gen, führen wer­den. Das
“Ein­wan­derungs­be­gren­zungs­ge­setz” und Schilys “Antiter­rorge­set­ze” dürften
nicht die let­zten Maß­nah­men bleiben, mit denen Nicht­deutsche diskriminiert
wer­den. Durch diese Geset­zes­pakete wird es für Flüchtlinge noch
schwieriger, in Deutsch­land Asyl zu erhal­ten; Familienzusammenführungen
z.B. sind inzwis­chen fast unmöglich. Wer rein darf bes­tim­men ökonomische
Kri­te­rien: Nur “nüt­zliche” Aus­län­derIn­nen sind willkom­men, für alle anderen
soll die Fes­tung Europa unerr­e­ich­bar bleiben. Die sogenannten
Antiter­rorge­set­ze, die schon seit Jahren in den Schubladen deutscher
Sicher­heit­spoli­tik­er schlum­merten und nach dem 11. Sep­tem­ber endlich
her­vorgeza­ubert wer­den kon­nten, machen den Weg frei für Het­ze und staatlich
geförderten Ras­sis­mus: Mit der bun­desweit prak­tizierten Rasterfahndung
wur­den per se alle ara­bis­chen Män­ner zwis­chen 15 und 35 zu potentiellen
Ter­ror­is­ten gemacht.

Und was hat das alles mit Rathenow zu tun ???

Lokalpoli­tisch sieht die Lage noch schlim­mer aus als lan­des- oder
bun­de­spoli­tisch. Ras­sis­tis­che Denkweisen, Aus­län­der­feindlichkeit und
Gle­ichgültigkeit gegenüber recht­sex­tremen Struk­turen sind die Regel.
Beispiel­haft dafür ste­ht die Kreis­stadt Rathenow in Brandenburg. 

Nicht genug damit, dass Flüchtlinge kaum Hoff­nung darauf haben dürfen,
legal in Deutsch­land zu bleiben, und ihnen täglich Abschiebung in Mord und
Folter dro­ht — weit außer­halb des Stadtzen­trums unterge­bracht, ist es für
sie kaum möglich, am sozialen und kul­turellen Leben teilzunehmen.
Poten­tielle BesucherIn­nen des Wohn­heims wer­den vom Wach­schutz abgeschreckt,
bei dem auch Mit­glieder der Rathenow­er Kam­er­ad­schaft arbeit­en: Diese
selb­ster­nan­nten Ord­nung­shüter kon­trol­lieren jeden Per­son­alausweis und
führen genau Buch, wer besucht wird. Auch hier gel­ten diskriminierende
Son­derge­set­ze wie die Ein­schränkung der Bewe­gungs­frei­heit durch die
“Res­i­den­zpflicht”, die es ver­bi­etet, den Land­kreis zu verlassen.
Flüchtlinge erhal­ten keine Arbeit­ser­laub­nis und ger­ade mal 40 Euro Bargeld
pro Monat; einkaufen kön­nen sie nur mit Gutscheinen (im Wert von 70% des
nor­malen Sozial­hil­fe­satzes) in bes­timmten Läden. 

Die Bevölkerung Rathenows reagiert ablehnend bis offen rassistisch;
recht­sex­treme Gewalt­tat­en wer­den in der Öffentlichkeit ignori­ert und
Wider­stand dage­gen dif­famiert. Als die Flüchtlingsini­tia­tive im Februar
2000 ein Mem­o­ran­dum veröf­fentlichte, in dem sie die Ver­legung in eine
andere Stadt forderte und Poli­tik­erIn­nen anklagte wegen ihrer Unfähigkeit,
an der unerträglichen Sit­u­a­tion etwas zu verän­dern, war man sich schnell
klar, wo der Feind ste­ht: Der Vor­sitzende der Flüchtlingsinitiative
Bran­den­burg, Christo­pher Nsoh, wurde mas­siv ange­grif­f­en und als
Dro­gen­deal­er und Krim­ineller hingestellt.

Seit dem Mauer­fall ist eine gewalt­bere­ite Neon­aziszene in Rathenow aktiv.
Mehrfach im Jahr wer­den Nicht­deutsche, Linke oder unangepasste Menschen
ange­grif­f­en. Für die Opfer enden diese Zusam­men­tr­e­f­fen meist im
Kranken­haus; die wenig­sten davon kom­men jedoch zur Anzeige. Ein­er der
schw­er­sten Über­griffe der let­zten Zeit ereignete sich am 08.08.2001:
Mehrere Neon­azis fuhren mit ihren PKWs gezielt auf den Gehweg in der
Berlin­er Straße, um zwei Linken den Weg abzuschnei­den. Als die beiden
Män­ner daraufhin flücht­en woll­ten, wur­den sie ver­fol­gt und angegriffen.
Eines der Opfer wurde getreten und mit einem Fahrrad­stän­der bewor­fen, so
dass es schwere Schädelver­let­zun­gen erlitt. 

Ab 2000 ist eine zunehmende Poli­tisierung und Organ­isierung der
Neon­aziszene in Rathenow zu beobacht­en: Die ursprünglichen Gruppen
“Kam­er­ad­schaft Rathenow” und “Arische Kämpfer” sowie die Kam­er­ad­schaft aus
der Nach­barstadt Prem­nitz schlossen sich zusam­men und nan­nten sich
“Hauptvolk”. Ihr Lieblingstr­e­ff­punkt ist die Nazikneipe “Don Promil­los Pony
Bar” in der Großen Milow­er Straße. Es wer­den ide­ol­o­gis­che Schulungen
abge­hal­ten, ein Kam­er­ad­schaft­srund­brief her­aus­gegeben und Aktio­nen zu
recht­sex­tremen Kam­pag­nen wie dem “Rudolf-Hess-Gedenk­tag” oder dem
“Heldenge­denk­tag” durchge­führt. Auch am NPD-Auf­marsch am 01.12.2001 in
Berlin nah­men 30 Rathenow­er Kam­er­aden teil. Ver­stärkt set­zen die Neonazis
nun auf die Ver­bre­itung ihrer Pro­pa­gan­da und Agi­ta­tion unter Jugendlichen;
ihre Öffentlichkeit­sar­beit zielt zudem darauf ab, Sym­pa­thien in der
Bevölkerung zu wecken.

Die regionale Presse spielt seit über 10 Jahren die Sit­u­a­tion herunter.
Ras­sis­tisch und faschis­tisch motivierte Tat­en wur­den und wer­den als von
frus­tri­erten, gelang­weil­ten Jugendlichen verübte Einzeltaten
bagatel­lisiert. Als aber im Jahr 2000 das ARD-Mag­a­zin “Kon­traste” einen
Report über Recht­sex­trem­is­mus und Aus­län­der­feindlichkeit in Rathenow
drehte, in dem unter anderem ein Schuldirek­tor und mehrere Jungnazis
inter­viewt wur­den, kam es zum Eklat: Der Direk­tor leugnete hart­näck­ig die
Exis­tenz von Recht­sex­trem­is­mus an sein­er Schule, obwohl ein großer Teil der
Kam­er­ad­schaft “Hauptvolk” offen­sichtlich Schüler sein­er Schule war oder
noch ist. Ein­er der Kam­er­ad­schaft­sange­höri­gen agierte z.B. im Schülerrat,
ein ander­er war Redak­teur der Schülerzeitung und trainierte zudem eine
Schüler­vol­ley­ball­mannschaft. Unter den LehrerIn­nen waren sie trotz ihrer
ras­sis­tisch-faschis­tis­chen Gesin­nung sehr beliebt. Hier wurde die
frem­den­feindliche Ein­stel­lung viel­er Jugendlichen genau­so deut­lich wie
die
Igno­ranz und stillschweigende Sym­pa­thie der Erwach­se­nen. Die Bevölkerung
reagierte prompt: Die ARD-Jour­nal­istIn­nen wur­den mas­siv ange­grif­f­en, ihre
Recherchen als unwahr dargestellt. Rathenow gegen den Rest der Welt… Eine
reflexar­tig organ­isierte Kundge­bung gegen rechte Gewalt und für Toleranz
mutierte schnell in eine Anti-Kon­traste-Demo, bei der sich die
Volks­ge­mein­schaft mal wieder auf die Schul­tern klopfte. 

Dass die Stadt, allen voran der ehe­ma­lige Bürg­er­meis­ter Lünser (Pro
Rathenow) sowie sein dama­liger Stel­lvertreter und jet­zige Bürgermeister
Seeger (CDU) zuerst gar nicht und danach nur sehr halb­herzig reagierten,
ist symp­to­ma­tisch für die neuen Bun­deslän­der. Die schließlich von der Stadt
ini­ti­ierte Kam­pagne “Tol­er­antes Rathenow — miteinan­der füreinan­der” sowie
das par­al­lel dazu von ort­san­säs­si­gen Betrieben organ­isierte Bünd­nis gegen
Frem­den­feindlichkeit stellen Pro­jek­te dar, die in erster Lin­ie dazu dienen
die Beteiligten gut schlafen zu lassen und so gut wie keine Ergebnisse
vorzuweisen haben. Kein Wun­der — wer sollte sich auch daran beteiligen?
Durch Schweigen und Ver­harm­losen hat kom­mu­nale Poli­tik Rechtsextremisten
jahre­lang ermutigt, nicht sel­ten erfol­gte der Auf­bau ihrer Struk­turen mit
staatlich­er Unter­stützung. Die Opfer wur­den ver­trieben und aus­ge­gren­zt, die
weni­gen engagierten Antifas krim­i­nal­isiert; als angebliche
“Nest­beschmutzer” müssen sich Linke anhören, dass sie den Ruf der Stadt in
den Dreck ziehen. 

Bis dato hat sich an der Sit­u­a­tion wenig geän­dert. Zu der bere­its seit
län­gerem einge­set­zten Polizeison­dere­in­heit “Mega” (Mobile Einsatzeinheit
gegen Gewalt und Aus­län­der­feindlichkeit) kam die experimentelle
Son­dere­in­heit “Tomeg” (Täteror­i­en­tierte Maß­nah­men gegen extremistische
Gewalt), die sich auch im Kampf gegen Links her­vor­tut. Im Rah­men der
Bürg­er­meis­ter­wahlen im Feb­ru­ar 2002 woll­ten Lokalpoli­tik­erIn­nen die braune
Stadt zum Tol­er­anzzen­trum verk­lären. Offen­sichtlich kann aber die
Bevölkerung Tol­er­anz nur in eine bes­timmte Rich­tung auf­brin­gen: Rathenow
ist nach wie vor eine Nazihochburg. 

Organ­isiert den antifaschis­tis­chen Widerstand!

Durch ver­schiedene Aktio­nen, wie z.B. anti­ras­sis­tis­ches Einkaufen (also
Tausch von Wertgutscheinen gegen Bargeld) und eine Spon­tankundge­bung nach
dem Angriff auf zwei Sudane­sen im Novem­ber 2001, ver­suchen linke
Jugendliche, auf die rechte Dom­i­nanz in Rathenow und den rassistischen
Kon­sens zwis­chen Neon­azis, Poli­tik­erIn­nen und Bevölkerung aufmerk­sam zu
machen. 

Mit unser­er Demon­stra­tion wollen wir zeigen, dass wir nicht bere­it sind,
diesen Nor­malzu­s­tand länger zu ertra­gen und hinzunehmen. Kommt alle! 

Für eine emanzip­ierte und antifaschis­tis­che Jugend­kul­tur in Rathenow und
anderswo! 

Lesetipp — falls ihr mehr über die Neon­aziszene in Rathenow wis­sen wollt: 

Hier
kön­nt ihr euch die Recherche­broschüre “Havel­län­der­Jungs — Recht­sex­trem­is­mus im
West­havel­land 2001 — Analy­sen, Berichte,
Bilder” herunterladen. 

Es rufen auf: Jungdemokrat­en /
Junge Linke
Rathenow, Antifaof­fen­siveWest­havel­land,
Flüchtlingsini­tia­tive, Antifaschis­tis­che Aktion Berlin, Antifa Havel­land / Falkensee 

Unter­stützt von: Antifaschis­tis­che Aktion
Pots­dam
, Jugen­dan­tifa Neu­rup­pin, antifanews, Antifa Aktion Neu­rup­pin, Antifa Aktion Eber­swalde, Autonome Antifa Nor­dost (Berlin)
, Autonome Antifa Schw­erin, Jugen­dan­tifa Marzahn (Berlin), Jusos Berlin-Steglitz / Zehlen­dorf, PDS Rathenow, Rote Antifa Reinick­endorf (Berlin)

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Antifa-Strategien / Widerstand in der Normierungsgesellschaft.

Wider­stand in der Normierungsgesellschaft

Macht und Wider­stand bei Michel Foucault

21. 06. — 23. 06. 2002 

In linken Diskus­sio­nen wird immer wieder betont, dass “Diskurse analysiert”
und in Diskurse inter­ve­niert” wer­den soll. Doch was ist damit gemeint? Und
woge­gen agiert man da eigentlich? Fou­caults Macht­the­o­rie und sein
Ver­ständ­nis von Wider­stand sen­si­bil­isieren für Rhetorik, Argu­men­ta­tio­nen und
bes­timmte “Wahrheit­en”, die uns tag-täglich verkauft wer­den. Wie kann ein
Wider­stand ausse­hen, dessen Auf­gabe es ist, Bewe­gun­gen anzus­toßen, Mythen
aufzuzeigen, Fra­gen zu stellen sowie Debat­ten und Insti­tu­tio­nen zu
kri­tisieren? Wir wer­den die The­o­rie anhand aktueller poli­tis­ch­er Debatten
und Kon­flik­te erarbeiten.

Sem­i­nar zu antifaschis­tis­chen Strategien
28. 06. — 30. 06. 2002 

Antifa heisst.…Angriff? Marke tra­gen? Nazis schla­gen? Unser Begriff von
Antifaschis­mus unter­schei­det sich von dem Klis­chee des im
Ver­fas­sungss­chutzbericht abge­bilde­ten Strassenkämpfers, dem man unterstellt
Antifaschis­mus nur als Formel zu benutzen um die eigene Zerstörungswut
moralisch aufzuwerten.Wir wer­den uns mit ver­schiede­nen Ansätzen
antifaschis­tis­ch­er Arbeit auseinan­der­set­zen und darüber disku­tieren welche
sin­nvollen Strate­gien es gibt gegen die no-go areas für Nichtdeutsche,
Linke, Schwule und Behin­derte in Berlin, Bran­den­burg und ander­swo anzugehen.
Wir wer­den über Mil­i­tanz disku­tieren und ver­schiedene Ansätze von
Faschis­mus­the­o­rie, sowie Zusam­men­hänge mit Ras­sis­mus und Nationalismus
besprechen.

Ort für bei­de Sem­i­nare: eine Jugend­her­berge in Brandenburg

Anmel­dung:

JD/JL Brandenburg

R. Lux­em­burg Str. 19

10178 Berlin

(tel) 030–247 29 747

info@jungdemokraten.de

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Illegal über die Grenze gekommen

BAD MUSKAU Nach einem Bürg­er­hin­weis kon­nten am Sam­stag­mor­gen fünf Viet­name­sen durch eine Streife der BGSI Bad Muskau fest­gestellt wer­den. Die vier Män­ner und eine Frau waren nicht im Besitz von Ausweis­pa­pieren. Eine Aufen­thalts­genehmi­gung für Deutsch­land kon­nten sie nicht vor­weisen. Wie die Ermit­tlun­gen ergaben, waren sie von Polen kom­mend uner­laubt über die grüne Gren­ze nach Deutsch­land eingereist.

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Bundesgerichtshof will im Herbst über Hetzjagd-Urteil verhandeln

COTTBUS/LEIPZIG. Ver­mut­lich im Okto­ber wird sich der Bun­des­gericht­shof (BGH) in ein­er mündlichen Ver­hand­lung mit dem Urteil zum Tod des algerischen Asyl­be­wer­bers Farid Guen­doul beschäfti­gen. Der 28-jährige Guen­doul, der in Deutsch­land unter dem Namen Omar ben Noui Zuflucht gesucht hat­te, war im Früh­jahr 1999 auf der Flucht vor recht­en Jugendlichen in Guben durch eine Glastür gesprun­gen und hat­te sich dabei so schw­er ver­let­zt, dass er verblutete. Das Landgericht Cot­tbus hat­te im Novem­ber 2000 acht der elf Angeklagten der fahrläs­si­gen Tötung für schuldig befun­den. Drei der Angeklagten wur­den zu Haft­strafen zwis­chen zwei und drei Jahren verurteilt — zwei von ihnen aber auch wegen ander­er Tat­en. Sechs wur­den zu Bewährungsstrafen verurteilt, zwei kamen mit ein­er Ver­war­nung davon.

Revi­sion ein­gelegt gegen das Urteil hat­ten sowohl der Großteil der Vertei­di­ger als auch die Anwältin­nen der Neben­klage, die Ange­hörige Guen­douls und Über­lebende jen­er Nacht vertreten. Nur die Cot­tbusser Staat­san­waltschaft akzep­tierte das Urteil. Doch die Gen­er­al­bun­de­san­waltschaft, die ober­ste deutsche Staat­san­waltschaft, hielt es für sin­nvoll, dass der Fall mündlich vor dem Leipziger BGH ver­han­delt wird. “Wir haben einen Ter­min­santrag gestellt”, bestätigte die Press­esprecherin der Karl­sruher Behörde. Wie dieser begrün­det sei, wollte sie aber nicht sagen. So bleibt offen, ob der Gen­er­al­bun­de­san­walt eher der Argu­men­ta­tion der Neben­kläger fol­gt, die das Urteil für zu milde hiel­ten, oder eher den Vertei­di­gern, die es als zu hart ablehn­ten. Sollte der BGH die Revi­sion­santräge für begrün­det hal­ten, kön­nte es zu ein­er kom­plet­ten oder teil­weisen Neuau­flage des Prozess­es kom­men, der in der ersten Instanz 17 Monate gedauert hatte. 

Zufrieden mit der neuesten Entwick­lung ist Christi­na Clemm, eine der Neben­klagev­ertreterin­nen. “Das ist schon mal ganz gut”, sagte die Berlin­er Anwältin. Ende ver­gan­gener Woche habe sie der BGH darüber informiert, dass es zu ein­er mündlichen Ver­hand­lung kom­men soll. Der BGH habe einen Ter­min im Okto­ber avisiert. 

Um den Neben­klägern die Revi­sion zu finanzieren, hat­te der Vere­in “Opfer­per­spek­tive” zu Spenden aufgerufen. Knapp 45 000 Euro kamen dabei zusammen.

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Neue Übergriffe belasten Klima in Wittstock

WITTSTOCK/ORANIENBURG. Die Stadt Witt­stock (Ost­prig­nitz-Rup­pin) ist in den ver­gan­genen Wochen zum Aus­tra­gung­sort von Kon­flik­ten zis­chen meist jun­gen Ein­heimis­chen und Zuzü­glern gewor­den. Erst ver­lor ein Rus­s­land­deutsch­er auf bru­tale Weise sein Leben. Ver­mut­lich aus Rache ver­prügel­ten nun Spä­taussiedler am ver­gan­genen Woch­enende zwei mut­maßliche Rechte — zwei Rus­s­land­deutsche, 17 und 18 Jahre alt, erhiel­ten daraufhin Haft­be­fehle, kamen aber gegen Aufla­gen auf freien Fuß. Nun ereignete sich auch noch ein Anschlag auf ein türkisches Restau­rant in der Stadt.
“Die Aggres­sio­nen haben sich lei­der hochgeschaukelt und wir wer­den alles dafür tun, um die Sit­u­a­tion zu entschär­fen”, sagte Bürg­er­meis­ter Lutz Schei­de­mann (FDP) am Mon­tag. “Witt­stock darf aber nicht in die rechte Ecke gestellt wer­den”, warnte er. 

Kaum hat­te das zuständi­ge Polizeiprä­sid­i­um in Oranien­burg am Mon­tag die zwei Haft­be­fehle gegen zwei Rus­s­land­deutsche ver­meldet — sie sollen mit drei weit­eren Aussiedlern in der Nacht zum Sonnabend an ein­er Tankstelle zwei ein­heimis­che Jugendliche geschla­gen und getreten haben -, kam die näch­ste Hiob­s­botschaft: Unbekan­nte hat­ten in der Nacht zum Son­ntag mit faust­großen Feld­steinen zwei Fen­ster­scheiben eines türkischen Restau­rants eingeschla­gen und mit ein­er Bier­flasche eine Wand beschädigt. “Ein aus­län­der­feindlich­er Hin­ter­grund ist nicht auszuschließen”, musste Polizeis­prech­er Rudi Son­ntag einräumen. 

Dem, der sich erin­nerte, standen sofort wieder die Bilder vom Feb­ru­ar 1999 vor Augen: Damals schleud­erte ein Schüler “aus blind­wütigem Aus­län­der­hass” — so später die Richter — wegen ein­er 50-Mark-Wette einen Brand­satz in ein Dön­er-Restau­rant. Diese Verkauf­sstelle ist laut Schei­de­mann jet­zt nicht betroffen. 

Der Haupt­täter von damals erhielt unter anderem wegen ver­sucht­en Mordes sechs Jahre Haft. Bei dem Anschlag wurde das Haus zer­stört; ein Feuer­wehrmann und ein türkisch­er Beschäftigter erlit­ten leichte Verletzungen. 

Mord nicht ausgeschlossen 

Die aktuelle Serie von gewalt­täti­gen Vor­fällen in der 12 500-Ein­wohn­er-Stadt begann am 4. Mai. Damals grif­f­en drei inzwis­chen inhaftierte junge Män­ner zwei Rus­s­land­deutsche an, ein­er von ihnen warf dabei einen 15 Kilo schw­eren Feld­stein auf eines der Opfer. Der 24- Jährige starb knapp drei Wochen später an den Fol­gen sein­er schw­eren Ver­let­zun­gen. “Sollte es sich bestäti­gen, dass Frem­den­feindlichkeit das Motiv war, wer­den wir Anklage wegen Mordes erheben”, sagt dazu Loli­ta Lodenkäm­per von der Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin. Nach ihren Angaben sind die Verdächti­gen bis­lang nicht als Anhänger der recht­en Szene auf­fäl­lig gewesen. 

“In Witt­stock kommt es lei­der immer wieder zu Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen über­wiegend recht­en Jugendlichen und Spä­taussiedlern”, erläutert Polizeis­prech­er Son­ntag. Ganz bewusst sei deshalb dort im Jan­u­ar die Polizei-Son­derkom­mis­sion Tomeg Nord zur “täteror­i­en­tierten” Bekämp­fung von Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt ins Leben gerufen wor­den. Gemein­sam mit der Tomeg sowie der Kirche will Schei­de­mann durch Gespräche mit den Kon­flik­t­parteien deeskalierend ein­greifen. “Ein run­der Tisch mit allen Beteiligten wäre wün­schenswert, aber dafür ist die Lage derzeit noch zu brisant.” 

Nach Ein­schätzung des Bürg­er­meis­ters gibt es in Witt­stock etwa 50 bis 60 Anhänger und Sym­pa­thisan­ten der recht­en Szene. Die Tomeg geht von 25 Recht­en, darunter 17 gewalt­bere­it­en aus. “Die Mehrheit der Witt­stock­er ste­ht aber entsch­ieden gegen rechts auf”, sagt der Bürg­er­meis­ter. So engagiert sich seit Monat­en die Ini­tia­tive “Für ein tol­er­antes Witt­stock — Couragiert gegen rechts”. Am ver­gan­genen Fre­itag organ­isierte sie einen Schweige­marsch zum Gedenken an den toten Rus­s­land­deutschen, an dem sich rund 200 Men­schen beteiligten.

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Obdachloser überfallen

vok Anger­münde — Drei Män­ner haben am Son­ntag in Anger­münde (Uck­er­mark) einen 63-jähri­gen Obdachlosen ange­grif­f­en und schw­er ver­let­zt. Die Polizei kon­nte unmit­tel­bar nach dem Über­griff einen 17‑, einen 20- und einen 24-Jähri­gen als Tatverdächtige festnehmen.

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Wieder Anschlag auf türkisches Lokal in Wittstock

WITTSTOCK — Witt­stock kommt nicht aus den Schlagzeilen her­aus: Erst ver­lor ein Rus­s­land­deutsch­er auf bru­tale Weise sein Leben, und jet­zt wurde ein Anschlag auf ein türkisches Restau­rant verübt. Ver­mut­lich aus Rache ver­prügel­ten außer­dem Spä­taussiedler am ver­gan­genen Woch­enende zwei mut­maßliche Rechte. Zwei 17- und 18-Jährige erhiel­ten daraufhin Haft­be­fehle, kamen aber gegen Aufla­gen auf freien Fuß.

 

 

Angst vor der “recht­en Ecke”

 

 

“Die Aggres­sio­nen haben sich lei­der hochgeschaukelt und wir wer­den alles dafür tun, um die Sit­u­a­tion zu entschär­fen”, sagte Bürg­er­meis­ter Lutz Schei­de­mann (FDP) gestern. “Witt­stock darf aber nicht in die rechte Ecke gestellt wer­den”, warnte er.

Kaum hat­te die Oranien­burg­er Polizei am Mon­tag die zwei Haft­be­fehle gegen zwei Rus­s­land­deutsche ver­meldet — sie sollen mit drei weit­eren Aussiedlern in der Nacht zum Sam­stag an ein­er Tankstelle zwei ein­heimis­che Jugendliche geschla­gen und getreten haben -, kam die näch­ste Hiob­s­botschaft: Unbekan­nte hat­ten in der Nacht zum Son­ntag mit faust­großen Feld­steinen zwei Fen­ster­scheiben eines türkischen Restau­rants eingeschla­gen und mit ein­er Bier­flasche eine Wand beschädigt. “Ein aus­län­der­feindlich­er Hin­ter­grund ist nicht auszuschließen”, so Polizeis­prech­er Rudi Son­ntag. Dem, der sich erin­nerte, standen sofort wieder die Bilder vom Feb­ru­ar 1999 vor Augen: Damals schleud­erte ein Schüler “aus blind­wütigem Aus­län­der­hass” — so später die Richter — wegen ein­er 50-Mark-Wette einen Brand­satz in einen Dön­er-Imbiss. Diese Verkauf­sstelle ist laut Schei­de­mann jet­zt nicht betrof­fen. Der Haupt­täter von damals erhielt unter anderem wegen ver­sucht­en Mordes sechs Jahre Haft. Bei dem Anschlag wurde das Haus zer­stört; ein Feuer­wehrmann und ein türkisch­er Beschäftigter erlit­ten leichte Verletzungen.
Die aktuelle Serie von Vor­fällen in der 12 500-Ein­wohn­er-Stadt begann am 4. Mai. Damals grif­f­en drei inzwis­chen inhaftierte Jugendliche zwei Rus­s­land­deutsche an und war­fen unter anderem einen 15 Kilo schw­eren Feld­stein auf eines der Opfer. Der 24-Jährige starb knapp drei Wochen später. “Sollte sich bestäti­gen, dass Frem­den­feindlichkeit das Motiv war, wer­den wir Anklage wegen Mordes erheben”, sagte Loli­ta Lodenkäm­per von der Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin. Wie sie sagt, sind die Verdächti­gen nicht als Recht­sex­trem­is­ten bekannt.

“In Witt­stock kommt es immer wieder zu Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen über­wiegend recht­en Jugendlichen und Spä­taussiedlern”, erläutert Polizeis­prech­er Son­ntag. Ganz bewusst sei deshalb dort im Jan­u­ar die Polizei-Son­derkom­mis­sion “Tomeg Nord” zur “täteror­i­en­tierten” Bekämp­fung von Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt ins Leben gerufen wor­den. Gemein­sam mit der “Tomeg” und der Kirche will Schei­de­mann durch Gespräche mit den Kon­flik­t­parteien deeskalierend ein­greifen. “Ein run­der Tisch mit allen Beteiligten wäre wün­schenswert, aber dafür ist die Lage derzeit noch zu brisant.”

 

 

Ini­tia­tive gegen Rechtsextremisten

 

 

Laut Bürg­er­meis­ter gibt es in Witt­stock etwa 50 bis 60 Anhänger und Sym­pa­thisan­ten der recht­en Szene; die “Tomeg” geht von 25 Recht­en, darunter 17 gewalt­bere­it­en aus. “Die Mehrheit der Witt­stock­er ste­ht aber entsch­ieden gegen rechts auf”, sagt der Bürg­er­meis­ter. So engagiert sich die Ini­tia­tive “Für ein tol­er­antes Witt­stock — Couragiert gegen rechts”. Am ver­gan­genen Fre­itag organ­isierte sie einen Schweige­marsch zum Gedenken an den toten Russlanddeutschen. 

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Zusammen nach Strasbourg

Vom 19. bis zum 28. Juli find­et in Stras­bourg (Frankre­ich) ein inter­na­tionales Gren­z­camp statt. Unter anderem sind dort Diskus­sio­nen und Aktio­nen gegen das SIS — das Schen­gener Infor­ma­tion­ssys­tem — geplant. Genaueres zur Aus­rich­tung des Camps und zu den Tech­nix find­est du hier.

AktivistIn­nen aus ver­schiede­nen Bran­den­burg­er Städten haben vor, gemein­sam nach Stras­bourg zu fahren. Macht mehr Spaß, kostet weniger und so ist es leichter, sich vor Ort zu organ­isieren und zurecht zu finden.

Und das beste daran: Es sind noch Plätze frei! Soll­test du Lust haben, mitzukom­men, melde dich unter dieser E‑Mailadresse: strasbourg@djb-ev.de. Alles wichtige wird dir dann zugemailt.

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Landes-FDP stellt sich hinter Möllemann

DPA Die Spitze der Bran­den­burg­er FDP ste­ht hin­ter dem umstrit­te­nen Vize-Bun­desvor­sitzen­den Jür­gen Mölle­mann. “Er hat ein Prob­lem ange­sprochen, das ange­sprochen wer­den musste — dass der Nahostkon­flikt sowohl Israel als auch den Palästi­nensern schadet”, sagte Parte­ichef Jür­gen Türk am Sonnabend in Brandenburg/Havel. Dort hat­te der Lan­desvor­stand auf ein­er Klausurta­gung mit den FDP-Kan­di­dat­en für die Bun­destagswahl berat­en. Mölle­mann, zugle­ich Lan­desvor­sitzen­der in Nor­drhein-West­falen, sei für die FDP unverzicht­bar, sagte Türk. Er sei inhaltlich kom­pe­tent und könne Wäh­ler überzeu­gen. Nor­drhein-West­falens FDP ist Part­nerver­band der Bran­den­burg­er Liberalen. 

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