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Gedenken zum 57. Jahrestag der Befreiung des KZ Sachsenhausen

Pro­gramm 21. April 2002:

12:00h: Bus­fahrt von Berlin (Rosa-Lux­em­burg-Platz) nach Oranienburg

13:30h: Tre­ff­punkt für alle Angereis­ten am “Turm A” auf der Gedenkstätte

14:00h: Dezen­trales Gedenken einzel­ner nationaler Ver­bände und Opfer­vertre­tun­gen an unter­schiedlichen Orten auf dem Gelände

15:00h: Zen­trale Gedenkver­anstal­tung an der “Sta­tion Z”

16:00h: Führungen/Gespräche mit:

Karl Sten­zel (ehe­ma­liger poli­tis­ch­er Häftling, KPD)

Mark Tile­witsch (ehe­ma­liger sow­jetis­ch­er Kriegsgefangener)

Zdzis­law Jasko (ehe­ma­liger pol­nis­ch­er Häftling)

Wolf­gang Wip­per­mann (His­torik­er) wird die neu eröffnete
Spezial­lager­ausstel­lung vorstellen.

17:30h: klein­er Emp­fang des Inter­na­tionalen Sachsenhausen-Komitee

gegen 18.30h: Rückfahrt

Anreise:

ab Berlin:

entwed­er mit Bus,
Anmel­dung per email: sachsenhausen2002@hotmail.com (bitte unbedingt
Tele­fon­num­mer angeben!) 

oder mit S‑Bahn
(S1): ab Berlin-Friedrich­str. 12:09h, Oranien­burg an 12:55h

ab Pots­dam:

Tre­f­fen 11.30 Uhr Hauptbahnhof

Das KZ Sachsenhausen

Aufruf:

Bis die Rote Armee am 22. April 1945 das KZ Sach­sen­hausen befre­ite, waren
etwa 100 000 von ins­ge­samt 200 000 Häftlin­gen tot: sie star­ben an gezielten
Ver­nich­tungsak­tio­nen und willkür­lichem Ter­ror der SS, bei mörderischer
Zwangsar­beit in den unzäh­li­gen Außen­lagern und Betrieben oder schlicht an Hunger,
Kälte und Krankheit als Folge der bar­barischen La-gerzu-stände.
Beispiel­haft für das poli­tis­che Anliegen der Über­leben­den der deutschen
Konzen­tra­tions- und Ver­nich­tungslager ste­ht der Schwur, den die befreiten
Häftlinge des KZ-Buchen­wald in sechs €päis­chen Sprachen ablegten:
?Die endgültige Zer­schmetterung des Nazis­mus ist unsere Losung. Der Aufbau
ein­er neuen Welt des Friedens und der Frei­heit ist unser Ide­al. Dies
schulden wir unseren ermorde­ten Kam­er­aden und ihren Familien.?
Das Inter­na­tionale Sach­sen-hausen-Komi­tee, die Organ­i­sa­tion der überlebenden
Häftlinge Sach­sen­hausens und deren Ange­höri­gen, kommt jedes Jahr zum Tag der
Befreiung in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen zusam­men. Sie erin­nern die
Jün­geren an ihr antifaschis­tis­ches Ver­mächt­nis und gedenken der Ermordeten. 

Beteiligt euch am Jahrestag der Befreiung in Sach­sen­hausen! Sol­i­dar­ität mit
den Über­leben-den der nation­al­sozial­is­tis­chen Barbarei! 

Fre­undIn­nenkreis Sachsenhausen

Foto aus Sach­sen­hausen, gefun­den bei einem SSler

Das KZ Sachsenhausen

Ab 1936 wurde in Oranien­burg, nördlich von Berlin, das KZ Sach­sen­hausen als
erstes mod­ellför­miges Konzen­tra­tionslager Deutsch­lands errichtet. Es war
geplant als “KZ der Reichs-hauptstadt”.
Unter den anfänglich vie­len poli­tis­chen Häftlin­gen waren vor allem
Kom­mu­nis­ten, die einen bre­it­eren aktiv­en Wider­stand gegen den NS zu leisten
ver­sucht­en. Andere wur­den aus sozial­dar­wi-nis­tis­chen Grün­den als “Asoziale” und
“Berufsver­brech­er” inhaftiert. Sin­ti und Roma, Homo-sex­uelle und Zeu­gen Jehovas
wur­den zu weit­eren Opfer­grup­pen gemacht. Nach der Reich­s­pogrom­nacht wur­den im
No-vem­ber 1938 Tausende Berlin­er Juden nach Sach­sen-hausen ver­schleppt. Die
meis­ten soll­ten zu dieser Zeit noch mit ihren Fam­i­lien zur Aus­reise gezwungen
wer­den, ihr Eigen­tum wurde ? zum Nutzen der Volks­ge­mein­schaft — “arisiert”.
Später wur­den jüdis­che, aber auch andere Häftlinge in die Ver­nich­tungslager in
Polen de-portiert, schließlich das KZ Sach­sen­hausen für “juden­rein” erklärt.
Die größte Ver­nich­tungs-aktion der SS in Sach­sen­hausen selb­st war die
Erschießung von über 10 000 sow­jetis­chen Kriegs­ge­fan­genen im Herb­st 1941. Nach den
deutschen Ver­nich­tungs­feldzü­gen in Osteu-ropa und den Über­fällen auf
west€päische Län­der macht­en deutsche Häftlinge nur noch eine Min­der­heit aller
Häftlinge in Sach­sen­hausen aus. Die Stadt Oranien­burg wurde im Laufe der Jahre
zum zen­tralen Stützpunkt und Aus­bil­dung­sort der SS, erhielt zeitweise den
Beina­men “Stadt der SS” und beherbergte seit 1938 die “Inspek­tion der
Konzen­tra­tionslager”, die Ver­wal­tungszen­trale (fast) aller Konzen­tra­tions- und
Ver­nich­tungslager NS-Deutsch­lands. Hier saßen die Schreibtis­chtäter, die z.B. die
Beliefer­ung des Lagers Auschwitz mit Zyk­lon B koor­dinierten. Aber auch die
örtliche Bevölkerung beantragte hier die Zuweisung von Zwangsar­beit­ern aus
dem KZ Sach­sen­hausen für den Ern­teein­satz oder in kleinen Betrieben. Daneben
ver­fügte das Stamm­lager Sach­sen­hausen über etwa 100 Außen­lager (darunter z.B.
Falkensee, Lieberose/Jamlitz), die direkt an SS-eige­nen, zumeist aber
pri­vat­en Unternehmen angeschlossen waren. Unter anderem bei Siemens, AEG,
Daim­ler-Benz und IG Far­ben mussten KZ Häftlinge Zwangsar­beit leis­ten: “Ver­nich­tung
durch Arbeit”.
Von ins­ge­samt 200 000 Häftlin­gen des KZ Sach­sen­hausen wur­den etwa 100 000
ermordet .

Ein Über­leben­der

Zur bun­des­deutschen Erinnerungspolitik

Die Absicht […], die Ver­brechen des Faschis­mus und die Hand­lun­gen der
sow­jetis­chen Besatzungs-macht im Rah­men der zwis­chen den Siegermächten
vere­in­barten Poli­tik der Ent­naz­i­fizierung und Demil­i­tarisierung auf eine Stufe zu
stellen, ist nicht zu recht­fer­ti­gen. Solche Ver­suche laufen let­ztlich auf eine
Rein­wäsche der Untat­en von Nazi-Ver­brech­ern hinaus.? 

(Der Sprech­er des rus­sis­chen Außen­min­is­teri­ums am 9. Dezem­ber 2001 in Moskau
zur Eröff­nung der neuen Spezial­lager-Ausstel­lung in der Gedenkstätte
Sachsenhausen) 

Die Wiedervere­ini­gung 1990 bewirk­te eine radikale Umgestal­tung der
Gedenkstätte Sach-sen­hausen an die neuen Ver­hält­nisse. Die DDR berief sich auf die
Per­spek­tive der Über­le-ben­den und pflegte ein antifaschistisches
Staatsver­ständ­nis. Der Antifaschis­mus deutsch­er Kom­mu­nis­ten war jedoch igno­rant gegenüber
der Spez­i­fik der Shoah und anderen Opfer-grup­pen. Auch bot er den Angehörigen
der NS- Volks­ge­mein­schaft eine allzu leicht­fer­tige Ent­las­tung durch ihre
Auf­nahme ins antifaschis­tisch — sozial­is­tis­che Kollek­tiv. Den­noch bezog die DDR
zurecht ihre Legit­i­ma­tion aus dem antifaschis­tis­chen Kampf ihrer Grün­der und
berief sich auf einen radikalen Bruch mit dem NS.
Dage­gen herrscht­en in der BRD vielfältige per­son­elle Kon­ti­nu­itäten in Staat
und Wirtschaft, strik­ter Anti-kom­mu­nis­mus und eine Abwehr der Erin­nerung. Der
“anti­to­tal­itäre Kon­sens” als Staats­dok­trin set­zte und set­zt unter dem
Begriff der Dik­tatur den Real­sozial­is­mus mit dem Nation­al­sozial­is­mus gle­ich und
rel­a­tiviert damit die deutsche Massen­ver­nich­tungspoli­tik. “Antifaschis­mus” galt
und gilt in dieser Repub­lik als kom­mu­nis­tis­ch­er Unter­wan­derungsver­such und
ist damit ein Fall für den Ver­fas­sungss­chutz. Das mussten auch immer wieder
Ver­bände von NS-Opfern erfahren. 

Ab 1990 wur­den die KZ-Gedenkstät­ten der ehe­ma­li­gen DDR im Sinne des
anti­to­tal­itären Kon­sens umgestal­tet und der Antifaschis­mus der DDR als
“instru­mentell” und “verord­net” denunziert.
In Sach­sen­hausen musste sich das Inter­na­tionale Sachsenhausen-Komitee
vehe­ment da-gegen wehren, dass nun auch auf dem Gelände des ehe­ma­li­gen KZ
Sach­sen­hausen den von sow­jetis­ch­er Besatzungs­macht internierten Nazis gedacht würde.
Das Muse­um zum Spezial­lager Nr.7/Nr1 wurde den­noch im Dezem­ber 2001 eröffnet. 

Zunehmender Anti­semitismus, ein­herge­hend mit der Uminter­pre­ta­tion deutscher
Täter zu Opfern, die eine pos­i­tive Bezug­nahme auf Geschichte auch im Land der
Täter wieder möglich erscheinen lässt, zeich­nen die “Berlin­er Republik”
aus. Krieg wird heute nicht mehr trotz, son­dern wegen Auschwitz geführt. 


Den Über­leben­den der
deutschen Ver­nich­tungspoli­tik die Deu­tungs­macht über
ihr Leiden!

Deutsche Täter sind keine Opfer!

Mod­ell der “Sta­tion Z”
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Uns muss ja hier niemand lieb haben”

DEUTSCH-TÜRKISCHER FAMILIE SCHLÄGT IN BASDORF ARGWOHN UND HASS ENTGEGEN / DISKUSSION TROTZ VERHÄRTETER FRONTEN

 

BASDORF (Märkische Allgemeine/Barbara Breuer) Zirkus in der Barn­im-Gemeinde Bas­dorf bei Berlin: Nicht nur, dass ein großes Zelt den Mark­t­platz ziert, auch die Bas­dor­fer sind außer Rand und Band. Ver­gan­genen Herb­st zog die deutsch-türkische Fam­i­lie Canay­din mit sechs Kindern aus ein­er Berlin­er Hochhaussied­lung in die Mark. Sechs Wochen später begann der Stress. 

 

“Meine Tochter hat am 6. Sep­tem­ber aus dem Fen­ster den Nach­barhund gerufen und ein paar Jugendliche fühlten sich dadurch belästigt”, erzählt die 39-jährige Deutsche Mar­ti­na Canay­din. Einige Jugendliche bedro­ht­en ihre Kinder daraufhin mit aus­län­der­feindlichen Parolen. 

 

Ger­ade hat die kräftige Frau ihre Dop­pel­haushälfte geputzt. Jet­zt sitzt sie im Ses­sel und raucht. Sie erzählt von Dro­hbriefen wie: “Haut ab, ihr habt in Bas­dorf nichts zu suchen, Mufti­fam­i­lie.” Deshalb hat sie mehrfach Anzeige erstat­tet. In 13 Straftat­en wird ermit­telt. Stündlich fährt die Polizei bei den Canay­dins vor­bei. Auch die Fam­i­lie wurde mit­tler­weile vier­mal angezeigt: So hat die 18-jährige Yes­im eine 15-jährige Bas­dor­ferin geohrfeigt und an der Lippe ver­let­zt. Mar­ti­na Canay­din wird Belei­di­gung vorgeworfen. 

 

Oster­mon­tag gröhlte ein betrunk­en­er 17-Jähriger “Heil Hitler”. Später warf er eine Bier­flasche gegen das Haus. Als Grund nen­nt er “den Suff und dass die uns so däm­lich angemacht haben”. Der junge Mann nahm ein Gespräch­sange­bot der Canay­dins wahr und entschuldigte sich let­zte Woche persönlich. 

 

“Dieser Junge hat mehr Mut als wir alle”, sagt der 43-jährige Engin Canay­din, ein schlanker, klein­er Mann. Das Deutsch des arbeit­slosen Lager­ar­beit­ers ist nicht per­fekt, doch er spricht deut­lich. Engin Canay­din ste­ht Don­ner­stagabend in der Bas­dor­fer Mehrzweck­halle. Wegen der Bedro­hun­gen und der Gewalt­tat­en wurde eine Bürg­erver­samm­lung ein­berufen. “Was haben wir Ihnen getan?”, fragt er und wirkt erschöpft. 

 

Knapp 400 Bas­dor­fer sind gekom­men. Die seitliche Tribüne ist voll mit Jugendlichen. Manche hören zu, manche lachen. “Etliche Fre­unde von mir sind an diesem Kon­flikt beteiligt”, erzählt eine 16-Jährige. Sie sieht keine Lösung. “Ich habe mehrfach ver­sucht, mit Frau Canay­din vernün­ftig zu reden, doch die ist fast auf mich los gegan­gen”, erzählt sie. Die Töchter der Canay­dins provozierten häu­fig mit “Scheißdeutsche” oder “Ossis”. Die Schü­lerin hat die Nase voll davon, “dass Bas­dorf in den Medi­en in den Dreck gezo­gen wird”. Das geht vie­len so. 

 

“Ich finde es merk­würdig, dass eine per­sön­liche Sache hier zum Poli­tikum gemacht wird”, äußert der Bas­dor­fer Chris­t­ian Schü­mann. Er kann sich nicht vorstellen, dass Bas­dorf eine Hochburg des Recht­sradikalis­mus sein soll. “Sich­er sind unter den anwe­senden Kindern auch ein paar leb­haftere, doch das ist nor­mal”, behauptet er. Ein Buhruf ertönt, gefol­gt von Applaus. “Wird eine Fam­i­lie 13 Mal attack­iert, ist das keine Pri­vat­sache und der Hitler-Gruß ist auch nicht nor­mal”, erk­lärt die bran­den­bur­gis­che Aus­län­der­beauf­tragte Almuth Berg­er. Ein Nach­bar der Canay­dins ergreift das Mikro. “Ich kann den Vor­wurf Aus­län­der­feindlichkeit nicht nachvol­lziehen”, sagt er und bezweifelt, dass es zu Straftat­en gegen die Fam­i­lie gekom­men sei. Türkische Fernsehsender fil­men und der türkische Kon­sul aus Berlin, Aydin Duru­soy, ist auch da. 

 

Polizei-Schutzbere­ich­sleit­er Arne Feur­ing warnt: “Wir dür­fen nicht zulassen, das eine Fam­i­lie hier krim­inell gemobbt wird.” Und zwis­chen­men­schliche Kon­flik­te kön­nten nicht mit den Möglichkeit­en des Strafrechts aus­ge­tra­gen wer­den. Deshalb dro­hte er bei­den Parteien damit, dass jedes weit­ere Verge­hen schnell bestraft würde. “Meine Kinder haben die Anweisung, sich nicht zu wehren, wenn sie beschimpft oder ange­grif­f­en wer­den”, so Mar­ti­na Canay­din. Die Jalousien in ihrem Haus waren bis­lang stets herunter gelassen — auch tagsüber. “Wir sitzen hier 24 Stun­den am Tag einges­per­rt”, erk­lärt sie, “denn in ein­er Dro­hung stand, dass wir immer beobachtet wer­den.” Beim Einkaufen habe ihr neulich jemand zuger­aunt ‚Wir has­sen diese fette Fam­i­lie. “Hätte ich keinen türkischen Mann, wür­den die uns hier nicht wollen, weil wir dick sind”, ver­mutet Mar­ti­na Canay­din. Ein Kopf­tuch trägt keine ihrer Töchter. Doch als Neuzuzü­gler werde von ihnen Anpas­sung gefordert. “Ich habe mich 39 Jahre nicht angepasst und werde es auch nicht”, sagt sie. Dann fügt sie hinzu: “Uns muss ja hier nie­mand lieb haben, sie sollen nur akzep­tieren, dass wir hier leben.” 

 

Ihr Nach­bar Ger­not Druschke hat dafür kein Ver­ständ­nis. “Die Fam­i­lie macht hier ständig Rem­midem­mi und stört. Die Kinder klet­tern aus den Fen­stern und haben ein großes Mundw­erk”, sagt er. 

 

Als der Jugendliche Mar­vin Funcke in der Mehrzweck­halle das Mikro­fon ergreift, wird laut geklatscht. “Die ganze Sache wurde hier so hochgepeitscht, nur weil der Vater Türke ist. Und zu so etwas gehören immer zwei Leute.” Wer neu in der Schule sei, habe sich unterzuord­nen. Auch eine Schü­lerin meldet sich: “Hier gibt es keine Ein­rich­tung, wo Jugendliche abends hinge­hen kön­nten. Sie saufen sinn­los rum und machen Leute fer­tig, weil sie son­st nichts zu tun haben”, erk­lärt sie. 

 

Das Ergeb­nis der knapp zweistündi­gen Ver­samm­lung: Es soll sich eine Gruppe zur Stre­itschlich­tung grün­den. Mar­ti­na Canay­din hat gegen 22 Uhr rote Fleck­en im Gesicht. Sie fühlt sich unwohl. Mar­vin Funcke ste­ht ihrem Mann gegenüber und sagt: “Ich habe nichts gegen dich, weil du Türke bist, son­dern dage­gen, wie deine Töchter mir gegenüber auftreten.” 

 

Engin Canay­din lädt den jun­gen Bas­dor­fer daraufhin samt Kumpels zum Kaf­feetrinken und Reden ein. Auch Mar­ti­na Canay­din betont, dass ihr Haus stets jed­er­mann offen ste­ht. Fortziehen wollen die Canay­dins nicht. Noch nicht. Doch die Mut­ter ergänzt: “Wenn sie meinen Kindern etwas tun, dann bin ich weg”. 

 

Was bish­er in der Gemeinde Bas­dorf geschah

Gegen die Canay­dins verübte Delikte:

 

6. Sep­tem­ber 2001: Bedrohung

22. Sep­tem­ber 2001: Jemand ruft “Heil Hitler”. In das Auto eines Fre­un­des wird ein Hak­enkreuz geritzt.

8. Okto­ber 2001:Beleidigung

10. Okto­ber 2001: Beleidigung

14. Okto­ber 2001: Bedrohung

23. Feb­ru­ar 2002: Bedrohung

9. März 2002: Die Jalousien am Haus der Canay­dins wer­den aus den Ver­ankerun­gen gerissen.

11. März 2002: Bin­nen 30 Minuten rasen ein Auto‑, dann ein Motor­rad­fahrer auf dem Markt auf Mar­ti­na Canay­din zu.

1. April 2002: Ein betrunk­en­er Jugendlich­er wirft eine Bier­flasche gegen das Haus der Fam­i­lie Canay­din. Kurz zuvor ruft er “Heil Hitler”.

Von den Canay­dins verübte Delikte:

 

23. Feb­ru­ar 2002: Beleidigung

11. März und 27. März: Die 18-Jährige Yes­im Canay­din ver­let­zt eine 15-jährige Bas­dor­ferin mit ein­er Ohrfeige an der Unter­lippe. Die Mäd­chen beschuldigen sich gegen­seit­ig, provoziert zu haben.

27. März 2002: Jemand wird von Mar­ti­na Canay­din bedroht.

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60 Tote bei illegalen Einreiseversuchen

60 Tote bei ille­galen Einreiseversuchen 

Beim Ver­such, über die Oder nach Bran­den­burg zu gelan­gen, sind zwis­chen 1993 und 2001 laut Polizei 60 Men­schen ums Leben gekom­men. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) demen­tierte in ein­er entsprechen­den Antwort auf eine par­la­men­tarische Anfrage zugle­ich Zahlen des Vere­ins “Anti­ras­sis­tis­che Ini­tia­tive e.V.” (ARI), nach denen mehrere hun­dert Aus­län­der in diesem Zeitraum beim Gren­züber­tritt und anderen Anlässen gestor­ben seien. Es gebe keine Erken­nt­nisse über Todes­fälle bei dro­hen­den Abschiebun­gen oder deren Durch­führung, wie die ARI behaupte. 

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Petke droht PDS mit Verfassungsschutz

Petke dro­ht PDS mit Verfassungsschutz 

Bran­den­burgs CDU dro­ht der PDS einem Bericht des Nachricht­en­magazins “Der Spiegel” zufolge mit dem Ver­fas­sungss­chutz. Die PDS ste­he im Land “nicht unter Naturschutz”, sagte der innen­poli­tis­che Sprech­er der Union, Sven Petke, dem Mag­a­zin. Anlass für die War­nung seien ver­stärk­te Aktiv­itäten der PDS-Hard­lin­er von der Kom­mu­nis­tis­chen Plat­tform. Nach Ansicht der innen­poli­tis­chen Sprecherin der PDS, Ker­stin Kaiser-Nicht, macht sich Petke mit diesen Äußerun­gen “nur lächer­lich”. Eine Gefahr für die Ver­fas­sung in Bran­den­burg gehe nicht von der PDS, son­dern vom Recht­sex­trem­is­mus und der zunehmenden Aus­län­der­feindlichkeit aus. Nach Angaben des Mag­a­zins gab es im Feb­ru­ar eine gut besuchte Lan­deskon­ferenz der Kom­mu­nis­tis­chen Plat­tform, bei der auch der DKP-Lan­desvor­stand vertreten war. Laut “Spiegel” hätte Bran­den­burgs Ver­fas­sungss­chutz zwar die jüng­ste Entwick­lung “zur Ken­nt­nis genom­men”, wollte aber wed­er die PDS noch deren Teilor­gan­i­sa­tio­nen überwachen. 

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Erinnerung an Potsdamer Bombenhagel

Erin­nerung an Pots­damer Bombenhagel 

epd Pots­dam — Vor 57 Jahren, am 14. April erschüt­terte ein Bomben­hagel die Havel­stadt als die britis­che Luft­waffe bei einem nächtlichen Angriff gegen Ende des Zweit­en Weltkrieges große Teile der Pots­damer Innen­stadt zer­störte. Mit einem Gedenkgottes­di­enst und Ver­anstal­tun­gen erin­nert die Stadt an den alli­ierten Bombe­nan­griffs, der 1800 Todes­opfer forderte. 

Ein Gedenken an die Pots­damer Opfer dürfe jedoch nicht die nation­al­sozial­is­tis­chen Ver­brechen als Aus­lös­er des Angriffs ver­schweigen, sagte der evan­ge­lis­che Gen­er­al­su­per­in­ten­dent Hans-Ulrich Schulz bei ein­er Diskus­sionsver­anstal­tung gestern in Potsdam. 

Erin­nerung dürfe nicht als «Heimatkunde» betrieben wer­den und im Lokalbezug ver­har­ren, betonte Schulz. Deshalb gelte die Anteil­nahme den Opfern von Krieg und Gewalt in aller Welt. Bei dem Angriff wur­den auch das Stadtschloss und die barocke Gar­nisonkirche stark beschädigt. Um die teil­weise Wieder­errich­tung bei­der Gebäude wird seit Jahren gerungen. 

Erst am Sonnabend hat­ten sich Vertreter der evan­ge­lis­chen Kirche, der Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Pots­damer Glock­en­spiel sowie der Stiftung Preußis­ches Kul­turerbe geeinigt, im dem neu zu errich­t­en­den Gar­nisonkirch­turm ein kirch­lich­es Ver­söh­nungszen­trum einzurichten.

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50 Neonazis bei Rechten-Aufmarsch in Bad Muskau

Am 13.04.2002 kon­nten etwa 50 Anhänger der revan­chis­tis­chen Neon­azi-Organ­i­sa­tion IWG (“Inter­essens­ge­mein­schaft für die Wiedervere­ini­gung Gesamt­deutsch­lands e.V.”) durch das ost­säch­sis­che Bad Muskau marschieren.
Darunter waren neben bekan­nten ost­säch­sis­chen Neon­azi­größen, einige NPD-Kad­er aus Niesky, Cot­tbus, Sprem­berg, Zit­tau und der Vor­sitzende des NPD-KV-Gör­litz Jür­gen Krumpholz, der für den NPD-Bun­desvor­stand kan­di­dieren will.
Etwa 60 Gegen­demon­stran­ten fol­gten dem Aufruf der “Antifaschis­tis­chen Aktion Ost­sach­sen”, die damit friedlich ihre Ablehnung gegen das ultra­braune Treiben auf den leeren Straßen von Bad Muskau bekundeten. 

Die Stadt Bad Muskau hat es nicht für nötig befun­den etwas gegen den Auf­marsch der IWG zu ini­ti­ieren. Für solche Neon­azior­gan­i­sa­tio­nen gel­ten solche Orte als sicheres Hin­ter­land, wo sie nicht mit antifaschis­tis­chem Wider­stand rech­nen müssen. Ganz im Gegen­satz zur Vor­woche in Leipzig, als etwa 10.000 Men­schen gegen einen Auf­marsch sog. “Freier Kam­er­ad­schaften” protestierten.
Für die Region Ost­sach­sen sind solche zivil­couragierten Aktio­nen undenkbar, dort haben die Neon­azis neben dem zivilge­sellschaftlichen Rück­halt auch ganze Orte und Dör­fer im Griff. 

 

Bad Muskau war bish­er im Bezug auf Neon­azi­ak­tiv­itäten unbekan­nt, uns sind nur Neon­azi­ak­tiv­itäten in Weißwass­er und Niesky bekan­nt. Von Weißwass­er aus wird das Neon­azi-Fanzine “Der Frontsol­dat” pub­liziert, in Niesky bekam die größte recht­sex­trem­istis­che Kam­er­ad­schaft in Sach­sen, die sog. “Schle­sis­chen Jungs” im let­zten Jahr die Chance, sich öffentlich durch einen Ein­satz beim Niesky­er Herb­st­fest pro­fil­ieren zu können.
Die Stadt Bad Muskau hat­te zuvor, nach eige­nen Angaben, alle rechtlichen Mit­tel aus­geschöpft, was aber nicht Sinn und Zweck ein­er weltof­fe­nen Poli­tik sein kann. So wur­den unter anderem Imageschä­den durch mögliche Auseinan­der­set­zun­gen und das am gle­ichen Tag stat­tfind­ende Lan­deschützen­tr­e­f­fen zur Begrün­dung herangezogen.
Dass Ignori­eren, was der Bürg­er­meis­ter Andreas Bän­der gefordert hat­te, war wohl der falsche Weg. 

Nach unbestätigten Angaben gibt es am 27.04.2002 den näch­ste Recht­en-Auf­marsch in der Region und zwar in Zit­tau, wo der NJB (“Nationaler Jugend­block Zit­tau e.V.”) gegen die derzeit­ige städtis­che Poli­tik auf­marschieren will.
Es bleibt zu hof­fen, dass sich die Stadträte und die Bürg­er­meis­ter an Leipzig ein Beispiel nehmen, damit es den Recht­en so schw­er wie nur möglich gemacht wird ihre Vor­ma­chtsstel­lung ungestört auszuüben. 

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Schill-Partei stellt sich in Forst vor

Schill-Partei stellt sich in Forst vor 

Forst.

Wie die in Ham­burg gegrün­dete Partei Rechtsstaatlich­er Offen­sive ­Schill-Partei ­ mit­teilt, find­et am Don­ner­stag, 18. April, 19 Uhr im Restau­rant “Lausitz” im Bürg­erzen­trum Forst eine Infor­ma­tionsver­anstal­tung der Partei statt. “Mit­tel­fristig” wolle die Partei einen Kreisverband
Spree-Neiße gründen.

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Nazi-Lied abgespielt ­ 1250 Euro Buße

Nazi-Lied abge­spielt ­ 1250 Euro Buße 

Senftenberg.

Gegen 1250 Euro Geld­buße wurde vom Sen­ften­berg­er Amts­gericht gestern das Ver­fahren gegen einen 24-jähri­gen Klet­twitzer eingestellt. Im Mai ver­gan­genen Jahres hat­te der junge Mann an ein­er Schip­kauer Tankstelle das
nation­al­sozial­is­tis­che “Horst-Wes­sel-Lied ” in seinem Auto abge­spielt. Durch geöffnete Fahrzeugtüren drang die inof­fizielle Nazi-Hymne nach draußen, Pas­san­ten riefen daraufhin die Polizei. Als Hal­ter des Wagens
musste sich der Klet­twitzer für die “Versendung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen ” ver­ant­worten. Er zeigte sich geständig. Auf eine Rück­gabe der von der Polizei beschlagnahmten Audio-Kas­sette verzichtete er.

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11 Papierlose gefasst

Ins­ge­samt elf mut­maßlich ille­gal nach Bran­den­burg ein­gereiste Aus­län­der hat die Polizei gestern im Land­kreis Dahme-Spree­wald aufge­grif­f­en. Die AG “Schleuser” hat die Ermit­tlun­gen zu den nach eige­nen Angaben aus Afghanistan stam­menden Flüchtlin­gen übernommen.

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BGS-Beamte legten sich gemeinsam auf Lauer

BGS-Beamte legten sich gemein­sam auf Lauer 

Erneut Aus­län­der im Gren­zge­bi­et aufgegriffen 

Lodenau. 

Nach­dem am Mittwochabend die Bun­des­gren­zschutzin­spek­tion Bad Muskau von ihrer pol­nis­chen Nach­bar­di­en­st­stelle eine “heiße Infor­ma­tion ” bekam, legten sich Bad-Muskauer und Lud­wigs­dor­fer Beamte gemein­sam an der Gren­ze auf die Lauer. Eine Stunde nach Mit­ter­nacht spürten Kon­troll- und Streifen­beamte mit Dien­sthund und Wärme­bild­kam­era drei Per­so­n­en bei Lodenau/Ungunst auf. Diesem Auf­griff fol­gte am Mor­gen ein Bürg­er­hin­weis, der zur Fes­t­nahme von weit­eren drei Aus­län­dern unmit­tel­bar in Lode­nau führte. Nur wenige Minuten später wur­den nochmals drei Män­ner beobachtet, die in Rothen­burg in einen Lin­ien­bus stiegen. Für diese Per­so­n­en endete allerd­ings die Fahrt in Lud­wigs­dorf. Dort wartete schon eine BGS-Streife auf die drei Fahrgäste. Erste Aus­sagen der Aufge­grif­f­e­nen, bei denen es sich um Irak­er, Afgha­nen und einen Aser­baid­schan­er han­delt, bestätigten die Ver­mu­tung der Vernehmenden. Dem­nach kamen alle gemein­sam in der Nacht über die Neiße. Eine Abschiebung nach Polen ist für den heuti­gen Fre­itag vorgesehen.

Inforiot