Kategorien
Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Jüdische Gedenktafel beschmiert

Pren­zlau — In den Nach­mit­tagsstun­den des ver­gan­genen Son­ntages beschmierten unbekan­nte Täter die jüdis­che Gedenk­tafel an der Wasserp­forte mit einem schwarzen Stift. Die Polizei ermit­telt wegen des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen, berichtet der Press­esprech­er der Polizei des Schutzbere­ich­es Uck­er­mark, Ingo Heese.

In der Zeit von 15:00 Uhr bis 17:30 Uhr wur­den frem­den­feindliche Parolen mit einem Edding auf die Tafel geschrieben. Die Umge­hende Besei­t­i­gung der Schmier­ereien wurde über das Ord­nungsamt ver­an­lasst. Die Gedenk­tafel soll an die ein­stige jüdis­che Gemeinde in Pren­zlau erinnern.

Zu dieser Straftat sucht die Krim­i­nalpolizei nach Zeu­gen. Pas­san­ten, die zur fraglichen Zeit Beobach­tun­gen im Bere­ich der Wasserp­forte gemacht haben, wer­den gebeten sich umge­hend bei der Polizei Pren­zlau unter der Tele­fon­num­mer 03984/350 zu melden.

Unge­fragte Distanzierung

Auf der Web­site des NPD Kreisver­ban­des Barn­im-Uck­er­mark (BUM) äußert sich Kreis­chef-BUM­ler Mar­co Rohde zu den Schmier­ereien. Er zieht eine Verbindung zur Grün­dung des NPD Ortsvere­ins Pren­zlau vor ein­er Woche und sieht Linksradikale am Werk, die so etwas tun, um seine Partei in Ver­ruf zu brin­gen und sich noch etwas Geld für “Gegenrede und Atirecht­spro­jek­te” zu organ­isieren. Anson­sten dis­tanziert sich Rohde von der bemahlung der wie er es nen­nt “Judentafel”.

Kategorien
jüdisches Leben & Antisemitismus

Schwedt: Grabsteine auf jüdischem Friedhof umgeworfen

Schwedt/Oder (ipr) In der Nacht zum Son­ntag haben unbekan­nte Täter auf dem jüdis­chen Fried­hof in Schwedt (Oder) elf Grab­steine umgestoßen, berichtet der Press­esprech­er der Polizei des Schutzbere­ich­es Uck­er­mark, Ingo Heese. Die Höhe des ent­stande­nen Sach­schadens ist noch nicht bekan­nt. Die Krim­i­nalpolizei hat die Ermit­tlun­gen sofort aufgenommen.

Krim­inal­tech­niker unter­sucht­en den Tatort, um so mögliche Spuren der Täter zu sich­ern. Die Unter­suchun­gen laufen auf Hoch­touren. Ob diese Tat einen poli­tisch motivierten Hin­ter­grund hat, kann noch nicht gesagt wer­den. Die Polizei ermit­telt in alle Richtungen.

Die Polizei bit­tet um Mith­il­fe bei der Aufk­lärung dieser Straftat und fordert Zeu­gen auf, ihre Fest­stel­lun­gen mitzuteilen.

  • Wer hat in der Nacht zum 25.01.2009 Per­so­n­en bemerkt, die sich auf bzw. in der Nähe des Fried­hofs aufhielten? 
  • Es kön­nte auch sein, dass Per­so­n­en­grup­pen auf­fäl­lig waren, die nicht gle­ich im Zusam­men­hang mit der Tat in Erschei­n­ung traten. 
  • Gibt es Zeu­gen, die in der besagten Nacht Jugendliche beim Abbren­nen von Feuer­w­erk­skör­pern in der Nähe des Fried­hofs beobachtet haben? Einen solchen Vor­fall soll es in der besagten Nacht gegeben haben.

Hin­weise bitte an die Polizei in Schwedt unter der Num­mer 03332–4321‑0 oder jed­er anderen Polizeidienststelle.

Kategorien
Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Zossen: Stadt relativiert Naziaktivitäten

Nach erhe­blich­er Zunahme von Nazi­ak­tiv­itäten in Zossen, fällt der Stadt
nichts besseres ein als sich gegen einen ver­meintlichen Link­sex­trem­is­mus
zu posi­tion­ieren.

Mit Ver­wun­derung und Unver­ständ­nis mussten wir zur Ken­nt­nis nehmen, dass
aus der Res­o­lu­tion gegen Recht­sex­trem­is­mus in Zossen auf der let­zten
Stadtverord­neten­ver­samm­lung eine Erk­lärung “gegen jeden Extrem­is­mus“
wurde. Nach den öffentlichkeitswirk­samen Aktiv­itäten vom
Holocaustleugner/Stolpersteingegner Rain­er Link und den Störun­gen von
jun­gen Neon­azis bei der Gedenkver­anstal­tung am Mittwoch, wird nun ein
ver­meintlich­er Link­sex­trem­is­mus in Zossen kon­stru­iert, mit den
Aktiv­itäten der Nazis gle­ichge­set­zt und ein völ­lig falsches aber doch
ein­deutiges poli­tis­ches Sig­nal durch die Stadt Zossen geset­zt.
In diesem Zusam­men­hang ist es dann auch wenig ver­wun­der­lich, dass
Bürg­er­meis­terin Michaela Schreiber (Plan B) nach der Störung der
Gedenkver­anstal­tung durch Neon­azis (sie san­gen ein HJ-Lied und gröl­ten
NS-Parolen) gegenüber der MAZ betont, das sie nicht nur die Anwe­sen­heit
von Rechts- son­dern auch von Link­sex­trem­is­ten bedauert.

Was auch immer in diesem Zusam­men­hang unter „Link­sex­trem­is­mus“
ver­standen wird, mit der men­schen­ver­ach­t­en­den NS-Ide­olo­gie der
Recht­sex­trem­is­ten hat dieser nichts gemein. Eine Gle­ich­set­zung wie sie
in der SSV von Zossen und der Bürg­er­meis­tern stat­tfind­et, ist völ­lig
ahis­torisch und muss aufs Schärf­ste bekämpft wer­den. Hier jedoch
lediglich von einem man­gel­nden Geschichts­be­wusst­sein zu sprechen ist
verkürzt, ganz im Gegen­teil ver­fol­gen die Ver­fechter der
„Total­i­taris­mus­the­o­rie“ damit doch ein­deutige Ziele.

Nach­fol­gend ein Abriss eines Textes der Antifa Frankfurt/M. zum The­ma
„Total­i­taris­mus­the­o­rie“ aus dem Jahr 2006:

Die Total­i­taris­mus­the­o­rie – die nicht nur Pate für die bekan­nten
Bünd­nisse “Gegen Extrem­is­mus und Gewalt”, son­dern auch für die
soge­nan­nten Ver­fas­sungss­chutzberichte ste­ht – geht kurzge­sagt von
fol­gen­der Annahme aus: Die bürg­er­lich-kap­i­tal­is­tis­che Gesellschaft sei
das beste aller Sys­teme das men­schen­möglich ist, da es Refor­men ohne
Gewalt möglich mache und zugle­ich den einzel­nen Men­schen ein Max­i­mum an
Recht­en zus­preche. Alle Ver­suche an dieser beste­hen­den Ord­nung
grund­sät­zlich etwas zu ändern gel­ten diesem frei­heitlich-demokratis­chen
Bewusst­sein als gle­ich „extrem­istisch“ – ergo böse. Höflich for­muliert
lässt sich diese Total­i­taris­mus-Analyse als pos­i­tivis­tis­ch­er Kurz‑, bzw.
Fehlschluss charak­ter­isieren. Schließlich wer­den hier gelinde gesagt
Äpfel mit Bir­nen ver­glichen; Will doch die Linke grund­sät­zlich die
Ver­hält­nisse über­winden, in denen der Men­sch ein unter­drück­tes und
ver­lassenes Wesen ist. Dabei geht sie davon aus, dass dieser seine
Geschicke selb­st bes­tim­men kann. In fun­da­men­talem Gegen­satz dazu geht
die Rechte ger­ade nicht von ein­er Verän­der­barkeit men­schlichen
Ver­hal­tens und gesellschaftlich­er Ver­hält­nisse aus, son­dern argu­men­tiert
mit ver­schieden­sten, ange­blich „natür­lichen Eigen­schaften“, „Recht­en“
und „Pflicht­en“ wie z.B. Nation­al­ität, Fam­i­lie, Arbeit, usw. Sie will
also die Lüge, dass der Men­sch kein­er sei, auch noch wahr machen.

Diesen Wider­spruch zwis­chen Rechts und Links ver­sucht die bürg­er­liche
Demokratie nun damit aufzulösen, dass das alles irgend­wie gle­ich­w­er­tige
Mei­n­un­gen seien, die solange berechtigt sind, wie sich an die for­malen
Spiel­regeln der Demokratie hal­ten. Ihr geht es nicht um Wahrheit – schon
der Anspruch darauf ist jedem braven Ver­fas­sungss­chützer verdächtig –
son­dern um Verwaltung.

Der Unter­schied zwis­chen Links und Rechts ist also nichts weniger als
der zwis­chen Wahrheit und Lüge, kurz: ein­er ums Ganze. Die bürg­er­liche
Gesellschaft kann darin trotz alle­dem nur Mei­n­ungsver­schieden­heit­en
sehen, weil sie keinen Begriff von Geschichte, sich ahis­torisch gar
selb­st zum „Ende der Geschichte“ erk­lärt hat. Hier zeigt sich der
ide­ol­o­gis­che Sinn der Total­i­taris­mus­the­o­rie: Mit Hil­fe der „bei­den
Extreme“ Links und Rechts kon­stru­iert sich die bürg­er­liche Gesellschaft
als neu­trale Mitte und pro­jiziert nicht zulet­zt auch die Ver­ant­wor­tung
für die faschis­tis­che Bar­barei in etwas ihr Äußeres.

Prob­leme inner­halb der beste­hen­den Ver­hält­nisse gel­ten ihr immer nur als
Aus­nah­men und Funk­tion­sprob­leme, woge­gen z.B. gewalt­tätige Aktio­nen von
„Extrem­is­ten“ immer gle­ich als Beleg für deren Wesen gel­ten sollen.
Dabei hat die formelle Abgren­zung vom „Extrem­is­mus“ nicht zulet­zt auch
den Sinn, von den inhaltlichen Gemein­samkeit­en des recht­en Rands und der
soge­nan­nten Mitte der Gesellschaft nicht reden zu müssen. Diese
Ähn­lichkeit­en — von der Ein­schätzung des „Vater-Staat“ vor der „man“ ja
nichts zu ver­ber­gen habe, über die Het­ze „gegen Sozialschmarotzer“ bis
hin zum soge­nan­nten Patri­o­tismus — drän­gen sich jedoch ger­adezu auf.

Geschicht­spoli­tisch dient die Gle­ich­set­zung von Rechts und Links in
Deutsch­land darüber hin­aus der Ver­harm­lo­sung des Nation­al­sozial­is­mus: Um
von der Schuld des nationalen Kollek­tivs abzu­lenken, das den
Zivil­i­sa­tions­bruch Holo­caust auf dem Kon­to hat wer­den Hand­lun­gen aus
ihrem Kon­text geris­sen und das Unver­gle­ich­bare ver­glichen. So kann man
heute „nicht trotz, son­dern wegen Auschwitz“ deutsche
Groß­macht­in­ter­essen mit Gewalt durch­set­zen. Kein Wun­der ist es in diesem
Zusam­men­hän­gen, dass die Vor­denker der Total­i­taris­mus­the­o­rie, wie z.B
die Chem­nitzer Pro­fes­soren Uwe Back­es und Eck­hadt Jesse, selb­st aus
einem neurecht­en Net­zw­erk stammen.

Aber – apro­pos „Gewalt“ – ger­ade bei diesem Begriff offen­bart sich eines
der Grund­prob­leme der bürg­er­lich-kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft: Sie kann
sich selb­st nicht erken­nen, ist ihr eigen­er dun­kler Fleck. Trotz des
Anspruchs, eine „vernün­ftige“ Gesellschaft zu sein, muss sie sich selb­st
– ihr ken­nt das aus dem Fernse­hen – ständig auf soge­nan­nte „Sachzwänge“
beziehen. Dem Anspruch Ver­wirk­lichung der „natür­lichen“ Frei­heit zu
sein, entspricht ohne Not eine Real­ität die nur aus ange­blichen
Notwendigkeit beste­ht. Dementsprechend ster­ben genau­so jährlich tausende
Migran­tInnen vor den Toren der Fes­tung Europa, wie Kriege für
Men­schen­rechte geführt und Men­schen in den Arbeits­di­enst gezwun­gen
wer­den. Genau­so wie auch die Über­grif­f­en der Staats­macht legal sein
müssen und weltweit Men­schen ver­hungern – alles keineswegs gewalt­frei.
Die Frage nach grund­sät­zlich­er Gewalt­frei­heit ste­ht im Moment angesichts
ein­er gewalt­täti­gen kap­i­tal­is­tis­chen Gesellschaft also ohne­hin nicht auf
der Tage­sor­d­nung. Sie wirk­lich zu stellen, würde die Frage nach ein­er
Gesellschaft in der endlich jed­er ohne Angst ver­schieden sein kann, d.h.
Kom­mu­nis­mus implizieren – aber das ist eine andere Geschichte.

Gegen die Total­i­taris­mus­the­o­rie und die Ver­harm­lo­sung des
Nation­al­sozial­is­mus.

Kategorien
Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Zossen: Neonazis störten Shoah-Gedenken

Am Mittwochabend ver­sam­melten sich über 250 Bürg­er aller demokratis­ch­er Schat­tierun­gen auf dem Mark­t­platz der bran­den­bur­gis­chen Kle­in­stadt Zossen, um gegen anti­semi­tis­che und recht­sex­treme Umtriebe zu demon­stri­eren — recht­sex­treme Nation­al­is­ten ver­sucht­en das Gedenken mas­siv zu stören. Nur die Polizei bekam nichts mit.

Anlass der Gedenk-Demon­stra­tion war ein spon­tan­er Aufruf der CDU-Stadtverord­neten Susanne Mich­ler zu ein­er Schweigeminute, um “ein Zeichen der Erin­nerung an Vertrei­bung und Mord an Zossen­er Bürg­ern und gegen die Ver­leug­nung des Holo­caust” zu setzen.

Dem voraus­ge­gan­gen war eine hand­feste Auseinan­der­set­zung mit dem mehrfach verurteil­ten Holo­caustleugn­er Rain­er L., der unweit des Mark­t­platzes ein Inter­net­café betreibt. Erst als im Novem­ber vor seinem Laden Stolper­steine ver­legt wur­den, die an dort früher lebende jüdis­che Opfer der NS-Zeit erin­nern, bemerk­ten die Bürg­er Zossens, mit was für einem Men­schen sie es in ihren Rei­hen zu tun hat­ten. Bei der Ver­legung stürmte L. aus seinem Geschäft, beschimpfte wüst die beteiligten Akteure und prügelte schließlich auf sie ein.

In Berlin, von wo aus sich Rain­er L. vor drei Jahren zurück­zog, ist er Ken­nern der recht­sex­tremen Szene wohl bekan­nt. So viel er mehrfach beim Verteilen von holo­caustleug­nen­den Flug­blät­tern auf, was ihm und seine anti­semi­tis­chen Kam­er­aden prompt mehrere Strafver­fahren ein­brachte. Im Som­mer 2003 zele­bri­erte er mit Gle­ich­gesin­nten und unter Führung von Horst Mahler, der dem­nächst eine län­gere Haft­strafe wegen Holo­caustleug­nung zu ver­büßen hat, den “Auf­s­tand für die Wahrheit auf der Wart­burg”. Auf mit­ge­bracht­en Plakat­en waren Losun­gen wie “Den Holo­caust gab es nicht” oder “Die Wahrheit siegt” zu lesen.

Trotz oder ger­ade wegen seines Ein­satzes gegen die Stolper­steine muss sich Rain­er L. gewiss sein, das er das Erin­nern an Martha und Less­er Wein­berg, die früher in dem Haus ein Tex­tilgeschäft unter­hiel­ten und die von den Nazis in There­sien­stadt ermordet wur­den, nicht ungeschehen machen kann. Das zwis­chen­zeitliche Verdeck­en der Steine mit einem Bierkas­ten oder einem mick­ri­gen Wei­h­nachts­baum, ruft allen­falls dass städtis­che Ord­nungsamt auf den Plan, das jeglichen Ver­stoß gegen Aufla­gen ahn­den wird.

Die Störung des Gedenkens auf dem Mark­t­platz von rund 20 soge­nan­nten Autonomen Nation­al­is­ten, die dort Rain­er L.’s Het­z­pam­phlet verteil­ten, das mut­maßlich ver­botene Hitler­ju­gend­lied “Ein junges Volk ste­ht auf” san­gen sowie nation­al­sozial­is­tis­che Parolen wie “Ruhm und Ehre der Deutschen Nation” und “Nationaler Sozial­is­mus — Jet­zt!” kra­keel­ten, quit­tierte am späten Abend die Zossen­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung mit der ein­stim­mi­gen Ver­ab­schiedung ein­er Res­o­lu­tion gegen Recht­sex­trem­is­mus. Dort beken­nt man sich zum “his­torischen Tat­sachen­wis­sen um den Holo­caust” sowie “gegen jegliche Ver­harm­lo­sung recht­sex­tremer Ideologie”.

Was Let­zteres bet­rifft, hat die Bran­den­burg­er Polizei offen­sichtlich noch einige Defizite aufzuar­beit­en. Vom Absin­gen der HJ-Hymne, mit dem sich die “Freien Kräfte Tel­tow-Fläming” der­weil auf ihrer Home­page brüsken, hat sie trotz Videodoku­men­ta­tion­saus­rüs­tung nichts mit­bekom­men. Ein Wieder­hol­ungs­fall — denn bere­its am 28. Juli 2007 kon­nten Nazis das HJ-Lied auf ein­er Demon­stra­tion in Cot­tbus unges­traft singen.

Kategorien
Antifaschismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Nazis stören Shoa-Gedenken in Zossen

Sorgte in Zossen zunächst ein bekan­nter Holo­caustleugn­er für Aufre­gung,
störten am Mittwoch knapp 20 Neon­azis eine Gedenkveranstaltung

Am Mittwochabend hat­ten sich rund 150 Men­schen auf dem Zossen­er
Mark­t­platz ver­sam­melt, um denn Opfern der Shoa zu Gedenken. Anlass dafür
war der seit einem Monat andauernde Wider­stand des ein­schlägig bekan­nten
Holo­caustleugn­ers Rain­er J. Link gegen zwei Stolper­steine zum Gedenken
an Opfer des Faschis­mus vor seinem Inter­net­café in der Berlin­er Straße
11.

Ungestört kon­nten sich bei der Ver­anstal­tung 20 Recht­sex­trem­is­ten der
“Freien Kräfte Tel­tow-Fläming” (u.A Michael Skupin, Mar­ty
Gansekow, Christof Schack, Andreas Harm und Daniel Teich) unter den
Augen der Polizei zwis­chen den Teil­nehmenden bewe­gen und begonnen in der
Schweigeminute, ein Lied der “Hitler­ju­gend” zu grölen.
Anwe­sende Antifas fin­gen daraufhin an, “Nazis
raus”-Sprechchöre zu skandieren und die Neon­azis einzukreisen. Um
Auseinan­der­set­zun­gen zu ver­hin­dern, befre­ite die Polizei die recht­en
Stör­er, die daraufhin eine Spon­tandemon­stra­tion anmelde­ten und von
Protest begleit­et zum Bahn­hof zogen. Dabei skandierten sie Parolen zum
Hitler­stel­lvertreter Hess sowie “Nie wieder Israel”; und
“Nationaler Sozial­is­mus.”

Eine Sprecherin der Autonomen Antifa Tel­tow-Fläming [AATF] meint dazu:
“Diese Störung war offen­bar polizeilich gewollt! Wenn sie mit
ihrer Präsenz nicht vehin­dert, das Neon­azis Gedenkver­anstal­tun­gen für
die Opfer der Shoa stören aber antifaschis­tis­che Selb­sthil­fe
verun­möglicht und die Nazis schützt, gibt sie ein ein­deutiges State­ment
ab.”

Kategorien
Antifaschismus Geschichte & Gedenken jüdisches Leben & Antisemitismus

Aus Nachbarn wurden Juden”

Am 24.11.2008 fand im Jugend‑, Kultur‑, Bil­dung- und Bügerzen­trum “Offi” die Eröff­nung der noch bis zum 5. Dezem­ber gastieren­den Ausstel­lung “Aus Nach­barn wur­den Juden — Aus­gren­zung und Selb­st­be­haup­tung zwis­chen 1933 und 1942” des LAP (Lokaler Aktion­s­plan Märkisch-Oder­land) zum Gedenken an die Opfer der Reich­s­pogrom­nacht 1938 statt.

Die Eröff­nung bein­hal­tete einen Vor­trag mit anschließen­der Diskus­sion und wurde mit dem The­ater­stück “Die Ermit­tlung”, welch­es auf Zeu­ge­naus­sagen des Frank­furter Auschwitz-Prozess­es, der zwis­chen 1963 und 1965 stat­tfand am heuti­gen Vor­mit­tag fort­ge­führt, bei dem ca. 150 BesucherIn­nen teilnahmen.

Das The­ater­stück “Chi­ka” wird am 27.11.2008 um 10.00 Uhr vor­ge­tra­gen. Sie zeigt die Geschichte eines fün­fjähri­gen jüdis­chen Jun­gen zur Zeit des Zweit­en Weltkrieges in einem pol­nis­chen Ghet­to. Ein Kind erlebt, wie hart, ungerecht, schmerzhaft Krieg und Juden­ver­fol­gung sind.

Die Ausstel­lung find­et vom 24.11.2008 bis 05.12.2008 im Jugend‑, Kultur‑, Bil­dung- und Bügerzen­trum “Offi” in der Berlin­er Straße 75 statt, wozu weit­er­hin alle Inter­essierten ein­ge­laden sind.

Öff­nungszeit­en: Mon­tag: 09.00 Uhr — 18.00 Uhr und Dien­stag — Fre­itag: 09.00 Uhr — 21.00 Uhr

Bilder der Ver­anstal­tung gibt es auf http://www.frw.antifanews.de/

Kategorien
(Anti-)Rassismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Denkmal für die Opfer des Faschismus beschmiert

Unbekan­nte beschmierten in der Nacht zum Sam­stag in Wuster­mark das Denkmal “Den Opfern des Faschis­mus zu Ehren” sowie mehrere Wer­betafeln und Hauswände in unmit­tel­bar­er Umge­bung mit schwarz­er Farbe. Die Polizei ermit­telt. Die Schmier­ereien wur­den durch das Ord­nungsamt beseitigt.

Inforiot