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Ronald Barnabas Schill (nicht) in Frankfurt/Oder

Ger­ade ein­mal 80 Per­so­n­en hat­ten sich am Don­ner­stag Abend im Kleist-Forum einge­fun­den um der Partei beizu­wohnen. Unter ihnen 50 Antifas und Linke. Ein­laßkon­trollen fan­den nicht statt. Zu unser­er Über­raschung waren die Anhänger der Partei, sehen wir mal von den 7 Organ­isatoren der Ver­anstal­tung ab, an zwei Hän­den abzuzählen. (In
Frank­furt besitzt die Partei bish­er nur 5 Mit­glieder) Auch die Polizei mit der wir gerech­net hat­ten zeigte sich den ganzen Abend nicht. Anwe­send war aber das Wahlkampf-Team des örtlichen CDU-Kan­di­dat­en welch­es offen­sichtlich Wäh­ler der Schill-Partei abwer­ben wollte. Sie begleit­eten nicht
nur Weßlaus Rede mit Beifall, son­dern tat­en sich auch mit deut­lichen Bemerkun­gen gegen die anwe­senden Antifas hervor. 

 

Das fre­undliche Miteinan­der bei­der Parteien läßt eine Zusam­me­nar­beit einiger Partei­jünger der Law and Order
Ras­sis­ten in Frank­furt (Oder) ver­muten. Wir wer­den dies ges­pan­nt weit­er­ver­fol­gen. Als kaum erwarteter Gast trat der Frank­furter Nazi-Lie­der­ma­ch­er Nico Schie­mann auf. Er hielt sich aber bis auf eine Frage die unter dem Protest kaum
hör­bar war, zurück und ver­ließ die Ver­anstal­tung früh wieder. 

 

Mit 45minütiger Ver­spä­tung fuhr dann ein schick­er Audi vor, aus dem zu unser aller Über­raschung (selb­st die Schill- Leute wußten nicht Bescheid) nicht der ange­sagte Ronald B. Schill stieg, son­dern der Spitzenkan­di­dat der Partei
für Bran­den­burg: Dr. Dirk Weßlau aus Bernau. Schill war direkt nach der Kun­dege­bung auf dem Bernauer Mark­t­platz wieder nach Ham­burg abge­fahren, des Hochwassers wegen. 

 

So ver­suchte Weßlau in seine Rolle zu schlüpfen und das Pub­likum mit ein­er engagierten Wahlkampfrede vom Hock­er zu reißen. Vergebens. Seine Rede war rhetorisch und inhaltlich so schlecht das sie sog­ar von den eige­nen Partei-Mit­gliedern unter­brochen wurde, um die Dinge bess­er darzustellen. 

 

Inhalt der Rede war eine Auflis­tung sämtlich­er Mißstände der heuti­gen Zeit. Ein Pro­gramm und Lösungsvorschläge waren nicht zu erken­nen. Statt dessen wur­den Nach­fra­gen aus dem Pub­likum mehrmals mit der Auf­forderung an seine
Parteifre­unde beant­wortet, doch mehr Wahl­pro­gramme in das Pub­likum zu reichen. Ständi­ge Bla­m­a­gen auf­grund eigen­er Unwis­senheit rei­ht­en sich aneinan­der. Weßlau und sein Trupp hätte uns fast leid tuen kön­nen wäre da nicht die
ständi­ge Het­ze gegen „Wirtschafts­flüchtlinge“ zu hören gewe­sen. So erk­lärte ein Schill-Mann aus Berlin zu ihrer Forderung nach Sach- statt Sozialleis­tun­gen für Asyl­be­wer­ber und der Stre­ichung den Grun­drecht­es auf Asyl aus dem Grundge­setz, das auch er ins Aus­land gehen würde wenn er dort eine Mil­lio­nenvil­la gestellt bekäme. Und Weßlau schilderte seine Angst davor, dass seine Tochter in
weni­gen Jahren mit Kopf­tuch herum­laufen müsse weil alles nur noch auf den Koran höre. Grund genug für die anwe­senden Antifas die Rede immer wieder laut­stark zu unter­brechen und mit Gegenrede zu antworten. 

 

Als Weßlau um 22.30 immer noch nicht zum Ende gefun­den hat­te betrat­en Antifas die Bühne und forderten ihn nach­drück­lich zum ver­lassen der sel­ben auf. Auch das Mikro wurde abgedreht. 

 

Abschließend läßt sich fest­stellen, dass die Wahlkampfver­anstal­tung eine Nieder­lage auf ganz­er Ebene für die PRO war. Selb­stkri­tisch müssen wir aber fest­stellen das zu spät entschlossen gehan­delt wurde. Die Gegeben­heit­en vor Ort hät­ten weit mehr zuge­lassen. Zudem stellt es für Frank­furt (Oder) doch einen kleinen Skan­dal dar, das die Schill-Partei im Kleist-Forum (immer­hin der zurzeit
mod­ern­ste Ver­anstal­tungskom­plex mit­ten im Zen­trum der Stadt) untergekom­men ist. Auch an dieser Stelle hät­ten wir deut­lich­er agieren müssen. 

 

Ein Frank­furter Antifa

 

Ronald Barn­abas Schill (nicht) in Frankfurt/Oder

Eigentlich wollte gestern, am 22.08.2002, Ronald Barn­abas Schill in Frankfurt/Oder bei ein­er Wahlkampfver­anstal­tung reden. Er kam nicht, gestört wurde trotz­dem. Ein Bericht der “gruppe raus aus berlin [grab] — ag urlaub an der pol­nis­chen grenze”.

 

Gestern, am Abend des 22.08.2002, wollte die Partei Rechtsstaatliche Offen­sive (PRO), die soge­nan­nte Schill-Partei in der Bran­den­bur­gis­chen Stadt Frank­furt an der Oder eine Wahlkampfver­anstal­tung mit dem Spitzenkan­di­dat­en Ronald Barn­abas Schill durch­führen. Wir, zwei zufäl­lig anwe­sende Berliner­In­nen waren im Kleist-Forum, um uns diese Event zu gönnen. 

 

Zuerst wur­den wir vertröstet und dann kam R. B. Schill gar nicht. Vom Spitzenkan­di­dat­en des Wahlkreis­es in Frankfurt/Oder wurde dafür das Hochwass­er ver­ant­wortlich gemacht, welch­es langsam in Ham­burg, der Heimat- und Wahlstadt Schills stieg. Deshalb wurde die gesamte Ver­anstal­tung von diesem Spitzenkan­di­dat­en, dessen Namen wir lei­der nicht mehr wis­sen, durchge­führt. Dieser erzählte mit Blick auf die anwe­sende auf­fäl­lig linke Jugend von der Wahlkampfver­anstal­tung der PRO-Partei am gle­ichen Tag in Bernau, wo sich laut ihm 300 Jugendliche eine laut­starke Auseinan­der­set­zung liefer­ten und sich nicht “anständig und ordentlich” aufge­führt hät­ten. Dazu ist zu bemerken, das Bernau als eine der Hochbur­gen der Linken Szene in Bran­den­burg gilt. Wir wis­sen also nicht genau, was wir davon hal­ten sollen. 

 

Der Vor­trag des Spitzenkan­di­dat­en war rhetorisch schlecht. Außer­dem war die Atmo­sphäre im neuen und schick­en Kleist Forum anders als erwartet. Von den rund 50–60 Anwe­senden war die Mehrzahl gegen die Schill-Partei eingestellt. Ein großer Pulk von 20 Per­so­n­en links neben dem Red­ner­pult sah ganz offen links aus (Punk, Skins, Hip-Hopin­nen und Hip-Hop­er). Noch ein­mal rund 20 Per­so­n­en, die anfänglich wie inter­essierte Bürg­erin­nen und Bürg­er aus­sah, erwies sich in der Ver­anstal­tung als Geg­n­er und Geg­ner­in­nen. Davon ist vor allem eine Fün­fer-Gruppe von schick Ange­zo­gen her­vorzuheben, über die noch zu bericht­en sein wird. Außer­dem stell­ten sich zwei Per­so­n­en als Freie Nation­al­is­ten (bei­des Män­ner) her­aus. Der Rest ‑davon drei bis fünf Mit­glieder der CDU- war inter­essiert bis begeis­tert. Also eine eher schlechte Aus­gangslage für den Redner. 

 

Die Wahlkampfrede begann erwartungs­gemäß mit ein­er Abgren­zung von den “etablierten Parteien”. Diesen wurde im Großen und Ganzen unsaubere Meth­o­d­en und “Klün­gel­wirtschaft” vorge­wor­fen. Wieso das schlimm sein sollte oder warum solcher­lei bei der Schill-Partei nicht vorkom­men kön­nte, kon­nte er nicht erk­lären. Die Partei wurde als Protest­partei gegen “das Sys­tem” dargestellt, welche die Inter­essen “des kleinen Mannes” vertreten und sich nicht an Posten klam­mern würde. Wirtschaft­spoli­tisch wurde der Klein- und Mit­tel­stand gehypt, da er es sei, der ‑würde er nur ordentlich und richtig gefördert- die Arbeit­splätze schaf­fen kön­nte, welche heute nicht von den Großkonz­er­nen bere­it­gestellt wür­den. Das ste­ht nicht wirk­lich anders im FDP-Pro­gramm. Wichtig waren ihm die Bil­dungspoli­tik und vor allem Gesund­heitssys­tem. Das erk­lärt sich daraus, dass er als Zah­narzt beson­dere Ein­blicke ins Gesund­heitssys­tem habe, welche ihn qua Arbeit­ser­fahrung kom­pe­tent machen wür­den ‑im Gegen­satz zu anderen Poli­tik­ern und Poli­tik­erin­nen, welche Poli­tik machen wür­den und nicht in direk­tem Kon­takt zu den Men­schen stün­den. Wirk­liche Vorschläge hat­te er aber auch in diesen Bere­ichen nicht zu bieten, außer das er auf “Ungerechtigkeit­en” und nicht hin­nehm­bare Zustände ver­wies. Das Auf­fäl­lige war hier, das neben dem sys­temim­man­ten Gedisse keine eige­nen Vorschläge standen. Das ste­ht auch nicht anders im PDS-Pro­gramm. Son­st blieb er schö
n im vorgegebe­nen Rah­men, lehnte die Idee, dass ein Bil­dungssys­tem Eliten pro­duziere ab und sprach sich dafür aus, die Men­schen nach ihren Fähigkeit­en in einem mehrgliedriegen Schul­sys­tem zu fördern, ergo alles zu lassen wie es ist. Das ste­ht nicht wirk­lich anders im SPD-Pro­gramm. Das The­ma “Innere Sicher­heit” arbeit­ete er erstaunlich kurz ab. Er und ein Vertreter aus Ham­burg lobten die Arbeit Schills als Ham­burg­er Innense­n­a­tor, forderten mehr Polizei und Überwachung nach dem Ham­burg­er Mod­ell. Das ste­ht nicht wirk­lich anders im CDU-Pro­gramm. In der Dro­gen­poli­tik war er auf­fäl­lig unwis­send und ges­tand dies mit dem Hin­weis ein, dass es auf der Schule seines Sohnes ‑8.Klasse- keine Dro­gen­prob­leme gäbe. Anson­sten seien Men­schen, die Dro­gen kon­sum­ierten oder han­del­ten ein Schand­fleck, welch­er durch die Polizei und härtere Strafen bekämpft wer­den müsse. Auch wenn er nicht wußte, wo diese Men­schen dann son­st alle seien. 

 

Einen Höhep­unkt erre­ichte die Rede, als er ‑eh schon die ganze Zeit auftre­tenden- Ressen­ti­ments gegen die Asyl­be­wer­ber ‑ohne Innen bei ihm- richtete. Da trat­en dann die ganzen Redewen­dun­gen wie Par­a­siten und “Wirtschafts­flüchtlinge” auf, welche “uns” auf den Taschen liegen wür­den. Das war nicht über­raschend, aber ihm doch sehr wichtig. Allerd­ings ste­ht das nicht wirk­lich anders im NPD-Pro­gramm. Einen großen Feind hat­te er im Islam, bzw. der türkischen Com­mu­ni­ty aus­gemacht. Er habe zum Beispiel keine Lust darauf, das seine heute 5‑jährige Tochter in 60 Jahren gezwun­gen (!) sei “mit Kopf­tuch herumzu­laufen”. Inter­es­sant und irgend­wie auch witzig war, dass er in ein­er fast voll­ständig athe­is­tis­chen Stadt wie Frankfurt/Oder von ein­er “evan­ge­lisch-katholis­chen Reli­gion” sprach, welche vom Islam ‑in Form von eige­nen Moscheen, mus­lim­is­chem Reli­gion­sun­tericht und Halb­mon­den in der Schule etc.- langsam ver­drängt würde. Ins­ge­samt war die Rede gekennze­ich­net von deut­lichen Anbiederungsver­suchen an den “kleinen Mann” und vor allem an den Mit­tel­stand, sowie ein­er ‑wohl als Offen­heit und Men­schen­nähe gemein­tem- Ego­manie, durch die er sich als Wohltäter und dadurch geeigneten Vertreter für die ein­fachen Men­schen darstellen wollte. 

 

Diese Rede lief nicht halb so glatt, wie es hier scheinen kön­nte. Er wurde bei fast jedem Satz durch teil­weise mehrere ver­schieden Zwis­chen­rufe gestört, was zu ein­er sehr unruhi­gen Geräuschkullise führte. Dadurch kon­nte er zwar seine Rede durchziehen, aber längst nicht so ein­drucksvoll, wie sie offen­bar geplant war. Nahezu jed­er Fehler und jed­er kri­tisier­bare Ausspruch wurde ihm laut­stark vorge­wor­fen. Das ging vom Nach­weisen offen­sichtlich­er Wider­sprüch­er und falsch­er “Fak­ten” bis hin zu “Nazi-” und “Ras­sist-” Rufen. Hier ver­loren offen­bar die Vertreter ‑nur Typen- der Schill-Partei die Macht über den Diskurs im Raum. Auch die anschließende Frage-Anwortrunde ver­lief nicht so bürg­er­nah wie beab­sichtigt. Man­gels Fra­gen­den musste offen­sichtlichen Geg­n­ern und Geg­ner­in­nen Red­erecht erteilt wer­den. Hätte näm­lich nie­mand gefragt, wäre die Strate­gie der Volk­snähe nicht aufge­gan­gen. So aber war er immer wieder in Erk­lärungsnot, sowohl bei sys­temim­ma­nen­ten, als auch bei all­ge­meineren Kri­tiken. Er ver­suchte sich durch das beliebte Poli­tik­spiel, wir nehmen aus ein­er Frage nur einen Teil­bere­ich und reden darüber fünf Minuten, so dass die ursprüngliche Frage nicht mehr beant­wortet wer­den muss, zu ret­ten. Aber er beherrschte diese Tak­tik nicht, es war zu offen­sichtlich, dass er oft keine Antwort parat hat­te. Zudem ver­lief auch diese Runde nicht nach seinen Spiel­regeln. Durch ständi­ge Zwis­chen­rufe und Hin­weise wurde es ihm immer mehr unmöglich das Bild des paten­ten Volkssou­veräns aufrecht zu erhal­ten. Einen wirk­lich net­ten Ein­fall hat­te eine Gruppe von fünf Per­so­n­en, welche als eigen­ständi­ge Partei auf­trat und bis dahin auch, durch ihr schleimiges, aber selb­st­be­wußtes Ver­hal­ten als solche gel­ten kon­nte und nun der Schill-Partei eine “Zusam­me­nar­beit” anbot. Dazu hat­ten sie ihr Parteipro­gramm mit­ge­bracht, welch­es die gle­ichen The­men, wie die Schill-Partei aufzählte, aber ver­suchte durch Über­spitzung ‑Abschiebung von Langzeitar­beit­slosen u.a.- ad absur­dum zu führen. Lei­der ging dieser Ver­such ‑trotz guter schaus­pielerisch­er Leis­tung- nicht auf, da die anwe­senden Linken zu früh und zu ein­deutig lacht­en. Schade eigentlich. 

 

Wir ‑als Berlin­er Linke- waren ‑nach all den Hor­rorgeschicht­en vom braunen Osten- erfreut und über­rascht von der Vielzahl der Anwe­senden Geg­ner­in­nen und Geg­n­er. Das beweist unser Eracht­ens wieder ein­mal, dass es nötig wäre diese Geschicht­en zu rev­i­dieren und ‑als in Berlin Wohnende- auch Kon­tak­te mit dem Umland von Berlin zu schließen. Der Ablauf der ganzen Ver­anstal­tung hat uns sowieso über­rascht. So war es erst­mal erstaunlich, dass alle Men­schen ohne Ein­gangskon­trolle oder Polizei here­in und auch wieder her­aus kamen. Auch die Störun­gen nicht etwa ein Her­auskom­pliemen­tieren nach sich zogen, son­dern sich lediglich in Mah­nun­gen nach deutschen, bzw. demokratis­chem Anstand und ordentlichem Ver­hal­ten erschöpften. Zu kri­tisieren ist den­noch, dass das Auftreten der Geg­n­er und Geg­ner­in­nen unge­plant wirk­te. So hätte das The­ater der Pseu­do-Partei einen wirk­lichen Erfolg bedeuten kön­nen, hät­ten die anderen anwe­senden Linken nicht gelacht und sich gefreut, son­dern die erforder­liche Entrüs­tung gezeigt. Kom­mu­nika­tion­s­gueril­la funk­tion­iert halt nicht, wenn sie offen­sichtlich ist. Außer­dem gab es eine Aktion am Ende der Ver­anstal­tung, als ein Teil der Linken zum Red­ner­pult ging und vor­gab, dass die Ver­anstal­tung nun nicht mehr zu ertra­gen wäre und sie das Mikrophon haben wollen wür­den. Sie waren damit nicht erfol­gre­ich, aber der Tumult machte ein geord­netes Ende der Ver­anstal­tung unmöglich. Lei­der kam sie zu spät, es ist auch nicht klar, ob sie geplant war oder nicht. So oder so hätte sie aber mehr Erfolg gezeigt, wäre sie von noch allen Anwe­senden Linken getra­gen wor­den und nicht von eini­gen weni­gen, während die anderen am Rand saßen. Allerd­ings war es auch ersichtlich, dass so wie die Störun­gen abge­laufen sind, näm­lich indem die Diskurs­macht der Ver­anstal­ter unter­graben wurde, ein größer­er Erfolg erre­icht wurde, als wenn es zu ein­er Prügelei gekom­men wäre. So aber haben sich die Vertreter der Schill-Partei ein­fach so sehr als konzept­los gezeigt, dass wirlich kein “inter­essiert­er Bürg­er” bzw. “Bürg­erin” sich von dieser Partei hat überzeu­gen lassen, außer die, die vorher schon überzeugt waren. 

 

Sicher­lich ist das nicht das Paten­trezept gegen Rechts-Pop­ulis­mus im öffentlichen Raum, sich­er hat eine Kri­tik der Ver­hält­nisse gefehlt und sich­er ist so eine Abschaf­fung des exis­ten­ten Sys­tems nicht zu leis­ten, aber in Anbe­tra­cht der Möglichkeit­en und Ver­hält­nisse war das, was passiert ist, her­vor­ra­gend. Allerd­ings möcht­en wir auf eines hin­weisen ‑auch und ger­ade für andere‑, näm­lich das die Diskus­sion­sange­bote nach der Ver­anstal­tung der Schill-Partei sich zusam­men an einen Tisch zu set­zen, so sie den angenom­men wer­den ‑wie es hier passiert ist- nur diesen etwas nutzen. Denn so kön­nen sie schließlich wieder einen bes­tim­menden Punkt im Diskurs­ge­füge darstellen. Sie, als disku­tierende und dem­nach ernst zu nehmende “demokratis­che” Kraft, die mit dem Volk und ger­ade mit den Kri­tisieren­den an einem Tisch sitzt. Eine Bewe­gung halt, kein Geg­n­er. Wir wür­den allen rat­en, solchem aus dem Weg zu gehen. 

 

Alles in Allem war es ein erfol­gre­ich­er, witziger und lehrre­ich­er Abend. 

 

gruppe raus aus berlin — ag urlaub

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V‑Mann-Affäre: Peinliches Gerangel

POTSDAM. Soll der Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion (Pkk) im Land­tag Aktenein­sicht gewährt wer­den oder müssen sich die Mit­glieder in den Sitzun­gen mit den Aus­sagen von Regierung und Ver­fas­sungss­chutz zufrieden geben? Dieser Stre­it entzün­det sich an der V‑Mann-Affäre, die Bran­den­burg und Berlin seit Wochen beschäftigt. Die Land­tagsab­ge­ord­nete Ker­stin Kaiser-Nicht, die für die PDS in der streng geheim arbei­t­en­den Kom­mis­sion sitzt, beste­ht bei der Aufk­lärung der Vorgänge in der V‑Mann-Affäre auf Aktenein­sicht, während ihre Kol­le­gen von SPD und CDU sowie Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) dies ablehnen.


Bei Unklarheit­en sieht das Ver­fas­sungss­chutzge­setz für die Mit­glieder des Gremi­ums Aktenein­sicht vor. Sie müsste von der gesamten Kon­trol­lkom­mis­sion beantragt wer­den. Und das soll es in ganz Deutsch­land noch nicht gegeben haben. «Wir wür­den uns lächer­lich machen», sagt das Kom­mis­sion­s­mit­glied für die CDU, Dierk Home­y­er. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm ver­weist darauf, dass «damit das Ver­trauen ander­er Dien­ste zu ihren Bran­den­burg­er Kol­le­gen erschw­ert würde».
Der Chef der Kom­mis­sion, Christoph Schulze (SPD), wirft Kaiser-Nicht nun eine «Strate­gie der Eskala­tion» vor. Und die CDU sieht sich in ihren Bedenken bestätigt, dass die PDS eine ehe­ma­lige inof­fizielle Mitar­bei­t­erin der Staatssicher­heit zur innen­poli­tis­chen Sprecherin machte. Der CDU-Abge­ord­nete Dierk Home­y­er: «Wenn Frau Kaiser-Nicht ein Prob­lem mit ihrer Ver­gan­gen­heit hat und den Ver­fas­sungss­chutz mit der Stasi ver­wech­selt, soll sie die Pkk damit ver­scho­nen oder für eine Nach­folge sor­gen.» Kaiser-Nicht zeigt sich empört über die «moralis­che Debat­te» und fordert ihre Kol­le­gen auf, ihren Aufk­lärungswillen zu ver­stärken. Sie wolle die Vorgänge im Gesamtzusam­men­hang nachvol­lziehen kön­nen statt in «unser­iös­er Arbeitsweise» informiert zu werden.

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Festnahmen in Niederlehme

NIEDERLEHME — Rechts­gerichtete und aus­län­der­feindliche Parolen wur­den Don­ner­stagabend laut­stark vor einem Nieder­lehmer Einkauf­s­markt gegrölt. Bei den Tätern han­delt es sich um drei junge Män­ner im Alter zwis­chen 17 und 21 Jahren. Alle standen unter erhe­blichem Ein­fluss von Alko­hol. Polizeibeamte nah­men zwei volljährige Gröler vor­läu­fig in Gewahrsam. Der jüng­ste Täter wurde seinen Eltern übergeben. Die Ermit­tlun­gen der Krim­i­nalpolizei zu dem Tather­gang dauern an. 

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Wieder Schill-out in Bernau

Am Don­ner­stag den 22.08. kündigte Herr Ronald Barn­abas Schill sein Kom­men mit­tels großer Plakate in Bernau an. Geplant war eigentlich, zusam­men mit Her­rn Dirk Weßlau, Nr.1 der PRO-Partei in Bran­den­burg, Reden an die
inter­essierte Bevölkerung zum Wahlkamp­fauf­takt zu halten.
Herr Weßlau, ein Bernauer Zah­narzt, hat­te allerd­ings schon bei allen vorherge­hen­den Aktio­nen der Partei in Bernau mit Prob­le­men zu kämpfen. Seine erste Ver­anstal­tung, mit dem Ziel einen Ortsver­band zu grün­den, hat er leider
abge­brochen, schein­bar wollte er die vie­len jun­gen Men­schen nicht in den Rei­hen sein­er Partei sehen, da auch bei allen fol­gen­den Ver­anstal­tun­gen viele Men­schen anwe­send waren die, irgend­wie dann doch nicht in die Partei
ein­treten woll­ten, hat­te er wohl doch ein bißchen Muf­fen­sausen bekommen. 

 

Gestern wurde der Mark­t­platz in Bernau schon um 15.00 Uhr abge­baut, die Mark­tverkäufer mussten den Vor­bere­itun­gen der Schill-Jünger weichen. Im Rathaus wur­den Polizeikam­eras aufge­baut, in der ganzen Stadt Polizis­ten verteilt, im ganzen waren laut Polizeiangaben 119 Polizis­ten im Einsatz.
Dazu gab es in Vor­bere­itung der Ereignisse bere­its am frühen Nach­mit­tag eine Haus­durch­suchung in ein­er Pri­vat­woh­nung und eine In-Gewahrsam-Nahme zur
Gefahren­ab­wehr. Allerd­ings brachte lei­der auch die Haus­durch­suchung nicht die ver­schwun­de­nen 60 Schill-Plakate zum Vorschein. 

 

Soweit war also der Mart­platz vor­bere­it­et, und gegen 16.30 Uhr fan­den sich auch ca.300 Men­schen auf dem Mark­t­platz ein um Sen­a­tor Schill würdig zu begrüßen. Der Zucht-und-Ord­nungs-Experte ver­spätete sich unhöflicher­weise um
glat­te einein­halb Stun­den. Da hat­ten all die inter­essierten Men­schen wenig­stens genug Zeit sich gegen­seit­ig ken­nen­zuler­nen, so wur­den in der “Fascho-Ecke”
einige neue Gesichter ent­deckt, und inter­es­sante Gespräche mit den wartenden Schill(d)bürger-Ordnern geführt, es ist erstaunlich das einige ihr eigenes Parteipro­gramm noch nicht gele­sen hat­ten, da soll­ten Dir­ki und Barn­abas doch
nochmal durch­greifen. Als der Sen­a­tor endlich mit einem Pri­vat­flugzeug gelandet war, wurde er von der Menge laut­stark begrüßt. Die Begeis­terung war
so groß und hielt auch während der Reden der bei­den an, so das lei­der nichts zu ver­ste­hen war. Dafür schwenk­ten viele Plakate mit mut­machen­den Sprüchen wie “Sozial­hil­feempfänger abschieben”, “Todesstrafe ab 14”, “Frauen an den
Herd”, “Arbeit­splätze schaf­fen”, “Auto­bah­nen bauen”, “Kif­fer ins Arbeit­slager”. So wur­den allen Umste­hen­den doch die überzeu­gen­den Inhalte der
PRO-Partei nahege­bracht. Andere schwenk­ten allerd­ings Schilder auf denen Bernau zur “Schill-out-Zone” erk­lärt wurde. Herr Weßlau redete sich zum Schluß richtig warm und sprach von Wahlkreis­gewin­nen und 25% schaf­fen, das
wird die Zukun­ft ja sich­er nicht zeigen. Von der fröh­lichen Menge unüber­hör­bar begleit­et zogen sie dann aber irgend­wann auch wieder ab. 

 

Die Polizei nahm kurz vor Ende der Ver­anstal­tung doch noch vier Per­so­n­en fest, ihre laut­starke Begeis­terung war wohl zu groß und bedro­hte die arischen Öhrchen der Schillian­er, so lern­ten sie und ihre Jube­lin­stru­mente kurzzeitig
die kom­fort­ablen Arrestzellen der Hus­sit­ten­stadt kennen.
Soweit war es eine spaßige und erfol­gre­iche Aktion, Herr Weßlau kon­nte wieder seine glat­te Poli­tik­er­fratze nicht wahren, brüllte wütend alberne Sachen herum, die 30 Schillian­er und inter­essierte Faschis­ten wirk­ten bei der Menge der Protes­tanten sehr ver­loren, so bleibt auch diesmal: 

 

Schill-out! Bernau bleibt sauber! Keinen Fußbre­it den Anzug­faschis­ten! Zah­narzt­bohrer zu Pflugscharen! Schillian­er ärg­ern macht Spaß! 

Antifa Bernau

 

(Infori­ot) Im obi­gen Text wur­den von uns sin­ner­hal­tend einige For­mulierun­gen abgeän­dert. Im Orig­i­nal ste­ht der Text hier.

Zum Weit­er­lesen:

 

Schill ver­passte seinen Auftritt am gle­ichen Tag in Frankfurt/Oder (GRAB, 23.08.)

 

Ärg­er um Schill-Besuch in Bernau — 26-jähriger wegen Plakat­dieb­stahl festgenom­men (MoPo, 23.08.)

 

Ronald Schill lädt sich selb­st in Bernauer Polizei­wache ein — Innen­min­is­teri­um prüft, ob es den Besuch ges­tat­ten muss (Berlin­er Zeitung, 22.08.)

 

Schill­partei-Plakate in Bran­den­burg zer­stört / Anzeige erstat­tet (Berlin­er Zeitung, 20.08.)

 

Einen all­ge­meinen Überblick zu den Aktiv­itäten der Schill­partei im Land Bran­den­burg (und auch den vielfälti­gen Gege­nak­tio­nen) bekommst Du hier.

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Anti-Schill-Aktivist festgenommen

Am 22.08.2002 beehrte Schill die Bran­den­burg­er Kle­in­stadt Bernau mit einem Besuch. Organ­isiert hat­te die Kundge­bung der in Bernau ansäs­sige Zah­narzt Dirk Wess­lau, der den Wahlkampf der Schill-Partei im Osten koor­diniert. Gle­ichzeit­ig ist er deren Spitzenkan­di­dat in Bran­den­burg und Direkkan­di­dat im ört­tlichen Wahlkreis. 

 

Einein­halb Stun­den vor Beginn der Kundge­bung umstell­ten etwa 10 PolizistIn­nen das Haus von Thomas J. Ihm wurde eröffnet das er festgenom­men sei, ein Haft­be­fehl lag nicht vor, eine Begrün­dung wurde nicht gegeben. Drei
Krim­i­nal­beamte erbracht­en dann einen Haus­durch­suchungs-Befehl und durch­stöberten dann die Woh­nung nach Schill-Wahlplakat­en. Dabei durch­sucht­en sie auch rechtswidrig die Räume der Mit­be­wohner­In­nen von Thomas J. Danach
wurde Thomas J. in die Bernauer Wache ver­bracht, wo er die näch­sten fünf Stun­den im Vor­beugege­wahrsam zubrin­gen durfte. Vorge­wor­fen wird ihm ausser­dem der Dieb­stahl von ins­ge­samt 60 Wahlplakat­en der Schill-Partei die er in zwei
Nächt­en im gesamten Stadt­ge­bi­et ent­fer­nt haben soll. Natür­lich gab es bei der Kundge­bung trotz­dem heftige Proteste, auch wenn die Kundge­bung nicht völ­lig ver­hin­dert wer­den kon­nte. Ein Bericht darüber hier.

 

Zum Weit­er­lesen:

 

Ärg­er um Schill-Besuch in Bernau — 26-jähriger wegen Plakat­dieb­stahl festgenom­men (MoPo, 23.08.)

 

Ronald Schill lädt sich selb­st in Bernauer Polizei­wache ein — Innen­min­is­teri­um prüft, ob es den Besuch ges­tat­ten muss (Berlin­er Zeitung, 22.08.)

 

Schill­partei-Plakate in Bran­den­burg zer­stört / Anzeige erstat­tet (Berlin­er Zeitung, 20.08.)

 

Einen all­ge­meinen Überblick zu den Aktiv­itäten der Schill­partei im Land Bran­den­burg (und auch den vielfälti­gen Gege­nak­tio­nen) bekommst Du hier.

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Auswertung zum Crossover Camp in Cottbus


(Infori­ot) Der fol­gende Text behan­delt Ein­drücke, Gedanken, und Verbesserungsvorschläge über und für das Crossover Sum­mer Camp, dass vor ein paar Wochen in Cot­tbus stat­tfand. Der Artikel stammt von Indy­media, ein Blick dort hin lohnt sich, um die Kom­mentare der LeserIn­nen anzuschauen. Der/die AutorIn ist unter der Mailadresse piratenutopie@uni.de zu erre­ichen. Andere Berichte vom Camp sind bei Infori­ot einzuse­hen: Überblick über die Aktio­nen des Summercamps

Auswer­tung zum Crossover Camp in Cottbus

Eine Woche crossover camp­en sind vor­bei & ich zurück mit vie­len, wider­sprüch­lichen Ein­drück­en, schö­nen Erfahrun­gen, Kri­tiken und Ideen, viele inter­es­sante Gespräche am Rande, trotz Ver­suchen zu exper­i­men­tieren nervige (Mammut-)Plenas … und trotz­dem keine Hand­lungs­fähigkeit. Ent­täuschung über meine eigene Pas­siv­ität, Rol­len­zuschrei­bun­gen von außen, ins­ge­samt aber auch viel Lust, sich in den crossover Prozess einzuk­linken, beim näch­sten Mal mehr Akzente Rich­tung hier­ar­chiearmer Cam­por­gan­isierung usw. zu set­zen … ok, let s go! 

Grund­sät­zliche Ein­drücke und Atmosphäre

Weitest­ge­hend angenehme Atmo­sphäre, eine schöne Diskus­sion­skul­tur mit erfreulich­er Abwe­sen­heit von dom­i­nan­tem Rede­v­er­hal­ten — gegenüber Jena und Strass­bourg wurde das sum­mer­camp von vie­len pos­i­tiv abge­gren­zt. Einige Men­schen mein­ten, sich im Gegen­satz zur stark sex­is­tisch aufge­lade­nen Atmo­sphäre in Strass­bourg (Mack­er­tum, Glotzen) sicher(er) zu fühlen, z.B. keine Angst zu haben, nackt herum zu laufen (es gab allerd­ings auch Men­schen, die das vernein­ten). Neben der über­schaubaren Größe des Camps ist ein Grund dafür sich­er auch eine gewisse “Vor­sortierung”, d.h. auf­grund der The­men­schw­er­punk­te wie Anti­sex­is­mus & Gen­der bes­timmte Grup­pen (Teile von Antifa-Zusam­men­hän­gen, Altau­tonome) gar nicht erst aufkreuzten. Zum einen wurde das Camp so stärk­er zu einem anti­sex­is­tis­chen Freiraum, zum anderen fehlten so Men­schen, mit denen Auseinan­der­set­zung über (Anti-)Sexismus wichtig wäre. Schön war, dass die Män­ner­dom­i­nanz gebrochen wer­den kon­nte … viele Frauen, rel­a­tiv viele les­bis­che Wesen und ins­ge­samt eine höhere Sicht­barkeit queeriger Men­schen als auf anderen linxradikalen Events. 

Organ­isierung des Camps

Bürokratisierung statt Selbstorganisierung

Ich war ziem­lich gen­ervt von der Durch­struk­turierung, Vor­gaben über Work­shop- bzw. Aktion­stage, die ein­fach so geset­zt wur­den — das wirk­te intrans­par­ent & erschla­gend. Der Hin­weis, dass Leute ja immer noch was eigenes, eigene Arbeit­skreise machen kön­nten täuscht ein­fach über die Wirk­lichkeit hin­weg, dass Selb­stor­gan­isierung nicht ein­fach da ist, son­dern gezielt gefördert wer­den muss … mit Freiräu­men, Open Space und Plat­tfor­men. Für mich hat das ganz deut­lich der als “hol­i­day” definierte Mittwoch ohne Pro­gramm gezeigt, der extrem abhän­gerig war und eben nicht “automa­tisch” dazu geführt hat, dass ganz viele Men­schen die Campgestal­tung selb­st in die Hand nehmen. Neben aller Struk­turkri­tik hat­te ich auch das Gefühl, dass es vie­len eher um pri­vates Camp­ing mit radikalem Vorze­ichen ging denn um die aktive Gestal­tung eines Freiraumes. Wahnsin­nig zeit­fressende und bürokratisierte Abstim­mung­sprozesse (“Sind alle dafür, die Gruppe zu teilen?”) zu Ver­fahrens­fra­gen in Ple­na, Work­shops oder Arbeits­grup­pen fand ich extrem nervig, abschreck­end … all das führte während dessen sicht­bar dazu, dass viele Leute die Lust ver­loren, weg­gin­gen. Das Durch­set­zen von Kle­in­grup­pen bei dem Work­shop zu Anti­sex­is­tis­ch­er Prax­is am Fre­itag war z.B. sehr anstren­gend. An dieser Stelle wurde auch offen­sichtlich, wie viel geil­er & effek­tiv­er ein Open Space gewe­sen wäre. Auch war wieder spür­bar, dass kein Bewusst­sein darüber beste­ht, für was Ple­nas und große Run­den sin­nvoll sind, z.B. das Trans­par­ent­machen, wo es welche Infos gibt. In der Camp­prax­is wur­den dann aber immer diese Infos selb­st aus­führlichst erörtert & das Plenum dadurch aufge­bläht. Wo es z.B. Brot abzu­holen gibt ist nur für die inter­es­sant, die darauf Bock haben, d.h. wichtig ist zu wis­sen, wo ich die Infos dazu bekom­men kann. 

Verbesserungsvorschläge:

Open Space als Struk­tur­mod­ell: d.h. es ist selb­stver­ständlich, dass Men­schen, die einen neuen The­men­strang span­nend find­en, ein­fach gehen (kön­nen), sich ständig neue Kle­in­grup­pen bilden, wieder zusam­men kom­men, Crossovers entste­hen usw. An einem zen­tralen Ort gibt es Infowände, die Trans­parenz darüber her­stellen, wo was geht, und Möglichkeit­en bieten, neue AKs anzukündi­gen, Pro­tokolle gelaufen­er Work­shops einzuse­hen. So eine Struk­tur für ein näch­stes Camp (vielle­icht auch nur für zwei, drei Tage) fände ich schön. 

Crossovers fördern: Dass es kaum Verknüp­fun­gen zwis­chen einzel­nen Work­shops gab, lag m.E. auch an dem sta­tis­chen Mod­ell isoliert­er Arbeit­skreise selb­st. Open Space und kleinere Quer­schnittple­na kön­nten da helfen. Eine konkrete Idee von mir: Zwei oder mehr Arbeit­skreise verabre­den sich zum gemein­samen Tre­f­fen. Dort bilden sich dann Tuschel­run­den mit je ein­er Per­son aus jedem Arbeit­skreis, die sich aus­tauschen (entwed­er all­ge­mein oder zu konkreten Fragestel­lun­gen). Vorteil: Gle­ich­berechtigtere Redesi­t­u­a­tion, weniger Monologe und sehr inten­siv­er Infoaus­tausch in kurz­er Zeit. Diese Meth­ode bietet sich auch inner­halb von größeren AKs als Alter­na­tive zu Aus­tausch­ple­na nach Kle­in­grup­pen­phase an. 

Plat­tfor­men schaf­fen: Möglichkeit­en und Ressourcen zur Ver­fü­gung stellen, die ein­laden, sich selb­st zu organ­isieren, aktiv zu wer­den, z.B. Direct Action Zelt, offene Presse­plat­form, Cam­pra­dio und. ‑Zeitung, Computerecke … 

Entschei­dungs­find­ung und (In-)Transparenz

Aus mein­er Sicht gab es einige Intrans­paren­zen in der Pla­nung, z.B. war nie bekan­nt, wer wo welch­es Organ­i­sa­tion­s­mod­ell disku­tierte. Bei der Vorstel­lung auf dem Auf­tak­t­plenum war klar, dass daran grund­sät­zlich nichts mehr zu rüt­teln war, auch wenn das Ganze immer als Vorschlag umschrieben wurde. Gut fand ich, dass sich auf dem Camp selb­st um Trans­parenz bemüht wurde, d.h. meines Wis­sens alle (Vorbereitungs-)Treffen angekündigt wur­den. Schön fand ich auch die Idee, mit Fish Bowl zu exper­i­men­tieren, auch wenn ich den Ein­satz der Meth­ode nicht gelun­gen fand, was u.a. ein­fach am Man­gel an Erfahrung damit liegen mag. Ein paar Punk­te dazu: Fish Bowl ist nicht ein­fach ein Ersatz für das Plenum aller. Die Kom­bi­na­tion von Bezugs­grup­pen und Fish Bowl macht Sinn für Sit­u­a­tio­nen, wo konkrete Entschei­dun­gen zu tre­f­fen sind oder es darum geht, dass autonome Teil- bzw. Aktion­s­grup­pen sich koor­dinieren. Aktion­s­grup­pen hat es aber nie gegeben, was ich sehr schade fand. Große Run­den, bürokratis­che Abstim­mung­sprozesse … all das förderte Dom­i­nanz und schon auf­grund Dauerkopf­schmerzen war es extrem anstren­gend für mich, dabei zu bleiben. Beze­ich­nend ist, dass stun­den­langem Zer­labern kaum Hand­lungs­fähigkeit gegenüber stand, mehrere Tage gebraucht wurde, um zu entschei­den, ob Presse auf s Camp darf oder nicht. über­rascht war ich, dass Ideen zur über­win­dung der Dom­i­nanz von Riesen­ple­nas im Gespräch sehr gut anka­men, schade, dass es keine prak­tis­chen Kon­se­quen­zen gab oder diese gepusht wurden. 

Verbesserungsvorschläge:

Plenum ent­macht­en — Hand­lungs­fähigkeit und Autonomie fördern: Weg vom Plenum aller, Ori­en­tierung auf autonome Teil­grup­pen, Betrof­fe­nen­struk­turen. Statt das Plenum wichtig zu machen eine Prax­is entwick­eln, Prozesse direkt durch­set­zen … Han­deln statt Zer­labern, dass dann transpa
rent machen. Das Plenum dient dann nur noch zum Bere­it­stellen von Infor­ma­tio­nen bzw. dem For­mulieren von Fragestel­lun­gen für anste­hende Entschei­dun­gen. Wichtig sind Infowände, die genau erk­lären, wo es welche Anlauf­stellen gibt, möglichst an einem Ort, den alle sowieso besuchen … Plenum­szelt, Küche, Klo usw. 

Trans­par­ente Vor­bere­itung: Für das näch­ste Camp gibt es eine offene Gruppe oder AG, die im Vor­feld Ideen und Meth­o­d­en entwick­elt, wie sich das Camp organ­isieren kann … mit offe­nen Tre­f­fen und Trans­parenz im Inter­net usw. Auch anson­sten fände ich es super, statt ein­er Zen­trale viele, auf­gaben-/the­men­basierte Vor­bere­itungs­grup­pen zu haben. 

Trans­par­ente Vordiskus­sio­nen: Fra­gen wie z.B. der Umgang mit Presse kön­nen im Vor­feld von Arbeits­grup­pen oder über Diskus­sions­foren disku­tiert wer­den, die dann einen Vorschlag ins Camp hinein tragen. 

Direct Action

1.1 Work­shop zu DA

Son­ntag gab es einen Work­shop zu “Direct Action, Dekon­struk­tion und Gen­der” mit etwa 20 Leuten. Die Ein­führung bildete zu einen ein the­o­retis­ch­er Teil Zweigeschlechtlichkeit, Sex­is­men und diskur­siv­er Herrschaft … ent­lang der Frage, wie Zweigeschlechtlichkeit und sex­is­tis­che Rollen immer wieder repro­duziert wer­den. Wichtig dafür war eine mod­erne Herrschaft­skri­tik, da patri­ar­chale Ver­hält­nisse nicht von oben (“den Herrschen­den” usw.) durchge­set­zt wer­den, son­dern über Diskurse, die sich über­all in Gesellschaft und unseren Köpfen wieder find­en und deren Fortbeste­hen wir alle Teil haben. Zum anderen gab es die Vorstel­lung von Direk­ter Aktion als Mit­tel, Nor­mal­ität zu durch­brechen und so Raum zu öff­nen für die Ver­mit­tlung anti­sex­is­tis­ch­er Posi­tio­nen, Entwür­fen ein­er Welt nach den Geschlechtern usw. Es ging darum zu zeigen, dass Kri­tik an Zweigeschlechtlichkeit und sex­is­tis­chen Nor­men nicht zwin­gend ein rein akademis­ch­er Diskurs bleiben muss. über bunte Aktio­nen und die Kun­st der Ver­mit­tlung (Flug­blät­ter, Tran­spis, ver­steck­tes The­ater, Fakes, Block­aden usw.) kön­nen auch radikale, kom­plexe Inhalte trans­portiert und zu Denkanstössen wer­den. Die Her­aus­forderung liegt ger­ade in der Verknüp­fung von wider­ständi­gen Aktio­nen, Kri­tiken und Gegen­bildern zur patri­ar­chalen, (hetero-)sexistischen Normalität. 

Daran anschließend bilde­ten sich drei Kle­in­grup­pen, eine zu Homo­pho­bie und Ras­sis­mus, eine zur Pla­nung konkreter Aktio­nen und eine dritte, die eher einen the­o­retis­chen Zugang zur Frage suchte, was Ansatzpunk­te und Prax­en wären, die Geschlecht hin­ter­fra­gen usw. Dabei ging es u.a. um die Insze­nierung von Geschlecht über Klei­dung, Kör­per­sprache und Bewe­gun­gen und Möglichkeit­en, Zuord­nun­gen in Frage zu stellen … z.B. mit­tels Cross-Dress­ing. Während dessen wur­den in der umset­zung­sori­en­tierten Kle­in­gruppe zwei Aktion­sid­een näher ins Auge gefasst, die am Mon­tag dann ansatzweise umge­set­zt wur­den. Zum einen Queer shop­ping … ein Pärchen, z.B. eine Frau und ein als Frau insze­niert­er Typ gehen einkaufen, lassen sich über Nag­el­lack, BHs berat­en. Zwei weit­ere, “nor­mal” wirk­ende Per­so­n­en fol­gen, ver­suchen Gespräche anzuzetteln, stellen Nach­fra­gen. Zum anderen ver­steck­tes The­ater zu geschlechtsspez­i­fis­chem Spielzeug … Ein voll bepack­ter Einkauf­swa­gen, oben drauf Bar­bie und Kriegsspielzeug. Eine Per­son fragt nach, warum men­sch denn Bar­bie kaufe, wo diese doch für frauen­feindliche Klis­chees ste­he; weit­ere Men­schen mis­chen sich ein in der Hoff­nung, die Sit­u­a­tion auf unbeteiligte Kon­sumen­tis auszuweiten. 

Am Mon­tag bewegten sich dann mehrere kleine und größere Grup­pen in die Innen­stadt. Bei H&M wur­den Her­ren und Damen­wäsche massen­weise ver­tauscht … irgend­wann dann der Rauss­chmiss durch das Per­son­al, dabei wenig Ver­mit­tlung (es gab ein Flu­gi), obwohl ger­ade an dieser Stelle viel möglich gewe­sen wäre, offen­sives Einge­hen auf die repres­sive Maß­nahme (“Aha, sind die hier doch nicht so mod­ern … immer noch klare Zweit­eilun­gen, wie?”). Das queer shop­ping haderte daran, dass die zwei “unbeteiligten” Per­so­n­en fast immer mit dem Pärchen in Verbindung gebracht wurde, da alle “alter­na­tiv” aus­sa­hen — eine bessere Verklei­dung wäre nötig gewe­sen. Zur Bar­bi­eak­tion: Obwohl die geplante Aktion nie zu stande kam (weil keine Kassen­si­t­u­a­tion mit Block­ademöglichkeit), ent­standen spon­tan einige lustige Sit­u­a­tio­nen in der Spielzeu­gabteilung. Auf die Nach­frage, ob es auch weib­liche Action­fig­uren gäbe kam von einem Verkäu­fi die Antwort, dass es da nur eine Bar­bie mit Pony gäbe … 

Mein Ein­druck ins­ge­samt: Hoher Fun­fak­tor bei den Aktio­nen, aber kaum bis keine Ver­mit­tlung. Die Kon­fu­sion, die durch das Ver­tauschen von geschlechtsspez­fis­ch­er Klei­dung oder durch halb­nack­te Men­schen in Läden ent­standen ist, ist nicht genutzt wor­den, um inhaltlich zu ver­mit­teln, Diskus­sio­nen zu starten, so dass kaum klar gewor­den sein dürfte, warum wir uns so ver­hal­ten, das Bild ver­rück­ter Jugendlich­er übrig blieb. Nach der Rück­fahrt im Camp war ich dementsprechend unzufrieden, niedergeschla­gen. Gründe dafür waren aus mein­er Wahrnehmung die fehlende Ver­ankerung von Direk­ter Aktion, prak­tis­ch­er Erfahrun­gen und wenig Reflex­ion über die Ziele und Inhalte von Wider­ständigkeit. Dazu kam eine schlechte Vor­bere­itung: Die queer shop­pis fan­den sich z.B. erst zwei Stun­den vor der Aktion zusam­men. Lei­der gab es wed­er Auswer­tung, noch einen weit­eren Prozess. Mehr Zeit und bessere Infra­struk­tur hätte meine Moti­va­tion erhe­blich erhöht. Richtig gut fand ich dage­gen, dass es über­haupt den Ver­such gab, direk­te Aktio­nen zu Anti­sex­is­mus und Dekon­struk­tion von Geschlecht umzuset­zen … vielle­icht ist das für viele ein Kick, mehr in diese Rich­tung auszuprobieren. 

Verbesserungsvorschläge:

Direct Action Info­point: Es geht nicht darum, im Vor­feld ein­fach kon­sum­ier­bare Aktio­nen für andere zu pla­nen, son­dern Plat­tfor­men zu schaf­fen, Möglichkeit­en für Men­schen und Grup­pen, ihre eige­nen Aktio­nen zu entwick­eln und umzuset­zen. Konkrete Ideen von mir wäre ein Direct-Action-Zelt mit Infra­struk­tur (Com­put­er, Druck­er), Mate­ri­alien, Info­s­tand und Infowand mit Aktion­sid­een usw. Von hier aus kön­nten sich immer wieder Arbeit­skreise oder Grup­pen für konkrete Aktio­nen zusam­men finden. 

Innere Sicher­heit auf dem Camp

Gren­zkon­trollen

Ich sel­ber habe mehrere Schicht­en am Ein­gang des Camps ver­bracht — wobei mir einiges übel aufgestossen ist: Immer wieder wur­den Leute, die nicht szenig aus­sa­hen abgewiesen, weg geschickt, manchen wur­den ein­fach nur abschreck­ende Geschicht­en über das Camp erzählt (“Das hier ist was für schwul-les­bis­che Leute”). Ein Men­sch aus Berlin ohne gela­belte Klam­ot­ten wurde bei der Ankun­ft mehrmals gefragt, was er denn hier wolle — dass ist abschreck­end und daneben. Bei unbe­darften Neue­in­steigis dürfte das nicht ger­ade die Lust weck­en, sich auf Bewe­gungszusam­men­hänge einzu­lassen. Ähn­lich scheiße fand ich den Wirbel um zwei nicht-deutsche Per­so­n­en, die ein­fach nur jemen­schen auf dem Camp besuchen woll­ten. Das zog sich weit­er bis dahin, das Men­schen angepö­belt wur­den, weil sie zu ein­er Par­ty auf dem Camp zwei Motor­rad­fahris rein gelassen hat­ten, die sie nicht kan­nten. Von Offen­heit gegenüber neuen Leuten und inter­essierten “Nor­malis” war wenig zu spüren. 

Das ist für mich ein­fach die Den­klogik von Polizei, Türste­his vor Dis­cos usw. — hier beste­ht kein struk­tureller Unter­schied zu ras­sis­tis­chen BGS-Kon­trollen. Ich habe Men­schen (lei­der zu wenige und auch nicht so offen­siv) darauf hingewiesen, fand es krass, dass dieser Auss­chluss- und somit Herrschaftsmech­a­nis­mus über­haupt nicht wahrgenom­men oder sog­ar vertei­digt wurde (“Wir sind so was wie eine Camp­polizei”). Das ist der herrschende Sicher­heits­diskurs! Die Angst vor sex­is­tis­chem, diskri­m­inieren­dem Ver­hal­ten, über­grif­f­en usw. kann kein Argu­ment sei
n, unbekan­nte Men­schen abzuweisen. Gin­ge es darum, müßten ALLE Campteilis vorher genau “durchgecheckt” wer­den — denn linksradikal codierte Klam­ot­ten sind wohl kaum Indiz für anti­sex­is­tis­ches Ver­hal­ten. Daneben macht die Fix­ierung auf die “richti­gen” Dress­codes es VS-Spitzeln oder Nazi-Auskund­schaftis sehr leicht, aufs Camp zu kom­men. Und mit solchen Argu­men­ta­tio­nen hätte men­sch auch das Auf­stellen von Kam­eras legit­imieren können. 

Ein offenes Aufk­lären über den Charak­ter des Camps, damit die Men­schen sel­ber entschei­den kön­nen, habe ich nur sel­ten erlebt . Obwohl ger­ade das nach mein­er Erfahrung bei vie­len zu der Erken­nt­nis geführt hat, dass das sum­mer­camp nicht ihr Ding ist … mit massen­haftem Besuch war also nicht zu rech­nen. Hier wäre ein Infoflu­gi hil­fre­ich gewe­sen — mehrere Inter­essierte fragten so etwas an. Im Nach­hinein bin ich ent­täuscht von mir, dass ich meine Kri­tik nicht auf dem Camp stärk­er einge­bracht habe, z.B. als Verbesserung des Schutzkonzeptes oder Work­shop zu Herrschaft(skritik) auf dem Camp, Alter­na­tiv­en dazu usw. Keine Gren­zkon­trollen, keine TürsteherInnen! 

Verbesserungsvorschläge:

Direk­te Inter­ven­tion statt Gren­zkon­trollen: Statt Polizeistruk­turen ist das Acht­en auf “unlieb­same” Per­so­n­en die Auf­gabe aller. Auf Men­schen, bei denen Unsicher­heit beste­ht, zuge­hen, Gespräche anfan­gen — der direk­te, per­sön­liche Kon­takt wird am ehesten dazu führen, dass gespieltes Ver­hal­ten auf­fliegt. Auf dem Camp Work­shops zu “Zivis ent­tar­nen” anbieten. 

Schutzkonzept über­denken: Im Nach­hinein hat­te ich viele Gespräche mit Campteilis und anderen (Leuten, die in Strass­bourg waren) dazu, die ähn­liche Prob­leme mit dem Schutzkonzept hat­ten, keine “Wichtig”-Struktur haben wollen. Viele Fra­gen tun sich für mich auf, z.B. ob die Annahme eine Nazi-Angriffs auf ein linksradikales Camp mit 200 Leuten nicht sehr unwahrschein­lich war (bish­er gab es so etwas nicht, und ger­ade ein fettes Camp mit vie­len Leuten ist nicht ger­ade ein­ladend für Angriffe), ob das nicht stark an den herrschen­den Sicher­heits­diskurs angelehnt ist, der auch ständig Feind­bilder pro­duziert, um Polizei, Knäste usw. zu recht­fer­ti­gen. Bish­er fehlt mir noch eine klar umris­sene Alter­na­tive, wichtig finde ich, Hand­lungs­fähigkeit der Men­schen und Bezugs­grup­pen zu stärken, d.h. Wis­sen über Selb­stvertei­di­gung, Schutzmöglichkeit­en und Not­fall­maß­nah­men (Brand­sätze löschen usw.) zu ver­mit­teln. Für alles weit­ere hoffe ich auf kon­struk­tive Diskussionen. 

Sex­is­mus

Anti­sex­is­tis­che Prax­is auf dem Camp

Ich fand es gut, eine Anlauf­stelle für Betrof­fene sex­u­al­isiert­er über­griffe zu haben, als Sig­nal für Men­schen, dass es Leute gibt, die sich zutrauen, Hil­fe und Unter­stützung zu bieten — ohne dass erst ein über­griff passiert sein muss. Krass fand ich allerd­ings, dass darüber hin­aus keine Inter­ven­tions­for­men benan­nt wur­den. An kein­er Stelle wurde an die Ver­ant­wor­tung aller Campteilis appel­liert oder Möglichkeit­en direk­ter Inter­ven­tion benan­nt, alltägliche Sex­is­men wie dom­i­nantes Rede­v­er­hal­ten, Mack­er­tum, Anmache oder Span­nen anzuge­hen. So wirk­te es wie eine Stel­lvertretistruk­tur mit klar­er Zuständigkeit, an die Ver­ant­wor­tung abgeschoben wer­den kann. 

Schade fand ich auch, dass auss­chließlich Worst-Cas­es disku­tiert wur­den — zum einen sind niedrigschwellige Sex­is­men ger­ade der Rah­men für sex­u­al­isierte über­griffe, zum anderen bietet die Verkürzung Möglichkeit­en, sich selb­st vom Feind­bild Verge­waltiger abzu­gren­zen und eigene diskrim­ierende Ver­hal­tensweisen auszublenden. Die Idee, TäterIn­nen über Nacht im Schutzzelt zu “internieren” erin­nerte mich übri­gens stark an polizeilichen Gewahrsam — auch an dieser Stelle war der Diskurs iden­tisch mit der Herrschaftsstruk­tur Polizei. 

Rauswurf

Am Fre­itag wurde ein Typ vom Camp geschmis­sen. Zwei Frauen (die mit ihm zusam­men gewohnt hat­ten) hat­ten dessen Rauswurf gefordert, mit der Begrün­dung von sex­is­tis­chem Ver­hal­ten des Typen in der Ver­gan­gen­heit. Dieses wurde von ihm im Gespräch mit Leuten der Ansprech­struk­tur auch nicht geleugnet, wobei nie klar benan­nt wor­den ist, was genau passiert ist.* Bei mir haben sich im Ver­lauf einige Kri­tiken ange­sam­melt, ger­ade auch im Aus­tausch mit anderen Campteilis, die auch so ihre Prob­leme mit dem Vor­gang hat­ten. Gründe für mein Schweigen sind Angst und Unsicherheiten. 

Die Per­so­n­en, die den Vor­wurf äußerten, waren meines Wis­sens nach keine unmit­tel­bar Betrof­fe­nen — das Def­i­n­i­tion­srecht der betrof­fe­nen Per­son traf für diesen konkreten Fall also gar nicht zu, obwohl sich die Ansprech­struk­tur dementsprechend ver­hal­ten hat (Rauswurf ohne Möglichkeit zur Diskus­sion im Vor­feld). Zudem bezog sich der Vor­wurf nicht auf einen über­griff auf dem Camp, son­dern auf seine Ver­gan­gen­heit. Damit soll nichts schön gere­det wer­den, zu min­destens ist aber die Frage zu stellen, ob Men­schen nicht auch in der Lage sind, sich zu verän­dern. Zumal mir der konkrete Vor­wurf von unter­schiedlich­er Seite (den Frauen, Leuten von der Ansprech­struk­tur) ganz anders berichtet wurde .… von sex­is­tis­chem Ver­hal­ten in Beziehun­gen bis zu Verge­wal­ti­gung. Dass im Plenum dann “Täter-Biogra­phie” als Begrün­dung aus­re­ichte und die rei­bungslose Durch­set­zung des Rauswurfs auch noch abge­feiert wurde fand ich irgend­wie schräg. 

Dieser Fall ist nie disku­tiert wor­den. Deshalb fand ich es scheiße, dass die Anlauf­stelle eigen­mächtig für das gesamte Camp gehan­delt hat, ohne dabei wenig­stens Trans­parenz herzustellen, die Möglichkeit ein­er Diskus­sion zu bieten, wie im Plenum “ver­ab­schiedet” — hier sind Absprachen gebrochen wor­den. All das ver­weist ins­ge­samt auf die Unzulänglichkeit von Ver­regelun­gen und auf die Notwendigkeit sozialer Prozesse. (Inter­san­ter Text dazu, der in allen linken Medi­en per Sex­is­musvor­wurf wegzen­siert wurde: www.projektwerkstatt.de)

*Hier geht es nicht darum, detail­lierte Beschrei­bun­gen einzu­fordern. Ein konkreter Tatvor­wurf sollte aber schon benan­nt wer­den. Wenn der Vor­wurf von Sex­is­mus selb­st bere­its aus­re­icht, um Men­schen auszuschließen fände ich das eine erschreck­ende Entwicklung. 

Per­sön­liche Filme

Kaum Ein­brin­gen in Prozesse auf dem Camp

Der DA-Work­shop am Son­ntag war eigentlich ein schwungvoller Ein­stieg, auch wenn die Umset­zung am Mon­tag für mich unbe­friedi­gend war. Mittwoch hab ich mich von der abhän­geri­gen Stim­mung ansteck­en lassen, hab mich gen­ervt immer mehr aus plenaren Prozessen raus gezo­gen … all das wurde mir immer gle­ichgültiger, was ich krass fand und nicht der Umgang ist, den ich mir wün­sche. Viel gere­det habe ich mit anderen über Kri­tiken am Camp und Verbesserungsvorschlä­gen. Ent­täuscht und verärg­ert bin ich jet­zt, wie wenig ich & mein Umfeld sich mit ihren Kri­tiken und kon­struk­tiv­en Ideen einge­bracht haben, obwohl ich dabei sehr genaue Vorstel­lun­gen hat­te. Vom offen­siv­en Anstossen von Prozessen, Ein­brin­gen von Organ­isierung von unten oder Ver­suchen, kleinere Verän­derun­gen zu bewirken, war nichts zu spüren. Viel wäre möglich gewe­sen … z.B. kurze State­ments im Plenum und dann (Reflexions-)AKs zu hier­ar­chiearmer, unbürokratis­che Cam­por­gan­isierung ohne Riesen­ple­na usw., alter­na­tiv­en Schutzkonzepten oder anti­sex­is­tis­ch­er Prax­is auf dem Camp. 

Klar ist, dass ich mein Ver­hal­ten nicht mit der Pas­siv­ität bzw. fehlen­den Unter­stützung ander­er recht­fer­ti­gen kann. Ich fühlte mich allein gelassen … defin­i­tiv fehlte mir die Unter­stützung von anderen, um mit Äng­sten umzuge­hen, Ansagen in Ple­nas zu machen usw. Irgend­wie gab es so gar keinen gemein­samen Prozess (Aus­nahme: Info­s­tand, Wahl) unter uns (Leute aus der Organ­isierung von unten Debat­te). Und es war für m
ich nicht son­der­lich auf­bauend, immer wieder zu merken, in der Rolle des Ini­tia­tors zu steck­en, dass ich jedes Nach­bere­itungstr­e­f­fen, jeden AK sel­ber hätte ankündi­gen müssen, damit irgend etwas läuft. Mein “Aus­set­zen” ist zwar kein Umgang mit dem Prob­lem, aber irgend­wie ver­ständlich. All das endete mit dem Desaster, dass trotz Wis­sens sich niemen­sch für die Verteilung der 500 Macht Nix! ver­ant­wortlich gefühlt (ich eingeschlossen) hat, deren Verbleib ungewiss ist. Kotz! Keine Lust mehr, als selb­st­be­zo­gene Läster­runde zu verbleiben, die sich aus den Prozessen raus zieht … ich hätte dass auf dem Camp auf­brechen sollen, scheiße. Nun, Lern­ef­fekt fürs näch­ste Mal; anson­sten hoffe ich auf einen Aus­tausch dazu mit anderen Men­schen beim OVU-Tre­f­fen usw. 

Macht­net­ze angreifen? Fehlende Crossovers …

Herrschaft­skri­tik mit Aus­blendun­gen: Sowohl in den Tex­ten zur Selb­st­darstel­lung, der Con­fer­ence und dem Camp in Cot­tbus dominierte die Dreier­auswahl Sex­is­mus, Ras­sis­mus und Anti­semitismus (manch­mal auch Kap­i­tal­is­mus). Das ist zwar bess­er als in vie­len altlinken Kreisen und greift Ein-Punkt-Logiken zum Teil an, fördert aber auch die Bil­dung neuer Hauptwider­sprüche (“Triple Opres­sion”). Vom Anspruch umfassender Analyse gegen Herrschaft ist das weit ent­fer­nt: Krüp­pel, behin­dert definierte Men­schen wer­den zumin­d­est erwäh­nt. Die durchge­hende Unter­drück­ung von Kindern (In Form von Ent­mündi­gung, Diskri­m­inierung, Erziehung, Gewalt) existiert aber auch in der Crossover Debat­te nicht — so wie diese krassen Dom­i­nanzver­hält­nisse über­all in link­er Debat­te kaum sicht­bar sind. Auch Psy­cha­trisierung von Men­schen fehlt weitestgehend. 

Keine prak­tis­chen Per­spek­tiv­en: Es gibt kaum Debat­ten um Wider­stand, über­legun­gen zur Prax­is … von Organ­isierungs­for­men, Hier­ar­chieab­bau, Direk­ten Aktio­nen, Freiräu­men usw. Teil­weise kon­nte dies auf dem Camp zumin­d­est in punc­to Aktio­nen durch­brochen wer­den, wobei es schon klare Tren­nun­gen gab (Instru­men­tal­isierung von Direct Action Zusammenhängen). 

Ich hoffe, dass das hier als kon­struk­tive Kri­tiken ver­standen wer­den, in denen ich mich selb­st immer auch ein­schließe, und jet­zt natür­lich auf pro­duk­tiv­en Aus­tausch und Debatten. 

Mehr Bewe­gung, mehr Crossovers, mehr Widerständigkeit!

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Begegnungsstätte für Aussiedler in Wittstock geplant

WITTSTOCK Die Stim­mung hat­te sich gebessert. “Wir ziehen alle an einem Strang”, betonte Eike Lan­celle, Staatssekretär des Bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­teri­ums: “Wenn es sein muss, auch fünf Jahre lang.” Er hat­te am Mittwoch zur zweit­en großen Runde ins Witt­stock­er Rathaus ein­ge­laden. Das Schw­er­punk­t­the­ma: Aussiedler und ihre Inte­gra­tion. Zweites The­ma: Recht­sex­trem­is­mus. “Es tut sich was”, sagte Lan­celle. Ent­war­nung wollte jedoch noch nie­mand geben.


Die ver­stärk­te Polizeipräsenz werde beibehal­ten, sicherte Lan­celle zu. Das hat­te er schon bei der ersten Runde nach dem Ver­brechen in Alt Daber betont. Doch inzwis­chen hät­ten Witt­stock, Land­kreis und das Aktions­bünd­nis um Super­in­ten­dent Heinz-Joachim Lohmann gute Arbeit geleis­tet. Konkret wurde Lan­celle beim Aussiedler­ber­ater: Weil es Lew Sin­ner in seinem Büro im Witt­stock­er Rathaus an Ausstat­tung man­gelt, will er 500 Euro bere­it stellen. Weit­ere 500 Euro sollen über das bran­den­bur­gis­che “Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit” kom­men. Auch dessen Vor­sitzen­der Dr. Rolf Wis­chnath, Aus­län­der­beauf­tragte Almuth Berg­er und weit­ere Vertreter der Min­is­te­rien waren aus Pots­dam gekommen. 

 

Lan­drat Chris­t­ian Gilde und der Kreisaussiedler­beauf­tragte Michael Möbius wur­den für das vorgelegte “Hand­lungskonzept” gelobt. Es soll im Sep­tem­ber in den Kreistag gehen. Dem­nach nimmt der Kreis jährlich 200 Aussiedler auf. Dabei gibt es Auf­nah­me­quoten. So hätte Neu­rup­pin rund 28 Prozent, Witt­stock 11 Prozent aufnehmen sollen. Da es in der Dosse-Stadt mehr Leer­stand gab, kamen auch mehr Men­schen. So fan­den in Neu­rup­pin 1999 ins­ge­samt 84 Aussiedler eine neue Heimat, 2000 waren es 30, im ver­gan­genen Jahr 3 Per­so­n­en. Witt­stock (mit Alt Daber) nahm 1999 ins­ge­samt 73 Aussiedler auf, 2000 waren es 50, im ver­gan­genen Jahr sog­ar 103 Personen. 

 

Das werde sich ändern, so der Kreisaussiedler­beauf­tragte Michael Möbius. Die Auf­nah­mezahlen gehen zurück, es soll anders verteilt wer­den. Über­gangslö­sun­gen wie das Heim in Alt Daber wird es nicht mehr geben. Zudem wird ein “Net­zw­erk” bei der Inte­gra­tion helfen. Am 19. Sep­tem­ber soll es im großen Witt­stock­er Rathaus­saal gegrün­det werden. 

 

Der Vorschlag, für erwach­sene Aussiedler eine Begeg­nungsstätte zu schaf­fen, fand in der großen Runde Zus­tim­mung. Räume in der Rote-Müh­le-Sied­lung kön­nten genutzt wer­den. Befürch­tun­gen, damit die Inte­gra­tion zu behin­dern, wur­den nicht geteilt. “Die Aussiedler laden gerne ein”, meinte Lan­drat Gilde. Die Schwellenangst, das Ange­bot offen­er Türen ander­er Ein­rich­tun­gen zu nutzen, sei dage­gen hoch. Das Jugend­prob­lem soll im Blick gehal­ten wer­den. Bürg­er­meis­ter Lutz Schei­de­mann machte jedoch klar, dass die Stadt die Stelle eines Jugendpflegers nicht finanzieren könne. Zusagen für finanzielle Unter­stützung gab es von den Vertretern aus Pots­dam jedoch nicht. 

 

Die Fortschritte in Witt­stock wur­den in der Runde pos­i­tiv eingeschätzt. Jet­zt müsse inten­siv weit­er gear­beit­et wer­den, hieß es. “Das Prob­lem liegt Mit­ten in der Gesellschaft”, so Aus­län­der­beauf­tragte Almut Berg­er. Vor allem die Witt­stock­er selb­st müssten mehr Farbe bekennen.

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Eine “88” und was sie bedeutet

MÜHLENBECK Seit etwa drei Jahren gibt es die “Arbeits­gruppe gegen Gewalt und für ein friedlich­es Müh­len­beck”, in der Bern­hard Has­se als Vor­stand fungiert, seit er Pfar­rer im Ort ist. Zu ihrer jüng­sten Zusam­menkun­ft am Mittwochabend hat­te die Gruppe Nico Scu­teri vom Mobilen Beratung­steam ein­ge­laden, der eine Ein­führung in die Zeichen und Sym­bole der recht­sex­tremen Szene gab. 

 

Der Recht­sex­trem­is­mus, so erläuterte Scu­teri, sei zwar nicht auss­chließlich, aber vor allem ein Jugend­prob­lem und habe in den 90er Jahren zugenom­men. Außer den bekan­nten Merk­malen wie “Glatze” und “Springer­stiefel mit Stahlkap­pen” gebe es weitaus mehr Zeichen, an denen man Jugendliche mit recht­sex­tremen Nei­gun­gen erken­nen könne. 

 

Eine wesentliche Rolle spiele die Musik als Iden­ti­fika­tion­s­merk­mal. Sie habe Ein­gang gefun­den sowohl in die Tech­no- als auch in die Rock- und Pop­kul­tur. 1998 gab es 70 Bands, die in ganz Deutsch­land etwa 130 Konz­erte gaben; 2001 habe man 100 Bands und 150 Konz­erte registriert. 

 

 

“Nazi-Bra­vo” wirbt mit “Reichs­fahne”

 

 

Das Wesentliche dieser Musik und ihrer Texte ist, dass sie zu Tod und Volksver­het­zung aufrufe. Organ­isiert wür­den solche Tre­f­fen unter dem Man­tel pri­vater Feiern, durch das in Eng­land gedruck­te Blatt “Blood & Hon­our” oder durch Inter­net-Mit­teilun­gen. Gle­ichzeit­ig gebe es die in Schwe­den gedruck­te Zeitschrift “Rock-Nord” mit unver­fänglichen Titelfo­tos, aber ein­er “Reichs­fahne” oben in der Ecke. Man nenne sie deshalb “Nazi-Bra­vo”.

 

Das Hak­enkreuz, so erfuhren die Zuhör­er, würde in viel­er­lei For­men vari­iert, sodass es für den Laien nicht gle­ich erkennbar sei — wenn es zum Beispiel raut­en­för­mig, als Neg­a­tiv­druck gestal­tet oder stil­isiert ein großes “N” umkreise. Auch eine schwarze Sonne erset­ze das Hakenkreuz. 

 

Für Bran­den­burg gebe es zum Beispiel das Gau-Dreieck als Aufnäher, ehe­mals ein Kennze­ichen vom “Bund deutsch­er Mädels”. Groß ist die Anzahl der But­tons, Ansteck­er und Gür­telschnallen, wobei viele Sym­bole hei­d­nis­chen Ursprungs sind. 

 

 

Hei­d­nis­che Sym­bole spie­len eine Rolle 

 

 

Eine große Rolle spiele zum Beispiel die nordis­che Mytholo­gie, aus der auch das keltische Kreuz, der Thorham­mer, die Lebens- oder Madr-Rune ent­nom­men seien — Zeichen, die Kraft und Selb­stau­fopfer­ung, Kampf­bere­itschaft und Siegeswillen symbolisieren. 

 

Eine beson­dere Bedeu­tung haben bes­timmte Zahlen: Eine von Lor­beer umrank­te “88” bedeutet anhand der Stel­lung der Anfangs­buch­staben im Alpha­bet “Heil Hitler”. Hin­ter “14 Words” ver­birgt sich abgekürzt die “arische Vertei­di­gung” — und “198” ste­ht für “Sieg heil!”. 

 

Eben­falls kennze­ich­nend sind bes­timmte, zumeist englis­che und amerikanis­che Bek­lei­dungs­marken. Dazu gehören “Doc Martins”-Schuhe oder “New Balance”-Lederturnschuhe, wobei weiße Schnürsenkel noch beson­dere Sym­bol­kraft haben. Ein T‑Shirt mit der Auf­schrift “Cons­daple” enthält das codierte Kennze­ichen NSDAP

 

Und da sich die recht­sex­tremen Jugendlichen nicht etwa als Täter, son­dern mehr als Opfer fühlen, tra­gen sie Auf­schriften wie “Blue Rib­bon for Free Speech” oder eine blaue Schleife am Revers, die die freie Mei­n­ungsäußerung sym­bol­isieren soll.

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Hitlerrufe und Nazimusik in Schlaatzer Wohnung

Pots­dam Mit der Gewahrsam­nahme von vier Per­so­n­en zur Ver­hin­derung weit­er­er Straftat­en endete ein Polizeiein­satz am Don­ner­stagabend im Wohnge­bi­et Schlaatz. Bürg­er hat­ten sich gegen 21.35 Uhr über ruh­estören­den Lärm und Hitler-Rufe, die aus ein­er Woh­nung drangen, beschw­ert. Die Polizei traf in der Woh­nung vier männliche alko­holisierte Pots­damer (18 bis 27) an und stellte Musik-CDs mit rechtem Inhalt und die Musikan­lage sich­er. Es wur­den Anzeigen wegen des Ver­dacht der Ver­wen­dung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen aufgenommen.

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Radtour gegen Lentzker Gentechversuch

Achtun: Die Rad­tour fällt aus!

Gegen den vor kurzem ges­tarteten Gen­tech-Frei­land­ver­such bei Lentzke (Ost­prig­nitz-Rup­pin) wer­den wir, die Ini­tia­tiv­gruppe gegen Gen­tech (IgG), mit ein­er Rad­wan­derung protestieren. 

 

Am Son­ntag, dem 25. August starten wir um 11 Uhr auf dem Neu­rup­pin­er Schulplatz und fahren von dort aus laut und bunt nach Lentzke. Dort nehmen wir das Ver­suchs­feld in Augen­schein und machen in der Nähe ein Pick­nick sowie eine Diskussionsrunde. 

 

Wer bei der Rad­tour mit­machen will, ist dazu her­zlich ein­ge­laden. Kon­takt zur IgG kön­nt ihr über die E‑Mail-Adresse igg-neuruppin@gmx.net aufnehmen.
Hin­ter­grund­in­fos über den Frei­land­ver­such in Lentzke gibt es hier.

Inforiot