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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Pressemitteilung der Antifa Jugend Brandenburg zur Podiumsdiskussion am 28. Januar

Ins­ge­samt 25 Per­so­n­en nah­men an der Podi­ums­diskus­sion am ver­gan­gen Don­ner­stag teil. Auf der Bühne war ein Vertreter der Kam­pagne “Emil Wend­land — Nie­mand ist Vergessen” aus Neu­rup­pin, Judith Porath von der Opfer­per­spek­tive und ein Vertreter der Antifa Jugend Bran­den­burg. Die Diskus­sion wurde von der Jour­nal­istin Heike Kleffn­er mod­eriert. Lei­der haben zu Beginn der Woche die Gedenk­ini­tia­tiv­en aus Bad Belzig und Eber­swalde aus per­sön­lichen Grün­den abge­sagt, sodass die Runde rel­a­tiv klein war, aber gle­ichzeit­ig mehr Raum für eine inten­sive Diskus­sion geschaf­fen hat.
The­ma­tisch ging es haupt­säch­lich um den Umgang mit dem Gedenken und wie dieses in den alltäglichen poli­tis­chen Kampf einge­bet­tet wird. Alle drei Vertreter_innen macht­en deut­lich, dass es nie darum geht, die Todes­opfer rechter Gewalt zu Märtyrer_innen zu erheben, son­dern darum die Ursachen und die Beglei­tum­stände zu benen­nen. Sowohl in Neu­rup­pin als auch in Bran­den­burg an der Hav­el gehören die Todes­opfer rechter Gewalt sozialen Grup­pen an, die zum einen häu­fig Opfer rechter Gewalt wer­den, Woh­nungslose und Punks, und gle­ichzeit­ig wenig Beach­tung inner­halb der Gesellschaft find­en. Diese wurde auch ger­ade erst wieder im Zusam­men­hang mit der Umbe­nen­nungs­de­bat­te in der Havel­stadt deut­lich. Nach cir­ca ein­er Stunde erhiel­ten die Zuhöhrer_innen die Möglichkeit Fra­gen zu stellen. Im sich anschließen­den Abschlussstate­ment, macht­en alle drei Vertreter_innen deut­lich, dass ger­ade jet­zt Zivil­courage und die Sol­i­darisierung mit Opfern rechter Gewalt extrem wichtig sind, damit Morde und bru­tale Über­griffe unter­bun­den wer­den können.
Am kom­menden Don­ner­stag, den 04. Feb­ru­ar find­et die let­zte Abend­ver­stal­tung der Kam­pagne statt. Bei dieser wird auf das Ver­hal­ten bei poli­tis­chen Ver­anstal­tun­gen einge­gan­gen. Es wer­den unter anderem fol­gende Fragen/Themenkomplexe angesprochen:
Was nehme ich auf eine Demo mit und was nicht?
Wie ver­halte ich mich auf ein­er Demo?
Was mache ich, wenn ich oder ein_e Freund_in festgenom­men werde/wird?
04. Feb­ru­ar – 19 Uhr – Haus der Offiziere (Magde­burg­er Straße 15, Brandenburg/Havel)

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Antifaschismus Law & Order

blick.zurück – Rechter Terror in Potsdam oder “nur” eine Nationale Bewegung?

symbolbild-nationalebewegungMin­destens vierzehn Anschläge und Pro­pa­gan­daak­tio­nen inner­halb eines Jahres. Bekenner_innenschreiben mit, auf den Nation­al­sozial­is­mus bezo­ge­nen, hergeleit­eten his­torischen Datierun­gen. Men­schen­ver­ach­t­ende Dro­hun­gen und Anschläge gegenüber der Jüdis­chen Gemeinde, der Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Haus­pro­jek­ten, Imbis­sen und kul­turellen Anti-Neon­azi-Ver­anstal­tun­gen – und keine der Täter_innen wur­den bish­er ermittelt.
Wie kann das sein?
Nach der Beobach­tung der Ermit­tlun­gen im Kom­plex des Nation­al­sozial­is­tis­ch­er Unter­grundNSU – muss die Frage gestellt wer­den, ob nicht auch an dieser Stelle, in der Aufar­beitung und Ermit­tlung gegen die Nationale Bewe­gung, Infor­ma­tio­nen durch staatliche Behör­den zurück­ge­hal­ten und ver­tuscht wurden.
Spätestens heute, fün­fzehn Jahre nach dem let­zten bekan­nten Anschlä­gen der Nationale Bewe­gung am 30. Jan­u­ar 2001, ist es an der Zeit, eine Aufar­beitung der Ereignisse um die selb­st ernan­nte neon­azis­tisch-mil­i­tante Grup­pierung Nationale Bewe­gung zu forcieren. Einen Anfang wollen wir mit diesem Text machen. Weil die Infor­ma­tion­slage über die Nationale Bewe­gung und das sie umgebende neon­azis­tis­che Umfeld unein­deutig und teils wider­sprüch­lich ist, kön­nen wir keine Gewähr für die hier dargestell­ten Infor­ma­tio­nen übernehmen. Der Artikel fußt auf Recherchen in den Archiv­en des Antifaschis­tis­chen Pressearchiv Pots­dam (APAP) und des Antifaschis­tis­chen Pressearchiv und Bil­dungszen­trum Berlin (APABIZ).

Inforiot