Im Land Brandenburg gibt es eine Vielzahl an Erinnerungsstätten, Gedenkstätten und Friedenhöfen, die an die Befreiung von Ortschaften und Konzentrations- bzw. Außenlager erinnern. Mit dem 8. Mai jährt sich der Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus zum 74. Mal. Ziel ist es, sowohl am 8. Mai selbst, als auch an den authentischen Tagen der Befreiung von Orten, die Erinnerung an begangene Verbrechen wachzuhalten, die Befreiung der Roten Armee zu würdigen sowie an Verfolgte und Opfer zu erinnern. In vielen Orten gibt es dazu Gedenkveranstaltungen und Feierlichkeiten.
Im Osten war die Rote Armee in der Weichsel-Oder-Operation bereits Mitte Februar 1945 auf ganzer Länge bis zur Oder vorgerückt. Die Stoßrichtung war Berlin und dazu musste auf brandenburgisches Territorium vorgerückt werden. Mit dem Vorrücken der Roten Armee und als sich die Niederlage der Wehrmacht abzeichnete, begann die SS-Führung mit der Planung der Evakuierung bzw. Ermordung der Häftlinge. So trieb sie unter anderem in Lieberose Anfang Februar 1945 die gehfähigen Häftlinge in Eilmärschen über Potsdam nach Sachsenhausen, wo die meisten ermordet wurden.
Am 16. April eröffnete die Rote Armee ihre Großoffensive entlang der Oderfront mit dem Ziel Berlin. Erinnert sei hier an die Schlacht um die Seelower Höhen und die dortige Gedenkstätte. In Frankfurt/Oder erhöhten die sowjetischen Truppen den Druck auf die Stadt ab dem 20. April, die dann am 23. April einrückten.
Die Räumung des KZ Sachsenhausen begann in den Morgenstunden des 21. April 1945. Mehr als 30.000 Häftlinge trieb die SS nach Nordwesten. An diese Todesmärsche, auch aus dem Konzentrationslager Ravensbrück, erinnern in vielen Dörfern und Ortschaften Gedenksteine und Gedenktafeln. Tausende starben hierbei, ein besonders beeindruckender Ort der Erinnerung ist die Gedenkstätte Belower Wald. Am 22. April 1945 befreiten Einheiten der sowjetischen und polnischen Armee schließlich etwa 3.000 im Lager zurückgebliebene Häftlinge in Sachsenhausen.
Ein weiterer markanter Ort, allerdings im Süden gelegen, ist das KZ-Außenlager Schlieben des KZ-Stammlagers Buchenwald. Im April 1945, kurz vor der Eroberung durch Truppen der Roten Armee, verließen zwei Häftlingstransporte das Lager in Richtung Theresienstadt. Schlieben wurde am 21. April von der Roten Armee befreit. Nur einen Tag später folgte Cottbus, dort zum Beispiel mit dem großen Zuchthaus.
Sowjetische Truppen rückten am 27. April in Brandenburg/Havel ein und befreiten die Stadt. Einen Tag später wurde das Zuchthaus geräumt, da es zwischen die Fronten zu geraten drohte. Mehr als 3.000 Inhaftierte machten sich auf den schwierigen Weg in ihre Heimatorte. Potsdam folgte am selben Tag. Die Rote Armee nahm die Stadt Potsdam im Zuge der Einkesselung Berlins am 27. April ein. Der Stadtteil Babelsberg wurde schon einige Tage vorher der Roten Armee fast kampflos überlassen.
Auch in Luckenwalde sehnten sich Inhaftierte nach der Befreiung. Das riesige Kriegsgefangenenlager STALAG III A wurde 1945 als eines der letzten Lager überhaupt von der Roten Armee befreit. Im Konzentrationslager Ravensbrück fand die Rote Armee am 30. April 1945 rund 2.000 zurückgelassene Kranke. Doch mit der Befreiung war das Leid für einen Großteil der Inhaftierten aus allen Lagern noch nicht vorbei, denn die Bedingungen und Folgen ihrer Haft sorgten in den folgenden Wochen, Monaten und Jahren weiterhin für Todesfälle und unbeschreibliche Qualen.
Als einer der letzten Orte wurde Bad Belzig am 3. Mai 1945 von der Roten Armee befreit. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges sollten aus dem zum KZ Ravensbrück gehörenden Außenlager Roederhof 600 gefangene Frauen nach Altengrabow evakuiert werden. So wie in Bad Belzig, gab es große KZ-Außenlager und Zwangsarbeit in vielen anderen Ortes des Landes, so beispielsweise in Falkensee, Kleinmachnow oder Schwarzheide, wo ebenfalls Erinnerungsinitiativen bestehen. Zum Schluss sei darauf verwiesen, dass es in vielen Orten im Land Brandenburg sowjetische Ehrenfriedhöfe gibt, die gerade zum 8. Mai (nach Moskauer Zeit am 9. Mai), zum Gedenktag der Befreiung vom Nationalsozialismus, eine Würdigung verdient haben.
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