Kategorien
Antifaschismus

Nazis in Neuruppin mit Messern unterwegs

In den frühen Mor­gen­stun­den kam es zu Über­grif­f­en  dreier Neon­azis auf Mit­glieder des JWP-Mit­ten­Drin. Die Täter führten dabei auch ein Mess­er mit sich.

Die Darstel­lung der Polizei lehnen wir entsch­ieden ab! Hier von einem “Stre­it unter jun­gen Leuten” zu sprechen, stellt mal wieder die Tat­sachen auf den Kopf. Anstatt die Tat klar als recht­en Über­griff zu benen­nen, spricht die Polizei lediglich von ein­er Auseinan­der­set­zung zwis­chen linken und recht­en Jugendlichen. Es würde uns nicht wun­dern, wenn auch diese Mel­dung Einzug in den näch­sten Ver­fas­sungss­chutzbericht findet.

Deshalb direkt an dieser Stelle unsere Gegendarstellung:

Gegen Mit­tnacht waren vom Bus­bahn­hof her deut­lich Nazi­parolen zu hören, ins­beson­dere “Nationaler Sozial­is­mus. Jet­zt! Jet­zt! Jet­zt!” und “Frei, Sozial und Nation­al”, aber auch min­destens ein­mal “Sieg Heil”.

Daraufhin wurde durch uns ein vor­beifahren­des Polizeiau­to ange­hal­ten und darauf hingewiesen, was wir gehört hat­ten und die Nazis offen­sichtlich bewaffnet sind.

Die bei­den Beamten stell­ten die Nazis zur Rede, woraufhin diese aggres­siv die MittenDrinler_Innen belei­digten und ver­sucht­en, sie anzu­greifen. Die zwei Polizis­ten waren nicht in der Lage, die Nazis davon abzuhal­ten immer wieder direkt an unsere Mit­glieder her­anzutreten um diese zu schub­sen. Der Ton der Polizis­ten gegenüber den Nazis war ruhig, fre­undlich und deeskalierend, während das Auftreten der Polizei uns gegenüber als aggres­siv zu beze­ich­nen ist. In unseren Augen fühlten sich die Nazis dadurch ermutigt, uns weit­er anzugreifen.

Neben den unzäh­li­gen Belei­di­gun­gen der Nazis ver­set­zten diese einem Mit­glied einen Kopf­s­toß und ver­bran­nten ein­er anderen Per­son mit­tels eines Feuerzeugs die Nase – und das, obwohl die Beamten direkt daneben standen. Wir kon­nten uns nicht vom Ort des Geschehens ent­fer­nen, weil die Nazis sich uns immer wieder in den Weg stell­ten. Die Aus­sage wir “wären dem Platzver­weis nicht nachgekom­men” ist unter diesem Aspekt zynisch! Wie denn, wenn die Polizei nicht in der Lage ist, die Sicher­heit unser­er Vere­ins­mit­glieder zu gewährleisten?

Erst als ein Nazi sein Mess­er zog, schritt ein Beamter ener­gisch ein und kon­nte so kurzzeit­ig die Sit­u­a­tion beruhi­gen. Während des gesamten Geschehens, welch­es sich fast eine halbe Stunde hin­zog, kam keine weit­ere Polizei zum Tatort. Statt die aggres­siv­en Nazis davon abzuhal­ten, uns immer wieder anzu­greifen, zu belei­di­gen und zu schub­sen, wurde sog­ar eine Per­son vom Mit­ten­Drin von einem Beamten durch­sucht, wodurch die Nazis noch mehr Spiel­raum hat­ten, um weit­er zu provozieren.

Nach­dem wir uns ent­fer­nen kon­nten, kon­nten die Nazis trotz Anwe­sen­heit der Polizei weit­er neon­azis­tis­che Parolen brüllen und sog­ar vor den Beamten den Hit­ler­gruß zeigen. Erst gegen 3:50Uhr kamen zwei Krim­i­nal­beamte, um eine Per­son von uns für eine Zeu­gen­vernehmung mit zunehmen – diese endete erst gegen 5:10Uhr.

Angesichts dieser ganzen Tat­sachen hal­ten wir die Darstel­lung und das Ver­hal­ten der Polizei für skan­dolös! Das Ein­schre­it­en gegen rechte Parolen und die aktive Zivil­courage unser­er Mit­glieder wird ver­dreht und umgedeutet zu einem “Stre­it unter Jugendlichen”. Welch­es Ver­hal­ten fordert die Polizei denn von uns? Sollen wir Nazis­traftat­en anzeigen oder nicht? Wenn wir am Ende jedes Mal wieder mit Verdäch­ti­gun­gen und Anschuldigun­gen kon­fron­tiert wer­den und so eine Täter-Opfer-Beziehung ver­dreht wird, wer­den sich betrof­fene Per­so­n­en nicht ermuntert fühlen, rechte Straftat­en anzuzeigen.

Artikel der MAZ: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ziel/437416/DE/?referrer=/cms/beitrag/12309333/1353550/Neuruppin-Rechter-Gewalttaeter-zieht-vor-Polizisten-ein-Messer.html

Artikel auf Indy­media: https://linksunten.indymedia.org/de/node/58108

Kategorien
Antifaschismus

Nazis erzeugen Drohkulisse

Kurz vor dem bevorste­hen­den Nazi­auf­marsch am 14.04.2012 in Neu­rup­pin, erzeu­gen die Nazis eine Drohkulisse in der Stadt. So wur­den im Stadt­ge­bi­et Vis­itenkarten der soge­nan­nten “Freie Kräfte Ost” verteilt — ein Zusam­men­schluss von regionalen Nazi­grup­pen, haupt­säch­lich aus Neu­rup­pin, Witt­stock und dem Havel­land. Als Logo ver­wen­det die Karte zwei stil­isierte Pis­tolen auf einem Blut­fleck. Unter anderem wur­den die Karten im Büro der Partei DIE LINKE einge­wor­fen. Wir werten dies als einen Ein­schüchterungsver­such seit­ens der Nazis, den es zurück­zuweisen gilt.

Desweit­eren ist seit knapp 14 Tagen das Lan­drat­samt mit der Parole “BRD = Volk­stod” beschmiert. Die Ver­wal­tung war bish­er schein­bar nicht in der Lage, diese Aus­sage als neon­azis­tisch zu klas­si­fizieren und entsprechend zu ent­fer­nen. Die “Volk­stod-Kam­pagne” wurde von den “Spreelichtern” aus der Süd­bran­den­burg­er Naziszene entwick­elt und find­et derzeit bun­desweit Beach­tung. Der zen­trale Spruch der “Spreelichter” lautet “Die Demokrat­en brin­gen uns den Volk­stod” und greift damit völkische und nation­al­is­tis­che Posi­tio­nen auf.

Wir rufen dazu auf, den Nazi­auf­marsch auf 14.04.2012 nicht unwider­sprochen hinzunehmen. Nur wenn die Nazis auf einen gesellschaftlich bre­it­en und vor allem kon­stan­ten Wider­stand tre­f­fen, beste­ht die Möglichkeit ihre Ide­olo­gie zu ent­lar­ven und sie poli­tisch zu isolieren. Die Nazis “ohne Beach­tung ein­fach durch­laufen zu lassen” wie manche Bürger_innen es sich wün­schen, ver­schlim­mert das Prob­lem, weil die Nazis dies als Zus­tim­mung interpretieren.

Wenn ihr mithelfen wollt, dass der Nazi­auf­marsch erneut scheit­ert, kommt am Sam­stag um 10:30 Uhr zum Tre­ff­punkt Neu­rup­pin / Bahn­hof West.

Von dort aus wer­den wir gemein­sam agieren und ver­hin­dern, dass die Nazis durch unsere Städte laufen. Kein Rück­zugsräume für Nazis!

Kategorien
Antifaschismus

Die “Spreelichter” auf dem Seziertisch

 

INFORIOT Die “Unsterblichen”-Aktionen des Süd­bran­den­burg­er Neon­azi-Net­zes um die Web­seite “Spreelichter” hat in den ver­gan­genen Monat­en für einiges medi­ale Inter­esse gesorgt. Bei geheim vor- und im Inter­net nach­bere­it­eten Nacht­demos ver­bre­it­en die Neon­azis ihre The­sen vom “Volk­stod”, den “die Demokrat­en” gezielt organ­isieren würden.

Das Bran­den­burg­er “Mobile Beratung­steam” (MBT) hat nun einen 24-seit­i­gen Artikel vorgelegt, der die Spreelichter-Aktio­nen umfassend darstellt und analysiert. Der Beitrag ist online auf der Home­page des MBT Cot­tbus ver­füg­bar. Eine Print­ver­sion soll bald im Rah­men des Buch­es “Ein­blicke IV” des MBT-Trägers “Demos” erscheinen.

Bere­its im Herb­st des ver­gan­genen Jahres war im “Antifaschis­tis­chen Infoblatt” ein zusam­men­fassender Beitrag zu den “Unsterblichen” erschienen. Der Vorteil der MBT-Veröf­fentlichung ist sein Umfang. Autor Daniel Krüger hat aus­re­ichen Platz, um zum Beispiel die Quellen der Spreelichter-Texte angemessen würdi­gen zu können.

Anschaulich wird deut­lich gemacht: Bei den “Spreelichtern” dominiert das Cut&Paste. Zu aktuellen Kom­mentaren wer­den Texte und Mate­r­i­al aus Region­alzeitun­gen (ohne Quel­lenangabe) genutzt und zu ein­er völkischen Inter­pre­ta­tion zurecht­ge­bo­gen. Die his­torischen Beiträge speisen sich indes zu nicht gerin­gen Teilen aus einem schlicht­en, aus der Naz­izeit stam­menden Sekundär­band über den Nazi­ide­olo­gen Alfred Rosen­berg.

Lei­der bleibt ein Aspekt im MBT-Text weit­ge­hend unbeachtet: Die Frage, warum Neon­azis das Mit­tel der unangemelde­ten Nacht­de­mo wählen. Wozu betreiben die Neon­azis diesen immensen Aufwand und nehmen ein Repres­sion­srisiko in Kauf (es gab im Jan­u­ar umfan­gre­iche Razz­ien)? Und das, obwohl die Aktio­nen sich nicht von selb­st ver­ständlich machen, son­dern medi­al ver­mit­telt wer­den müssen?

Wagen wir eine These: Die antifaschis­tis­che Protest­poli­tik der let­zten Jahre dürfte dafür zu einem sehr wesentlichen Teil ver­ant­wortlich sein. Immer mehr Nazidemon­stra­tio­nen wer­den durch Block­adeak­tio­nen stark behin­dert oder sog­ar ganz ver­hin­dert. Es ist also kein Wun­der, son­dern ein Erfolg von antifaschis­tis­chen Aktio­nen, wenn die Neon­azis sich nun heim­lich verabre­den müssen, wenn sie auf die Straße gehen wollen. Mit diesen neuen, defen­siv aus­gerichteten aber ver­gle­ich­sweise solide gestal­teten For­men, wie sie die “Spreelichter” repräsen­tieren, umzuge­hen, ist eine neue Her­aus­forderung, der sich die antifaschis­tis­che Bewe­gung stellen muss.

 

Kategorien
Antifaschismus

12. Mai in Cottbus: Naziaufmarsch blockieren, sabotieren, verhindern!

Cot­tbus — Die NPD-Lausitz unter Ron­ny Zasowk und „Freien Kräften“ haben für Sam­stag den 12. Mai 2012 eine Demon­stra­tion angemeldet. Unter dem Mot­to „Wir arbeit­en – Brüs­sel kassiert! Raus aus dem Euro!“ wollen Neon­azis durch die Cot­tbuser Innen­stadt marschieren. Dies gilt es kollek­tiv und entschlossen zu verhindern!

Erst kür­zlich, am 15.02.2012, dem Jahrestag der Zer­störung kriegswichtiger Infra­struk­tur in Cot­tbus, ver­sucht­en regionale Neon­azis erneut ihre geschicht­sre­vi­sion­is­tis­che Ide­olo­gie auf die Straße zu tra­gen. Mit mäßi­gen Erfolg: nicht mehr als 180 Neon­azis kamen zum Auf­marsch, dessen Ver­lauf von 7 Block­aden mas­siv gestört wurde. Wobei mehr als 1500 Men­schen an Gegen­protesten teil­nah­men und 500 an den Sitzblock­aden des Bünd­nis „Cot­tbus Naz­ifrei!“. Der Auf­marsch der Neon­azis kon­nte nur durch wieder­holte Polizei­willkür gegen Blockierer_Innen und eine Ersatzroute mit stark­er Ver­spä­tung durchge­set­zt wer­den. Lediglich 50 Neon­azis erre­icht­en Stun­den später ihren Abschlussort. […]

Inner­halb der let­zten Jahren leis­tete auch die Cot­tbuser Zivilge­sellschaft zunehmend Wider­stand gegen das Treiben der Neon­azis. So ver­puffte erst kür­zlich, am 3. März, eine Kundge­bung der NPD-Lausitz am zen­tralen Stadthal­len­vor­platz, durch einen zahlen­mäßig über­lege­nen Flash­mob von „Cot­tbus Naz­ifrei!“. Mit zahlre­ichen Klein­ver­anstal­tun­gen wie Kundge­bun­gen, ver­sucht die NPD jet­zt erneut in der öffentlichen Wahrnehmung zu punk­ten. In der kap­i­tal­is­tis­chen Sys­temkrise wird ver­sucht mit einem eurokri­tis­chen Mot­to an die Äng­ste der Men­schen anzuküpfen und mit verkürzter, rechter „Kap­i­tal­is­muskri­tik“ auf Stim­men­fang zu gehen.

Wir wer­den dies nicht hin­nehmen! Die Vor­bere­itun­gen gegen den Nazi­auf­marsch im Mai laufen bere­its an. Mitte März fand in Cot­tbus ein Konz­ert mit bekan­nten Punk-Bands statt. Regionale Antifaschist_Innen nah­men dies zum Anlass um auf der Bühne die Gäste gegen den kom­menden Nazi­auf­marsch am 12. Mai aufmerk­sam zu machen. Mit ein­er Fahne der Antifaschis­tis­chen Aktion und einem Trans­par­ent mit der Auf­schrift „12. Mai CB – Nazi­auf­marsch ver­hin­dern“ wur­den die Gäste über­rascht. Das Pub­likum aus mehr als 300 Feiern­den begrüßte die Aktion und bedank­te sich mit andauern­den, laus­tarken Parolen wie „Aler­ta Antifascista“.

Es ist davon auszuge­hen, dass es am 12. Mai auch durch das Bünd­nis „Cot­tbus Naz­ifrei!“ Block­aden geben wird. Zur über­re­gionalen Mobil­isierung wird in den kom­menden Wochen eine Info­tour geplant. Wenn ihr euch eine Infover­anstal­tung in eur­er Stadt wün­scht, kon­tak­tiert uns unter: antifa-cot­tbus [at] riseup.net

Der Mai ist unser – Som­mer, Sonne, Antifa!

Kategorien
Antifaschismus

Schluss mit lustig

(antifanrp.blogsport.eu) Am 14.04. wollen die Freie Kräfte Neu­rup­pin (FKN) zum sech­sten Mal durch Neu­rup­pin marschieren. Dabei ste­ht nicht die Wichtigkeit eines The­mas im Vorder­grund, son­dern allem Anschein nach pur­er Aktionismus.

Nach­dem sie im let­zten Jahr zweimal unter dem gle­ichen Mot­to („Vom Schuld­kult zur Mitschuld“) marschieren woll­ten, jedoch nur ein­mal Erfolg damit hat­ten, gehen sie in diesem Jahr „gegen staatliche Inkom­pe­tenz und für nationale Rück­zugsräume“ auf die Straße.

Bish­er fordern sie als Ort nur eine pri­vate Garten­laube, aber ihrer men­schen­ver­ach­t­en­den Ide­olo­gie darf wed­er pri­vater noch öffentlich­er Raum zur Ver­fü­gung gestellt wer­den. Als Grund schieben sie die zweima­lige Auflö­sung von Geburt­stagspar­tys durch die Polizei vor. Sie zeigen damit ihre inhalt­sleere und ihren bloßen Willen durch Neu­rup­pin zu laufen.

Darauf haben wir keinen Bock. Lasst uns gemein­sam den Nazi­auf­marsch zu einem Desaster machen und beteiligt euch an den geplanten Protesten. Keine Rück­zugsräume für Nazis- wed­er in Neu­rup­pin noch anderswo.

Für Berliner­In­nen: Informiert euch am 11.04. in der Bun­ten Kuh um 20 Uhr über die aktuelle Lage, sowie den geplanten Gege­nak­tiv­itäten. Zugtr­e­ff­punkt am 14.04.: 9 Uhr Gesund­brun­nen. S‑Bahngleis Rich­tung Hen­nigs­dorf
Tre­ff­punkt: 10:30 Uhr Neu­rup­pin, Bahn­hof West

Kategorien
Antifaschismus

Nazidemo auf Abwegen

INFORIOT Rund 160 Neon­azis haben am Sonnabend in Brandenburg/Havel “gegen den Euro” demon­stri­ert. Durch ver­schiedene dezen­trale Block­adeak­tio­nen von Antifas mussten die Recht­en immer wieder stop­pen und ihre Route erhe­blich abän­dern. Ein “Tag der Demokratie” am Neustädtis­chen Markt hinge­gen war nur spär­lich besucht.

Partei der Mörder marschierte auf

Gegen Mit­tag ver­sam­melten sich rund 160 Neon­azis am Bran­den­burg­er Haupt­bahn­hof für die Demon­stra­tion unter dem Mot­to “Wir arbeit­en, Brüs­sel kassiert — Raus aus dem Euro”. Aufgerufen hat­te die NPD.

Unter den Demon­stri­eren­den befan­den sich unter anderem Alexan­der Bode (Haupt­täter der ras­sis­tis­chen, tödlich ver­laufe­nen Het­z­jagd von Guben 1999) und Sascha Lücke (er prügelte 1996 den Punk Sven Beuter in Brandenburg/Havel zu Tode).

Block­aden erzwin­gen Routenänderung

Durch Block­aden, die in erster Lin­ie von antifaschis­tis­chen Jugendlichen getra­gen wur­den, war die ursprünglich geplante Route der recht­en Demon­stra­tion ver­stellt. Stattdessen mussten die Neon­azis über die Otto-Sid­ow-Straße in Rich­tung ihres Zielpunk­ts, dem Bahn­hof Alt­stadt, laufen.

Nationaler Sozial­is­mus — Jet­zt!” und “Macht den Demokrat­en Dampf — nationaler Frei­heit­skampf” zählten zu den am meis­ten skandierten Parolen.

Polizei erlaubt Ver­längerung der Nazidemo

Als die Neon­azis am Bahn­hof Alt­stadt anka­men, verkün­de­ten sie, dass sie sich durch die unat­trak­tive Route “ver­arscht” fühlen wür­den. Die Polizei erlaubte ihnen nach einiger Wartezeit, doch noch weit­er zu marschieren. Nach weni­gen hun­dert zusät­zlichen Metern war endgültig Schluss: An der Fontanes­traße gab es eine weit­ere Block­ade, so dass die Neon­azis umkehren mussten.

Pfef­fer­spray und Gewahrsam­nah­men gegen Antifas

Ins­ge­samt waren wohl mehrere hun­dert AntifaschistIn­nen an den dezen­tralen Gegen­protesten beteiligt. Mehrmals set­zte die Polizei Augen­zeu­gen­bericht­en zufolge Pfef­fer­spray ein. Mehrere Per­so­n­en wur­den aus noch unbekan­nten Grün­den in Gewahrsam genom­men. Zu den Protesten hat­te das “Antifaschis­tis­che Net­zw­erk” (AFN) aufgerufen.

Tag der Demokratie schlecht besucht

Am Neustädtis­chen Markt fand der­weil ein städtis­ch­er “Tag der Demokratie” statt.

Nach ersten Medi­en­bericht­en sollen daran 600 Men­schen teilgenom­men haben — diese Angabe scheint jedoch über­trieben zu sein.

40 Nazis bei Spon­tande­mo in Premnitz

Nach ihrer Abreise aus Brandenburg/Havel macht­en rund 40 Neon­azis am späten Nach­mit­tag Halt in Prem­nitz. Dort liefen sie einige Minuten lang in ein­er “Spon­tandemon­stra­tion” durch die Stadt.

Die näch­ste neon­azis­tis­che Demon­stra­tion im Land Bran­den­burg ist für den 14. April in Neu­rup­pin angekündigt. Auch für diesen Tag gibt es bere­its Protest­pla­nun­gen.

Infor­ma­tio­nen zur Neon­aziszene in Brandenburg/Havel sind hier zu finden.


Sascha Lücke (2. v.l., rot­er Pulli)


Alexan­der Bode (1. v.r., Ordnerbinde)


NPD-Aktivist Frank Maar mit Eselsmaske


Neon­azis aus Neuruppin

Kategorien
Antifaschismus

(Neo)naziaufmarsch in Brandenburg an der Havel gestoppt

Mit Block­aden haben Antifaschist_innen heute in Bran­den­burg an der Hav­el einen Auf­marsch der NPD gestoppt und die (Neo)nazis zur Umkehr gezwun­gen. Bere­its die ersten Block­aden auf der „Jahrtausend­brücke“ und der „Luck­en­berg­er Brücke“ führten zu ein­er Umver­legung der geplanten Auf­marschroute. In der Willy Sänger Straße Ecke August Bebel Straße wurde der NPD Aufzug dann endgültig gestoppt.

Die (Neo)nazis woll­ten in Bran­den­burg an der Hav­el gegen die Europäis­che Währung­sein­heit demon­stri­eren und hat­ten sich dafür teil­weise als Esel verklei­det. „Ich Esel glaube, daß der Euro uns Deutschen nutzt“, lautete die Mes­sage und kopierte eine frühere Aktion von (Neo)nationalsozialisten, welche die Shoa in Frage stellte.

Ins­ge­samt waren unge­fähr 150 (Neo)nazis erschienen, mehr als am ver­gan­genen Woch­enende in Frank­furt (Oder), jedoch weniger als am 8. Mai 2010 in Bran­den­burg an der Havel.

Unter den Teilnehmer_innen der NPD Ver­anstal­tung war übri­gens auch der Bran­den­burg­er (Neo)nazi Sascha Lücke. Der Gewaltver­brech­er tötete vor 16 Jahren den Punk Sven Beuter in Bran­den­burg an der Havel.

Während ein­er Zwis­chenkundge­bung in der Fontanes­traße rede­ten u.a. der ehe­ma­lige DVU-Chef und jet­zige NPD Funk­tionär Matthias Faust sowie der Bran­den­burg­er NPD Lan­desvor­sitzende Klaus Beier. Beier kündigte in sein­er Rede, auf­grund des Mis­ser­fol­gs heute, mehrere Spon­tanaufmärsche an.
Unge­fähr zwei  Stun­den später marschierten daraufhin unge­fähr 40 (Neo)nazis in der havel­ländis­chen Kle­in­stadt Prem­nitz auf.

Kategorien
Antifaschismus

Antifa-Tour ins Grüne

Bericht von der Kundgebe­nung bei der „Hausver­wal­tung“ des Berlin­er Thor Steinar Ladens „Töns­berg“

Am Son­ntag den 25.03.2012 fand in Grube, einem Dorf in der Nähe von Pots­dam, eine antifaschis­tis­che Kundge­bung mit ca. 60 gut gelaun­ten Teil­nehmern gegen den Naziladen „Töns­berg“ in Berlin-Weißensee statt, der Artikel der recht­en Bek­lei­dungs­fir­ma „Thor Steinar“ vertreibt. Die im strahlen­den Son­nen­schein stat­tfind­ende Kundge­bung unter dem Mot­to „Keine Geschäfte mit Neon­azis“ war ein Ver­such der Antifaschist_Innen, Kon­takt mit dem bis dahin nicht zu erre­ichen­den und in Grube wohn­haften Ver­mi­eters des Geschäfts, Klaus Rosen­thal, aufzunehmen und zudem das Prob­lem rechter Struk­turen und Gewalt nicht nur in Berlin, son­dern auch im Umland, wo Nazis lei­der noch recht unbe­hel­ligt ihre Gesin­nung ver­bre­it­en kön­nen, aufzuzeigen.

Dass Nazistruk­turen beson­ders auch in der Periph­erie Bran­den­burgs ein Prob­lem sind, das kaum auf Wider­stand stößt, wurde dann auch prompt am Son­ntag deut­lich. Uner­wartet hat­ten sich etwa 30 Neon­azis aus dem Spek­trum der Anti-Antifa Pots­dam zu ein­er nicht angemelde­ten Gegenkundge­bung, der auf einen Antrag auf „Eil­ver­samm­lung“ hin von der Polizei stattgegeben wurde, einge­fun­den. Allerd­ings mussten die Nazis ihre Kundge­bung unter dem Mot­to „Gegen linke Gewalt“ fernab der Haupt­straße hin­ter der antifaschis­tis­chen Kundge­bung abhal­ten, was ihre Außen­wirkung erhe­blich min­imierte. So wurde ihnen offen­sichtlich etwas der Wind aus den Segeln genom­men, denn der auf ihrem Trans­par­ent prangen­den Auf­forderung „Auf­muck­en gegen Links“ kamen sie nicht nach, son­dern standen stattdessen stumm und mit grim­mi­gen Mienen auf dem bran­den­bur­gis­chen Feld. Auch die mit­ge­bracht­en Reich­skriegs­flaggen wur­den eher halb­herzig geschwenkt. Im Vor­feld hat­ten die Nazis allerd­ings in aller Frühe Gal­gen und Ban­ner mit Dro­hun­gen für die angereis­ten Antifaschist_Innen aufge­hängt und den Weg vom Bahn­hof Pots­dam-Golm zum Ort mit Aufk­le­bern zugepflastert und mit recht­en Parolen beschmiert, welche von den Teil­nehmern bei einem guten gelaun­ten Spazier­gang zurück zum Bahn­hof ent­fer­nt und über­malt wur­den, nach­dem so einige Schreibfehler der Nazis wie „Anti-Anti­va“ für Lach­er gesorgt hat­ten. Das Erscheinen der Nazis an diesem Son­nta­gnach­mit­tag in dem kleinen Ort, ihr Auftreten und auch die Art und Weise, in der sie den Antifaschist_Innen dro­hen woll­ten, zeigt allerd­ings deut­lich, dass rechte Struk­turen im Umland ein schw­er­wiegen­des Prob­lem sind, das sich unbe­hel­ligt aus­bre­it­en kann und von den Bürg­ern toleriert und akzep­tiert wird. Rechte Gesin­nun­gen, Pro­pa­gan­da und Struk­turen stoßen in diesen ländlichen Gegen­den auf kaum Wider­stand und Gegen­struk­turen, son­dern kön­nen sich ungestört ent­fal­ten. Dass die Nazis an diesem Nach­mit­tag auf­taucht­en und die Gegend mit rechter Pro­pa­gan­da verun­stal­teten, lag nicht in erster Lin­ie am Erscheinen der Antifaschist_Innen, son­dern daran, dass sie vor Ort in großer Zahl präsent sind und im Berlin­er Umland sowieso ver­mehrt ihre Gesin­nung nach außen tra­gen. Sie begreifen es als ihren Raum, in dem Antifaschist_Innen nichts zu suchen haben. Es ist somit wichtig, antifaschis­tis­che Aktio­nen wie die vom 25.03. auch dahin zu tra­gen, wo Nazis sich noch zuhause fühlen können!

Eine Antifa-Sprech­er_in aus Pots­dam ver­las, passend zur Naziprob­lematik im Pots­damer Umland einen Rede­beitrag, der neon­azis­tis­che Über­griffe und Pro­pa­gan­da-Aktio­nen im ländlichen Raum the­ma­tisierte. Die Haupt-Aufmerk­samkeit der Kundge­bung lag jedoch auf dem The­ma “Thor Steinar”-Laden in Weißensee, was let­zten Endes auch dafür sorgte, dass die bran­den­burg­er Kam­er­aden unbeachtet umher­standen und noch vor Beendi­gung der Kundge­bung lust­los das Feld räumten.

Das Dorf als Schau­platz eines Kon­flik­ts, der eigentlich nach Berlin gehört” über­schrieb die MAZ den Artikel zum Antifa-Protest in Pots­dam-Grube (01). Die Schlagzeile bringt rel­a­tiv gut die größ­ten­teils gle­ichgültige Stim­mung der Gru­ber Einwohner_Innen auf den Punkt, hat aber einen Wahrheits­ge­halt, den wir teilen. Denn der Kon­flikt um den “Thor Steinar”-Laden “Töns­berg” ist tat­säch­lich ein Kon­flikt in und aus Berlin. Haupt­prob­lem war bish­er allerd­ings die igno­rante Hal­tung des Ver­mi­eters des “Thor Steinar”-Ladens gegenüber der Problematik.

Klaus Rosen­thal, Eigen­tümer der Immo­bilie in der Berlin­er Allee 11, ver­mi­etete wissentlich an die Fir­ma “Thor Steinar”. Wed­er schriftliche Anfra­gen des Bezirk­samtes, Anrufe lokaler Partei-Vertreter_In­nen, noch Beratungsange­bote der Mobilen Beratung gegen Rechts (MBR) oder Proteste des “Kein Kiez für Nazis”-Bündnisses vor dem Laden ver­an­lassten Rosen­thal zu ein­er Reak­tion. Die lokalen Akteure im Berlin­er Nor­dosten, die sich seit Ende let­zten Jahres gegen das rechte Ladengeschäft in Weißensee engagieren, werten dies als blanke Igno­ranz gegenüber dem Prob­lem, mit dem sie sich vor Ort kon­fron­tiert sehen. Seit der Eröff­nung des Ladens gesellt sich zu dem eh schon vorhan­de­nen recht­en Kien­tel in Weißensee, noch die Kund­schaft des Geschäfts. Auch im Straßen­bild des Bezirks taucht die Marke seit Okto­ber 2011 ver­mehrt wieder auf. “Thor Steinar” stärkt damit das iden­titäre Selb­st­wert­ge­fühl der lokalen Neon­azis, die auch gern mal ihnen unlieb­same Per­so­n­en zusammenschlagen.

Einzig greif­bare Möglichkeit mit dem Ver­mi­eter in Kon­takt zu kom­men oder zumin­destens einen für ihn wahrnehm­baren Protest zu ini­ti­ieren, war let­zten Endes die Kundge­bung in Pots­dam-Grube. Nach län­ger­er Diskus­sion und eini­gen Verän­derun­gen der Aus­gangslage in Grube wurde sich dafür entsch­ieden, an der Aktion fest zu hal­ten, da bish­er alle anderen Möglichkeit­en aus­geschöft wurden.

Greif­bar­er Anhalt­spunkt blieb und bleibt darum der “Sitz” der „Immo Haus GmbH“ in der Gruben­er Wublitzs­traße, über deren Postan­schrift und Tele­fon­num­mer bish­er die Kom­mu­nika­tion der Mieter_innen der Berlin­er Allee 11 mit ihrem Ver­mi­eter Her­rn Rosen­thal liefen.

In Grube wurde mehr die angekündigte Kundge­bung am 25. März als Prob­lem gese­hen, als die Tat­sache, dass Klaus Rosen­thal an Rechte ver­mi­etet. In der Woche vor der Kundge­bung lief beim Ver­samm­lungsan­melder das Tele­fon heiß. Immer wieder wurde ver­sichert, dass die Antifa nicht das Dorf nieder­bren­nen wolle.

Der Orts­beirat von Pots­dam-Grube ließ ver­laut­bar­ern, dass Grube „kein­er­lei Ver­ständ­nis für faschis­tis­che Ten­den­zen“ habe, auch nicht für Läden wie den “Töns­berg”. Allerd­ings müssten notwendi­ge poli­tis­che Auseinan­der­set­zun­gen mit rechtsstaatlichen Mit­teln geführt wer­den. „Dazu gehören wed­er Straßen­schlacht­en, noch Aktio­nen, die die Pri­vat­sphäre berühren“, hieß es in ein­er Erk­lärung des Orts­beirates vom 20. März. (02)

“Wir empfehlen zu dem genan­nten Zeit­punkt den weit­eren Bere­ich um die Wublitzs­traße 13 zu mei­den.” (03) ließ sich der örtlichen Webpräsenz des Ortes ent­nehmen. Der Auf­forderung leis­tete die Mehrheit der Gruben­er folge. Anwohner_Innen lugten hin­ter ihren Gar­di­nen her­vor oder beäugten die Antifa-Kundge­bung skep­tisch. Auch gegenüber der MAZ zeigten sich die meis­ten Gruben­er nicht son­der­lich gesprächs­bere­it: „die sollen uns in Ruhe lassen“ (04). Wesentlich sol­i­darisch­er ver­hiel­ten sich die Autofahrer_innen, die das Anliegen der Kundge­bung während des Vor­beifahrens durch laut­starkes Hupen unterstützten.

Die Rede­beiträge waren nicht kon­fronta­tiv, die Musik angemessen (1, 2, 3, usw.) und die Kundge­bung ver­lief vol­lkom­men prob­lem­los. Da die Straßen­schlacht­en nun doch aus­blieben (es wäre wohl – gemessen an der Größe von Grube – auch ein sehr kurzweiliges “Vergnü­gen” gwor­den), gab es de fac­to nichts worüber men­sch sich hätte aufre­gen kön­nen — außer vielle­icht drei mit­ge­brachte Garten­zw­erge. “Car­o­la Wal­ter, die als einzige vom Orts­beirat gekom­men war, ärg­erte sich vor allem über drei Garten­zw­erge, die für „nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“ standen und von den Linken an die Haupt­straße gepflanzt wur­den. Das sei „eine völ­lig über­flüs­sige und deplatzierte Pro­voka­tion“, sagte sie.” (05).

In Rede­beiträ­gen und im Vor­feld wurde immer wieder verischert, dass die Kundge­bung sich nicht gegen Grube richtet, son­dern ein Appell an Her­rn Rosen­thal sei. In Rede­beiträ­gen wurde, auf Grund der Tat­sache, dass Klaus Rosen­thal an diesem Son­ntag nicht zu Haus war (Urlaub in Südostasien), an die Gru­ber appel­liert, mit Her­rn Rosen­thal das Gespräch aufzunehmen, da wir den Ver­mi­eter des “Thor Steinar”-Ladens n
och sel­tener zu Geis­cht bekom­men, als dessen Nachbarn.

Die Posi­tion­ierung des Orts­beirates, „gegen Demon­stra­tio­nen, die die poli­tis­che Auseinan­der­set­zung in die Pri­vat­sphäre tra­gen und die erfahrungs­gemäß fast immer zu gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen mit recht­en Sym­pa­thisan­ten führen“ (06) ignori­ert die prob­lema­tis­che Lage, in der wir uns befind­en. Schließlich ist es nicht die Schuld der Men­schen, die sich gegen den “Töns­berg” stark machen, dass der Ver­mi­eter wed­er das Gespräch geuscht hat, noch, dass er (s)einen Wohn­sitz als Postan­schrift für seine “Immo­bilien­fir­ma” nutzt. Wir sehen darum in unserem Besuch in Grube keine „neue Qual­ität“ (07) link­er Per­sön­lichkeitsver­let­zung, wie es in Pots­damer Polizeikreisen hieß, son­dern einzig pro­bates Mit­tel, unseren Protest bei den Ver­ant­wortlichen zum Aus­druck zu bringen.

In Anbe­tra­cht der Tat­sache, dass vor allem die “Kein Kiez für Nazis”-Kundgebung als eigentlich­es Prob­lem gese­hen wurde und nicht die missliche Lage, in der “wir” uns befind­en, müssen sich einige Gruben­er den Vor­wurf wohl oder übel gefall­en lassen, dass sie „nichts hören, nichts sehen, nichts sagen“.Ganz ohne Wirkung scheint der Protest in Pots­dam-Grube nicht gewe­sen zu sein. So wen­dete sich Herr Rosen­thal an das Bezirk­samt und machte die Bürg­er_in­nen-Ini­tia­tive bzw. das “Kein Kiez für Nazis”-Bündnis für die “Ver­schönerung” des Ladens, und damit auch ver­bun­den des Haus­es, ver­ant­wortlich. Die von ihm geforderte Stel­lung­nahme vom Bezirks­bürg­er­meis­ter Köhne blieb jedoch erfreulicher­weise aus. Weit­er­hin hat er nun doch ein Beratungs­ge­spräch von der MBR angenom­men. Wir sagen: “Es geht doch!” und begrüßen aus­drück­lich den Schritt seit­ens des Ver­mi­eters, sich nun doch mit dem etwas prob­lema­tis­chen Mieter seines Haus­es auseinanderzusetzen.

Wir hof­fen, dass die Gespräche kon­struk­tiv ver­laufen und sind auch gern bere­it, unsere Unter­stützung anzu­bi­eten. Denn auch wir wollen nicht noch ein­mal hier­her kom­men müssen.“ (08).Danke an alle die da waren. Grüße gehen raus an die [a] Antifaschis­tis­che Linke Pots­dam, die Antifa Unit­ed, Antifa West­havel­land, an Sol­id und die rev­o­lu­tionären Massen sowieso.

Es bleibt dabei: „Keine Geschäfte mit Neon­azis!“

Bünd­nis „Kein Kiez für Nazis!“ (April 2012)

Berichte, Bilder, PM’s:
Nok­talia: Fotos: “Kundge­bung in Grube”
[a] Antifaschis­tis­che Linke Pots­dam (AALP): PM “Keine Geschäfte mit Nazis!”
Antifa West­havel­land: Bilder/ Bericht “Antifaschis­tis­che Kundge­bung in Potsdam-Grube”

Quellen:
01: MAZ, 26.03.2012, “Grube in Aufruhr“
02:
PNN, 21.03.2012, “Grube sorgt sich wegen Antifa-Demo“
03 Web­site der Ortschaft Grube, Stand 27.03.2012
04:
MAZ, 26.03.2012, “Grube in Aufruhr“
05:
MAZ, 26.03.2012, “Grube in Aufruhr“
06:
PNN, 21.03.2012, “Grube sorgt sich wegen Antifa-Demo“
07:
PNN, 09.03.2012, “Erste Probe für neuen Polize­ichef Antifa will in Grube demon­stri­eren“
08:
Kein Kiez für Nazis, 25.03.2012, Rede­beitrag: „Straßen­schlacht­en in Grube?“

Kategorien
Antifaschismus

NPD Aufmarsch soll gestoppt werden

Die NPD hält, trotz der für den morgi­gen Tag, laut Märkische All­ge­meine Zeitung, erwarteten mas­siv­en Proteste von bis zu 1.000 Men­schen (1.), an ihrem Auf­marsch in Bran­den­burg an der Hav­el fest. Start­punkt soll ab 12:00 Uhr der Haupt­bahn­hof sein. Von dort soll es dann durch Neustadt und Alt­stadt zum Alt­städtis­chen Bahn­hof gehen. Ob die Route auch durch die Innen­stadt führt, ist bis jet­zt noch unklar.

Aktion­sori­en­tierte Antifaschist_innen pla­nen die (Neo)nazis ent­lang ihrer angemelde­ten Strecke zu stop­pen. Tre­ff­punkt für alle Inter­essierten ist 10:00 Uhr am Bran­den­burg­er Hauptbahnhof.

Für die bessere Ori­en­tierung wur­den Karten vor­bere­it­et. Diese kön­nen unter fol­gen­den Adressen einge­se­hen oder herun­terge­laden werden:

http://aktionskarten.noblogs.org/files/2012/03/Brandenburg_Havel_Rewe_rot.jpg
http://aktionskarten.noblogs.org/files/2012/03/Brandenburg_Havel_Aldi_blau.jpg

Die Karten geben den momen­ta­nen Stand der Sach­lage wieder. Die genaue Route der (Neo)nazis wird wahrschein­lich erst mor­gen bekan­nt sein. Aktuelle Infos wer­den dann vor Ort her­aus­gegeben oder kön­nen ab 09:00 Uhr beim Infotele­fon erfragt werden. 

Tele­fon­num­mern:

Infotele­fon: 0157/85887718 (am 31.03. ab 9:00 Uhr beset­zt)
EA-Num­mer: 0157/36221252 (am 31.03. ab 10:00 Uhr besetzt)

Twit­ter:

http://twitter.com/#!/afnbrb

Quellen:

(1.) http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12302973/2242247/Tag-der-Demokratie-in-Brandenburg-mit-Minister-Beteiligung.html

weit­ere Infor­ma­tio­nen und Rechercheinfos:

(1.) http://afn.blogsport.de/2012/03/28/info-update-zum-neonaziaufmarsch-in-brandenburg-an-der-havel/
(2.) http://afn.blogsport.de/2012/03/22/neonazis-in-brandenburg-an-der-havel-ein-aktueller-ueberblick/
(3.) http://afn.blogsport.de/2012/03/08/neonaziaufmarsch-in-brandenburg-an-der-havel-stoppen/

Kategorien
Antifaschismus

Thomas Pecht: Volkssport für die Volksgemeinschaft?

Auch der Pots­damer Thomas Pecht, der seit mit­tler­weile acht Jahren in der Neon­aziszene der Lan­deshaupt­stadt aktiv ist, treibt in sein­er Freizeit Sport. Momen­tan spielt er Fußball in der zweit­en, gele­gentlich auch in der ersten, Män­ner-Mannschaft von “Ein­tra­cht Babels­berg 90?. [1] Dies tut er, in diesem Vere­in, seit dem Som­mer 2007. [2]
Davor spielte er für die zweite Män­ner-Mannschaft der “Pots­damer Sport-Union 04?. [3]

Thomas Pecht, der auch zu den Grün­dungs-mit­gliedern der “Junge Nation­aldemokrat­en” (JN) Pots­dam zu zählen ist, war es, der ab Sep­tem­ber 2008 die Turn­halle des Schiller Gym­na­si­ums in Pots­dam Drewitz wieder­holt anmi­etete. Gegenüber dem Schulleit­er gab Pecht an, lediglich Fußball spie­len zu wollen.
Doch Fußball ist für den Neon­azi Thomas Pecht kein rein­er Zeitvertreib, son­dern eine Aktiv­ität, die sich gut in (s)eine neon­azis­tis­che Ide­olo­gie inte­gri­eren lässt. Dies ist einem State­ment der Pots­damer “JN” vom 25.11.2008 zu entnehmen:

Da es in Pots­dam für nationale und andere Jugendliche kein­er­lei Per­spek­tiv­en gibt, wir aber eine auf­strebende Jugend­be­we­gung sind, tre­f­fen wir uns schon seit ein paar Monat­en zum Fußball. Ganz ent­ge­gen der BRD Trägheit wollen wir die müden Knochen in Schwung bekom­men und den Kör­p­er und Geist in Form brin­gen. Fußball fördert die Gemein­schaft und ist gut für die Gesund­heit.” [4]

Jedoch wurde die Halle offen­sichtlich auch ander­weit­ig genutzt. So zum Beispiel am 09.11.2008, als Thomas Pecht gemein­sam mit zahlre­ichen weit­eren Neon­azis die Grün­dungsver­anstal­tung des “Stützpunk­tes” der “JN Pots­dam” feierte. Die “Pots­damer Neuste Nachricht­en” (PNN) titel­ten dies­bezüglich: “Neon­azi-Feier zur Pogrom­nacht”. Hier­bei soll nach Infor­ma­tio­nen der PNN ein ehe­ma­liger Waf­fen-SS Ange­höriger eine Rede gehal­ten haben. Auch das Lied “Ein junges Volk ste­ht auf”, ein Pro­pa­gan­dalied der Hitler­ju­gend, soll von den anwe­senden (Neo-)Nazis gesun­gen wor­den sein. [5]

Thomas Pecht ist jedoch nicht der Einzige in sein­er Fam­i­lie mit ein­er neon­azis­tis­chen Gesin­nung. Sein Brud­er Manuel Pecht fiel in der Ver­gan­gen­heit eben­so mit entsprechen­den Aktiv­itäten und Äußerun­gen auf. So bedro­hte und ver­let­zte er mehrfach alter­na­tive Jugendliche im Umfeld des Pots­damer Haupt­bahn­hofes. Zulet­zt bedrängte er auf dem Stadtwerke­fest im Som­mer 2011, aus ein­er Gruppe her­aus, Antifaschist_innen und dro­hte ihnen mit Gewalt. Von der Polizei erhielt er dafür einen Platzver­weis. Mitler­weile befind­et sich Manuel Pecht, unter anderem wegen Erpres­sung, im Gefängnis.

In den let­zten Jahren war Thomas Pecht, als wichtiger Akteur der “Freie Kräfte Pots­dam” (FKP), auf zahlre­ichen Neon­azi­aufmärschen in der Bun­desre­pub­lik unter­wegs. Zulet­zt am 14.01.2012 in Magde­burg. Hier war er zusam­men mit den bekan­nten Pots­damer Neon­azis Gabor G., Den­nis H., Heinz-Uwe E., Tobias M., Ste­fan W., Carsten S., Patrick Danz und Mar­cel Guse Teil­nehmer der Demon­stra­tion. [6]

Thomas Pecht führt zu solchen Anlässen fast immer seine Videokam­era mit sich. Ein­er­seits wohl um die eige­nen Aktiv­itäten zu doku­men­tieren, ander­er­seits aber auch, um unlieb­same Gegen-demon­stran­t_in­nen abzu­fil­men und dadurch einzuschüchtern.

Pecht leis­tet dabei so genan­nte “Anti-Antifa”-Arbeit. Zu dieser bekan­nte er sich bere­its bei ein­er Neon­azidemon­stra­tion am 21.10.2006 in Berlin-Tegel. Hier­bei trug er ein T‑Shirt der “Anti-Antifa Pots­dam” (AAP) mit der Auf­schrift “Antifa abschal­ten”. Unter anderem die “AAP” war es, die im Som­mer 2005 für eine lange Rei­he von gewalt­täti­gen Über­grif­f­en auf alter­na­tive Jugendliche in Pots­dam ver­ant­wortlich war. Diese gipfel­ten bekan­nter­weise in der Nacht zum 03.07.2005 im soge­nan­nten Tram-Über­fall. Auch Thomas Pecht beteiligte sich an diesem Über­griff und wurde deshalb in der Folge vom Pots­damer Landgericht, zu ein­er Jugend­strafe von zwei Jahren die auf Bewährung aus­ge­set­zt wur­den, verurteilt. [7]

Der von Neon­azis geprägte “Anti-Antifa”-Begriff soll eine Reak­tion beziehungsweise eine Abwehrhal­tung, gegenüber ein­er ver­meintlichen Bedro­hung seit­ens “der Antifa”, zum Aus­druck brin­gen. In Wirk­lichkeit aber ist er Aus­druck ein­er Ein­stel­lung, die poli­tis­che Gegner_innen gezielt in den Fokus nimmt und sie zu bedro­hen und einzuschüchtern ver­sucht. Erst im Dezem­ber ver­gan­genen Jahres wur­den ver­meintliche Teilnehmer_innen ein­er Demon­stra­tion gegen Neon­azis in Pots­dam-Wald­stadt abge­filmt und die Bilder später auf der Neon­azi-Web­site und Sprachrohr der “FKP”, dem “Info­por­tal-Pots­dam”, veröf­fentlicht. Ver­ant­wortlich für diese Auf­nah­men, ist der Pots­damer Neon­azi Gabor G. [8] Dieser ist ein langjähriger Bekan­nter von Thomas Pecht, da sich die bei­den seit spätestens dem 21.10.2006 ken­nen dürften. Hier besucht­en sie gemein­sam die oben benan­nte Neon­azidemon­stra­tion in Berlin-Tegel.

Es ist unerträglich, dass ein Neon­azikad­er wie Thomas Pecht seit Jahren in Ruhe in ver­schiede­nen Fußbal­lvere­inen spie­len kann. Wie im Fall von Mario Schober [9] sind auch in diesem die entsprechen­den Stellen ange­sprochen, ver­ant­wor­tungsvoll zu han­deln und Kon­se­quen­zen fol­gen zu lassen.

 

[1] Bildquelle “Ein­tra­cht Babels­berg 90? http://www.eintracht90.de/Bilder/MannschaftZweite1112.jpg
[2] http://www.pnn.de/regionalsport/36766/
[3] http://www.tagesspiegel.de/zwei-lupenreine-hattricks/844512.html
[4] http://web.archive.org/web/20081207020708/http://infoportal-potsdam.org/halle.html
[5] http://www.pnn.de/potsdam/70064/
[6] Bildquelle http://www.flickr.com/photos/boeseraltermannberlin/6697048483/sizes/l/in/set-72157628870063121/
[7] http://www.tagesspiegel.de/berlin/brandenburg/rechtsextremismus-neonazis-mieteten-potsdamer-turnhalle-als-treffpunkt/1380926.html
[8] http://arpu.blogsport.eu/2011/12/07/potsdamer-neonazis-veroffentlichen-wieder-fotos-von-vermeintlichen-antifaschist_innen/
[9] http://arpu.blogsport.eu/2012/02/20/cheer-for-ns-potsdamer-neonazi-mario-schober/ und http://arpu.blogsport.eu/2012/02/22/neonazi-mario-schober-mehr-als-unglaubwurdig-verein-verharmlosend/

Inforiot