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Nazi-Parolen am Schlaatz — Getroffende Hunde bellen am lautesten

Pots­dam — In der Nacht vom 31.8 zum 1.9.2010 sind im Wohnge­bi­et am Schlaatz mehr als 20 Krei­de­malereien mit ein­deutig rechtem und anti­semi­tis­chen Hin­ter­grund aufge­taucht. Die Parolen sind zwis­chen Mag­nus-Zeller Platz und Bisamkiez zu find­en und auch in unmit­tel­bar­er Nähe des Asylbewerber_innenheimes. Unter anderem sind Hak­enkreuze und durchgestrich­ene David­sterne ange­bracht, sowie die Schriftzüge „Good night left side“ und „Sum­mer of hate reloaded“. Mit­tler­weile wur­den diese jedoch gän­zlich entfernt.

Die Schmier­ereien sind als eine ein­deutige Reak­tion auf die vor kurzem angemeldete antifaschis­tis­che Demon­stra­tion „Wake Up!“ zu ver­ste­hen. Am 25.9. will die „Antifaschis­tis­che Linke Pots­dam“ damit ein klares Zeichen gegen die Neuord­nung und das Erstarken rechter Struk­turen setzen.

Der Aufruf set­zt sich vor allem mit der Entwick­lung seit dem von Neon­azis aus­gerufe­nen “Sum­mer of hate” vor 5 Jahren auseinan­der. Den trau­ri­gen Höhep­unkt nahm die Serie von Über­grif­f­en damals in der Nacht zum 3. Juli 2005 im soge­nan­nten „Tram-Über­fall“. Eine ca. 20-köp­fige Neon­azi­gruppe griff zwei Student_innen aus ein­er Straßen­bahn her­aus an und ver­let­zte diese lebens­ge­fährlich. Dies führte zur Verurteilung und Inhaftierung führen­der Pots­damer Neon­azis und somit zur zeitweisen Schwächung der lokalen Neonaziszene.

Die hier­durch ent­standene Lücke wussten jedoch die „Freie Kräfte Pots­dam“, eine noch im sel­ben Jahr gegrün­dete recht­sradikale Grup­pierung, zu füllen. Diese formten von da an die mehr oder weniger organ­isierte rechte Struk­tur in Pots­dam. Mit­tler­weile sind die neu ent­stande­nen Struk­turen im Inter­net präsent und treten bei Aktio­nen zum
Todestag von Rudolf Hess und Horst Wes­sel oder zum Jahrestag der Bom­bardierung Dres­dens in Erschei­n­ung. Mit ihren Aktio­nen im Wohnge­bi­et am Schlaatz und in der Nähe des Asylbewerber_innenheims ver­suchen sie unter anderem ein ras­sis­tis­ches Kli­ma zu schaf­fen und sind in unseren Augen somit auch (mit-) ver­ant­wortlich für
zahlre­iche Über­griffe und Pöbelein in diesem Zusammenhang.

Johannes Schweigmann, ein­er der Sprecher_innen der Antifaschis­tis­chen Linken Pots­dam zu den Schmier­ereien:
“Dass es ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Schmiereien im Wohnge­bi­et am Schlaatz sowie in anderen Gebi­eten Pots­dams gibt, ist beun­ruhi­gend aber natür­lich nicht neu. In diesem Fall zeigt es ein­mal mehr die Aktions­freude und schnelle Reak­tions­fähigkeit der Pots­damer Neon­aziszene. Das Prob­lem braucht drin­gend mehr Aufmerk­samkeit und offen­sive Gegenstrategien!”

Die “Antifaschis­tis­che Linke Pots­dam” lädt alle Potsdamer_innen, die sich gegen dieses Prob­lem zur Wehr set­zen wollen ein, am 25. Sep­tem­ber auf die Straße zu gehen. Beginn ist um 15 Uhr am Hauptbahnhof.

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Recherchegruppe berichtet weiterhin, aber unter neuer Internetadresse

Anfang März wurde der alte Provider von den drei Frank­furter Neon­azis Patrick Dorn, Sven Freimuth und Chris­t­ian Bren­del kon­tak­tiert. Alle drei dro­ht­en, dass, wenn nicht inner­halb ein­er Frist alle über sie gespe­icherten Dat­en gelöscht wür­den, sie rechtliche Schritte gegen Blogsport ein­leit­en wür­den. Daher sahen wir uns in Absprache mit dem Provider gezwun­gen, die Seite vom Netz zu nehmen.

Die Ein­schüchterungsver­suche der Neon­azis haben uns gezwun­gen, umzud­isponieren, doch let­z­tendlich liefen sie ins Leere. Denn ab heute wer­den wir mit unser­er Seite unter http://recherchegruppe.wordpress.com wie gewohnt über Neon­azis, ihre Namen und Struk­turen aus der Region Frank­furt (Oder) berichten.

Antifaschis­tis­che Recherechegruppe Frank­furt (Oder)
c/o Berlin­er Straße 24
15230 Frank­furt (Oder)

E‑Mail: recherche_ffo@gmx.net
Jab­ber: recherche_ffo@jabber.systemli.org

www.recherchegruppe.wordpress.com

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Protest gegen Nazi-“Mahnwache” in Hennigsdorf

(Linksju­gend Sol­id OHV) Ort der Mah­nwache soll der Post­platz direkt vor dem S‑Bahnhof sein. Ver­ant­wortlich­er Leit­er wird Sebas­t­ian Richter sein. Er ist Lan­des­beauf­tragter der JN Bran­den­burg, Mit­glied des JN Bun­desvor­stand. Ein Bestä­ti­gung durch die Polizei ist inzwis­chen erfolgt.

Was, wie,wo?

Gegenkundge­bung
Dien­stag, 06. Juli 2010
16:00, Post­platz Hennigsdorf

Ziel ist es, die Naziver­anstal­tung zu ver­hin­dern oder in ihrer Wirkung der­art einzuschränken, dass der bunte Protest der demokratis­chen Zivilge­sellschaft die Nazi­ak­tion im Schat­ten ver­schwinden lässt.

 

Bre­it­er Protest gegen Nazi-“Mahnwache”

(Antifa Gruppe Oranien­burg) Bran­den­burg ist kein Ort für rech­te Pro­pa­gan­da. Dass diese For­de­rung auch vor Ort in Hen­nigs­dorf und Ober­ha­vel gilt, wol­len Ober­ha­vels ak­ti­ve De­mo­kra­ten aus an­ti­fa­schis­ti­schen Grup­pen, Ver­bän­den und Par­tei­en am Diens­tag ab 16:00 Uhr in Hen­nigs­dorf mit ein­er Kund­ge­bung gegen eine ge­neh­mig­te Mahn­wa­che der NPD auf dem Post­platz und gleich­zei­tig gegen den seit Jah­ren exis­tie­ren­den Na­zi­laden „On the Streets“ de­mons­trie­ren. Sie wol­len damit auch das Bünd­nis „Bran­den­burg Na­zi­frei“ stär­ken, dem es in den letz­ten Wo­chen ge­lang, die Auf­mär­sche in Ber­nau, Ebers­wal­de und Straus­berg zu stop­pen oder ganz zu ver­hin­dern und den nö­ti­gen Druck auf­zu­bau­en, um die ge­ra­de er­folg­te Selbst­auf­lö­sung der Ka­me­rad­schaft Mär­kisch Oder Bar­nim (KMOB) mit zu erzwingen.

Nach­dem das Vor­ha­ben „Mahn­wa­che“ erst am Frei­tag­abend be­kannt wurde, haben sich be­reits am Sams­tag Ver­tre­te­rIn­nen des Hen­nigs­dor­fer Rat­schla­ges, der An­ti­fa Ora­ni­en­burg, des Aus­län­der­bei­rats Hen­nigs­dorf, der LIN­KEN, der Grü­nen Hen­nigs­dorf, der Jusos, der Links­ju­gend [’sol­id], des VVN-?BdA und der U.R.I. Hen­nigs­dorf auf eine ge­mein­sa­me Ak­ti­on ver­stän­digt. Täg­lich mel­den sich seit­dem wei­te­re Un­ter­stüt­ze­rIn­nen. Als de­mo­kra­ti­sche, an­ti­fa­schis­ti­sche Mehr­heit wol­len sie sich mit rechts­ra­di­ka­ler Pro­pa­gan­da of­fen­siv, und ge­walt­frei aus­ein­an­der­set­zen, egal ob auf der Stra­ße, dem Schul­hof oder im Ver­ein. So­li­da­ri­tät gilt den Hen­nigs­dor­fern und allen, die die­ses ge­mein­sa­me Ziel tei­len und ihre Kom­mu­nen durch die Ak­ti­vie­rung der de­mo­kra­ti­schen Mehr­heit stär­ken wol­len. In die­sem Sinne sind die Bür­ger des Land­krei­ses auf­ge­for­dert, mit dem Pro­test gegen die ge­plan­te „Mahn­wa­che“ in Hen­nigs­dorf klar­zu­ma­chen, dass wed­er hier noch an­ders­wo für Neo­na­zis Platz ist und sie wei­te­re Ak­tio­nen erst gar nicht zu pla­nen brau­chen. Am bes­ten wäre die Ein­sicht, auf die Ak­ti­on ganz zu ver­zich­ten. Um ins­be­son­de­re junge Men­schen zum Pro­test auf­zu­for­dern, wer­den am Mon­tag­mor­gen die Jusos und die Links­ju­gend ge­mein­sam Fly­er vor Hen­nigs­dor­fer Schu­len ver­tei­len und mit Pla­ka­ten zum Pro­test aufrufen.

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NPD-Kundgebung in Finsterwalde massiv gestört

- Ver­anstal­tung der NPD viel klein­er als angenom­men
- mehrere Ver­let­zte, 5 Fes­t­nah­men und mas­sives Polizeiaufge­bot
- Det­o­na­tio­nen und Rauch­schwaden nach Ankun­ft des Zuges aus Cot­tbus
- Polizei stürmt Kinder­straße und Ver­let­zt friedliche Demon­stran­ten
- Eier, Obst und Flaschen­würfe gegen die unge­woll­ten Gäste aus Cot­tbus, Forst, Guben und Fürstenwalde

In der Annahme es würde sich um eine angemeldete Demon­stra­tion han­deln sam­melten sich gut 100 Leute vor dem Fin­ster­walder Bahn­hof um die Nazis schon am Tre­ff­punkt gegen 9:30 Uhr fest zu set­zen. Schon kurz nach dem ein­fahren des Zuges aus Cot­tbus wurde es Tur­bu­lent. So kon­nte Men­sch kurze zeit später 2 heftige Det­o­na­tio­nen und auf­steigende Rauch­schwaden bei den Bah­n­gleisen wahrnehmen. Dabei soll es wohl 2 Ver­let­zte gegeben haben. Somit verzögerte sich ihr Tre­ff um einige Minuten. Vor dem Bahn­hof wur­den nun die vorhan­de­nen Gegen­demon­stran­ten von einem mas­sivem Polizeiaufge­bot abge­drängt und kurzzeit­ig abgeriegelt. Da es zu dem Zeit­punkt nur eine Hand­voll, max.10–15 NPDler waren, mussten diese ihren geschützten Weg bis zum Mark­t­platz auf dem Fußweg zurück­le­gen. Dort angekom­men began­nen sie gegen 10 Uhr ihre Laut­sprech­er am Fahrzeug zu mon­tieren und ihre Fäh­nchen auszurollen.

Während dessen fand ein Kinder und Bürg­er­fest unter dem Mot­to Fin­ster­walde zeigt Gesicht — für Demokratie und Tol­er­anz am sel­ben Ort statt. Aufgerufen hat­ten die Stadtver­wal­tung, der Bürg­er­meis­ter (CDU), Parteien und viele regionale Vere­ine. Beab­sichtigt war der NPD jeglichen Platz zu entziehen um das stat­tfind­en dieser Ver­anstal­tung zu ver­hin­dern. Was lei­der nicht geschah. Als die Abriegelung am Bahn­hof gelock­ert wurde bewegten sich Gegen­demon­stran­ten zügig Rich­tung Markt wo sie ein zweites mal Höhe Leipziger Straße Berlin­er Straße gestoppt wur­den. Nach kurzem Aufen­thalt kon­nten sich die Leute jedoch weit­er Rich­tung Markt begeben. Allein auf dieser Strecke waren die Polizeiein­heit­en über­aus pro­vokant. Am Mark­t­platz angekom­men wurde nun eine Per­son ohne ersichtlichen Grund von einem ver­mummten und behelmten Polizis­ten gezielt auf den Kehlkopf geschla­gen. Daraufhin wurde die Her­aus­gabe sein­er Dien­st­num­mer oder ver­gle­ich­barem gefordert. Sowohl dieser, aber auch der Grup­pen­führer weigerten sich dieses zu tun, unter­malt von weit­eren Pro­voka­tio­nen und Belei­di­gun­gen. Dieser Beamte wurde mehrmals Doku­men­tiert so das ein­er Strafanzeige nichts im weg ste­hen dürfte. Weit­er auf dem Mark­t­platz wurde nun ein größer­er Schutzring für die nicht gewoll­ten Gäste errichtet. Mit­tler­weile wuchs die Anzahl der Gegen­demon­stran­ten rund um die Sper­rung um etwa 200 an. Nun baute sich Span­nung auf und wieder waren gezielte ver­bale Pro­voka­tio­nen seit­ens der Polizei auszu­machen. Kurz darauf ver­sucht­en mehrere GenossIn­nen die Absper­run­gen der Ord­nungskräfte wieder­holt zu durch­brechen. Eine daneben ste­hende ältere Frau, die mit erhobe­nen Armen Friedlichkeit sig­nal­isierte wurde daraufhin mit einem Teleskop­schlag­stock von einem Polizeibeamten bru­tal attack­iert. Anschließend entwick­elte sich ein Handge­menge zwis­chen Demon­stran­ten und Polizei. Durch den Schlagab­tausch wurde einem Beamten der Ton­fa entwen­det. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, so dass eine ver­mummte Polizeiein­heit die Protestieren­den stürmte, um dann mit einem Festgenomme­nen sich wieder hin­ter die dop­pelte Polizeibar­riere zurück zu ziehen. Daraufhin äußerte eine anwe­sende Ärztin ihren Unmut über die aggres­sive und bru­tale Vorge­hensweise der Polizeikräfte. Es fol­gte der Ein­satz von Pfef­fer­spray der viele friedliche Demon­stran­ten und die Ärztin ver­let­zen. Mit­tler­weile trafen unge­fähr 10 weit­ere braune Kam­er­aden ein. Waren jedoch ernüchtert darüber das sich kein einziger von ihren Fin­ster­walder Fre­un­den blick­en ließ. Während­dessen stürmten die polizeilichen Sicher­heit­skräfte das Fest der Demokratie, während sie sich durch die Demon­stran­ten in Rich­tung Kinder­spiel­straße bewegten. Dadurch wur­den einige friedliche Demon­stran­ten, aber auch Kle­in­stkinder über­ran­nt und in Mitlei­den­schaft gezo­gen. Fes­t­nah­men erfol­gten dabei nicht. Jedoch eine Straße weit­er kam es dann zu ein­er bru­tal­en Fes­t­nahme. Der nun­mehr auf dem Boden liegende Gefes­selte wurde nun mehrmals von einem Polizeibeamten mit dem Stiefel ins Gesicht getreten. Dieser kam sich wohl sehr unbeobachtet vor, so dass er nicht merk­te dass ihn ein älter­er Anwohn­er video­gra­phierte. Nach nicht ganz 2 Stun­den und mehreren Flaschen, Eier und Obst­wür­fen began­nen die sichtlich deprim­ierten und mut­losen 27 braunen Kam­er­aden langsam gegen 11:45Uhr ihre Sachen zu pack­en und brachen ihre Kundge­bung eine Stunde früher als geplant ab. Nun wurde seit­ens der Sicher­heit­skräfte der rei­bungslose Rück­zug der unge­woll­ten Gäste gewährleis­tet so das Gegen­demon­stran­ten nur mit gewis­sem abstand nach­set­zen kon­nten. Am Bahn­hof kamen dann noch ein paar Leute auf die sportliche Idee die Nazis bei ihrer Heim­reise zu helfen. Lei­der beka­men das die Beamten ziem­lich zügig mit so dass die betr­e­f­fend­en schnell aus dem Bahn­hof­s­ge­bäude ent­fer­nt und der Ein­gang abgeriegelt wurde.

Laut Ermit­tlungsauss­chuss wur­den im gesamten Ver­lauf der Ver­anstal­tung 5 Per­so­n­en vor­läu­fig in Gewahrsam genom­men. 3 Men­schen wird das her­beiführen ein­er Sprengstof­f­ex­plo­sion, Gefährliche Kör­per­ver­let­zung sowie gefährlichen Ein­griff in den Bah­n­verkehr zur Last gelegt. Bei 2 weit­eren Per­so­n­en beste­ht der Ver­dacht des Wider­standes gegen Vollstreckungsbeamte.

Die NPD Lausitz führt seit 2 Jahren zunehmend mehr Ver­anstal­tun­gen in dem Kreis Elbe-Elster und somit auch in Fin­ster­walde durch.
Zu der ver­muteten Demon­stra­tion nach 19 Jahren ist es nicht gekom­men. Lediglich zu ein­er Kundge­bung die eine Stunde früher abge­brochen wurde.
An der ver­späteten Kundge­bung der NPD nah­men ca. 30 Neo-Nazis aus ver­schiede­nen Regio­nen Süd­bran­den­burgs teil. Fin­ster­walder Nazis wur­den wed­er in der nähe noch am Ort des Geschehens gesichtet. Der vorzeit­ige Abbruch kann sicher­lich als Erfolg gew­ertet wer­den, jedoch ist es gescheit­ert die Nazis schon am Bahn­hof festzuset­zen. Für die Mobil­isierungszeit von 4 Tagen aber doch eine gute Leis­tung einige Leute auf die Beine bekom­men zu haben.

Weit­ere Ver­weise aus der bürg­er­lichen Presse:

http://www.lr-online.de/regionen/finsterwalde/Sprengkoerper-explodiert-bei-NPD-Demo-in-Finsterwalde;art1057,2951085

http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article1333168/Sprengkoerper-und-Festnahmen-bei-NPD-Kundgebung.html

http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2010_06/ausschreitungen_bei.html

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/berlinbrandenburg_nt/article8193366/Sprengkoerper-und-Festnahmen-bei-NPD-Kundgebung.html

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Haftstrafen nach Überfall in Premnitz

Mit einem Schuld­spruch endete heute der Prozess gegen die drei Prem­nitzer (Neo)nazis Alexan­der Michael Kneschke, Kevin Torsten Bergn­er und Peer Son­ntag vor dem Amts­gericht Rathenow.

In der Bewe­is­führung wurde den Angeklagten nachgewiesen in der Nacht zum 25. Okto­ber 2009 einen Punk nach ein­er zunächst ver­balen Auseinan­der­set­zung in ein­er Diskothek im bran­den­bur­gis­chen Prem­nitz (Land­kreis Havel­land) tätlich ange­grif­f­en und ver­let­zt zu haben. Das Opfer erlitt dabei unter anderem Frak­turen im Kopf- und Fußbereich.

Während der Ver­hand­lung bestrit­ten die Angeklagten die ihn ange­lasteten Straftat­en. Der von ihnen bestellte Vertei­di­ger dif­famierte das Opfer und unter­stellte dem Gericht (erfol­g­los) das dies „kein rechtlich­es Ver­fahren“ sei.

Der Punk und eine weit­ere Zeu­g­in überzeugten dage­gen durch die wahrheits­gemäße Wieder­gabe des Tat­geschehens und die glaub­würdi­ge Iden­ti­fika­tion der Täter.

Und die sind in Prem­nitz und darüber hin­aus keine Unbekannten.

Der 21 Jährige Zeitar­beit­er Alexan­der Michael Kneschke gehört seit spätestens 2005 dem (neo)nazistischen Milieu in Prem­nitz an, beken­nt sich zu den so genan­nten „Nationalen Sozial­is­ten Prem­nitz“ und unter­stützt Aktio­nen und Ver­anstal­tun­gen des NPD Kreisver­band Hav­el-Nuthe. Daneben fiel er in der Ver­gan­gen­heit auch durch die Beteili­gung an gewalt­täti­gen Über­grif­f­en, so am ver­sucht­en Bran­dan­schlag auf den Prem­nitzr Jugend­club im Jahr 2005, auf. Hier­für wurde er am 18. April 2007 wegen Verabre­dung zum Mord in Tatein­heit mit schw­er­er Brand­s­tiftung zu ein­er Frei­heitsstrafe von einem Jahr und acht Monat­en, aus­ge­set­zt zur Bewährung, verurteilt. Zu dem gilt als erwiesen das Kneschke der Drahtzieher hin­ter der zur Zeit inak­tiv­en so genan­nten „Red­watch“- Inter­net­seite steckt, bei der zahlre­iche „Antifaschis­ten“, darunter auch das aktuelle Opfer, mit Namen und Foto abge­bildet waren und denen dort, mehr oder weniger indi­rekt, mit Gewalt gedro­ht wurde.

Der 32 Jährige arbeit­slose Arbeit­slose Kevin Torsten Bergn­er ist seit Anfang der 1990er Jahren im (neo)nazistischen Milieu in Prem­nitz ver­ankert und gehörte, bis zu deren Ver­bot im April 2005, der so genan­nten Kam­er­ad­schaft „Hauptvolk“ an, mit deren weit­eren Mitglieder_innen er gemein­sam u.a. am (Neo)naziaufmarsch am 13. Feb­ru­ar 2005 in Dres­den teil­nahm. Haupt­säch­lich fällt er aber durch Roheits­de­lik­te auf, die zu zahlre­ichen Verurteilun­gen in den 1990er und Anfang der 2000er Jahre führten. Am 29. März 1999 wurde Bergn­er beispiel­sweise wegen eines bru­tal­en Über­falls auf einen Tre­ff­punkt jugendlich­er Punks am 30. Jan­u­ar 1998 recht­skräftig verurteilt.

Der 24 Jährige Sol­dat Peer Son­ntag bestritt auf der Anklage­bank Mit­glied des vom Gericht als „rechts“ beze­ich­neten (neo)nazistischen Milieus zu sein. Von ihm existieren jedoch fotografis­chen Auf­nah­men, die ihn als Teil­nehmer ein­er NPD Ver­anstal­tung am 16. Juni 2007 in Rathenow zeigen. Zu dem zeugte ein Heck­aufk­le­ber seines Pkw mit der Blut unter­legten Auf­schrift „No Go Area Zone Sup­port­er“ ein­deutig zu welchem Milieu er sich zuge­hörig fühlt.

Das Gericht hat­te nach der Bewe­is­führung und der erwiese­nen Schuldigkeit der Angeklagten nur noch die Urteile zu fällen.

Alexan­der Michael Kneschke wurde, auch in Anbe­tra­cht sein­er zahlre­ichen Vorstrafen, zu ein­er Frei­heitsstrafe zu einein­halb Jahren ohne Bewährung verurteilt.

Kevin Torsten Bergn­er wurde zu ein­er Frei­heitsstrafe von zwölf Monat­en, aus­ge­set­zt zu zwei Jahren auf Bewährung, verurteilt, weil in seinem Bun­deszen­tral­reg­is­ter­auszug nur eine Verurteilung wegen Belei­di­gung aus dem let­zten Jahr ver­merkt war. Selb­st das Gericht war über diese selt­same Ver­ringerung der Vorstrafen ihres noch gut bekan­nten „Kun­den“ aus den 1990er Jahren sehr ver­wun­dert, beließ es jedoch bei der Bewährungsstrafe.

Peer Son­ntag wurde zu ein­er Frei­heitsstrafe von neun Monat­en, aus­ge­set­zt zu zwei Jahren auf Bewährung, verurteilt.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Links zum The­ma:
http://www.opferperspektive.de/Home/1006.html
http://de.indymedia.org/2009/10/264537.shtml
SPAMVERMEIDUNG.antifa_westhavelland@yahoo.de   http://westhavelland.wordpress.com

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Prozess nach rassistischer Gewalttat in Potsdam

Der junge Mann soll am 17. Juni 2009 im Stadt­teil Schlaatz auf offen­er Straße einen Asyl­be­wer­ber mit den Worten »Scheiß-Afrikan­er« und »Nig­ger« belei­digt und mehrmals geschla­gen haben.

Der aus Nige­ria stam­mende Betrof­fene hat bis heute unter den Fol­gen des Angriffs zu leiden.

Prozesster­min Don­ner­stag, 1. Juli 2010, 13:30 Uhr, Amts­gericht Pots­dam, Jus­tizzen­trum, Saal 24

Infor­ma­tio­nen Christoph Schulze
Tele­fon 0151 59100086

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Premnitzer Neonazis wegen brutalem Überfall vor Gericht

Den zum Teil ein­schlägig vorbe­straften Neon­azis wirft die Staat­san­waltschaft gefährliche Kör­per­ver­let­zung vor. Sie sollen in der Nacht zum 25. Okto­ber 2009 in Prem­nitz (Havel­land) einen Punk aus ein­er Gruppe her­aus bru­tal zusam­mengeschla­gen haben.

Am Tattag besuchte der Punk mit zwei Fre­un­den eine Dis­co. Schon in der Diskothek war er von dem Angeklagten Peer S. wegen sein­er poli­tis­chen Ein­stel­lung in Diskus­sio­nen ver­wick­elt und immer wieder kör­per­lich ange­gan­gen wor­den. Die Sit­u­a­tion dro­hte vor dem Lokal zu eskalieren. Um weit­eren Auseinan­der­set­zun­gen zu ent­ge­hen, ver­lies der Betrof­fene mit seinen Fre­un­den den Ort des Geschehens. In unmit­tel­barere Nähe der Diskothek wurde er jedoch von ein­er ver­mummten Per­son zu Boden geris­sen. Hinzuk­om­mende Angreifer trat­en und schlu­gen auf ihn ein. Der Punk ver­let­zte sich bei dem Über­fall schw­er und musste mit ein­er eingeschla­ge­nen Nase, gebroch­en­em Fuß und Hämatomen im Kranken­haus behan­delt wer­den. Seine Beglei­t­erIn­nen wur­den bei dem Angriff leicht verletzt.

Laut Ermit­tlun­gen der Staat­san­waltschaft griff der Haup­tangeklagte Alexan­der K. den Punk als Erster an und schlug bru­tal auf ihn ein. Alexan­der K. ist kein Unbekan­nter in der regionalen recht­en Szene. Bere­its 2007 wurde er vom Landgericht Pots­dam wegen Verabre­dung zum Mord in Tatein­heit mit schw­er­er Brand­s­tiftung verurteilt. Mit anderen Recht­en hat­te er einen Über­fall auf den Prem­nitzer Jugend­klub geplant. Hier tre­f­fen sich vor allem alter­na­tive Jugendliche. Die Neon­azis woll­ten den Klub mit Molo­tow­cock­tails angreifen und die BesucherIn­nen ver­prügeln. Weit­er Verurteilun­gen wegen Ver­stoß gegen das Waf­fenge­setz, Kör­per­ver­let­zung und Bedro­hung fol­gten. Derzeit ste­ht Alexan­der K. unter Bewährung. Die hier ver­han­delte Tat wurde nur einen Monat nach sein­er let­zten Verurteilung verübt.

Laut Infor­ma­tio­nen der Antifa soll Alexan­der K. Mit­glied der Prem­nitzer Kam­er­ad­schaftsszene sein und die NPD aktiv unter­stützten. Zudem soll er die erst kür­zlich abgeschal­tete regionale Anti-Antifa-Seite betrieben haben. Auf der Inter­net­seite waren Infor­ma­tio­nen über ver­meintliche Linke und AntifaschistIn­nen samt Porträt­fo­tos, Namen und Wohnan­schrift zusammengetragen.

Auch der Mitangeklagte Kevin B. wurde bere­it mehrfach wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung verurteilt. Seine Opfer sind vorzugsweise Punks. Zulet­zt im April 2009 soll er einen Punk in einen örtlichen Super­markt ver­fol­gt und dann geschla­gen haben.

Prozesster­min 30. Juni, 10 Uhr, Amts­gericht Rathenow, Saal 1, Raum 2.13

Infor­ma­tio­nen Judith Porath
Tele­fon 0151 59100082

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Spontandemo in der Innenstadt

Anlässlich des bevorste­hen­den Nazi­auf­marsches wurde nochmal die Antifaschis­tis­che Botschaft der Jugend laut­stark skandiert und um die Teil­nahme der Bevölkerung an Gege­nak­tiv­itäten am näch­sten Tag zu beflügeln.

Anlässlich des am 26.06.10 erwarteten Nazi­auf­marsches kam es am Vor­abend von einem angekündigten Kiezs­pazier­ganges zu ein­er Spon­tandemon­stra­tion in der Innen­stadt Fin­ster­waldes (Süd­bran­den­burg). Gegen 21uhr wurde in der Leipziger Straße ges­tartet. Unter laut­en kämpferischen Sprechchören zogen Ca.70 Leute teils ver­mummt durch die Naunen­dor­fer Straße und began­nen Feuer­w­erk­skör­p­er zu zün­den. Nun ging es weit­er über den Mark­t­platz wo auch die bewährten Ben­galis­chen Fack­eln zum Ein­satz kamen. Gle­ichzeit­ig kon­nte Men­sch sich an bun­ten Rauchtöpfen erfreuen. Am ende des Mark­t­platzes geri­eten dann wohl die Besuch­er bzw. Mitar­beit­er der Nova Lounge(Juppiebar) ins schwitzen und ran­nten gle­ich zu ihren Fahrzeu­gen um diese in Sicher­heit zu brin­gen. Weit­er ging es nun auf die Berlin­er Straße und generell durch die Innen­stadt. Nach­dem einige Eck­en mitgenom­men wur­den kam Men­sch auch bald wieder am Mark­t­platz an. Zugle­ich wurde dort die spon­tane Zusam­menkun­ft von mehreren Polizeifahrzeu­gen eingekreist. Gegen­wär­tig löste sich alles sehr zügig auf und zer­streute sich unmit­tel­bar. In der Periph­erie kam es dann noch zu 2 Per­so­n­en­fest­stel­lun­gen wegen ange­blich­er Beteili­gung an ein­er ille­galen Ver­samm­lung sowie des abbrennes von Feuer­w­erk­skör­pern. Ins­ge­samt dauerte das lustige Spek­takel rund 20 Minuten. Ben­ga­los, Rauchtöpfe und Feuer­w­erk­skör­p­er hiel­ten die Leute gut auf trapp und erzeugten eine allum­fassend kämpferische Atmosphäre.

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Termin für neuen Prozess um den Mord an dem Templiner Bernd K. steht fest

Am 28. Juli 2010 find­et vor dem Landgericht Neu­rup­pin die neue Hauptver­hand­lung gegen den Tem­plin­er Recht­sex­trem­is­ten Sven P. wegen der Tötung der Arbeit­slosen Bernd K. statt. Das teilte die Gerichtssprecherin Iris Le Claire mit. Der Prozess muss neu aufgerollt wer­den, weil der Bun­des­gericht­shof im Jan­u­ar die Höhe der ver­hängten Jugend­strafe gegen Sven P. aufge­hoben hat­te. Für den Mit­täter Chris­t­ian W. hat­te das Gericht das Urteil bestätigt.

Nach Auf­fas­sung der ober­sten Richter sei es nicht auszuschließen, dass der Tat­beitrag von Chris­t­ian W. tat­säch­lich größer war, als sich in der Beweisauf­nahme fest­stellen ließ. Daher habe das Landgericht im Rah­men der Strafzumes­sung nicht zulas­ten von Sven P. unter­stellen dür­fen, dass dieser als Allein­täter gehan­delt habe. Das bedeutet, dass die Verurteilung wegen Mordes Bestand hat, aber über die Höhe der Jugend­strafe neu zu ver­han­deln und entschei­den ist. Trotz­dem kann Sven P. auf ein milderes Urteil hoffen.

Der 19-jährige Sven P. wurde wegen Mordes zu zehn Jahren Haft verurteilt. Der drei Jahre ältere Chris­t­ian W. muss wegen Bei­hil­fe zum Mord neun Jahre und drei Monate hin­ter Git­ter. In sein­er Urteils­be­grün­dung hat­te der Vor­sitzende Richter Gert Weg­n­er damals erk­lärt, die „Tat ist nicht in Worte zu fassen“. Er sprach von ein­er „unbe­grei­flichen Bru­tal­ität“. Mit Fußtrit­ten und Schlä­gen war das betrunk­ene Opfer bis zur Bewusst­losigkeit mis­shan­delt wor­den. Nach dem Blu­trausch ver­sucht­en die Täter, den 55-jähri­gen Mann anzuzünden.

Bernd K. wurde grausam mis­shan­delt und getötet, weil die Täter sich als Her­ren über Leben und Tod auf­spiel­ten und sich anmaßten, sein Leben als „min­der­w­er­tig“ und „ver­acht­enswert“ zu betrachten.

In sein­er Begrün­dung hat­te sich das Gericht auch auf das Geständ­nis von Chris­t­ian W. gestützt. Von ihm waren bei der Polizei Einzel­heit­en der Tat preis­gegeben wor­den. Sven P., der die höch­ste Strafe erhielt, schwieg bis zum Schluss. Lediglich am let­zten Ver­hand­lungstag hat­te der Anwalt eine Erk­lärung von Sven P. ver­lesen, wonach der das Opfer in der Tat­nacht am 22. Juli 2008 “nur leicht anges­tupst” haben will und dass Bernd K. noch gelebt haben soll als er die Werk­statt verließ.

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Linker Fläming United (LFU): Antifaschistisches Aktionswochenende ein voller Erfolg

In den let­zten Monat­en war es hier zu Mord­dro­hun­gen und Sachbeschädi­gun­gen gegen ort­san­säs­sige Antifaschist_innen und Bran­dan­schlä­gen unter anderem auf das „Haus der Demokratie“ gekommen.

Das Aktionswoch­enende begann mit ein­er Ver­anstal­tung des Poli­tik­wis­senschaftlers Rolf Göss­ner, Vizepräsi­dent der Inter­na­tionalen Liga für Men­schen­rechte, zum The­ma „Staatlich­er Umgang mit Neon­azis“, an der 70 Men­schen teil­nah­men. Er kri­tisierte die Tätigkeit von Geheim­di­en­sten und das Ver­bot von Nazi-Organ­i­sa­tio­nen als anti­demokratisch und poli­tisch nicht zielführend. Stattdessen forderte er ein stärk­eres Engage­ment der Bürger_innen gegen Nazis, wie beispiel­sweise Sitzblock­aden von Nazidemon­stra­tio­nen. LFU-Sprech­er Nathan Rosen­thal: „ Uns freute beson­ders die rege Teil­nahme von Zossen­er Bürger_innen.“

Am Sam­sta­gnach­mit­tag fol­gte eine bunte und friedliche Demon­stra­tion unter dem Mot­to „NS-Ver­her­rlichung und Ver­harm­lo­sung den Boden entziehen!“, mit der 180 Per­so­n­en, darunter viele Zossener_innen, ihren Protest gegen die braunen Umtriebe in Zossen und Umge­bung auf die Straße tru­gen. In Rede­beiträ­gen wurde auf Nazistruk­turen in Bran­den­burg, die men­schen­rechtswidrige Res­i­den­zpflicht für Asylbewerber_innen und staatliche Folter von Abschiebe­häftlin­gen durch wieder­holte stun­den­lange Fes­selun­gen eingegangen.

Während der Demo gab es mehrere Aktio­nen ort­san­säs­siger Neon­azis. So fotografierte unter anderem Michael Brumme aus ein­er Woh­nung in der Berlin­er Straße Teilnehmer_innen der Demon­stra­tion mit ein­er hoch auflösenden Kam­era ab. LFU-Sprech­er Nathan Rosen­thal dazu: „Dies ist ein weit­er­er Ver­such, Antifaschist_innen einzuschüchtern. In der Ver­gan­gen­heit taucht­en der­ar­tige Fotos oft auf Schwarzen Lis­ten der Neon­azis auf und es wurde zu Gewalt aufgerufen.“

Der Höhep­unkt des Woch­enen­des war das Open Air-Konz­ert mit den bekan­nten Bands „Tur­bostaat“, „Antilopen­gang“ und dem „Tocotronic“-Sänger Dirk von Lowt­zow, zu dem 300 Besucher_innen vor allem aus Zossen und Umge­bung kamen. Nathan Rosen­thal: „ Wir waren ein wenig über­rascht, dass trotz des schlecht­en Wet­ters so viele Men­schen mit uns feierten.“ Viele der Konzertbesucher_innen blieben in bere­it­gestell­ten Zel­ten über Nacht.

Gegen Mit­ter­nacht kam es zu einem Zwis­chen­fall auf der Berlin­er Straße in unmit­tel­bar­er Nähe des Campgelän­des. Dort hielt die Polizei eine Gruppe von etwa 15 Recht­sradikalen auf und erteilte Platzver­weise. Diese hat­ten sich zuvor auf ein­er Pri­vat­par­ty des Zossen­er Neon­azis Christoph Schack aufge­hal­ten. LFU-Sprecherin Melanie Pät­zoldt: „Da antifaschis­tis­che Ver­anstal­tun­gen in der Ver­gan­gen­heit immer wieder Ziel der Zossen­er Neon­az­ibande waren, gehen wir davon aus, dass auch hier min­destens Störver­suche geplant waren.“ Schon 2006 grif­f­en bewaffnete Zossen­er Neon­azis eine Ver­anstal­tung zu Recht­sradikalis­mus in Tel­tow-Fläming an. Zulet­zt wurde das Shoa-Gedenken am 27. Jan­u­ar 2010 mas­siv durch „Lüge! Lüge!“-Rufe gestört.

LFU-Sprecherin Melanie Pät­zoldt: „ Zusam­men­fassend lässt sich sagen, dass das Aktionswoch­enende ein voller poli­tis­ch­er Erfolg war. Den Neon­azis kon­nte ein Woch­enende lang der öffentliche Raum weit­ge­hend ent­zo­gen wer­den. Beson­ders freute uns die Teil­nahme von Zossen­er Bürger_innen an den Ver­anstal­tun­gen. Ent­ge­gen der absur­den Panikmache durch Bürg­er­meis­terin Schreiber ver­lief das Woch­enende friedlich. Es wurde gezeigt, dass es auch in Zossen möglich ist, ein sol­i­darisches, unkom­merzielles Fes­ti­val zu ver­anstal­ten, auf dem sich alle Anwe­senden wohl fühlten und ein entschlossenes Zeichen gegen Neon­azis setzten.“

Nathan Rosen­thal, Melanie Pät­zoldt (Sprecher_innen des Linken Fläming United)

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