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Bernauer Skaterjam: Spaß auf fliegenden Brettern

BERNAU (MOZ, 26.8.02) Ver­sucht und gewon­nen. Nein, die Rede ist nicht vom Sieger der 1. Bernauer Skate­board Jam. Es geht um die Ver­anstal­tung selb­st. Die Stadt Bernau und der Jugendtr­e­ff Dos­to hat­te den Ver­such gewagt, einen echt­en Trendwet­tbe­werb an den Rand von Berlin zu holen und lan­de­ten damit einen Volltreffer. 

“Wo wollen denn die Jungs alle mit diesen Roll­bret­tern hin?” Ger­da Schnell aus Karow staunte am Sonnabend­mit­tag nicht schlecht. Mit ihrem Mann war die Rent­ner­in nach Bernau gekom­men, um im Schat­ten der Stadt­mauer Spazieren zu gehen. Als sie erfuhren, dass mit den “Boards” kleine Kun­st­stücke vorge­führt wer­den, fol­gte das Paar dem
Strom der jun­gen Leute zum Skatepark in der Lade­burg­er Chaussee. 

“Ich dachte, das wären so Rüpel, die einem über die Beine fahren”, erzählt Ehe­mann Karl, “aber das ist ja ein ganz friedlich­es, buntes Treiben.” Wenn die bei­den Alten nach ein­er kurzen Weile doch wieder gen Innen­stadt zogen, lag das an der prallen Sonne und der laut­en Musik. “Das ver­tra­gen wir nicht mehr so”, lachte Frau Schnell. 

Die bis zu 200 jun­gen Leuten aus dem ganzen Barn­im und Berlin fühlten sich bei den Klän­gen richtig wohl. Rund 60 Jun­gen von 9 bis 30 Jahren hat­ten für den Wet­tbe­werb­s­marathon über drei Diszi­plinen gemeldet. In drei Alter­sklassen zeigten sie beim “Street­style”, auf der “Mini­ramp” (Jah­n­turn­halle) und schließlich beim “Pure Street­style” vor der Stadthalle ihre Kün­ste. Dort fuhren die Besten sog­ar über ein altes Auto. 

Begeis­tert war der neun­jährige Jef­frey Barz von der 3. Grund­schule Bernau bei der Sache. In jed­er Wet­tbe­werb­spause kurvte der Junge geschickt über die Bah­nen. “Das macht total Spaß”, sagte Jef­frey und küm­merte sich nicht um die Schram­men am Auge. “Da bin ich vor zwei Tagen beim Üben gestürzt”, erzählt er, “macht aber nichts!” 

Vater Gerd Barz freute sich über das Hob­by des Sohnes. “Er war beim Judo und Hand­ball, aber das hier ist seine Welt.” Vor allem aber gefällt dem Vater der Umgang der Skater untere­inan­der. “Kein Stre­it, kein Ärg­er, da wer­den schon mal die Bret­ter aus­ge­tauscht, wird den Kleinen geholfen”, erzählt er. 

Diese pri­ma Atmo­sphäre begleit­ete die ganze Ver­anstal­tung. Gut organ­isiert und vom Bernauer Skater-Ass Nico Grun­ze dirigiert, zog der Tross von Sta­tion zu Sta­tion. Immer wieder kamen Schaulustige auf ihre Kosten. Grun­ze ver­suchte sie bei der Mod­er­a­tion auch mit den aben­teuer­lich klin­gen­den Namen der Tricks wie “Back­side Lip­slide” bekan­nt zu machen. 

Chris­t­ian Rothen­hagen aus Berlin, ein­er der vier Jury-Mit­glieder, machte Bernau ein Kom­pli­ment. “Wir woll­ten mal sehen, ob so etwas außer­halb von Berlin geht? Es geht super. Das muss eine Tra­di­tion wer­den”, sagte der 30-Jährige, der seit 16 Jahren auf dem Board steht. 

Neben dem Sport begeis­terte alle das “Oxo 86”-Konzert. Für die Par­ty in der “Quila Bar” war manch­er dann aber zu müde.
Ver­anstal­ter und Spon­soren haben mit der Skater Jam jeden­falls den Nerv der Jugend getroffen.

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crossover summercamp: audio camp tagebuch

hal­lo

vom 03.08. bis 11.08. fand das crossover sum­mer­camp in cot­tbus statt. wenn jeman­dem nicht ganz ver­traut ist, was es damit auf sich hat­te, dem sei www.summercamp.squat.net ans herz zu legen. 

um es kurz zu machen: es gibt ein audio-camp-tagebuch.
wenn ihr euch einen ein­druck ver­schaf­fen wollt, wie diskus­sio­nen oder aktio­nen während des camps gelaufen sind oder mal hören wollt, wie “the hag­gard” den stro­maus­fall während des konz­ertes über­brück­en, dann schaut mal vorbei. 

weil die mitschnitte unver­fälscht sind, ist eine objek­ti­vere grund­lage für kri­tik gegeben.
http://de.indymedia.org/2002/08/28164.shtml wäre da ein anfang. 

audio-camp-tage­buch auf: www.media.asncottbus.org

bis dahin.

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Kaum Aussagen: Prozess geplatzt

LUCKENWALDE. Sechs Jahre nach den Angrif­f­en junger Recht­sex­trem­is­ten auf Ital­iener in Treb­bin (Tel­tow-Fläming) sollen nun die let­zten Angreifer zur Rechen­schaft gezo­gen wer­den. Doch der Auf­takt vor dem Amts­gericht Luck­en­walde miss­lang: Gestern platzte der Prozess gegen zwei junge Män­ner, die am Abend des 30. Sep­tem­ber 1996 bei der Ran­dale mit­gemis­cht haben sollen. Obwohl die Vertei­di­ger von Niko Z. und André P. vor der Ver­hand­lung sig­nal­isiert hat­ten, ihre Man­dan­ten woll­ten Geständ­nisse able­gen, stritt Z. jede Tat-Beteili­gung ab. André P. gab nur zu, er habe einem Opfer einen Faustschlag und einen Tritt ver­set­zt. Bei dem Krawall waren drei ital­ienis­che Bauar­beit­er ver­let­zt wor­den. Am schw­er­sten traf es Orazio Giamblan­co: Der Skin­head Jan W. schlug ihm eine Base­bal­lkeule gegen den Kopf. Giamblan­co ist seit­dem schw­er behin­dert. Jan W. wurde 1997 zu 15 Jahren verurteilt. In der Haft wandte er sich von der Szene ab und belastete Niko Z., André P. und fünf weit­ere Kumpane, sich an der Ran­dale beteiligt zu haben. Der Prozess gegen die fünf begin­nt kom­mende Woche. Die zwei anderen Opfer waren ein Ital­iener, der nicht ermit­telt wer­den kon­nte, und ein Kol­lege Giamblan­cos, Gio­van­ni Andreozzi. Niko Z. und André P. sollen mit anderen Recht­sex­trem­is­ten Andreozzi der­art trak­tiert haben, dass er eine Nasen­bein­trüm­mer­frak­tur und einen Rip­pen­bruch erlitt. Da Z. und P. wenig aus­sagten, müssen Zeu­gen gehört wer­den. So übertrug das Gericht das Ver­fahren gegen P. auf den Prozess, der näch­ste Woche begin­nt. Wann Z. sich ver­ant­worten muss, ist offen.

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Stoiber trotzt Pfeifkonzert in Potsdam

Pots­dam - Nein, er kneift nicht, nicht er, der Kan­zler-Her­aus­forder­er. Edmund Stoiber spricht ein­fach weit­er, beherrscht-sou­verän, mit dem Ges­tus des Über­lege­nen, mit seinem tri­um­phieren­den Lächeln. „Sie kön­nen noch so schreien: Sie wer­den mich nicht am Reden hin­dern!“ Ja, er hebt nicht ein­mal seine Stimme. Ganz so, als würde sein Auftritt nicht in einem ohren­betäuben­den Pfeifkonz­ert unterge­hen, als höre er die Schlacht­gesänge nicht: „Zieht den Bay­ern die Leder­ho­sen aus“, die Sprechchöre „Lügn­er“, ja sog­ar „Nazis raus“. Er tut so, als wäre das große Autonomen-Trans­par­ent vis-a-vis „Weißwurst für alle, son­st gibt‘s Krawalle“ Luft, als müssten seine Body­guards ein Bier­bech­er-Wur­fgeschoss nicht mit Regen­schir­men abwehren. Ein Hex­enkessel in der Stadt des preußis­chen Tol­er­anzedik­ts, fast so wie auf dem Alexan­der­platz vor einem Jahr.

Der heiße Wahlkamp­fauf­takt der märkischen Union am Ende der Pots­damer Fußgänger­zone wird gründlich gesprengt. Denn die gut 250 Mit­glieder und Sym­phati­san­ten der Union kom­men gegen die mit Trillerpfeifen und Fußball­sire­nen aus­gerüsteten gut 150 jun­gen Gegen-Demon­stran­ten nicht an. Es sind bekan­nte Gesichter unter ihnen, die bei früheren Kundge­bun­gen noch Ger­hard Schröder oder Josch­ka Fis­ch­er ausp­fif­f­en: Die hiesi­gen Aktivis­ten der Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Haus­be­set­zer, Stu­den­ten und Schüler, aber auch die Juso-Lan­desvor­sitzende Anja Spiegel mit ihren Mit­stre­it­ern sind dabei. 

Und die CDU-Zen­trale hat die Gefahr offen­bar unter­schätzt. Er rechne nicht mit ern­sthaften Störun­gen, so Lan­des­geschäfts­führer Mario Fass­ben­der, noch kurz vor Beginn. Kon­nte die CDU nicht genü­gend eigene Leute zusam­men­trom­meln? „Wir kar­ren die Leute nicht mit Bussen her­an. Wir kön­nen nicht wie die SPD ein­fach die Gew­erkschaften bit­ten“ Die Stim­mung auf dem Platz wird gereizter. Immer wieder gibt es Rangeleien mit der Polize, ein junger Mann wird abge­führt, ein T‑Shirt zer­fet­zt. Plöt­zlich greift Sven Petke, CDU-Vizeparte­ichef, einen jun­gen Protestler, der ihn zuvor beschimpft hat­te, wütend von hin­ten ins Gesicht – unter den Augen der Polizei. Die nimmt prompt Petkes Per­son­alien auf.

Nur Stoiber lässt sich nicht provozieren, im Gegen­satz auch zu CDU-Parte­ichef Jörg Schön­bohm vor ihm, der sich in Rage redete, gegen die Pfeifend­en austeilte. Und der gegen Ex-Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe wet­terte, der am Vortag Stoiber polemisch angriff: Er habe wohl die Schaus­pielschule besucht, als Schröder sich um die Flu­topfer küm­merte. „Herr Stolpe, so mies habe ich sie noch nie erlebt. Sie sind von der Kam­pa schon ver­dor­ben“, ruft Schön­bohm. Er sei tat­säch­lich ent­täuscht, sagt ein Vertrauter.

Nein, Stoiber redet von der Bewäl­ti­gung der Flutkatas­tro­phe und von der Abwan­derung aus dem Osten, vom nicht ein­gelösten Ver­sprechen der rot-grü­nen Bun­desregierung, die Arbeit­slosigkeit zu drück­en. Er ver­spricht, die geplante fün­fte Stufe der Ökos­teuer-Erhöhung abzuschaf­fen, die Kinder­be­treu­ungskosten steuer­lich abset­zbar zu machen. Und er erzählt, dass er damals Stolpe noch im Bun­desrat gefragt habe, wie er denn ein­er Steuere­form zus­tim­men könne, die ger­ade die für Bran­den­burg typ­is­chen kleinen Betriebe belaste, die Großun­ternehmen aber ent­laste. Sofort wer­den die Trillerpfeifen lauter. Stoiber: „Ehrlich gesagt, habe ich nicht erwartet, dass es hier so viele Vertreter des Großkap­i­tals gibt.“ Nur ganz zum Schluss zeigt der Her­aus­forder­er doch Ner­ven: „Sie inter­essieren mich gar nicht, um sie bemühe ich mich gar nicht.“ Dann ertönt die Nation­al­hymne aus den Laut­spech­ern, die Regler voll aufge­dreht. Und jet­zt, erst jet­zt wer­den die Pfiffe erst­mals übertönt.

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Rassistischer Angriff auf Palästinenser vor Gericht

Am Mon­tag, den 2. Sep­tem­ber 2002, find­et um 11.00 Uhr im Saal 015 am Landgericht Pots­dam, Friedrich-Ebert-Str. 32 die Beru­fungsver­hand­lung gegen
Ron­ny B. statt.

Zur Ver­hand­lung kommt ein ras­sis­tis­ch­er Angriff am 16. Feb­ru­ar diesen
Jahres. Der 30-jährige Palästi­nenser Ziad A. hat­te Bekan­nte in Waßmannsdorf
besucht und war mor­gens zum Joggen gegan­gen. Auf einem Feld­weg traf er auf
eine Gruppe von vier jun­gen Män­nern. Ein­er sprach ihn an, ob er Ausländer
sei, was er, nichts Bös­es ahnend, bejahte. Ein­er rief: “Lasst uns den
Aus­län­der aufk­latschen”, dann stürzten sich die vier auf ihn, schlu­gen ihn
und trat­en auf ihn ein, als er am Boden lag. Ein­er der vier, ein etwa 1,90 m
großer Hüne, set­zte sich auf Ziad A.s Brustko­rb und ver­suchte, einen Hammer
aus dem Halfter zu ziehen, um Ziad A. den Schädel einzuschla­gen. Ziad A.
kon­nte das ver­hin­dern, stand auf, wollte fliehen, doch die Ver­fol­ger holten
ihn wieder ein, schlu­gen und trat­en ihn. Schließlich fand ihn ein Wachmann
des benach­barten Asylbewerberheims. 

Ziad A. lag zwei Wochen mit ein­er Schädel­prel­lung und einem Nieren­riss im
Kranken­haus. Noch Monate später klagte er über Schmerzen in den Nieren und
Augen. Seit dem Über­fall lei­det er unter Depres­sio­nen, die
psy­chother­a­peutisch behan­delt wer­den müssen. 

Am 4. Mai verurteilte das Amts­gericht Königs Wuster­hausen drei der Täter
wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung zu Haft- und Bewährungsstrafen. Der
20-jährige Ron­ny B. aus Wildau erhielt eine Haft­strafe von zwei Jahren und
zwei Monat­en. Gegen das Urteil legte er Beru­fung ein, die nun zur
Ver­hand­lung kommt. 

Kay Wen­del vom Vere­in Opfer­per­spek­tive merkt dazu an: “Ich hoffe, dass sich
das Landgericht nicht von Ron­ny B.s Selb­st­mitleid, das er schon vor dem
Amts­gericht zur Schau stellte, beein­druck­en lässt. Mitleid mit dem Opfer
hat­te er nicht gezeigt, wed­er während der Tat noch sei­ther. Rassistischen
Schlägern, denen der Anblick eines Aus­län­ders und ein kurz­er Zuruf genügt,
einen Men­schen fast tot zu schla­gen, haben kein Ver­ständ­nis verdient.
Wichtig für das Opfer ist nicht unbe­d­ingt eine hohe Haft­strafe für den
Täter, aber eine unzwei­deutige Hal­tung gegen den Ras­sis­mus des Tatmotivs.” 

****

ES WÄRE SCHÖN, WENN LEUTE AUS POTSDAM ZIAD BEI SEINEM PROZESS SOLIDARISCH
UNTERSTÜTZEN!

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Die Bernauer Plakatmeldestelle gibt bekannt”

Seit unser­er gestri­gen Aussendung haben sich die Ereignisse über­schla­gen. Erst
waren die Mit­glieder der Schill-Partei gestern wieder
aktiv und hängten zahlre­iche Plakate auf und anschließend taucht­en die
Bernauer Plakat­diebe wieder aus ihrer Versenkung auf und ent­fer­n­ten fast
alle. 

Im Bernauer Stadt­ge­bi­et befind­en sich zur Zeit min­destens 5 Plakate der
Schill-Partei: 

— Auto­haus Mit­subishi (Rich­tung Friedensthal)

— Polizei­wache Bernau (Videoüberwacht!!!)

— 2x Bahn­hofsvor­platz (Videoüberwacht!!!)

— Roll­berg Ort­sein­gangss­child Ladeburg 

Wir gehen davon aus das diese Liste unvoll­ständig ist. Natür­lich ver­suchen wir
als Diensleis­ter so aktuell und genau wie irgend möglich zu sein. Da die
Arbeit aber ehre­namtlich getra­gen wird, möcht­en wir um eure Mitar­beit bitten.
Meldet doch bitte an dieser Stelle von euch gesichtete Plakate bzw. ebend
nicht mehr gesichtete Plakate im Bernauer Stadtgebiet. 

Wie Insid­er bericht­en, benutzen die Bernauer Plakat­diebe inzwis­chen aus
Sicher­heits­grün­den Ver­mum­mung und Handschuhe. 

Die Bernauer Plakat­meldestelle weist aus­drük­lich darauf hin, das es sich hier
um keinen Aufruf zur Straftat han­delt. Wir verurteilen jeden Plakatdiebstahl
auf das Schärfste! 

Stand 28.08.2002

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V‑Mann-Affäre: Wischnath sieht neue Dimension

Der Vor­sitzende des Bran­den­burg­er Aktions­bünd­niss­es gegen Recht­sex­trem­is­mus, Rolf Wis­chnath, hat sich “bestürzt” über die jüng­ste Ausweitung der V‑Mann-Affäre geäußert. “Das sind Abgründe”, sagte Wis­chnath gestern. Er reagierte damit auf einen Presse­bericht, wonach am Ver­trieb der Neon­azi-CD “Noten des Has­s­es” neben dem V‑Mann Toni S. aus Cot­tbus ein V‑Mann des Bun­de­samtes für Ver­fas­sungss­chutz, der säch­sis­che Neon­azi-Anführer Mirko H., beteiligt war. 


Damit sind von drei Neon­azis, die die CD mit Aufrufen zum Mord an Michel Fried­mann (Vizepräsi­dent des Zen­tral­rates der Juden in Deutsch­land), Ex-Bun­destagspräsi­dentin Rita Süss­muth oder Bran­den­burgs Gen­er­al­staat­san­walt Erar­do Raut­en­berg zu hun­derten unter die Leute bracht­en, zwei V‑Männer des Ver­fas­sungss­chutzes. Wenn sich das bestätige, dann sei dies gegenüber den Pan­nen beim NPD-Ver­botsver­fahren eine “neue Dimen­sion”, so der Cot­tbuser Gen­er­al­su­per­in­ten­dent Rolf Wis­chnath. Er werde mor­gen Bran­den­burgs Ver­fas­sungss­chutzchef Hein­er Wegesin auf ein­er Vor­standssitzung des Aktions­bünd­niss­es zu den Vor­wür­fen befra­gen. “Ich bin bish­er strikt davon aus­ge­gan­gen, dass V‑Leute keine Straftat­en bege­hen dür­fen.” Auch Andreas Schus­ter, der Vor­sitzende der Gew­erkschaft der Polizei, forderte, dass beim Ein­satz von V‑Leuten in Bran­den­burg klargestellt wer­den müsse, dass sie keine Straftat­en bege­hen dür­fen. “Durch die Affäre ger­at­en Ver­fas­sungss­chutz wie Polizei in ein neg­a­tives Licht.” Beson­ders pikant: Bran­den­burgs Ver­fas­sungss­chutz und das Bun­de­samt waren über den Ein­satz der jew­eils anderen Quelle offen­bar voll im Bilde. Davon geht auch der Vor­sitzende der Pots­damer par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK), Christoph Schulze, aus. Es sei inzwis­chen ja “all­ge­mein bekan­nt”, so Schulze, dass es sich um eine län­derüber­greifende Oper­a­tion von Ver­fas­sungss­chutzbe­hör­den gehan­delt habe, um Hin­ter­män­ner und Ver­trieb­swege der Neon­azi-Musik­szene aufzudeck­en (die RUNDSCHAU berichtete). “Wer meint, dass dies nur mit ein­er Per­son aufzurollen ist, ist real­itäts­blind”, betont Schulze. Er bleibe trotz­dem bei sein­er Wer­tung, dass dem Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzchef Hein­er Wegesin und sein­er Behörde nichts vorzuw­er­fen sei. Hinge­gen sieht sich die PDS-Land­tagsab­ge­ord­nete Ker­stin Kaiser-Nicht in ihrer Kri­tik bestätigt. Die Behaup­tung, dass es keinen anderen Zugang zu den Hin­ter­män­nern als Toni S. gegeben habe, sei durch Bekan­ntwer­den des zweit­en V‑Mannes wieder­legt. Auch habe sich der Ver­dacht erhärtet, dass die Behörde Toni S. nicht rechtzeit­ig abgeschal­tet hat. Das Ganze sei “skan­dalös”, erk­lärte Kaiser-Nicht. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm hat­te nach der jüng­sten Sitzung des Kon­troll­gremi­ums im Land­tag bestätigt, dass der V‑Mann aus dem Rud­er gelaufen war und Straftat­en über das zuge­bil­ligte Maß hin­aus began­gen hat­te. Kaiser-Nicht ver­wies darauf, dass die von ihr geforderte, aber von der SPD/C­DU-Mehrheit bish­er abgelehnte Aktenein­sicht nun um so dringlich­er werde. Nach den jüng­sten Enthül­lun­gen um den zweit­en V‑Mann ahne sie, “warum gemauert” werde. Hinge­gen mah­nte SPD-Frak­tion­schef Gunter Fritsch die PDS-Abge­ord­nete, die PKK nicht parteipoli­tisch zu missbrauchen.

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BGS lag auf der Lauer…

LUDWIGSDORF. Eine Som­mer­nacht zum Träu­men ­ so hätte man die Nacht vom Son­ntag auf Mon­tag dur­chaus beschreiben kön­nen. Unter ster­nen­klarem Him­mel, bei etwas Boden­nebel, lagen die einge­set­zten Streifen­beamten des BGS bei Lud­wigs­dorf auf der Lauer. Unge­fähr eine Stunde nach Mit­ter­nacht wurde die malerische Kulisse durch hek­tis­ches Treiben getrübt. Aus Rich­tung Neiße kom­mend, liefen mehrere Per­so­n­en der Streife fast in die Arme. Irri­tiert durch den mit­ge­führten Dien­sthund ret­teten sich einige zunächst auf einen Baum. Nach­dem man die Män­ner schließlich zum Herun­terklet­tern überre­det hat­te, ging es im Streifen­fahrzeug weit­er zur Dien­st­stelle. Dien­stag soll­ten die aufge­grif­f­e­nen Irak­er nach Polen abgeschoben werden.

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Spitzenkandidat der Schill-Partei kommt

OSL-Kreis. Dr. Dirk Wess­lau, Spitzenkan­di­dat der Bran­den­burg­er Partei Rechtsstaatliche Offen­sive, bess­er bekan­nt unter dem Namen Schill-Partei, beg­ibt sich mor­gen im hiesi­gen Land­kreis auf Wahlkampf­tour. Die einzel­nen Sta­tio­nen des Zah­narztes aus Bernau bei Berlin sind um 9 Uhr das Hei­de­cen­ter in Schwarzhei­de, 11 Uhr Ortrand, 12.30 Uhr Lauch­ham­mer-Mitte, 14.30 Uhr und 16.30 Uhr Sen­ften­berg, jew­eils auf dem Mark­t­platz. Um 18 Uhr stellt sich der Kan­di­dat in der Gast­stätte Huber­tus-Klause am Markt in der Kreis­stadt den Fra­gen inter­essiert­er Bürg­erin­nen und Bürger.

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Misshandelter Afrikaner fürchtet weitere Gewalt

POTSDAM, 27. August (epd). Ein aus Sier­ra Leone stam­mender Mann ist im bran­den­bur­gis­chen Pren­zlau von mehreren Tätern schw­er mis­shan­delt wor­den. Wie der Vere­in “Opfer­per­spek­tive” in Pots­dam mit­teilte, wurde der Flüchtling bere­its in der Nacht zum 16. August im Stadtzen­trum von drei Män­nern und ein­er Frau unter anderem mit einem Schla­gring ins Gesicht geschla­gen und mit Springer­stiefeln getreten. Außer­dem sei er mit einem knüp­pelar­ti­gen Gegen­stand mehrfach zu Boden geschla­gen wor­den. Das Amts­gericht Pren­zlau bestätigte auf Anfrage den Vorfall.
Während der Tat hät­ten mehrere Autos den Tatort passiert, hieß es. “Erst ger­aume Zeit später” sei die Polizei von einem Pas­san­ten ver­ständigt wor­den. Die mut­maßlichen Täter wur­den noch in der­sel­ben Nacht gefasst, drei von ihnen sitzen in Unter­suchung­shaft. Eine Woche später wurde der Afrikan­er erneut von zwei jun­gen Män­nern belei­digt und bedro­ht. Sie hät­ten ihn dafür ver­ant­wortlich gemacht, dass ihre Fre­unde jet­zt “im Knast sitzen”.
Der Vere­in “Opfer­per­spek­tive” fordert nun, den Mis­shan­del­ten “drin­gend an einen sicheren Ort” zu brin­gen. Der Afrikan­er habe “große Angst vor einem Racheakt” der örtlichen recht­en Szene, betonte Judith Porath von der Organisation.

Inforiot