Ostprignitz-Ruppin Nationalsozialistische Symbole wurden Jugendlichen zum Verhängnis, die am Mittwochabend in Wittstock von der Polizei aufgegriffen wurden. Beamten der Mobilen Eingreiftruppe gegen Gewalt und Ausländerfeindlichkeit (Mega) fiel eine Gruppe auf, in der zwei Männer Basecaps mit der Aufschrift ?Polizei? trugen. Während der polizeilichen Maßnahme versuchten die beiden Männer zu telefonieren. Dabei konnte auf einem Handy ein Halenkreuzlogo und auf dem anderen ein Hitlerbild festgestellt werden. Des Weiteren wurde bei einer Durchsuchung eine Stahlkugel von drei Zentimetern Durchmesser gefunden. Die Tatverdächtigen wurden vorläufig festgenommen.
Jahr: 2002
Rechter Schund vom Boot
Zippelsförde (Ostprignitz-Ruppin) Musik rechtsradikaler Skinhead-Bands schallte am Himmelfahrts-Tag von einem Motorboot, das sich am Ufer des Möllensees (bei Zippelsförde) befand. Die Polizei nahm den 16-Jährigen Bootsführer fest, der mit drei weiteren jungen Männern am Strand zeltete und sich dem zweifelhaften Hörgenuss der Skinheadmusik am Lagerfeuer hingab. Zwei Kasetten konnten sichergestellt werden. Nach der Beschuldigtenvernehmung bei der Rheinsberger Polizei wurde der aus Salzgitter stammende Jugendliche seinen Eltern übergeben. Die Ermittlungen wegen Verwendens verfassungswidriger Organisationen dauern an.
Massenschlägerei in Bad Liebenwerda
Massenschlägerei in der Kurstadt
Rechte und Linke lieferten sich Straßenschlacht
Bad Liebenwerda.
Jugendliche lieferten sich am Himmelfahrtstag eine Massenschlägerei am Parkplatz an der Querspange in Bad Liebenwerda, in deren Folge Personen zum Teil schwer verletzt wurden. Die Auseinandersetzung, an der Angehörige rechter und linker Gruppierungen beteiligt waren, begannen kurz nach 21 Uhr und dauerten bis gegen 23.30 Uhr an. Die Zahl der Beteiligten, darunter auch etliche Mädchen, schwankte zwischen 15 und mehr als 50 Personen, die zum Teil alkoholisiert waren. Wie ein Augenzeuge berichtet, stürmten gegen 21 Uhr plötzlich so genannte Linke und Glatzen, die sich verfolgten, aus dem Wäldchen, und lieferten sich auf der Kreuzung an der Querspange eine Straßenschlacht. Sie bewarfen sich sich mit leeren Bierflaschen, die zum Teil auch vorbeifahrende Autos trafen und prügelten mit Baseballschlägern und Stangen aufeinander ein. Über Handy holten die jeweiligen Gruppierungen Verstärkung heran. Ein schwerer Zwischenfall ereignete sich, als ein junger Mann mit seinem Auto plötzlich Gas gab und in zwei Personen hineinraste. Einer der beiden Verletzten liegt auf der Intensivstation im Elsterwerdaer Krankenhaus. Weitere Personen trugen Verletzungen davon, unter anderem eine Beinfraktur, Schädelhirntrauma und Prellungen. Die Polizei war bereits eine Viertelstunde nach ihrer Alarmierung vor Ort und versuchte der Lage Herr zu werden. Angesichts der Schwere der Ausschreitungen und der Verletzungen ermittelt die Staatsanwaltschaft Cottbus wegen schwerem Landfriedensbruch. Im Laufe des gestrigen Tages kam es zu mehreren Festnahmen und Verhören. Die Ermittlungen der Kripo Herzberg dauern an.
Attacke gegen Ausländer
Attacke gegen Ausländer
vok Neuruppin — Zwei 19 und 20 Jahre alte Jugendliche haben am Donnerstag in Neuruppin drei Ausländer angegriffen. Zunächst beschimpften die Jugendlichen aus einer Gruppe heraus den Jordanier und die beiden Algerier mit ausländerfeindlichen Parolen, dann kam es zu einem Handgemenge. Wie die Polizei mitteilte, standen die beiden unter erheblichem Alkoholeinfluss.
Nachdem die insgesamt neun Nasen am 20.04. ein ganz schönes Debakel erlebt haben und von Polizei sowie Antifas wieder nach Hause geschickt wurden, wollen sie es am 25.05. noch mal probieren.
Unter dem Motto: “Gegen EU-Osterweiterung, Volksentscheid jetzt” soll es eine Demonstration freier Kameradschaften mit 250 angemeldeten TeilnehmerInnen geben (realistisch sind wohl so 100). Ihr Kommen zugesagt haben bereits Gordon Reinholz mit seinem Märkischen Heimatschutz und Frank Odoy mit seinen Hanseln aus Fürstenwalde.
Als Redner sind Christian Worch und René Bethage angekündigt.
Treff der Nasen ist der Bahnhof in Frankfurt (Oder) und zwar um 11.00 Uhr. Die Nasen wollen dann gegen 12.00 Uhr losziehen.
Wer bei den Nasen noch mal nachfragen will, kann das tun unter 0174/400 89 84 oder 0171/150 56 09.
Für alle, die das nicht kommentarlos hinnehmen wollen, wird es am Vormittag des 25.05. einen Treffpunkt in Frankfurt (Oder) geben. Der genaue Ort wird noch bekannt gegeben. Es werden verschiedene Aktionen laufen.
Faschisten bekämpfen!
Den Nazis keinen Meter!
Für mehr Infos über die erschreckende Anzahl rechter Demos in den letzten Monaten in Frankfurt lohnt sich ein Blick ins Inforiot-Archiv: Einfach “Frankfurt” als Stichwort in die Suchmaschine rechts oben eingeben.
“Ich wollte sie nicht erschrecken”
“Ich wollte sie nicht erschrecken”
Prozess wegen Attacke auf türkische Familie
BERNAU. Drohbriefe, Angriffe und Beschimpfungen. Derartiger Attacken muss sich die deutsch-türkische Familie Canaydin erwehren, seit sie im Juli 2001 aus Berlin in ein Häuschen nach Basdorf (Barnim) gezogen ist. Die Canaydins wurden — wie berichtet — unter Polizeischutz gestellt, es gab eine Einwohnerversammlung und die Justiz versprach, die Taten rasch zu ahnden.
Und so musste sich am vergangenen Mittwoch im ersten Prozess ein 22-jähriger Mann aus Berlin vor dem Amtsgericht Bernau verantworten. Doch wie sich herausstellte, gehört er wohl nicht zu den Jugendlichen, die der Familie das Leben in Basdorf absichtlich schwer machen wollen.
Benjamin D., so formulierte es Staatsanwältin Petra Marx zunächst, soll am 11. März mit seinem Ford auf die Familie Canaydin zugerast sein. Nur durch einen Sprung zur Seite hätten sich Mutter Martina Canaydin und ihre drei Töchter vor dem Fahrzeug retten können. Am Ende der Verhandlung wurde das Verfahren gegen den jungen Mann wegen Geringfügigkeit eingestellt. Es sei durch einen Täter-Opfer-Ausgleich gelungen, in diesem Fall den Rechtsfrieden wieder herzustellen, sagte Staatsanwältin Marx.
Benjamin D. hatte vor Gericht beteuert, er habe die Canaydins vor dem 11. März nicht gekannt und auch nicht gewusst, dass sie seit Monaten tyrannisiert werden. An jenem Tage habe er seine Freundin abholen wollen, die in einem Basdorfer Schreibwarengeschäft arbeite. Martina Canaydin und ihre Töchter will er nicht am Straßenrand gesehen haben, als er mit seinem Wagen “vermutlich wirklich zu schnell” um die Kurve gefahren ist. “Ich wollte sie nicht erschrecken.”
Die Canaydins erstatteten damals Anzeige gegen den Fahrer des Fords. Benjamin D. musste seinen Führerschein abgeben. Schon wenig später ging er aus eigenem Antrieb zu den Canaydins und entschuldigte sich. “Ich kann die Familie hundertprozentig verstehen”, sagte er vor Gericht. Auch er hätte in dieser Lage den Autofahrer angezeigt. Am Ende des Prozesses bekam Benjamin D. seinen Führerschein wieder — auf Wunsch der Canaydins.
Sylvia Henning vom Verein “Sprungbrett e. V.” war als Mediatorin am Täter-Opfer-Ausgleich zwischen der Familie und Benjamin D. beteiligt. “Der junge Mann hat sich wirklich nicht als Täter gefühlt”, sagte sie. Es sei ihm anzurechnen, dass er ein Gespräch mit der Familie gesucht habe. “Die Canaydins haben zuletzt gesagt, dass sie wohl keine Anzeige erstattet hätten, wenn es nicht im Vorfeld die vielen Übergriffe gegeben hätte”, sagte Sylvia Henning.
Sie hat inzwischen in fast allen Fällen von Angriffen auf die deutsch-türkische Familie — nach ihren Angaben sind es sechs oder sieben — einen Täter-Opfer-Ausgleich vermittelt. So etwas führe vor Gericht nicht automatisch zur Einstellung des Verfahrens, wirke sich aber strafmildernd aus. “Der Täter hat die Chance, sich zu entschuldigen und das Opfer kann menschliche Größe zeigen, und die Entschuldigung annehmen”, sagte die Mediatorin.
Nur in einem Fall ist so ein Treffen zwischen einem der Tatverdächtigen und den Canaydins noch nicht zu Stande gekommen. Aber die Mediatorin hofft noch auf eine solche Konfliktlösung. Die Mutter des jungen Mannes saß am Mittwoch zwischen den Zuschauern.
WITTSTOCK Neuruppins Staatsanwaltschaft hat nach neuesten Informationen eine Belohnung von 2000 Euro für Hinweise auf die gesuchten Mittäter vom Überfall auf zwei Rußlanddeutsche ausgesetzt. Insbesondere wird nach den vermutlich zwei Mittätern des bereits in Haft sitzenden 20 Jahre
alten Tatverdächtigen gefahndet. Es wird wegen versuchten Totschlags ermittelt. Von den Komplizen fehlt weiter jede Spur.
Nazidemo am 8.Mai in Wittstock
Für jeden Marschierer ein Polizist
Rechte marschierten im Fackelschein auf dem Wittstocker Marktplatz
WITTSTOCK Am Tag der Befreiung und der Niederlage des Faschismus in Deutschland vor 56 Jahren fand in Wittstock eine Abend-Demonstration der sogenannten Aktionsgemeinschaft “Rechts hat Vorfahrt” statt. 56 Teilnehmer hatten sich dazu auf dem Bahnhofsvorplatz versammelt und sind unter Polizeischutz in die Innenstadt marschiert.
Auf dem Bahnhofsvorplatz, am Ehrenfriedhof für die “gefallenen Sowjetsoldaten”, hatte kurz vorher eine “stille” Kranzniederlegung stattgefunden. Diese Veranstaltung war von dem Wittstocker PDS-Gebietsvorstand organisiert. Dazu waren auch andere Wittstocker eingeladen. Doch von denen interessierte sich wohl niemand für die Einladung zur Gruppenveranstaltung. So verharrte eine Handvoll PDS-Mitglieder alleine im schweigenden Gedenken auf dem Ehrenfriedhof am Wittstocker Bahnhof.
Drei Stunden später versammelten sich dort die Teilnehmer der angemeldeten Rechten-Demo. Sie kamen nicht mit der Abordnung vom Wittstocker PDS-Gebietsvorstand in Berührung.
Zwischenzeitlich hatte sich nur die Polizei- und Bundesgrenzschutz-Präsenz am Bahnhof verstärkt. Kurz nach 20 Uhr fanden sich die ersten Demonstranten der Aktionsgemeinschaft “Rechts hat Vorfahrt” auf dem Bahnhofsvorplatz ein. Grüppchenweise hatten sich einige schon vorher hinter der Wittstocker Bischofsburg verabredet.
Ihr Marsch in die Wittstocker Innenstadt und die ebenfalls angemeldete Kundgebung unter dem Motto “Schluss mit der Befreiungslüge” auf dem Wittstocker Marktplatz waren beim Polizeipräsidium Oranienburg angemeldet.
Gegen 21 Uhr marschierte die Gruppe vom Bahnhof los. 56 Teilnehmer hatte die Polizei gezählt. Parallel waren 56 Beamte zur Sicherung eingesetzt, die den Fackelmarsch, die Kundgebung und den Rückweg der Gruppe sicherte.
Auf dem Marktplatz wurde eine zehnminütige Kundgebung abgehalten. Wittstocker ließen sich auch vom Fackelschein nicht blenden und reagierten nicht auf die rechte Ansammlung.
Der Aufzug wurde nach Polizeiangaben von den Wittstockern ignoriert und sei störungsfrei verlaufen. “Straftaten und Ordnungswidrigkeiten wurden nicht festgestellt”, so die Polizei.
Das Ende eines Obelisken
Daß der 8. Mai 1945 in Deutschland tiefe Spuren hinterlassen
hat, ist unbestritten. Jahrzehntelang standen allerdings
Begriffe wie Befreiung, oder Stunde Null, Zusammenbruch oder
Niederlage nicht nur für konträres Geschichtsverständnis,
sondern auch für entgegengesetzte Gesellschaftsmodelle. Mit
dem Ende der DDR — ironischerweise unter tatkräftiger Mithilfe
von Erben der sowjetischen Kriegsgeneration herbeigeführt -
hielt auch die Umschreibung von Geschichte in die geläufige
westdeutsche Lesart Einzug in Ostdeutschland Einzug. Die
Beispiele dafür sind, beginnend bei der Beseitigung von
Straßennamen über die Bereinigung von Ehrenbürgerlisten bis
zur Umwidmung von ungeliebten Denkmalanlagen, fast schon
Legion. Ein jüngstes Beispiel lieferte dieser Tage die
Kleinstadt Treuenbrietzen im brandenburgischen Landkreis
Teltow-Fläming. Dort machte erst im vergangenen Monat der
Abrißbagger dem Obelisken zu Ehren der gefallenen
Sowjetsoldaten den endgültigen Garaus.
Vorausgegangen war diesem demokratisch bemäntelten Akt
von Friedhofs- bzw.- Denkmalschändung — im konkreten Fall
läßt sich auch Umschreibung der Geschichte dazu sagen -
ein jahrelanger Eiertanz in der Stadtverwaltung, über den
junge Welt seinerzeit ausführlich berichtete; damals allerdings
noch mit der leisen Hoffnung, daß die historische Vernunft
letztlich die Oberhand behalten könnte. Doch weder die
mahnenden Stimmen der örtlichen Opposition noch aus der
Russischen Botschaft, weder das Beispiel anderer Kommunen
in der Region noch die Intervention von Historikern oder gar
Bundestagsabgeordneten konnten die eifernden
Denkmalstürmer bremsen.
Der Obelisk, jahrzehntelang Mittelpunkt des sowjetischen
Ehrenfriedhofs mit einem Gräberfeld für 400 Rotarmisten,
gehörte zu einer Gesamtanlage, in der auch der Toten
früherer Kriege gedacht wird. Ihrem Gedenken stand der Stein
mit dem Roten Stern obenauf nach Meinung des örtlichen
Heimatvereins wie der quasi angeschlossenen
Stadtverwaltung im Wege. Seit Mitte der 90er Jahre wurde
deshalb auf seine Beseitigung hingearbeitet, zunächst unter
dem Schlagwort »Sanierungsbedarf«. Unter dem Vorwand
irreparabler Baufälligkeit — ausgewiesen durch ein Gutachten,
das keines war — sollte der Denkmalschutz, unter dem
Anlagen wie diese auch gemäß zentraler deutsch-russischer
Vereinbarungen stehen, ausgehebelt werden. »Der Obelisk«,
so die obskure Logik des damaligen Bürgermeisters Karsten
Cornelius im Dezember 1998 gegenüber jW, müsse ja »dem
Gutachten zufolge komplett abgetragen werden, um saniert zu
werden. Damit ist er kein Denkmal mehr.« Proteste nicht nur
aus der Russischen Botschaft sorgten dafür, daß der 1998
begonnene Abriß umgehend wieder eingestellt werden mußte.
Doch über alle Gegengutachten, Einwände und Vorschläge
zur Sanierung (die übrigens billiger zu haben gewesen wäre
als der nun vollendete Abriß) hinweg behielten
Stadtverwaltung und der deutschtümelnde Heimatverein die
Oberhand. Beobachter sprechen von einer
»Nacht-und-Nebel-Aktion«.
An Stelle der sowjetischen Gräber soll sich dem zuständigen
Landschaftsgestalter zufolge nur noch eine anonyme
Efeufläche ausbreiten und damit den Toten ihre Identität
nehmen. An die einst hier zur letzten Ruhe Gebetteten wie den
Helden der Sowjetunion Fedor Schartschinski, gefallen bei der
Befreiung des Zwangsarbeiterlagers für die Munitionsfabrik
Treuenbrietzen, Werk A, wird künftig kein Hinweis mehr
erinnern: »Geschichte von ihrer schwärzesten Seite«, heißt es
dementsprechend in einem Leserbrief aus dem »politischen
Krähwinkel« namens Treuenbrietzen kommentierend. Dafür ist
der Blick auf die deutschen Krieger von 1870, 1914 und 1939
nun wieder unverstellt — und zeitgemäß, wie die derzeitige
Weltlage, bundesdeutsche Kriegsbeteiligung inklusive,
erahnen läßt.
Diee Bremer Hooligan-Band Kategorie C (KC) plant für den 10.Mai 2002 ein
Konzert in Berlin.
Am 11. Mai 2002 findet das Endspiel im DFB-Pokal im Berliner Olympiastadion
und die “1. gemeinsame Demo aller Fußballfans” zum “Erhalt der Fankultur” am
Alexanderplatz statt.
Konzerte der Band Kategorie C sind regelmäßig Treffpunkte rechtsextremer
Hooligans und Neonazis.
Seit mehreren Wochen wird von der Bremer Band Kategorie C (KC) ein Konzert
in Berlin angekündigt.
KC stellt sich als unpolitische Hooligan-Band dar, verfügt aber über
personelle und strukturelle Kontakte bis in die offen neonazistische Szene.
Hier nur zwei Beispiele aus der jüngsten Zeit:
Am 31. März 2001 spielten KC auf einer Party zum 20.Geburtstag der
Dortmunder Neonazi-Hooltruppe Borussenfront um Siegfried Borchardt.
Die letzte CD der Gruppe mit dem Titel “Hungrige Wölfe” ist bei dem
Chemnitzer Label PC-Records erschienen, das zu dem neonazistischen
Ladengeschäft und Versand Backstreet Noise gehört.
In ähnlicher Gesellschaft befindet sich KC auch auf dem Sampler “Die
Deutschen kommen II”. Zu der indizierten Musiksammlung steuerten neben der
Hooligan-Band auch Gruppen wie Landser, Stahlgewitter und Nahkampf Songs
bei.
Das neonazistische Spektrum findet sich daher auch regelmäßig auf den
Konzerten der Band ein.
Aus diesem Grund haben andere Bands in der Vergangenheit gemeinsame Konzerte
mit KC abgesagt.
Das Ordnungsamt in Dallgow bei Berlin hat den bisher geplanten
Veranstaltungsort für das Konzert am 10.5.2002 gekündigt (Stand v. 7.5.02).
Nach allen bisherigen Erfahrungen ist jedoch damit zu rechnen, dass von den
Veranstaltern ein Ausweichort gesucht wird.
“Fankultur” mit oder ohne Neonazis?
Kategorie C stellt auf ihrer Homepage selber den Bezug zu der am 11.5.02
statt findenden Fan-Demo her. Sie präsentieren ihr geplantes Konzert als
eine von mehreren Veranstaltungen, darunter auch das alljährliche Fan-Finale
am 10.5.02.
Neonazis und Rechtsextreme bemühen sich seit Jahrzehnten, in den Stadien
eine rassistische Stimmung zu etablieren. Dagegen kämpfen Faninitiativen
gegen Rechts in vielen Städten, so aktuell durch die Wanderausstellung
Tatort Stadion, die Rassismus und Diskriminierung im Fußball thematisiert.
Dazu Hannes Ritter, Mitarbeiter des apabiz: “Das geplante KC-Konzert ist ein
Hinweis darauf, dass sich auch rechtsextreme und neonazistische “Fans” an
der Demonstration am 11.5.02 beteiligen wollen. Entsprechende Aufrufe
kursieren innerhalb der Szene, u.a. auch im Internet.
Wir fordern daher die Veranstalter der Fan-Demo sowie alle nicht-rechten
Fan-Initiativen auf, sich von solchen Vereinnahmungsversuchen von Rechts
deutlich zu distanzieren. Eine Demonstration, auf der Rechtsextreme und
Neonazis mitlaufen, kann keine Werbung für Fan-Kultur sein.
apabiz — antifaschistisches presse-archiv und bildungszentrum berlin e.v.
lausitzerstr. 10, 10999 berlin. tel/fax ++49 — (0)30 — 6116249.