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Erinnerung an den Holocaust

Anlässlich des Gedenk­tages der Befreiung des NS – Ver­nich­tungslagers Auschwitz durch Sol­dat­en der roten Armee fan­den sich heute Vertreter von Poli­tik und Gesellschaft an den zen­tralen Stät­ten der Erin­nerung ein, um die ermorde­ten Juden Europas durch Nachrufe und die Nieder­legung von Kränzen ehren­voll zu würdigen.

In Rathenow fan­den sich unge­fähr 30 Men­schen am Mah­n­mal für die Opfer des Faschis­mus auf dem Platz der Frei­heit ein um ihre Anteil­nahme am Schick­sal der Ermorde­ten zu bekun­den. Sehr ein­dringlich bekun­de­ten die Vertreter von Kreis und Stadt durch eine kleine Ansprache per­sön­liche Berührungspunk­te mit der Aufar­beitung der NS Dik­tatur und die Rolle von Gewis­sen und Ver­ant­wor­tung der Men­schen in dieser Zeit. Nach­drück­lich wurde auf die Gefahren des (Neo)nazismus auch in Rathenow hingewiesen und die Einigkeit aller gesellschaftlichen Kräfte im Kampf dage­gen beschworen.

Denn die absolute Notwendigkeit eines gesamt­ge­sellschaftlichen Kon­sens­es gegen (neo)nazistische Strö­mungen in der Region zeigte sich schließlich auch wieder an diesem Tag. 

So wur­den die unge­fähr 20 Teil­nehmer der Gedenkver­anstal­tung am Mah­n­mal der Opfer des Faschis­mus in Prem­nitz mit der dort aufge­sprüht­en Aus­sage „Wir wollen Beweise“ und einem Ban­ner kon­fron­tiert, das Unbekan­nte dort platziert hat­ten. Zu dem wur­den die relie­far­tig her­vorge­hobe­nen Worte „den Opfern des Faschis­mus“ offen­sichtlich mit Sprüh­farbe durchgestrichen.

Trotz dieser Kon­fronta­tion bzw. offe­nen Pro­voka­tion, die einen neuen Entwick­lungsab­schnitt des örtlichen (Neo)nazismus darstellt, wurde ein­mal mehr die Chance ver­tan sich als Stadt sofort und vehe­ment gegen diese Ten­den­zen zu posi­tion­ieren. Die nur periph­ere Wahrnehmung der Schän­dung und ein allzu for­mal­is­tisch wirk­enden Vor­trag zum Gedenk­tag reichen hier eigentlich nicht mehr aus.

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Rüpel im Bildungs- und Begegnungszentrum

Ein 19-Jähriger, der am Don­ner­stag in Treb­nitz im Bil­dungs- und Begeg­nungszen­trum im Schloss erschien, belei­digte und beschimpfte anwe­sende Jugendliche, beschädigte mit ein­er Bier­flasche eine Fen­ster­scheibe und zeigte beim Wegge­hen den Hit­ler­gruß. Der Polizei gelang es, den wegen ähn­lich­er Delik­te bere­its polizeibekan­nten Täter zu Hause anzutr­e­f­fen. Er wurde vor­läu­fig festgenom­men und in die Wache Straus­berg gebracht. Auf Grund eines Wertes von mehr als einem Promille beim Atemalko­holtest erfol­gte die Ent­nahme ein­er Blut­probe. Die Krim­i­nalpolizei ermit­telt wegen des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organisationen. 

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Polizeieinsatz wegen Randalierer

Mehrere Zeu­gen riefen am Mittwochmit­tag die Polizei in den Schlaatz, weil dort ein Mann Aut­o­fahrer und Pas­san­ten belästigte. Der 28-Jährige hielt kurz nach 13 Uhr im Bisamkiez Fahrzeuge an und grölte unter anderem “Sieg Heil”. Er wurde in das Polizeige­wahrsam gebracht und im Laufe des Nach­mit­tag in einem Pots­damer Kranken­haus sta­tionär aufgenom­men. Von dort war der junge Mann erst kurz zuvor aus psy­chis­ch­er Behand­lung ent­lassen worden.

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Streit endete mit gebrochenem Bein

In der Nacht zum Don­ner­stag kam es vor einem Hör­saal der Bran­den­bur­gis­chen Tech­nis­chen Uni­ver­sität Cot­tbus zu ein­er Auseinan­der­set­zung zwis­chen einem 18-jähri­gen Türken und einem 20-jähri­gen Cot­tbuser. Offen­sichtlich hat­te der stark alko­holisierte Cot­tbuser (2,25 Promille) zuvor den 18-Jähri­gen mit aus­län­der­feindlichen Parolen belei­digt. Als 18-Jährige den Pöbler wegschub­ste, stürzte dieser und brach sich den Unter­schenkel. Er wurde in das Kranken­haus gebracht, kon­nte aber vor­erst nicht zum Sachver­halt ver­hört werden.

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Asta erwirkt Rücknahme von Polizei-Auflage

Das Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam hat die polizeiliche Auflage für eine Demon­stra­tion gegen einen NPD-Auf­marsch im Jahr 2002 für rechtswidrig erk­lärt. Wie der Studieren­de­nauss­chuss (Asta) der Uni­ver­sität Pots­dam gestern mit­teilte, habe die Polizei selb­st nach Erörterung der Recht­slage ihren Aufla­genbescheid vom 14. Sep­tem­ber 2002 für rechtswidrig erk­lärt. Das Gericht sei nicht der dama­li­gen Argu­men­ta­tion der Polizei gefol­gt, dass durch die Gegen­demon­stra­tion die öffentliche Sicher­heit in der Stadt Pots­dam gefährdet wor­den sei, da die Demon­stra­tion nicht in der Nähe der NPD-Kundge­bung geplant gewe­sen sei. Auch hät­ten sich Aufrufe im Inter­net, die Ver­anstal­tung der NPD zu stören, nicht dem Asta zuord­nen lassen.

„Das Ziel unser­er Klage war fest­stellen zu lassen, dass das Han­deln der Polizei im Sep­tem­ber 2002 uns gegenüber rechtswidrig war“, sagte Asta-Sprech­er Tamás Blé­nessy gestern zu dem Urteil. Dies sei „in vollem Umfang“ gelun­gen. „Wir woll­ten auss­chließen, dass im Falle ein­er Wieder­hol­ung eines solchen Szenar­ios die Polizei erneut auf die Idee kommt, völ­lig ver­schiedene Ver­anstal­tun­gen per Dekret zusam­men­zule­gen“, so Blé­nessy. PNN

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Wohnung von Nazi-Rocker durchsucht

(HK)
Ein­er der bekan­ntesten Pots­damer Neon­azis hat wieder ein­mal Ärg­er mit der Polizei: Bere­its in der ver­gan­genen Woche wurde im Zuge ein­er bun­desweit­en Razz­ia gegen recht­sex­treme Musik auch eine Pots­damer Woh­nung durch­sucht. Nach PNN-Infor­ma­tio­nen fan­den die Beamten dabei im Zuhause des 33-jähri­gen Uwe M. mehrere „selb­st fab­rizierte Knal­lkör­p­er“. Deshalb werde gegen den Pots­damer nun laut Polizei wegen des Ver­stoßes gegen das Sprengstof­fge­setz ermittelt.

Ins­ge­samt wur­den bei der Razz­ia in fünf Bun­deslän­dern unter anderem mehr als 1000 CDs beschlagnahmt, so die Polizei. Die ins­ge­samt 15 umge­set­zten Durch­suchungs­beschlüsse sind dem­nach das Ergeb­nis von Unter­suchun­gen der Berlin­er Staat­san­waltschaft seit Novem­ber 2007 zu zwei recht­sex­trem­istis­che Musik­grup­pen: Den Angaben nach wird in diesem Zusam­men­hang auch gegen „Burn Down“ – in der Uwe M. als Front­mann singt – wegen Volksver­het­zung ermittelt.

Uwe M. – der sich in Szenekreisen gern „Uwocaust“ nen­nt – ist in Pots­dam schon mehrmals in Erschei­n­ung getreten: Unter anderem spielte er bei den „Prois­senheads“, die zwis­chen 1995 und 1998 im Jugend­club 18 probten. Die Enthül­lung darüber hat­te damals für große Empörung gesucht. Die meis­ten sein­er CDs – er spielt in mehreren Pro­jek­ten – sind wegen ihrer recht­sex­tremen Inhalte indiziert, die Bands tauchen regelmäßig in Bericht­en des Ver­fas­sungss­chutzes auf.

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Stadt Bernau lädt zu Gedenken ein

Im Gedenken an die Opfer des nation­al­sozial­is­tis­chen Rassen­wahns und Völk­er­mordes wird Bürg­er­meis­ter Hubert Hand­ke am Son­ntag, dem 27. Jan­u­ar, 11 Uhr am Denkmal auf dem Bahn­hofsvor­platz einen Kranz nieder­legen. Er lädt alle Bernauerin­nen und Bernauer ein, an der Gedenkveranstaltung
teilzunehmen.

Vor zwölf Jahren hat­te der dama­lige Bun­de­spräsi­dent Roman Her­zog den 27. Jan­u­ar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nation­al­sozial­is­mus erk­lärt. Am 27. Jan­u­ar 1945 wurde das KZ Auschwitz befre­it. „Eine Form des Erin­nerns zu find­en, die in die Zukun­ft wirkt und so jed­er Form der Wieder­hol­ung ent­ge­gen­wirkt, wie es 1996 Her­zog so tre­f­fend in sein­er Prokla­ma­tion for­muliert hat, bedarf unser­er gemein­samen Anstren­gun­gen — über alle Partei- und Kon­fes­sion­s­gren­zen hin­weg”, betont Bürg­er­meis­ter Hubert Hand­ke. Beson­ders angesichts des wieder aufk­om­menden recht­sex­tremen Gedankengutes sei diese Kranznieder­legung ein unverzicht­bares Zeichen. 

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Aktions- und Bildungswochenenden in Frankfurt/Oder

Vom 25.01. bis 10.02.2008 find­en in Frank­furt (Oder) an verschiedenen
Ver­anstal­tung­sorten die Aktions- und Bil­dungswoch­enen­den mit dem The­ma “Wider­stand
im Nation­al­sozial­is­mus” statt. Schw­er­punk­te der Ver­anstal­tun­gen wer­den u.a. sein:
Frauen im Wider­stand, Jüdis­ch­er Wider­stand und Par­ti­sa­nen im Kampf gegen Hitler. Es
wird Vorträge, Zeitzeug­In­nenge­spräche und eine Bil­dungs­fahrt ins Frauen-KZ
Ravens­brück geben.
Ziel der Aktions- und Bil­dungswoch­enen­den soll es sein inter­essierten Men­schen einen
Ein­blick zu geben in den Kampf gegen die Nazis, die nicht von reg­ulären Truppen
geführt wurde, son­dern von einem Teil der ein­fachen Bevölkerung, die zumeist selber
Opfer wur­den. Dabei sollen vor allem Fra­gen und Missver­ständ­nisse gelöst wer­den. Die
Ver­anstal­tun­gen, wie auch die Bil­dungs­fahrt wer­den für alle TeilnehmerInnen
kosten­frei sein.
Das ganze wird ver­anstal­tet vom Utopia e. V. und der autonomen antifa frank­furt (oder) und unter­stützt von der Gruppe anspruch.gegenwirklichkeit.

Anmel­dung zur Bil­dungs­fahrt – Fra­gen – Anre­gun­gen unter: 

aktionswochen2008_widerstand@web.de

Hier der Veranstaltungsplan: 

Fre­itag: 25. Januar
19h – Haus der Kün­ste (Lin­den­strasse 7, Frankfurt/Oder)
Eröff­nungstag – Film: Frankre­ichs fremde Patri­oten – Deutsche in der Resistancé +
Vokü 

Sam­stag: 26. Januar
18h – Kon­tak­t­laden (Berlin­er Strasse 24, Frankfurt/Oder)
Hans Kop­pi erzählt über die Geschichte der „Roten Kapelle“ 

Fre­itag: 01. Februar
19h – Audi­to­ri­um Max­i­um (Uni Gr. Oder­strasse, Frankfurt/Oder)
Film: „Anna, ich hab Angst um dich“ 

Sam­stag: 02. Februar
14h – Haus der Kün­ste (Lin­den­strasse 7, Frankfurt/Oder)
Zeitzeug­in­nenge­spräch mit der österr. Wider­stand­skämpferin und
KZ-Ravens­brück-Über­lebende Elis­a­beth Jaeger 

Son­ntag: 03.Februar
10h
Bil­dungs­fahrt zum Frauen-KZ Ravens­brück (weit­ere Infos nach der Anmeldung)

Fre­itag: 08. Februar
19h – The­ater im Schup­pen (Frankfurt/Oder)
Infover­anstal­tung: „Par­ti­sa­nen im Kampf für die Befreiung“ 

Son­ntag: 10.Februar
18h – Jüdis­ches Gemein­de­haus (Halbe Stadt 30, Frankfurt/Oder)
Infover­anstal­tung: Jüdis­ch­er Wider­stand, im Anschluss Film

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Schlag gegen Schleuser

BERLIN — An ille­galen Fracht­en mit Men­schen aus der Drit­ten Welt ver­di­enen Schleuser­ringe Mil­lio­nen. Fah­n­dern gelang es jet­zt, eine Bande auszuheben. 

Die Polizei hat eine der größten inter­na­tion­al agieren­den Schleuser­ban­den der ver­gan­genen Jahre zer­schla­gen. In Berlin, Bran­den­burg und Sach­sen wur­den gestern ins­ge­samt 26 Woh­nun­gen und Häuser durch­sucht und Haft­be­fehle gegen zehn Viet­name­sen und einen Deutschen erlassen. Weit­ere 16 Viet­name­sen wur­den festgenom­men und wegen ille­galen Aufen­thalts über­prüft. Die Polizei beschlagnahmte außer­dem Geld in fün­f­stel­liger Höhe. „Der genaue Betrag ist noch nicht aus­gezählt“, sagte Frank Worm vom Berlin­er Lan­deskrim­i­nalamt. 165 Men­schen sollen ille­gal von Viet­nam nach Deutsch­land gebracht wor­den sein – auf ein­ert fes­ten Route mit dem Flugzeug nach Prag und von da mit Autos nach Berlin. 

Kopf der Schleuseror­gan­i­sa­tion, die mehr als 1,5 Mil­lio­nen Euro ein­genom­men haben soll, ist ein viet­name­sis­ches Ehep­aar aus Berlin. Unter­suchun­gen und Fes­t­nah­men gab es aber auch in Sen­ften­berg, Neu­rup­pin, Lübben, Hen­nings­dorf, Bernau, Ziesar, Fin­ster­walde und Forst. 

Zeit­gle­ich gab es Razz­ien in Frankre­ich. Dort wur­den fünf Viet­name­sen festgenom­men. Die Schleuser haben Viet­name­sen aus armen, vom Boom abge­hängten zen­tralviet­name­sis­chen Dör­fern nach Europa geholt. „Es han­delte sich um so genan­nte Garanti­eschleusun­gen, für die die Men­schen 20000 Euro zahlten“, so Fah­n­der Worm. Der Betrag liegt deut­lich über dem für eine nor­male Schleusung. Dafür waren die Bedin­gun­gen unter­wegs kom­fort­a­bel, und es wurde die Ankun­ft am gewün­scht­en Zielort garantiert. Oft hät­ten ganze Dör­fer das Geld zusam­mengekratzt, um einen Ernährer ins Aus­land zu schick­en, sagte Worm. In der Hoff­nung auf das ver­meintliche Glück wur­den sog­ar Grund­stücke verkauft. 

„Berlin gilt inter­na­tion­al als Drehscheibe für viet­name­sis­che Schleuser“, erk­lärte LKA-Mann Worm. Viet­name­sen sind nach Erken­nt­nis­sen der Polizei zu 30 bis 40 Prozent an der Schleuserkrim­i­nal­ität in der Region Berlin-Bran­den­burg beteiligt. Das liegt auch daran, dass im Ost­teil Berlins viele Viet­name­sen leben. Das eigentliche Ziel heißt für viele Geschleuste jedoch Großbri­tan­nien. Dort betreiben Viet­name­sen im großen Stil Hanf­plan­ta­gen in Woh­nun­gen und schick­en den Gewinn aus dem Dro­ge­nan­bau ihren Fam­i­lien nach Hause. Einen Ver­wandten in Großbri­tan­nien zu haben, gilt in Viet­nam als beson­deres Glück, weil das regelmäßige Geld­flüsse garantiert. Dass auf das Delikt Dro­ge­nan­bau in Viet­nam selb­st die Todesstrafe ste­ht, inter­essiert die Betrof­fe­nen wenig. „Wenn man in Großbri­tan­nien ins Gefäng­nis kommt und vorher vier oder fünf Ern­ten einge­fahren hat, hat sich das Geschäft aus der Sicht viel­er Betrof­fen­er gelohnt“, sagt ein Polizei­dol­metsch­er. Er war bei der Vernehmung ein­er Frau dabei, die auf der Flucht in Berlin hän­genge­blieben war, weil sie erkrank­te. „Ihr Mann baut auf der Insel Dro­gen an. Das weiß sie. Und das weiß auch ihre Fam­i­lie.“ In Sach­sen gab es bere­its Einzelfälle von Indoor-Dro­ge­nan­bau durch Viet­name­sen. In Berlin und Bran­den­burg sind solche Fälle noch nicht bekan­nt. Worm: „Einzelne der von der Organ­i­sa­tion geschleusten Land­sleute haben aber hier Zigaret­ten verkauft.“ 

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Modell-KZ im Überblick

ORANIENBURG (12.1.2008)Sie dürfte zu den her­aus­ra­gen­den Ereignis­sen in der Gedenkstätte Sach­sen­hausen in diesem Jahr zählen: Die Eröff­nung der elften Dauer­ausstel­lung “Ereignisse und Entwick­lun­gen im KZ Sach­sen­hausen 1936 bis 1945” in der ehe­ma­li­gen Häftlingsküche. 

Eigentlich hätte diese “Ker­nausstel­lung” bere­its im vorigen Dezem­ber eröff­nen sollen. “Doch der Zus­tand der ehe­ma­li­gen Häftlingsküche, in der zu DDR-Zeit­en und bis zum Früh­jahr 2005 das Lager­mu­se­um unterge­bracht war, erwies sich als erhe­blich mar­o­der als angenom­men”, sagt Stiftungs­di­rek­tor Prof. Dr. Gün­ter Morsch. 

Deshalb dauern die Arbeit­en an dem 1936 errichteten Gebäude noch an. Allerd­ings ist das Haus inzwis­chen trock­en­gelegt, das Dach erneuert wor­den, Mauer­w­erk und Deck­en sind sta­bil­isiert, alle Fen­ster und Türen wie im Orig­i­nalzu­s­tand wieder einge­baut und auch der grün­liche Ursprungs­farbton hebt das sanierte Gebäude inzwis­chen vom Ver­anstal­tungssaal gegenüber deut­lich ab. 

Allerd­ings haben die Handw­erk­er noch einige Wochen damit zu tun, das anspruchsvolle Innen­leben zu instal­lieren. “Weil das Haus entk­ernt und auch innen fast wieder im Orig­i­nalzu­s­tand herg­erichtet wurde, haben wir einen gut 300 Quadrat­meter großen Ausstel­lungsraum gewon­nen, in dem wir erst­mals große Exponate zeigen wollen, die in den anderen dezen­tralen Ausstel­lun­gen gar keinen Platz hät­ten”, sagt Morsch. So wür­den etwa der Gal­gen und der Toten­schlit­ten aus­gestellt. Weit­ere Doku­mente und Relik­te wer­den in Schau­vit­ri­nen und bege­hbaren Glaskästen im Fuß­bo­den gezeigt. Auf diese Weise erhalte die neue Ausstel­lung eine Großzügigkeit, die es erst­mals auch Groß­grup­pen ermögliche, sich einen guten Überblick über das Mod­ell-KZ zu verschaffen. 

Wer die neue Ausstel­lung, die voraus­sichtlich im April/Mai eröffnet wird, betritt, kann sich — einem Zeit­band fol­gend — die Geschichte des KZ Sach­sen­hausen chro­nol­o­gisch erschließen. Auch struk­turell ist der Zugang möglich, etwa zu den The­menkom­plex­en Häftlings­grup­pen, Arbeit sowie Gewalt, Ster­ben und Tod. 

“Wir wollen mit dieser Ker­nausstel­lung die Ausstel­lun­gen des dezen­tralen Konzeptes wieder zusam­men­binden und Sach­sen­hausen auch im his­torischen Kon­text darstellen”, so Morsch. Deshalb gebe es viele Ver­weise auf die anderen zehn Ausstel­lun­gen, die ihre The­matik aus­führlich­er zeigen. Der his­torische Kon­text soll vor allem durch einen Film ver­mit­telt wer­den. Der 28-minütige Streifen wird in End­loss­chleife in einem Kino­raum mit 50 Plätzen laufen und über Kopfhör­er in vier Sprachen zu ver­fol­gen sein. Film und Medi­en im Ausstel­lungs-Lernzen­trum, in dem 16 Com­put­er den Besuch­ern eine Ver­tiefung der Infor­ma­tio­nen und Ken­nt­nisse über das Lager ermöglichen, sind von den Mitar­beit­ern der Gedenkstätte selb­st konzip­iert worden. 

An der südlichen Wand des Ausstel­lungsraums wird ein drei­di­men­sion­ales Mod­ell des gesamten Lagerkom­plex­es instal­liert, auf dem wichtige Infor­ma­tio­nen per Knopf­druck abgerufen wer­den kön­nen. Hin­ter der nördlichen Wand des Ausstel­lungsraums wird erst­mals das Toten­buch mit mehr als 20 000 Namen der Opfer aus­gelegt. “Es ist aber bei weit­em nicht voll­ständig”, so Dr. Horst Sef­er­ens, der Press­esprech­er der Stiftung. 

Große Fotos auf Spezial­gaze gezo­gen, soge­nan­nte Iko­nen, wer­den vor den Fen­stern hän­gen und wichtige Ereignisse des Lager­all­t­ags zeigen. Der Keller, die frühere Schälküche, soll im Orig­i­nal erhal­ten bleiben. Dort sind ver­schiedene Fresken von Häftlin­gen zu sehen. Die Kosten für die Sanierung der früheren Häftlingsküche und die Ein­rich­tung der bemerkenswerten Ausstel­lung wer­den auf rund 3,3 Mil­lio­nen Euro beziffert.

Inforiot