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Protest gegen Nazi-“Mahnwache” in Hennigsdorf

(Linksju­gend Sol­id OHV) Ort der Mah­nwache soll der Post­platz direkt vor dem S‑Bahnhof sein. Ver­ant­wortlich­er Leit­er wird Sebas­t­ian Richter sein. Er ist Lan­des­beauf­tragter der JN Bran­den­burg, Mit­glied des JN Bun­desvor­stand. Ein Bestä­ti­gung durch die Polizei ist inzwis­chen erfolgt.

Was, wie,wo?

Gegenkundge­bung
Dien­stag, 06. Juli 2010
16:00, Post­platz Hennigsdorf

Ziel ist es, die Naziver­anstal­tung zu ver­hin­dern oder in ihrer Wirkung der­art einzuschränken, dass der bunte Protest der demokratis­chen Zivilge­sellschaft die Nazi­ak­tion im Schat­ten ver­schwinden lässt.

 

Bre­it­er Protest gegen Nazi-“Mahnwache”

(Antifa Gruppe Oranien­burg) Bran­den­burg ist kein Ort für rech­te Pro­pa­gan­da. Dass diese For­de­rung auch vor Ort in Hen­nigs­dorf und Ober­ha­vel gilt, wol­len Ober­ha­vels ak­ti­ve De­mo­kra­ten aus an­ti­fa­schis­ti­schen Grup­pen, Ver­bän­den und Par­tei­en am Diens­tag ab 16:00 Uhr in Hen­nigs­dorf mit ein­er Kund­ge­bung gegen eine ge­neh­mig­te Mahn­wa­che der NPD auf dem Post­platz und gleich­zei­tig gegen den seit Jah­ren exis­tie­ren­den Na­zi­laden „On the Streets“ de­mons­trie­ren. Sie wol­len damit auch das Bünd­nis „Bran­den­burg Na­zi­frei“ stär­ken, dem es in den letz­ten Wo­chen ge­lang, die Auf­mär­sche in Ber­nau, Ebers­wal­de und Straus­berg zu stop­pen oder ganz zu ver­hin­dern und den nö­ti­gen Druck auf­zu­bau­en, um die ge­ra­de er­folg­te Selbst­auf­lö­sung der Ka­me­rad­schaft Mär­kisch Oder Bar­nim (KMOB) mit zu erzwingen.

Nach­dem das Vor­ha­ben „Mahn­wa­che“ erst am Frei­tag­abend be­kannt wurde, haben sich be­reits am Sams­tag Ver­tre­te­rIn­nen des Hen­nigs­dor­fer Rat­schla­ges, der An­ti­fa Ora­ni­en­burg, des Aus­län­der­bei­rats Hen­nigs­dorf, der LIN­KEN, der Grü­nen Hen­nigs­dorf, der Jusos, der Links­ju­gend [’sol­id], des VVN-?BdA und der U.R.I. Hen­nigs­dorf auf eine ge­mein­sa­me Ak­ti­on ver­stän­digt. Täg­lich mel­den sich seit­dem wei­te­re Un­ter­stüt­ze­rIn­nen. Als de­mo­kra­ti­sche, an­ti­fa­schis­ti­sche Mehr­heit wol­len sie sich mit rechts­ra­di­ka­ler Pro­pa­gan­da of­fen­siv, und ge­walt­frei aus­ein­an­der­set­zen, egal ob auf der Stra­ße, dem Schul­hof oder im Ver­ein. So­li­da­ri­tät gilt den Hen­nigs­dor­fern und allen, die die­ses ge­mein­sa­me Ziel tei­len und ihre Kom­mu­nen durch die Ak­ti­vie­rung der de­mo­kra­ti­schen Mehr­heit stär­ken wol­len. In die­sem Sinne sind die Bür­ger des Land­krei­ses auf­ge­for­dert, mit dem Pro­test gegen die ge­plan­te „Mahn­wa­che“ in Hen­nigs­dorf klar­zu­ma­chen, dass wed­er hier noch an­ders­wo für Neo­na­zis Platz ist und sie wei­te­re Ak­tio­nen erst gar nicht zu pla­nen brau­chen. Am bes­ten wäre die Ein­sicht, auf die Ak­ti­on ganz zu ver­zich­ten. Um ins­be­son­de­re junge Men­schen zum Pro­test auf­zu­for­dern, wer­den am Mon­tag­mor­gen die Jusos und die Links­ju­gend ge­mein­sam Fly­er vor Hen­nigs­dor­fer Schu­len ver­tei­len und mit Pla­ka­ten zum Pro­test aufrufen.

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(Anti-)Rassismus

Afrika” durch einen Zoobesuch “nahebringen”?

Zoo Eberswalde

Auszug aus der Veranstaltungsbroschüre:

Genießen Sie afrikanis­ches Flair mit tem­pera­mentvoller Live-Musik und Tanz der Band Odjadike und Bal­let Zebo­la aus dem Kongo

(…)

Diese Ver­anstal­tung soll die Volks­gruppe der San, den „let­zten ersten Men­schen“, durch Hil­fe zur Selb­sthil­fe bei der san­ften Inte­gra­tion in unsere mod­erne Zeit unterstützen.

(…)

• Erleben Sie die Tiere haut­nah im beson­deren Ambi­ente
• Lassen Sie sich von einzi­gar­ti­gen Licht­ef­fek­ten faszinieren
• Ent­deck­en Sie nach­tak­tive Tiere im Zoo bei einem indi­vidu­ellen nächtlichen Zoo-Rundgang
• Ler­nen macht Spaß – Ange­bote der Zooschule für die Jüng­sten
• Erfreuen Sie sich an Infor­ma­tio­nen über Namib­ia und die San, die vom Ausster­ben bedro­ht­en let­zten ersten Men­schen
• Bewun­dern und erwer­ben Sie die Schnitzereien, Flechtar­beit­en und weit­eres Kun­sthandw­erk, das von ihnen geschaf­fen wurde.

Ganze Broschüre hier zum Download

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Zoo Berlin:

Aus­gerech­net als Teil der Jubiläum­srei­he „20 Jahre Unab­hängigkeit“ ver­anstal­tet die Deutsch-Namibis­che Gesellschaft in Koop­er­a­tion mit der ‘p.art.ners berlin-wind­hoek gGmbH’ und dem Zoo Berlin einen “Öffentlichen Namib­ia-Tag im Zoo für die ganze Familie”.

Auszug aus der Einladung:

Die p.art.ners berlin–windhoek gGmbH fördert das Engage­ment namibis­ch­er und deutsch­er Kün­stler, die sich in ihrer Arbeit mit dem Naturschutz in Namib­ia beschäfti­gen. Die Botschaft der Repub­lik Namib­ia unter­stützt die Ver­anstal­tung als Teil der Jubiläum­srei­he „20 Jahre Unab­hängigkeit“ und „ 10 Jahre Städtepart- ner­schaft Berlin-Windhoek“.

Der Berlin­er Zoo bietet als Gast­ge­ber an bei­den Tagen das ide­ale Umfeld zum Thema.

Im Zoorestau­rant ste­hen an diesem Woch­enende afrikanis­che Spezial­itäten auf dem Speiseplan.

Ganze Broschüre hier zum Download

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Zuvor hat­te auch der Zoo Krefeld “Afri­ka-Tage” ver­anstal­tet, dies jedoch bereut:
(Artikel: “Zoo-Auf­sicht­sratschef ver­ste­ht Afrikatag-Kri­tik”)

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HANDELN:

Man hätte meinen kön­nen, der Fall “African Vil­lage” in Aus­g­burg 2005 hätte sich in der Branche herumge­sprochen und zu einem Lern­prozess geführt. Damals gab es zahlre­iche inter­na­tionale (und deutsche) Proteste; die Ver­anstal­tung wurde den­noch durchge­führt, unter anderem mit dem Argu­ment “dass ja son­st auf Sportver­anstal­tun­gen auch keine ‘Far­bigen’ mehr zu sehen sein dürften” und man “den Zoo” für den “genau … richtige(n) Ort” halte, um “die Atmo­sphäre von Exotik zu ver­mit­teln” und den Ausgburger_innen “die Afrikanis­che Kul­tur” nahezubrin­gen. Auch damals wurde per­fide damit argu­men­tiert, dass der Erlös ja einem ‘guten Zweck™’ zugute kom­men werde. Als wäre das durch Ver­anstal­tun­gen in einem würdi­gen Rah­men, der struk­turell und inhaltlich nicht an die deutsche Geschichte gewaltvoller Völk­er­schauen anknüpft, nicht zu bewerkstelligen.

Im Fall Eber­swalde find­et sich dieselbe Kon­stel­la­tion (‘Afri­ka’ durch Zoobe­such ‘nahe­brin­gen’, als homogen kon­stru­ieren: ‘afrikanis­ches Essen’, dabei auch noch etwas Gutes tun: ‘Spenden’, exo­tisierende Spek­takel pater­nal­is­tisch als ‘afrikanis­che Inter­essen’ deuten), jedoch in ganz neuer ras­sis­tis­ch­er Qual­ität. Die ‘Volks­gruppe’, der durch den Erlös aus der Ver­anstal­tung in Eber­swalde finanziell ‘geholfen’ wer­den soll, wird in der Broschüre doch tat­säch­lich als Vorstufe von west­lichen Men­schen beze­ich­net und betra­chtet, sowie als inte­gra­tions­bedürftig. In der Ankündi­gung der Ver­anstal­tung wer­den afrikanis­che Men­schen und Kul­turen naht­los in die Betra­ch­tung von Tieren ein­gerei­ht.
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Wir wünschen uns in diesen beiden Fällen zahlreiche Proteste.

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Bitte schreiben Sie an die Zood­i­rek­tio­nen und an die ver­anstal­tenden Vere­ine und Organ­i­sa­tio­nen (gerne mit info@derbraunemob.de im cc), um zu erre­ichen, dass die Geschichts­blind­heit und die Veror­tung afrikanis­ch­er Men­schen und Kul­turen in Tier­parks endlich aufhört! Zeigen Sie, dass in Ihrem Namen so etwas nicht ver­anstal­tet wer­den darf.

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Kontakte:

(Es emp­fiehlt sich für solche Kor­re­spon­denz unbe­d­ingt der Zusatz: “Bitte beacht­en Sie, dass dieser Briefwech­sel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zweck­en der Doku­men­ta­tion, Lehre und Aufk­lärung veröf­fentlichen werde.“)

Afri­ka-Tag” im Zoo Eberswalde:

Genießen Sie afrikanis­ches Flair mit tem­pera­mentvoller Live-Musik und Tanz der Band Odjadike und Bal­let Zebo­la aus dem Kon­go.
Diese Ver­anstal­tung soll die Volks­gruppe der San, den „let­zten ersten Men­schen“, durch Hil­fe zur Selb­sthil­fe bei der san­ften Inte­gra­tion in unsere mod­erne Zeit unterstützen.

Zoo Eber­swalde, Direk­tor: Bernd Hen­sch
Mail: zoo@eberswalde.de
Am Wasser­fall 1, 16225 Eber­swalde
Tele­fon: 0 33 34 – 2 27 33, Fax: 0 33 34 – 2 34 65

Mitver­anstal­ter Fre­un­deskreis “Gesund­heit für Ombili Berlin-Bran­den­burg e.V.”
Vor­sitzende: Dr. Frauke von Fersen; Mail: von.versen@t‑online.de
An der Wild­bahn 41, 16348 Wan­dlitz; Tel: 033397 – 70017

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Unter­stützung namibis­ch­er Naturschutzpro­jek­te” zum namibis­chen Unab­hängigkeit­sju­biläum (!) im Zoo Berlin:

Zool­o­gis­ch­er Garten Berlin AG, Bern­hard Blaszkiewitz (Zool­o­gis­ch­er Direk­tor)
Mail: info@zoo-berlin.de
Hard­en­berg­platz 8, 10787 Berlin, Tel. 030/25 40 10

Organ­isatoren: Deutsch-Namibis­che Gesellschaft e.V. (Ger­man-Namib­ian Soci­ety), e‑mail: buero@dngev.de
Sude­ten­land-Straße 18 37085 Göt­tin­gen, Tel.: 05 51/7076781

Unter­stützer: Botschaft der Repub­lik Namib­ia, e‑mail: konsular@namibia-botschaft.de
Reichsstr. 17, 14052 Berlin
Tel.: +49–30-254 095 0
Fax: +49–30-254 095 55

Mitorgan­isatoren: ‘p.art.ners berlin-wind­hoek gGmbH‘, e‑mail: info@berlin-windhoek.org
Runges­traße 22–24 (PF 192) 10179 Berlin, Tel. 030/692 08 30 20

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Hintergrundwissen und ‑Infos über den ‘Präzedenzfall’ “African Village” im Zoo Ausgburg:

- State­ment der Zood­i­rek­torin, Presse, inter­na­tionale und deutsche Briefe
— Ver­lei­hung und Begrün­dung unseres Neg­a­tiv Awards, der ‘Braunen Karte’
— Ankündi­gung der Ver­anstal­tung und Briefwech­sel des Zoo Augs­burg
— Protestschreiben der Ini­tia­tiv­en ISD, ADEFRA u.a.
uvm,

find­et sich alles HIER (Kurz­form) und HIER (aus­führlich­er).

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Antifaschismus

KMOB löst sich auf

INFORIOT Die “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im” (KMOB) hat sich aufgelöst. Auf der (zwis­chen­zeitlich gelöscht­en) Inter­net­seite der Gruppe erschien am Sam­stagabend ein einziger neuer Beitrag. Darin erk­lärt die Gruppe, dass sie mit sofor­tiger Wirkung ihre Aktiv­itäten ein­stelle: “Mit Rück­sicht­nahme auf die per­sön­liche Frei­heit unser­er Mit­glieder und deren Fam­i­lien, musste dieser Entschluss gefällt werden.”

Hin­ter­grund dieses Schrittes ist die Polizeirazz­ia am Fre­itag, bei der über 20 Objek­te von KMOB-Mit­gliedern durch­sucht wor­den. Es sollte im Auf­trag des Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­ums Mate­r­i­al für ein Ver­bot der Gruppe gesam­melt wer­den. Die Erk­lärung der Selb­stau­flö­sung soll wohl den erwart­baren Ver­botsspruch verhindern.

Desweit­eren sei die für den 10. Juli geplante Demon­stra­tion der KMOB in Man­schnow (Küstriner Vor­land) abgemeldet wor­den, heißt es abschließend im KMOB-Schreiben.

Schon am Fre­itag, wenige Stun­den nach der Razz­ia, hat­ten die eng an die KMOB ange­bun­de­nen “Freien Nation­al­is­ten Uck­er­mark” (FNUM) ihre Auflö­sung bekan­nt gegeben. Die “Märkischen Aktionswochen” der KMOB sind für die Neon­aziszene in Nor­dost­bran­den­burg somit zu einem Desaster ger­at­en. Zwis­chen Ende Mai bis zum finalen Ter­min am 10. Juli woll­ten die Nazis bei fünf Demon­stra­tio­nen Präsenz zeigen und so ihre Struk­turen stärken. Das Bünd­nis “Bran­den­burg Naz­ifrei” ver­hin­derte fast alle dieser Demon­stra­tio­nen. Die recht­en Struk­turen der Region sind nun nicht nur nicht gestärkt, son­dern durch die Auflö­sun­gen von KMOB und FNUM deut­lich geschwächt worden.

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Antifaschismus

Schneller als gedacht – KMOB löst sich selber auf

Nach den gestri­gen Haus­durch­suchun­gen bei Mit­gliedern und Sym­pa­thisan­ten der Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im (KMOB) in Märkisch Oder­land, Barn­im, Oder-Spree und Frank­furt Oder, befürchteten die Aktivis­ten offen­bar ein Ver­bot ihrer Organ­i­sa­tion. In eini­gen Presse­bericht­en wurde dies angedeutet [siehe Infori­ot und Bran­den­burg Naz­ifrei]. Um dem Ver­bot zuvor zu kom­men, verkün­dete die KMOB heute ihre Auflö­sung. Ähn­lich agierte der Märkisch Heimatschutz (MHS) im Jahr 2006: Die Kam­er­ad­schaft hat­te sich auf Grund eines dro­hen­den Ver­bots selb­st für aufgelöst erklärt.

Im gle­ichen Atemzug verkün­dete die KMOB, das Ver­wen­den ihres Logos und ihre Klei­dung sei anderen unter­sagt. „Wer trotz dieser aus­drück­lichen War­nung zuwider han­delt, muss von uns als Spal­ter oder VS ange­se­hen wer­den, der unsere Bewe­gung weit­er schädi­gen will.“, mah­n­ten die Kam­er­aden in ihre Auflösungerklärung.

Für ihren Demon­stra­tions-Marathon, den sie am 10. Juli offiziell been­den woll­ten, bedeutet dies nun einen vorzeit­i­gen Abbruch. Sie kündigten an, die angemeldete Demon­stra­tion in Man­schnow abzumelden.

Unab­hängig eines realen Ver­bots hat­te sich die Kam­er­ad­schaft in den ver­gan­genen Wochen selb­st ins Abseits kat­a­pul­tiert. Von ihrem 7 angekündigten Demon­stra­tio­nen fand nur eine real statt. In Bernau, Eber­swalde und Straus­berg hat­te das Bünd­nis Bran­den­burg Naz­ifrei die Nazi­aufmärsche durch Block­aden ver­hin­dert. In Joachim­sthal und Biesen­thal sagte die KMOB frühzeit­ig ab, offen­bar völ­lig über­fordert. Auch in der Kam­er­ad­schaft­szene sinkt die Unter­stützung nach und nach. Man­gel­nde Organ­isierungs­fähigkeit, fehlende Inhalte und rein­er Aktion­is­mus hat­ten maßge­blich zum Scheit­ern ihrer Aktio­nen und der Kamer­schaft selb­st beigetragen.

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KMOB soll verboten werden

INFORIOT Die Neon­azi­gruppe “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im” (KMOB) soll offen­bar ver­boten wer­den. Am Fre­itag wur­den laut Polizei 20 Räum­lichkeit­en von Mit­gliedern der Gruppe durch 130 BeamtIn­nen durch­sucht. Die KMOB soll juris­tisch ein Vere­in sein, der ver­fas­sungs­feindliche Ziele habe. Die Durch­suchung soll dafür Beweise liefern und so einen Ver­botsspruch vor­bere­it­en. Es wur­den Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al, Trans­par­ente und Klei­dung der KMOB, sage und schreibe 337 Waf­fen sowie eine Kasse beschlagnahmt.

Die “Freien Nation­al­is­ten Uck­er­mark”, die der KMOB nahe ste­hen, haben sich laut einem Bericht auf gegenrede.info im Zuge der Durch­suchun­gen noch am Fre­itag für aufgelöst erklärt.

Ob und wann das KMOB-Ver­bot aus­ge­sprochen wird, ist derzeit noch unklar. Eben­falls unbekan­nt ist,was aus der Demon­stra­tion in Man­schnow (Küstriner Vor­land) wird, die die KMOB für den 10. Juli schon vor Monat­en angekündigt hat. Das Bünd­nis “Bran­den­burg Naz­ifrei” hat für diesen Ter­min Protes­tak­tio­nen angekündigt. Schon vier andere KMOB-Demos waren in den let­zten Wochen durch das Bünd­nis mit Protesten begleit­et und größ­ten­teils ver­hin­dert worden. 

 

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NPD-Kundgebung in Finsterwalde massiv gestört

- Ver­anstal­tung der NPD viel klein­er als angenom­men
- mehrere Ver­let­zte, 5 Fes­t­nah­men und mas­sives Polizeiaufge­bot
- Det­o­na­tio­nen und Rauch­schwaden nach Ankun­ft des Zuges aus Cot­tbus
- Polizei stürmt Kinder­straße und Ver­let­zt friedliche Demon­stran­ten
- Eier, Obst und Flaschen­würfe gegen die unge­woll­ten Gäste aus Cot­tbus, Forst, Guben und Fürstenwalde

In der Annahme es würde sich um eine angemeldete Demon­stra­tion han­deln sam­melten sich gut 100 Leute vor dem Fin­ster­walder Bahn­hof um die Nazis schon am Tre­ff­punkt gegen 9:30 Uhr fest zu set­zen. Schon kurz nach dem ein­fahren des Zuges aus Cot­tbus wurde es Tur­bu­lent. So kon­nte Men­sch kurze zeit später 2 heftige Det­o­na­tio­nen und auf­steigende Rauch­schwaden bei den Bah­n­gleisen wahrnehmen. Dabei soll es wohl 2 Ver­let­zte gegeben haben. Somit verzögerte sich ihr Tre­ff um einige Minuten. Vor dem Bahn­hof wur­den nun die vorhan­de­nen Gegen­demon­stran­ten von einem mas­sivem Polizeiaufge­bot abge­drängt und kurzzeit­ig abgeriegelt. Da es zu dem Zeit­punkt nur eine Hand­voll, max.10–15 NPDler waren, mussten diese ihren geschützten Weg bis zum Mark­t­platz auf dem Fußweg zurück­le­gen. Dort angekom­men began­nen sie gegen 10 Uhr ihre Laut­sprech­er am Fahrzeug zu mon­tieren und ihre Fäh­nchen auszurollen.

Während dessen fand ein Kinder und Bürg­er­fest unter dem Mot­to Fin­ster­walde zeigt Gesicht — für Demokratie und Tol­er­anz am sel­ben Ort statt. Aufgerufen hat­ten die Stadtver­wal­tung, der Bürg­er­meis­ter (CDU), Parteien und viele regionale Vere­ine. Beab­sichtigt war der NPD jeglichen Platz zu entziehen um das stat­tfind­en dieser Ver­anstal­tung zu ver­hin­dern. Was lei­der nicht geschah. Als die Abriegelung am Bahn­hof gelock­ert wurde bewegten sich Gegen­demon­stran­ten zügig Rich­tung Markt wo sie ein zweites mal Höhe Leipziger Straße Berlin­er Straße gestoppt wur­den. Nach kurzem Aufen­thalt kon­nten sich die Leute jedoch weit­er Rich­tung Markt begeben. Allein auf dieser Strecke waren die Polizeiein­heit­en über­aus pro­vokant. Am Mark­t­platz angekom­men wurde nun eine Per­son ohne ersichtlichen Grund von einem ver­mummten und behelmten Polizis­ten gezielt auf den Kehlkopf geschla­gen. Daraufhin wurde die Her­aus­gabe sein­er Dien­st­num­mer oder ver­gle­ich­barem gefordert. Sowohl dieser, aber auch der Grup­pen­führer weigerten sich dieses zu tun, unter­malt von weit­eren Pro­voka­tio­nen und Belei­di­gun­gen. Dieser Beamte wurde mehrmals Doku­men­tiert so das ein­er Strafanzeige nichts im weg ste­hen dürfte. Weit­er auf dem Mark­t­platz wurde nun ein größer­er Schutzring für die nicht gewoll­ten Gäste errichtet. Mit­tler­weile wuchs die Anzahl der Gegen­demon­stran­ten rund um die Sper­rung um etwa 200 an. Nun baute sich Span­nung auf und wieder waren gezielte ver­bale Pro­voka­tio­nen seit­ens der Polizei auszu­machen. Kurz darauf ver­sucht­en mehrere GenossIn­nen die Absper­run­gen der Ord­nungskräfte wieder­holt zu durch­brechen. Eine daneben ste­hende ältere Frau, die mit erhobe­nen Armen Friedlichkeit sig­nal­isierte wurde daraufhin mit einem Teleskop­schlag­stock von einem Polizeibeamten bru­tal attack­iert. Anschließend entwick­elte sich ein Handge­menge zwis­chen Demon­stran­ten und Polizei. Durch den Schlagab­tausch wurde einem Beamten der Ton­fa entwen­det. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten, so dass eine ver­mummte Polizeiein­heit die Protestieren­den stürmte, um dann mit einem Festgenomme­nen sich wieder hin­ter die dop­pelte Polizeibar­riere zurück zu ziehen. Daraufhin äußerte eine anwe­sende Ärztin ihren Unmut über die aggres­sive und bru­tale Vorge­hensweise der Polizeikräfte. Es fol­gte der Ein­satz von Pfef­fer­spray der viele friedliche Demon­stran­ten und die Ärztin ver­let­zen. Mit­tler­weile trafen unge­fähr 10 weit­ere braune Kam­er­aden ein. Waren jedoch ernüchtert darüber das sich kein einziger von ihren Fin­ster­walder Fre­un­den blick­en ließ. Während­dessen stürmten die polizeilichen Sicher­heit­skräfte das Fest der Demokratie, während sie sich durch die Demon­stran­ten in Rich­tung Kinder­spiel­straße bewegten. Dadurch wur­den einige friedliche Demon­stran­ten, aber auch Kle­in­stkinder über­ran­nt und in Mitlei­den­schaft gezo­gen. Fes­t­nah­men erfol­gten dabei nicht. Jedoch eine Straße weit­er kam es dann zu ein­er bru­tal­en Fes­t­nahme. Der nun­mehr auf dem Boden liegende Gefes­selte wurde nun mehrmals von einem Polizeibeamten mit dem Stiefel ins Gesicht getreten. Dieser kam sich wohl sehr unbeobachtet vor, so dass er nicht merk­te dass ihn ein älter­er Anwohn­er video­gra­phierte. Nach nicht ganz 2 Stun­den und mehreren Flaschen, Eier und Obst­wür­fen began­nen die sichtlich deprim­ierten und mut­losen 27 braunen Kam­er­aden langsam gegen 11:45Uhr ihre Sachen zu pack­en und brachen ihre Kundge­bung eine Stunde früher als geplant ab. Nun wurde seit­ens der Sicher­heit­skräfte der rei­bungslose Rück­zug der unge­woll­ten Gäste gewährleis­tet so das Gegen­demon­stran­ten nur mit gewis­sem abstand nach­set­zen kon­nten. Am Bahn­hof kamen dann noch ein paar Leute auf die sportliche Idee die Nazis bei ihrer Heim­reise zu helfen. Lei­der beka­men das die Beamten ziem­lich zügig mit so dass die betr­e­f­fend­en schnell aus dem Bahn­hof­s­ge­bäude ent­fer­nt und der Ein­gang abgeriegelt wurde.

Laut Ermit­tlungsauss­chuss wur­den im gesamten Ver­lauf der Ver­anstal­tung 5 Per­so­n­en vor­läu­fig in Gewahrsam genom­men. 3 Men­schen wird das her­beiführen ein­er Sprengstof­f­ex­plo­sion, Gefährliche Kör­per­ver­let­zung sowie gefährlichen Ein­griff in den Bah­n­verkehr zur Last gelegt. Bei 2 weit­eren Per­so­n­en beste­ht der Ver­dacht des Wider­standes gegen Vollstreckungsbeamte.

Die NPD Lausitz führt seit 2 Jahren zunehmend mehr Ver­anstal­tun­gen in dem Kreis Elbe-Elster und somit auch in Fin­ster­walde durch.
Zu der ver­muteten Demon­stra­tion nach 19 Jahren ist es nicht gekom­men. Lediglich zu ein­er Kundge­bung die eine Stunde früher abge­brochen wurde.
An der ver­späteten Kundge­bung der NPD nah­men ca. 30 Neo-Nazis aus ver­schiede­nen Regio­nen Süd­bran­den­burgs teil. Fin­ster­walder Nazis wur­den wed­er in der nähe noch am Ort des Geschehens gesichtet. Der vorzeit­ige Abbruch kann sicher­lich als Erfolg gew­ertet wer­den, jedoch ist es gescheit­ert die Nazis schon am Bahn­hof festzuset­zen. Für die Mobil­isierungszeit von 4 Tagen aber doch eine gute Leis­tung einige Leute auf die Beine bekom­men zu haben.

Weit­ere Ver­weise aus der bürg­er­lichen Presse:

http://www.lr-online.de/regionen/finsterwalde/Sprengkoerper-explodiert-bei-NPD-Demo-in-Finsterwalde;art1057,2951085

http://www.morgenpost.de/berlin/polizeibericht/article1333168/Sprengkoerper-und-Festnahmen-bei-NPD-Kundgebung.html

http://www.rbb-online.de/nachrichten/politik/2010_06/ausschreitungen_bei.html

http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/regioline_nt/berlinbrandenburg_nt/article8193366/Sprengkoerper-und-Festnahmen-bei-NPD-Kundgebung.html

Inforiot