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Antifaschismus

Keine Zukunft für Nazis – Antifaschistisches Bündnis „NOTDDZ2015“ ruft zu Blockaden auf

Am 06.06.2015 wollen Neon­azis den „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) in Neu­rup­pin bege­hen. In Hin­blick auf die let­zten TDDZs ist eine Anzahl von bis zu 500 Neon­azis zu erwarten. Einem Auf­marsch mit der­ar­ti­gen Größe müssen sich Antifaschist*innen entschlossen in den Weg stellen. Daher ruft das Bünd­nis „NOTDDZ2015“ neben den bürg­er­lichen Protesten des zivilge­sellschaftlichen Bünd­nis­es „Neu­rup­pin bleibt bunt“ dazu auf den Auf­marsch zu block­ieren. Damit soll ver­hin­dert wer­den, dass die ras­sis­tis­che Het­ze auf die Straßen und in die Stadt Neu­rup­pin getra­gen wer­den kann.
Die „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ mobil­isieren mit etlichen Fly­er- und Tran­spi­ak­tio­nen und kleineren Demon­stra­tio­nen seit dem let­zten TDDZ 2014 in Dres­den für den Auf­marsch in Neu­rup­pin. Das Bünd­nis „NOTDDZ2015“ rech­net mit vie­len mil­i­tan­ten und gewalt­bere­it­en Neon­azis. Ins­beson­dere in Neu­rup­pin und Umge­bung sind gewalt­bere­ite Neon­azis aktiv, die nicht vor Über­grif­f­en oder Hau­san­grif­f­en zurückschreck­en. Am 01. Mai dieses Jahres grif­f­en mil­i­tan­ten Neon­azis in Saalfeld (Thürin­gen) eine Gegenkundge­bung und eine Haus­pro­jekt aus der Demon­stra­tion her­aus an. Auch die Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland hat­ten sich an diesem Auf­marsch beteiligt. In der Ver­gan­gen­heit sind Neon­azis nach erfol­gre­ichen antifaschis­tis­chen Block­aden oft auf andere Städte in der Umge­bung aus­gewichen und haben dort ohne großen Gegen­protest die Straßen für ihre men­schen­ver­ach­t­ende Pro­pa­gan­da genutzt, so auch in Neuruppin.
Block­aden sind das Mit­tel der Wahl, um den Neon­azis keinen Fußbre­it der Straße zu gewähren. „Es gibt kein Recht auf rechte Pro­pa­gan­da. Mit­tels erfol­gre­ich­er Block­aden kön­nen wir den Tag für uns entschei­den und den Nazis damit in die Suppe spuck­en. Wir sind entschlossen den soge­nan­nten ‘Tag der deutschen Zukun­ft’ erst­mals zu ver­hin­dern. Mut machen uns die zahlre­ichen Antifaschist*innen aus dem ganzen Bun­des­ge­bi­et die ihr Kom­men angekündigt haben.“, so eine Sprecherin des Bünd­niss­es. Die bun­desweite Sol­i­dar­ität mit den Neu­rup­pin­er Antifaschist*innen wird auss­chlaggebend für den Erfolg am 06.06.2015 sein.
„Daher rufen wir alle Antifaschist*innen auf uns am 06.06.2015 in Neu­rup­pin zu unter­stützen. Wir sind viele!“ so weit­er eine Sprecherin vom Bünd­nis „NOTDDZ2015“.
Neben den antifaschis­tis­chen Block­aden wird es am Tag seit­ens des bürg­er­lichen Bünd­nis „Neu­rup­pin bleibt bunt“ ein Fest sowie eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Vielfalt ist unsere Zukun­ft“ geben.

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Neuruppin: Antirassistische Montagsdemonstration für Vielfalt, gegen den TDDZ

collage
An ein­er anti­ras­sis­tis­chen Demon­stra­tion in Neu­rup­pin nah­men am frühen Mon­tagabend unge­fähr 120 Men­schen teil. Es war bere­its die fün­fte Ver­anstal­tung dieser Art und wurde dieses mal vom alter­na­tiv­en Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin organ­isiert. Die Demon­stra­tion führte vom Schulplatz in der Innen­stadt, am Brasch- und am Fontane­platz vor­bei bis zu einem Plat­ten­bau­vier­tel am Rande der Stadt. In diesem Bere­ich Neu­rup­pins soll am 6. Juni 2015 eine der größten Neon­aziver­samm­lun­gen der let­zte Jahre in Bran­den­burg stat­tfind­en. Zu der ras­sis­tisch motivierten Ver­anstal­tung, die als „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) bewor­ben wird, wer­den bis zu 500 Neon­azis aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et erwartet.
Kundge­bung gegen den TDDZ
Eine der­ar­tige Ver­samm­lung in der Stadt, ist jedoch wed­er im Inter­esse der Stadt Neu­rup­pin, noch des Aktions­bünd­niss­es „Neu­rup­pin bleibt bunt“ und schon gar nicht der Antifa-Ver­net­zung „NoT­D­DZ 2015“. „Wir wollen dies nicht hin­nehmen und rufen alle engagierten Antifaschist_innen dazu auf, gemein­sam den Neon­azis ent­ge­gen zu treten und den TDDZ durch Men­schen­block­aden scheit­ern zu lassen“, so zwei Sprecher_innen der Antifa während ein­er Zwis­chenkundge­bung in der Otto-Grote­wohl Ecke Otto-Winzer-Straße.
In einem weit­eren Rede­beitrag betonte Mar­tin Osin­s­ki von „Neu­rup­pin bleibt bunt“, dass nicht Flüchtlinge und Asyl­suchende das Prob­lem seien, son­dern „Recht­sex­trem­is­ten, die einem sehr schlicht­en Welt­bild anhän­gen“. Diese wür­den „Äng­ste und Unsicher­heit­en in der Bevölkerung“ nur „schüren“, um sie dann „für ihre Zwecke auszunutzen“. Abschließend rief Osin­s­ki eben­falls dazu auf am 6. Juni „gegen den braunen Spuk zu protestieren“.
Eine erste Ver­anstal­tung wird an diesem Tag ab 10.00 Uhr in der Bruno-Sal­vat-Straße begin­nen. Von dort aus will „Neu­rup­pin bleibt bunt“ in einem „bun­ten Demon­stra­tionszug bis zum Schulplatz gehen.“ Hier ist eine weit­ere zivilge­sellschaftliche Ver­anstal­tung für Vielfalt und Weltof­fen­heit geplant.
Beken­nt­nis zu Vielfalt und zur Auf­nahme von Migrant_innen
Die Beto­nung von Vielfalt war auch ein zen­traler Aspekt des Jugend­wohn­pro­jek­tes Mit­ten­drin, als Orga der Mon­tags­demon­stra­tion. Ins­beson­dere die Stärkung junger Frauen und die Auflö­sung von Geschlechter­rollen war ein erkennbares Leit­mo­tiv. Der bunte und queere Block aus dem Mit­ten­drin bildete mit seinen anti­ras­sis­tis­chen, antifaschis­tis­chen und fem­i­nis­tis­chen Trans­par­enten so dann auch die erste Rei­he der Demonstration.
Weit­ere Ban­ner riefen zur Sol­i­dar­ität mit Flüchtlin­gen auf. Hier bewegt sich Neu­rup­pin immer­hin in bewährter Tra­di­tion. Immer wieder wur­den poli­tisch, eth­nisch oder religiös Ver­fol­gte im Lauf der Jahrhun­derte aufgenom­men. Selb­st Theodor Fontane, über­re­gion­al bekan­nter Schrift­steller des 19. Jahrhun­derts und ein­er der bedeu­tend­sten Söhne der Stadt, hat­te migrantis­che Wurzeln. Er war Nach­fahre aus Frankre­ich ver­trieben­er Hugenot­ten. Er taugt, laut „Neu­rup­pin bleibt bunt“,also nicht „als Kro­nzeuge für ras­sis­tis­che Intol­er­anz“, wie ihn etwa die „Freien Kräfte Neu­rup­pin /Osthavelland“ gerne sehen.
Die erste Zwis­chenkundge­bung der Mon­tags­demon­stra­tion fand deshalb auf dem Fontane­platz, vor dem Denkmal des großen Schrift­stellers statt. In einem Rede­beitrag wurde auch noch ein­mal die lange Tra­di­tion Bran­den­burgs als Zufluchtsstätte für Ver­fol­gte pos­i­tiv hervorgehoben.
Mar­tin Osin­s­ki betonte fern­her, dass sich nie­mand in der Stadt vor „Über­frem­dung“ fürcht­en müsse. „Ob nun 300 oder 500Asylsuchende und Flüchtlinge in unseren Land­kreis kom­men, das wird an dem ver­schwindend kleinen Aus­län­der­an­teil etwas ändern“, so Osin­s­ki weiter.
Fotos: hier

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Sonstiges

Flüchtlinge willkommen – keine Massenunterkünfte im Barnim! refugees welcome – no lager in barnim!

Wir begrüßen die Auf­nahme Schutz suchen­der Men­schen im Barnim.
Wir fordern eine sol­i­darische und an den Bedürfnis­sen der Geflüchteten ori­en­tierte Auf­nahme, Unter­bringung und Begleitung im Land­kreis Barnim.
DEZENTRALES WOHNEN IN EIGENSTÄNDIGEN WOHNUNGEN
KEINE UNTERBRINGUNG IN MASSENUNTERKÜNFTEN
KEINE MASSENUNTERKUNFT IN DER KASERNE LADEBURG
ENDGÜLTIGE SCHLIESSUNG DER MASSENUNTERKUNFT IN ALTHÜTTENDORF IM JULI 2015
FINANZIERUNG VON PROFESSIONELLER BERATUNG UND BEGLEITUNG
Wir unter­stützen die Erk­lärung der Barn­imer Willkom­mensini­tia­tiv­en vom 19.04.2015
Video über die Unter­bringung von Flüchtlin­gen im Land­kreis Barnim
http://youtu.be/CN9Q97ABXBU
Erk­lärung Barn­imer Willkom­mensini­tia­tiv­en vom 19.04.2015
Flüchtlinge Willkom­men ‑Keine Masse­nun­terkün­fte im Barnim!
Wir fordern eine sol­i­darische und an den Bedürfnis­sen der Flüchtlinge ori­en­tierte Auf­nahme, Unter­bringung und Begleitung im Land­kreis Barnim.
Nach der aktuellen Prog­nose des Bun­de­samtes für Migra­tion und Flüchtlinge muss das Land Bran­den­burg im Jahr 2015 über 9.200 Flüchtlinge aufnehmen (Stand: Feb­ru­ar 2015) – im Land­kreis Barn­im wer­den daher min­destens 800 Men­schen aus unter­schiedlichen Krisen­re­gio­nen erwartet. Die Barn­imer Willkom­mensini­tia­tiv­en begrüßen die Auf­nahme Schutz suchen­der Men­schen im Barn­im. Wir freuen uns, dass es dabei zunehmend prak­tis­che Unter­stützung gibt: viele Men­schen im Barn­im sor­gen für eine vielfältige Willkom­men­skul­tur. So haben sich mit­tler­weile in vie­len Städten und Gemein­den Ini­tia­tiv­en gebildet, die sich für die im Barn­im leben­den Flüchtlinge ein­set­zen und untere­inan­der austauschen.
Seit 2014 wird im gesamten Land­kreis ver­stärkt nach Unter­bringungsmöglichkeit­en gesucht. Die Suche nach kurzat­mi­gen Lösun­gen mit der Fokussierung auf Masse­nun­terkün­fte kri­tisieren wir und fordern ein Konzept für den Land­kreis, um eine dauer­hafte Inte­gra­tion und Per­spek­tiv­en für die Zukun­ft zu ermöglichen. Fol­gende Grund­vo­raus­set­zun­gen soll­ten in den kom­menden Jahren geschaf­fen wer­den und den Tenor der Flüchtlingspoli­tik im Barn­im bestimmen:
DEZENTRALES WOHNEN IN EIGENSTÄNDIGEN WOHNUNGEN
in Orten mit regelmäßiger Bus- und Bah­nan­bindung, psy­chol­o­gis­ch­er und juris­tis­ch­er Beratungsmöglichkeit, Schule, Kita, medi­zinis­ch­er Ver­sorgung, Einkauf­sstät­ten, Beschäf­ti­gungsmöglichkeit­en, Begeg­nung­sorten und Kon­takt zu ein­heimis­chen Unterstützer*innen
KEINE UNTERBRINGUNG IN MASSENUNTERKÜNFTEN
Über­gangswohn­heime (ÜWH) mit abge­tren­nten Wohnein­heit­en nur auf Kreis eige­nen Grund­stück­en (nicht zur Gewin­n­max­imierung von Privatinvestor*innen), durch gemein­nützi­gen Träger oder Land­kreis­be­trieben, Bele­gungska­paz­ität max. 50 Per­so­n­en, max. 3km vom Bahn­hof entfernt
ENDGÜLTIGE SCHLIEßUNG DER MASSENUNTERKUNFT IN ALTHÜTTENDORF im Juli 2015
FINANZIERUNG VON PROFESSIONELLER BERATUNG UND BEGLEITUNG
Die Inte­gra­tion von Schutz­suchen­den sollte auch zukün­ftig in par­tizipa­tiv­en Prozessen voran gebracht wer­den. In diesen Auseinan­der­set­zun­gen wer­den wir uns für die Bedürfnisse der Flüchtlinge und deren men­schen­würdi­ge Wohn- und Betreu­ungssi­t­u­a­tio­nen auf allen Ebe­nen ein­set­zen. Wir lehnen Vorschläge von Sam­melun­terkün­ften (z.B. ehe­ma­lige Kaser­nen in Lade­burg und Blum­berg) mit ungün­sti­gen Rah­menbe­din­gun­gen grund­sät­zlich ab und suchen nach zukun­ftsweisenden Konzepten und Mod­ellen, die sich an sozialen Kri­te­rien ori­en­tieren. An die Frage der Unter­bringung schließen sich viele andere Fra­gen der Betreu­ung und Begleitung an. Hier kann ehre­namtlich­es Engage­ment unter­stützen, aber keine qual­i­fizierte, fachkom­pe­tente und auf­suchende Beratunger­set­zen. Über­set­zungsleis­tung en
wie auch sozialar­bei­t­er­ische Tätigkeit­en müssen pro­fes­sionell geleis­tet und finanziell gestützt wer­den. Die Möglichkeit­en und Per­spek­tiv­en, die sich aus den Her­aus­forderun­gen ergeben sind eine Chance für die gesamte
Region und soll­ten dementsprechend pro­fes­sionell ges­teuert und finanziell unter­legt werden.
Unterze­ich­nende der Erklärung:
Achim Richter, Biesenthal
Adri­an Zmelty, Eberswalde
Andrea Hons­berg, Eberswalde
Anna Claßen, Biesenthal
Anna Hil­fen­haus, Berlin
Anna Meier, Eberswalde
Anne Rauhut, Biesenthal
Annette Flade, Willkom­men­steam Groß Schönebeck
Antifaschis­tis­che Aktion Bernau
Antifaschis­tis­che Ini­ta­tive Eber­swalde (Afie)
Armin Mey­er, Niederfinow
Barn­imer Kam­pagne „Light me Amadeu“, Eberswalde
Beate Goll­nast, Biesenthal
Beat­rix Spreng, Willkom­mensini­tia­tive Joachimsthal
Beratungsstelle Expe­ri­ence, Eberswalde
Bernd Mic­ka, Biesenthal
Bürg­er­fo­rum Biesen­thal, Biesenthal
Christi­na Tings, Eberswalde
Christoph Nieter, Eberswalde
Clau­dia Trouil­li­er, Eberswalde
Clemens Schnei­der, Eberswalde
Daniel Haus­mann, Eberswalde
Dieter Gadis­chke, Bernau
Dominik Berg, Stuttgart/ Berlin
Eduard Mad­er, Bernau
Emi­ly C. Car­rell, Berlin
Eric Wörn­er, Eberswalde
Felix Gäh­ler, Eberswalde
Flo­ri­an Stahl, Eberswalde
Flüchtlingsrat Brandenburg
Frak­tion Bünd­nis 90/ Die Grü­nen, Biesenthal
Freiraum-Ini­tia­tive Eberswalde
Friedrich Birr, Eberswalde
Grit Lan­der­barthold, Berlin
Ina Krahl, Eberswalde
Jana Neick, Oderberg
Janko Egeling, Eberswalde
Jan­na Wich­ern, Eberswalde
Jen­nifer Nitzschke, Eberswalde
Jonas Tor­ka, Eberswalde
Jonathan Rauhut, Biesenthal
Judith Bahlig, Berlin
Juliane Lang, Bernau
Juliane Steini­gen, Biesenthal
Julius Beck­er, Berlin
Helen Mün­nich, Eberswalde
Hel­ma Nastali, Berlin
Ka Huber, Brodowin
Kon­takt- und Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt, Bernau
Kris­t­ian Zunke, Willkom­men­steam Groß Schönebeck
Kristi­na Siev­ers, Groß Schönebeck
KuBiB e.V., Cöthen
Kul­tur im Bahn­hof e.V., Biesenthal
Lea Kluge, Eberswalde
Lena Ass­mann, Eberswalde
Liane Kil­inc, Wandlitz
Lisa Birkigt, Eberswalde
Lisa Onnertz, Berlin
Lokale Agen­da 21 Biesen­thal e.V.
Lukas The­une, Berlin
Mathilde Melois, Biesenthal
Maria Luku­may, Biesenthal
Michael Ahlers, Eberswalde
Net­zw­erk für Weltof­fen­heit, Bernau
Palan­ca e.V., Eberswalde
Peter Har­bach, Groß Schönebeck
Rain­er E. Klemke, Willkom­men­steam Groß Schönebeck
Ria Müller, Bernau
Sabine Gohlke, Biesenthal
Sean­na Dolit­tle, Brodowin
Silke Hoff­mann, Klein Jasedow
Simone Deiringer, Berlin
Sol­i­dar­ität für Asylbewerber/innen (Sofa), stu­den­tis­che Ini­tia­tive der
HNESt­ef­fen Ehlert, Eberswalde
Stephan Flade, Groß Schönebeck
Stephan Graup­n­er, Eberswalde
Tere­sa Körn­er, Eberswalde
Thomas Janosch­ka, Biesenthal
Tina Richter, Biesenthal
Tim­on Koths, Eberswalde
Uta Mad­er, Bernau
wan­del­Bar – Energie- und Kul­tur­wen­de­be­we­gung im Barnim
Wil­fried Schwarz, Klein Machnow
Willkom­mensini­tia­tive Biesenthal
Willkom­mensini­tia­tive Oderberg
Willkom­men­steam des Bürg­ervere­ins Groß Schönebeck
Women in Exile and Friends
Wuka­nia Pro­jek­te­hof, Biesenthal

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Antifaschismus

Keine Zukunft fu?r Nazis — “Tag der Deutschen Zukunft” verhindern! Bu?ndnis “Kein Ort fu?r Nazis in Frankfurt (Oder)” unterstu?tzt antifaschistische Proteste

Frank­furt (Oder) — Am 06.06.2015 wollen Neon­azis den „Tag der Deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) in Neu­rup­pin ver­anstal­ten. Dieses Event avancierte inner­halb der bun­desre­pub­likanis­chen Neon­aziszene in den ver­gan­genen Jahren zu einem Höhep­unkt, vor allem was Mobil­isierung und Größe des Auf­marsches ange­ht. Nach­dem der “Tag der Deutschen Zukun­ft” mit bis zu 750 Teilnehmer*innen
in Schleswig-Hol­stein, Nieder­sach­sen, Ham­burg und Sach­sen Halt machte, soll die siebente Auflage erst­mals in Bran­den­burg stat­tfind­en. Das Welt­bild der neon­azis­tis­chen Kam­er­ad­schaften ste­ht fest: Geflu?chtete wer­den als Bedro­hung gese­hen und fu?r eine her­bei hal­luzinierte “Über­frem­dung“ ver­ant­wortlich gemacht.
Engagierte Antifaschist_innen wollen dieser Neon­aziver­anstal­tung etwas ent­ge­genset­zen. Mit ver­schiede­nen Protesten soll sich der ras­sis­tis­chen Stim­mung­mache der Neon­azis in den Weg gestellt wer­den. Das Bu?ndnis “Kein Ort fu?r Nazis in Frank­furt (Oder)” ruft dazu auf, sich an den
u?berregionalen Protesten in Neu­rup­pin zu beteiligen.
Am 19.05.2015 wird in Form ein­er Infor­ma­tionsver­anstal­tung u?ber den “Tag der Deutschen Zukun­ft”, die Neu­rup­pin­er Neon­aziszene und den antifaschis­tis­chen Gegen­protest informiert. Die Ver­anstal­tung find­et um 18:30 Uhr in der Europa-Uni­ver­sität Viad­ri­na, Audi­max AM03 statt.
Aus Frank­furt wird ein Bus zu den antifaschis­tis­chen Protesten nach Neu­rup­pin fahren. Inter­essierte melden sich bitte unter
keinortfuernazisffo@riseup.net. Der Unkosten­beitrag beträgt 10 Euro (emp­fohlen).

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Königs Wusterhausen: 50 Neonazis bei Werbeveranstaltung für braunes Szeneevent in Neuruppin

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An ein­er Ver­samm­lung von Neon­azis in Königs Wuster­hausen (Land­kreis Dahme-Spree­wald) nah­men heute unge­fähr 50 Neon­azis teil. Die Ver­anstal­tung stand unter dem Mot­to „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) und diente offen­bar der szenein­ter­nen Wer­bung für einen Auf­marsch in Neu­rup­pin. Eine Gegen­ver­anstal­tung kam nicht zus­tande. Die Stadt soll mit weniger Neon­azis gerech­net haben und wollte der Ver­samm­lung keine unnötige Aufmerk­samkeit wid­men. Die Polizei war trotz­dem mit unge­fähr 50 Beamt_innen im Ein­satz. Ein über­mütiger, möglicher­weise betrunk­en­er Sym­pa­thisant der neon­azis­tis­chen Ver­anstal­tung wurde kurzzeit­ig in Gewahrsam genom­men. Weit­ere Zwis­chen­fälle wur­den nicht bekannt.
Kundge­bung an markan­tem Ort
Als Ver­samm­lung­sort hat­ten sich die Neon­azis offen­bar bewusst den Fontane­platz in Königs Wuster­hausen aus­gewählt. Fontane gehört neben Karl Friedrich Schinkel zu den bekan­ntesten Söh­nen Neu­rup­pins. Durch seine schrift­stel­lerisch ver­ar­beit­eten Wan­derun­gen durch Bran­den­burg set­zte er der Mark ein lit­er­arisches Denkmal und gilt als ein­er der bedeu­tend­sten Dichter des Lan­des. Auch deshalb nutzen die „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“, als Organ­isatoren des diesjähri­gen „Tages der deutschen Zukun­ft“, möglicher­weise sein Kon­ter­fei als Logo der aktuellen Kam­pagne für den geplanten aus­län­der­feindlichen Großauf­marsch am 6. Juni. Allerd­ings ist dem Organ­i­sa­tion­skomi­tee dabei ent­gan­gen das Fontane sel­ber migrantis­che Wurzeln hat­te und somit eigentlich ein Parade­beispiel für eine gelun­gene Inte­gra­tion ist. Der TDDZ 2015 also schon im Ansatz gescheit­ert? Möglicher­weise. Doch wie üblich lässt sich die Szene auch nicht durch solch grobe Fehler von ihrem ein­mal eingeschla­ge­nen Weg abbrin­gen. Aus dem gesamten Land Bran­den­burg sowie aus dem Nach­bar­bun­des­land Berlin waren die Aktivist_innen heute angereist, um in einem Wohnge­bi­et am Rande Königs Wuster­hausen, mögliche Veranstaltungsteilnehmer_innen zu wer­ben. Die Neon­azis blieben jedoch, bis auf wenige Pas­san­ten und vere­inzelte Trinker_innen, unter sich. Die Ver­samm­lung blieb also eine szenein­terne Mobil­isierungsver­anstal­tung für die anwe­senden Funk­tionäre und Sympathisant_innen aus den Parteien NPD, JN, DIE.RECHTE und III. Weg sowie „freien Kräften“ aus Neu­rup­pin, Königs Wuster­hausen und der Uckermark.
NPD Funk­tionäre rufen zur Teil­nahme am TDDZ auf
Als Red­ner trat­en zunächst Pierre Dorn­brach, Sebas­t­ian Schmidtke und Aileen Rokohl auf. Alle drei, bekan­nte Funk­tionäre der NPD bzw. ihrer Jugen­dor­gan­i­sa­tion JN, sprachen sich für eine Teil­nahme am TDDZ in Neu­rup­pin aus. Es ist davon auszuge­hen, dass sie auch im Namen ihrer jew­eili­gen Lan­desver­bände in Berlin und Bran­den­burg gesprochen haben.
Anschließend über­nahm Beat­rice Koch, Sym­pa­thisan­tin der „Freien Kräften Neuruppin/Osthavelland“, das Mikrophon und ging noch ein­mal näher auf den geplanten Großauf­marsch in Neu­rup­pin ein. „Der 6.6.“ sei „der Höhep­unkt ein­er Kam­pagne, welche ein Jahr lang von meinen Fre­unde und mir geführt wurde“, so Koch. Im Rah­men dieser Kam­pagne habe die Gruppe in „nahezu jedem Land­kreis Mah­nwachen, Info­tis­che oder Demos angemeldet oder aktiv unter­stützt“. Ihr gesamtes Umland zu erre­ichen gelang Koch und ihren Gesinnungsgenoss_innen jedoch, gemäß weit­er­er Aus­führun­gen, nicht.
Eigentlich bemerkenswert während der Rede­beiträge war jedoch die Ver­schär­fung des Tones gegen Asyl­suchende bzw. wenn über Men­schen, die in der Bun­desre­pub­lik Asyl suchen, gesprochen wird. Sebas­t­ian Schmidtke nan­nte sie heute dif­famierend „ille­gale Asy­lanten“ oder „herg­ereiste Sozialschmarotzer“ und unter­stellte ihnen „Asyl­be­trug“ und „Krim­i­nal­ität“. Beat­rice Koch hält sich hinge­gen eher an die klas­sis­chen völkischen Ide­olo­gien und moniert in der Flüchtlings­frage die Über­schüt­tung der „ländlichen Gegen­den“ mit „Men­schen, die nicht deutschen Blutes“ sind. Dabei schweift sie leicht ab und dif­famiert auch gle­ich einige Fußball­spiel­er der deutschen Fußball­na­tional­mannschaft „als eingekaufte, Möchte­gern­deutsche“. Let­z­tendlich kommt Koch zu dem Schluss, dass sowohl sie, als auch ihre Gruppe sich nicht damit abfind­en wollen. Deutsch­land bliebe ihr Land und Neu­rup­pin ihre Stadt. „Dafür kämpfen wir, wenn es sein muss, bis zum let­zten Blut­stropfen“, so Beat­rice Koch.
Mehrere Ver­anstal­tun­gen gegen den TDDZ bere­its in Planung
Trotz aus­bleiben­der Gegen­ver­anstal­tun­gen am heuti­gen Tage sollen die Gegner_innen des „Tages der deutschen Zukun­ft“ bere­its seit einiger Protes­tak­tio­nen für den 6. Juni pla­nen. Sowohl das Antifa-Bünd­nis „No TDDZ!“ als auch die zivilge­sellschaftliche Ini­tia­tive „Neu­rup­pin bleibt bunt“ rufen u.a. zu den Protesten auf. Am kom­menden Mon­tag wird es dies­bezüglich auch eine so genan­nte Mon­tags­demon­stra­tion in Neu­rup­pin geben. Start­punkt soll um 18 Uhr der Neu­rup­pin­er Fontane­platz sein.
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Antifaschismus

Nauen: Proteste gegen erneuten Aufmarsch von Neonazis und Rassist_innen

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Unge­fähr 70 Men­schen haben am gestri­gen frühen Abend gegen einen erneuten Auf­marsch von Neon­azis und Rassist_innen protestiert. Schw­er­punk­te der Proteste war erneut der Platz vor dem Rathaus. Dort fand eine angemeldete Kundge­bung statt an der sich u.a. auch der Bürg­er­meis­ter von Nauen, der Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung sowie Abge­ord­nete und Vertreter_innen von vie­len Parteien und Ini­tia­tiv­en beteiligten. Den in Hör- und Sichtweite vor­beiziehen­den Neon­azis wur­den Schilder mit Auf­schriften wie „Refuges are wel­come here“ oder „Flucht ist kein Ver­brechen“ ent­ge­genge­hal­ten und die Marschier­er aus­gep­fif­f­en. Zu nen­nenswerten Zwis­chen­fällen kam es nicht. Die Polizei war mit unge­fähr 200 Beamt_innen im Einsatz.
70 bei Rassist_innenaufmarsch
Die Neon­azis und Rassist_innen hat­ten sich gegen 19.00 Uhr am Nauen­er Bahn­hof ver­sam­melt. Ins­ge­samt nah­men ca. 70 Per­so­n­en an dieser Ver­anstal­tung teil. Unge­fähr 50 Per­so­n­en sind als Sympathisant_innen und Funk­tionäre von NPD, den „Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland“ und „Freien Kräfte Prig­nitz“ bekan­nt. Ein Großteil dieser Per­so­n­en war aus den Land­kreisen Ost­prig­nitz-Rup­pin, Prig­nitz und Ober­havel­sowie dem sach­sen-anhal­tinis­chen Land­kreis Sten­dal zugereist. Der Rest stammte aus dem Land­kreis Hav­el, ins­beson­dere aus Nauen und Ketzin/Havel. Vom Bahn­hof zog der Auf­marsch unter dem Mot­to: „Nauen schlägt zurück! Aus­län­derge­walt stop­pen!“ durch das gesamte Stadt­ge­bi­et. Ein NPD Funk­tionär aus Neu­rup­pin und ein autonomer Nation­al­ist aus Ketzin/Havel verkün­de­ten dabei via Mikro- oder Mega­fon, dass das Nauen kein Asyl­heim wolle. Bei ein­er Zwis­chenkundge­bung kamen weit­ere Neon­azis zu Wort. Sowohl Pierre Bod­din, als auch Mar­vin Koch, bei­de von den „Freien Kräften Neuruppin/Osthavelland“, sprachen sich gegen ver­meintlich „krim­inelle Aus­län­der“ und „Aus­län­derge­walt“ aus. Koch sprach dies­bezüglich auch davon, dass die Devise kün­ftig: „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ laut­en werde. Eine dur­chaus ernst zunehmende Dro­hung. Koch wurde erst vor weni­gen Tagen vom Amts­gericht Pase­walk (Meck­len­burg-Vor­pom­mern) wegen Land­friedens­bruch­es zu ein­er Frei­heitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Er soll im Herb­st 2013 unge­fähr 100 Neon­azis dazu anges­tiftet haben Polizeiket­ten zu durch­brechen und die Beamt_innen mit Flaschen und Steinen zu bewerfen.
Kneipen­schlägerei als Anlass
Hin­ter­grund des gestri­gen Auf­marsches soll übri­gens eine Schlägerei am 3. Mai 2015, gegen 00.30 Uhr, in einem berüchtigten Trinker_innentreff in der Nauen­er Garten­straße gewe­sen sein. Nach Infor­ma­tio­nen ein­er neon­azis­tis­chen Mobil­isierungs­seite für eine Großver­anstal­tung in Neu­rup­pin soll es in der Lokalität zunächst zu ein­er ver­balen Auseinan­der­set­zung gekom­men sein. Zwei Män­ner sollen dann eine Frau, die sich übri­gens gestern auch unter den Marschier­ern befand, nach draußen gez­er­rt und anschließend ver­prügelt haben. Bei den Tätern soll es sich, laut Anschuldigun­gen der Neon­azis, um „polizeibekan­nte Aus­län­der“ gehan­delt haben. Die Polizei bestätigte zwar in ein­er Pressemit­teilung vom 4. Mai 2015 die gewalt­tätige Auseinan­der­set­zung vor der Lokalität, stellte jedoch als mut­maßliche Schläger lediglich zwei angetrunk­ene „Havel­län­der“, 20 und 23, fest. Warum die Neon­azis in ihrer Schilderung von „Aus­län­dern“ sprechen ist bish­er unklar. Möglicher­weise ist Ras­sis­mus hier­für der Hin­ter­grund. Der Fall scheint jeden­falls ein willkommen­er Anlass zu sein, um den Protest gegen den geplanten Bau ein­er Gemein­schaft­sun­terkun­ft für Asyl­suchende noch ein­mal zu forcieren. Auch die Rolle der Frau, als mut­maßliche Betrof­fene der Gewalt­tat ist bish­er noch nicht abschließend gek­lärt. Sie soll mit Nauens Neon­aziszene sym­pa­thisieren und beteiligte sich bere­its vor dem Über­griff an mehreren Ver­samm­lun­gen mit ras­sis­tis­chen und geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Inhal­ten im Ort. Während eines Auf­marsches im April trug die Frau beispiel­sweise auch ein Klei­dungsstück mit der Auf­schrift: „Asyl­be­trüger sind nicht willkom­men“. Auf ihrem öffentlich ein­se­hbaren Social­me­dia-Pro­fil befind­en sich zudem zahlre­iche Beken­nt­nisse zu neon­azis­tis­chen Parteien und Vere­ini­gun­gen sowie ver­her­rlichende Bild­nisse oder Sym­bole des Nationalsozialismus.
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[NOTDDZ] f_antifa brandenburg unterstützt das NOTDDZ2015 Bündnis

fabb – f_antifa bran­den­burg unter­stützt das NOTDDZ2015 Bünd­nis: Keine Zukun­ft für Nazis! TDDZ in Neu­rup­pin verhindern!
1Wie die Jahre zuvor pla­nen Neon­azis auch dieses Jahr ihren „Tag der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ). Am 6. Juni 2015 soll der TDDZ in Neu­rup­pin aus­ge­tra­gen wer­den. Sie wollen dort auf­marschieren und ihre ras­sis­tis­che, recht­sradikale und antifem­i­nis­tis­chen Ressen­ti­ments vor­tra­gen und hof­fen auf Anschluss an die ras­sis­tis­che Stim­mung in Teilen der Gesellschaft. Der TDDZ gilt als ein Großevent bei dem in der Ver­gan­gen­heit bis zu 700 Neon­azis mobil­isiert wer­den kon­nten. Auch in Neu­rup­pin ist mit unge­fähr 500 Neon­azis zu rech­nen, wom­it dies der größte neon­azis­tis­che Auf­marsch in Bran­den­burg seit den Aufmärschen von Halbe wer­den könnte.
Wir als frisch gegrün­dete f_antifa bran­den­burg stellen uns entsch­ieden dage­gen. Wir wollen nicht zulassen, dass die Neon­azis ihre Het­ze ungestört ver­bre­it­en kön­nen. Wir wollen nicht zulassen, dass sie in Neu­rup­pin oder ander­swo eine Drohkulisse gegenüber POC, Migrant_innen, Geflüchteten oder Men­schen, die ihren het­ero­sex­is­tis­chen Nor­mvorstel­lun­gen nicht entsprechen, auf­bauen. Wir wer­den uns ihnen ent­ge­gen­stellen und an Block­adeer­folge, ger­ade auch in Neu­rup­pin und Bran­den­burg, anknüpfen und ihnen zeigen: Nazis haben keine Zukunft!
Alles Infos zu den Protesten gegen den TDDZ: neuruppin.no-tddz.org
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Antifaschismus

Wir sind alle kriminell…

Neu­rup­pin — Am Sam­stag, dem 09. Mai 2015 fan­den sich ca. 20 Jugendliche zusam­men, um den Tag für kün­st­lerische Aktio­nen zu nutzen. Hier­bei lag der Fokus auf dem am 06.06.2015 geplanten Neon­azi­auf­marsch zum soge­nan­nten “Tag der deutschen Zukun­ft”, welch­er in Neu­rup­pin stat­tfind­en soll. Die Idee war, durch ver­schiedene, kün­st­lerische Ele­mente auf den Tag und die damit ver­bun­de­nen Gegen­proteste aufmerk­sam zu machen und dadurch ein Zeichen gegen Neon­azis und Ras­sis­mus zu setzen.
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So wurde z.B. das Soziale Zen­trum in der Bahn­hof­sstraße mit einem Trans­par­ent ver­schön­ert und eine Fotomon­tage erstellt. Zum Abschluss des Tages sollte am Bahn­hof ein selb­st gedreht­es Video erstellt wer­den, welch­es sich mit den geplanten Gegen­protesten am 06.06.2015 sol­i­darisiert. Auch hier für war Kreativ­ität voraus­ge­set­zt. So kamen die Jugendlichen mit ver­schiede­nen, bun­ten Verklei­dun­gen, mit kreativ­en Masken und geschmink­ten Gesichtern und stell­ten ein buntes Bild dar.
Nach einem pro­duk­tiv­en und spaßi­gen Tag woll­ten diese dann ins JWP-Mit­ten­drin gehen, wo noch eine Infover­anstal­tung geplant war. Mit lustiger Verklei­dung ging es also in Rich­tung des Haus­es. Die weni­gen vor­beifahrende Autos und Radfahrer*innen waren sichtlich belustigt von dem Umzug und macht­en nicht den Ein­druck als würde sie sich von der Gruppe gestört fühlen.
Kaum 20 Meter später wurde die Gruppe dann von einem aufge­heizten „Typen“, der anscheint vom polizeilichen Staatss­chutz war, gestoppt. Er zeigte uns eine „Marke“, welche durch das sofor­tige Weg­steck­en nicht erkennbar war. Ohne Vor­war­nung begann er, die Gruppe von der Straße zu schub­sen. Mehrere Ver­suche, die Sit­u­a­tion zu beruhi­gen, z.B. durch die Anmel­dung ein­er Eil­ver­samm­lung, die er ver­wehrte, wurde durch das aggres­sive und gewaltvolle Auftreten des Beamten unmöglich gemacht. Er wen­dete mehrfach einen Hebel­griff an, aus von uns nicht ersichtlichen Grün­den und provozierte damit eine aufge­heizte Stim­mung. Hier­bei kam es zu kleineren Ver­let­zun­gen unser­er Leute.Dann wur­den unsere Per­son­alien fest­gestellt und mehrere Anzeigen gefertigt.
Wir verurteilen dieses aggres­sive Auftreten, das Ver­wehren unser­er Rechte und lassen uns von dieser Pro­voka­tion nicht einschüchtern!
Wir set­zen aus ein­er Notwenigkeit her­aus Zeichen gegen Ras­sis­mus, Sozial­dar­win­is­mus und eine men­schen­ver­ach­t­ende Asylpoli­tik! Solange monatliche hun­derte Flüch­t­ende an den Außen­gren­zen der EU ermordet wer­den und diejeni­gen, welche die gefährliche Flucht über­leben in Asyl­heime gesteckt und später abgeschoben wer­den; solange Neon­azis ihre men­schen­ver­ach­t­ende Scheiße ver­bre­it­en und gegen Flüchtlinge het­zen und solange wir keine Welt haben, die für alle einen Platz bere­i­thält, wer­den wir Zeichen dage­gen set­zen und uns Raum für unsere Utopi­en schaffen!
Wir set­zen uns weit­er für ein sol­i­darisches Miteinan­der, Chan­cen­gle­ich­heit und freie Ent­fal­tungsmöglichkeit für alle Men­schen ein! Wir stellen uns gegen eine soge­nan­nte “Zukun­ft” voller Aus­gren­zung und Unterdrückung!
Gegen eine men­schen­ver­ach­t­ende Asylpoli­tik und für eine Welt in der viele Wel­ten Platz haben! Gegen die ras­sis­tis­che Het­ze und Morde der Neonazis!
Für eine Zukun­ft voller Vielfalt!
 
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P.S.: Mit der Berichter­stat­tung zu diesem Vor­fall waren wir sehr unzufrieden (siehe: http://www.maz-online.de/). Wieder ein­mal wurde eine Polizeimel­dung unkri­tisch über­nom­men, obwohl schon in der Ver­gan­gen­heit eine ten­den­z­iöse und verz­er­rte Darstel­lung der Polizeimit­teilun­gen offen­sichtlich war (etwa der Vor­fall an Sil­vester).
 
P.P.S.: Liebe Redak­tion der MAZ, wenn Ihr Eure Artikel bebildern wollt, aber kein passendes Bild habt, dann fragt doch ein­fach bei uns an, ob wir aushelfen kön­nen. Reis­serische Bilder von der Walpur­gis­nacht in Berlin mit Rauch und Pyrotech­nik sehen zwar schön aus, sug­gerieren aber, dass sie irgen­det­was mit Neu­rup­pin zu tun hät­ten – was nicht der Fall ist. Diese Art von Jour­nal­is­mus sind wir von Euch eigentlich nicht gewohnt. Das vielle­icht als sol­i­darisch-gemeinte Kri­tik. Liebe Grüße Eure MittenDrin-Crew

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Eine Handvoll Montagsdemos

Neu­rup­pin — Was im Jan­u­ar bei Schneere­gen und Sturm begonnen wurde, find­et im Früh­lingsmonat Mai seinen Abschluss. Die fün­fte Mon­tags­demon­stra­tion „Für Vielfalt gegen Ein­falt“ begin­nt am 18.05.2015 um 18 Uhr. Sie soll vor­läu­fig die let­zte in der Ver­anstal­tungsrei­he sein.
Auch dies­mal haben sich die Ver­anstal­ter etwas Neues ein­fall­en lassen: während es bish­er Kundge­bun­gen und Büh­nen­pro­gramm auf dem Neu­rup­pin­er Schulplatz gab, „kommt jet­zt Bewe­gung in die Sache“. Das jeden­falls ver­sprechen die Ver­anstal­ter, das Jugend­wohn­pro­jekt Mit­ten­drin e.V. in Zusam­me­nar­beit mit dem Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt. „Dies­mal starten wir auf dem Schulplatz, bleiben aber nicht dort, son­dern laufen quer durch die Stadt zu den Wohnkom­plex­en“, erläutert Mar­tin Osin­s­ki, Sprech­er bei Neu­rup­pin bleibt bunt.
Bei ein­er Zwis­chenkundge­bung am Fontane­denkmal soll der berühmte Sohn der Stadt Theodor Fontane gewürdigt wer­den. „Fontane war viel mehr als ein Heimat­dichter. Es ist ein Und­ing, dass Neon­azis sich auf Fontane berufen.“ erläutern die Ver­anstal­ter. „Er taugt nicht als Kro­nzeuge für ras­sis­tis­che Intol­er­anz.“ Damit wird auf die recht­sex­trem­istis­che Kam­pagne „gegen Über­frem­dung“ ange­spielt, die der Fontanes­tadt am 6. Juni einen Auf­marsch von hun­derten bun­desweit anreisenden Neon­azis bescheren soll.
Vom Fontane­platz zieht die Mon­tags­de­mo weit­er über Junck­er­straße, Hein­rich-Rau- und Artur-Beck­er- bis zur Otto-Grote­wohl-Straße. „Wir wollen den vie­len Neu­rup­pin­ern im Wohnge­bi­et unsere Ein­ladung zum 6. Juni brin­gen“, heißt es dazu. Außer­dem will man zum Asyl­recht und über die europäis­che Flüchtlingspoli­tik informieren.
Am 6. Juni wird dort im Wohnkom­plex III eine der Protest­demon­stra­tio­nen gegen den Auf­marsch der Recht­sex­trem­is­ten starten. Ein bre­ites Bünd­nis von zivilge­sellschaftlichen und antifaschis­tis­chen Ini­tia­tiv­en bere­it­et seit Monat­en die Proteste vor. Beteiligt ist auch das lan­desweite Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit. Der Aufruf „Schön­er leben ohne Nazis — Vielfalt ist unsere Zukun­ft“ wurde bish­er von 180 Einzelper­so­n­en und 70 Organ­i­sa­tio­nen unterze­ich­net. Die Liste ist abruf­bar unter
http://www.neuruppin-bleibt-bunt.de/unterstutzerinnen/
www.neuruppin-bleibt-bunt.de
Mar­tin Osinski
Zu den Gärten 18
16816 Neuruppin
0174 7252197

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Mittelmark: Schlappe für NPD in Lehnin und Brück

Titel
Gegen zwei Kundge­bun­gen der NPD im Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark hat sich gestern Vor­mit­tag und am frühen Nach­mit­tag bre­it­er Bürg­er­protest formiert. In der Gemeinde Kloster Lehnin hat­ten sich unge­fähr 50 Men­schen ver­sam­melt, in der Stadt Brück sog­ar 150. Mit Schildern, Trans­par­enten, Pfif­f­en und laut­starken Unmuts­bekun­dun­gen protestierten sie gegen die neon­azis­tis­chen Ver­samm­lun­gen, die jew­eils 25 Per­so­n­en anzogen.
Bürger_innenproteste gegen Rassismus
Sowohl in Kloster Lehnin als auch in Brück hat­ten zuvor die Gemein­de­v­er­wal­tun­gen, mit dem Bürg­er­meis­ter an der Spitze, zu den Protesten gegen die offen­sichtlich ras­sis­tisch motivierten Ver­anstal­tun­gen der NPD aufgerufen. Entsprechende Beken­nt­nisse waren an diesem Tag auch im Orts­bild erkennbar. Kloster Lehnin hat­te u.a. einen Aufruf anbrin­gen lassen, in dem die Ver­wal­tung als Repräsen­tant des Ortes bekan­nte, dass die Gemeinde „Fam­i­lien- und Aus­län­der­fre­undlich“ sei. In Brück war an einem Ver­wal­tungs­ge­bäude ein großes Trans­par­ent mit der Auf­schrift „sol­i­darisch statt ras­sis­tisch“ ange­bracht. Zu dem hin­gen an den Straßen­leucht­en dutzende Plakate der Kam­pagne „Schön­er leben ohne Nazis“. Weit­er­hin wur­den die Brücker_innen durch A4-große Aufrufe der Gemeinde dazu aufge­fordert, durch direk­te Proteste gegen die NPD-Ver­samm­lung ein Zeichen für „Tol­er­anz und Men­schlichkeit“ zu set­zen. Mit Erfolg. Sowohl in Brück, als auch in Lehnin fan­den sich dann tat­säch­lich dutzende Men­schen ein, um in Hör- und Sichtweite gegen die Neon­azis zu protestieren. In Brück waren die NPDler von den Protesten sog­ar so über­wältigt, dass sie ihren Kundge­bung­sort unge­fähr 100m weit­er weg von den Gegendemonstrant_innen leg­en ließen. Mehr Bürger_innen erre­ichen kon­nten sie dadurch jedoch auch nicht. Die Beiträge der Red­ner ver­pufften ohne nen­nenswerte Wirkung auf die Anwohner_innen.
Eben­falls als sinn­los ent­pup­pte sich offen­bar der Ver­such der NPD noch in ein­er anderen Ortschaft spon­tan eine weit­ere Kundge­bung anzumelden. Nach­dem die Protestier_innen ihnen gefol­gt waren und eben­falls eine Ver­samm­lung anmelde­ten, soll die Partei aufgegeben haben.
NPD auf Profilierungskurs
Ursprünglich hat­te die NPD zwei Kundge­bun­gen, zum einen in Kloster Lehnin ab 10.00 Uhr am Mark­t­platz Ecke Bahn­hof­sstraße und zum anderen in Brück ab 11.45 Uhr am Bahn­hof, unter dem Mot­to: „Nein zum Heim!“ angemeldet. Die Ver­anstal­tun­gen wur­den im Social­me­dia u.a. bei der „NPD Pots­dam-Mit­tel­mark“, der „NPD Prig­nitz-Rup­pin“ und den „Freien Kräften Prig­nitz“ bewor­ben. Beim Prig­nitzer Parteiver­band hieß es aber schon vor­ab ein­schränk­end: „Wenn ihr euch zufäl­lig in der Nähe befind­et, dann schaut doch mal vor­bei und unter­stützt die Damen und Her­ren auf der Straße“. Offen­bar war jedoch nie­mand aus dem Nord­west­en Bran­den­burgs in der Nähe. Die Teilnehmer_innen der NPD Ver­samm­lung stammten haupt­säch­lich aus den Land­kreisen Pots­dam-Mit­tel­mark, Havel­land, Ober­hav­el, Tel­tow-Fläming und Oder-Spree. Die meis­ten dieser Per­so­n­en sind als langjährige Funk­tionäre der Partei bzw. ihrer Jugen­dor­gan­i­sa­tion bekan­nt. Rede­beiträge hiel­ten so u.a. der Lan­desvor­sitzende der Jun­gen Nation­aldemokrat­en, Pierre Dorn­brach, und der Vor­sitzende des Kreisver­ban­des Hav­el-Nuthe, Michel Müller. Let­zter­er ver­suchte seine Ablehnung gegenüber Flüchtlin­gen und Asyl­suchen­den durch ver­meintliche Erken­nt­nisse aus Artikeln in mei­n­ungs­bilden­den Tageszeitun­gen, Zitat­en von umstrit­te­nen Politiker_innen und Antworten auf Anfra­gen im havel­ländis­chen Kreistag zu begrün­den. Das diese aus dem Zusam­men­hang geris­sen und so aneinan­derg­erei­ht ein ganz anderes Bild ergeben, als in der Real­ität erleb­bar, scheint dabei offen­bar beab­sichtigt. Auch das mit ver­meintlichen „Fak­ten“ aus einem anderen Land­kreis argu­men­tiert wurde ist beze­ich­nend. Denn die NPD ist mit ihrem Abge­ord­neten André Schär eigentlich auch im Kreistag Pots­dam-Mit­tel­mark vertreten. Der hiesige Kreis­rat scheint dort aber, anders als Müller im Havel­land, nur wenig im Sinne der Partei zu bewe­gen. Ein Rede­beitrag von André Schär war gestern eben­falls nicht vorge­se­hen. Ihm blieb nur die Rolle des Versammlungsleiters.
Über­haupt scheint die Posi­tion der NPD im Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark des­o­lat. Die neue neon­azis­tis­che Klein­partei „Der dritte Weg“ hat den „Nation­aldemokrat­en“ im szenein­ter­nen Machtkampf hier offen­bar weit­ge­hend das Wass­er abge­graben. Der ehe­ma­lige Bad Belziger Abge­ord­nete Pas­cal Stolle, der erst im ver­gan­genen Jahr für die NPD in die Stadtverord­neten­ver­samm­lung der Kreis­stadt einge­zo­gen war, hat­te beispiel­sweise bere­its im Jan­u­ar die szenein­ter­nen Fron­ten gewech­selt. Er tritt momen­tan bei diversen Ver­anstal­tun­gen als „Mis­sion­ar“ des „drit­ten Weges“ auf. Und auch die „freien Kräfte“ der Region scheinen momen­tan mehr mit der neuen mil­i­tan­ten Bewe­gungspartei zu sym­pa­thisieren und blieben den gestri­gen Kundge­bun­gen, trotz voll­mundi­ger Ankündi­gung der „NPD Pots­dam-Mit­tel­mark“, dass die „viele“ Per­so­n­en aus diesem Spek­trum „vor Ort“ sein wer­den, fern.
Insofern sind die Parteiver­anstal­tun­gen in Lehnin und Brück als verzweifel­ter Ver­such der „Nation­aldemokrat­en“ inter­pretier­bar, in dieser Region wieder Fuß fassen zu wollen.
Fotos: hier

Inforiot