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Frühling in der Kleinstadt

Aufk­le­ber­welle, Platzver­weise und Ver­fol­gung. So oder so ähn­lich kön­nte man zur Zeit die Sit­u­a­tion in Bad Freien­walde beschreiben.

Seit einiger Zeit wer­den Neon­azis in Bad Freien­walde immer aktiv­er. Begin­nen tat dies am 1. März 2008 als die Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im (KMOB) im Wriezen­er Amt­saal ein Tre­f­fen ver­anstal­tete, was sich lei­der erst im Nach­hinein herausstellte.

Einige Zeit war eher weniger zu hören doch als das Bünd­nis gegen Anti­semitismus am 18.04.2008 eine Gedenkkundge­bung für die jüdis­chen Opfer des Anti­semitismus ver­anstal­tete, kamen auch uner­wün­schte Gäste zur Ver­anstal­tung. Als eine Gruppe von etwa 15 Neon­azis erschien, unter
Ihnen Christoph Bernau, Kleier, Mario Wolf, Mike Schmidt, Robert Geb­hardt und Tony Wieland. Den meis­ten wurde zwar ein Platzver­weis erteilt aber vier Frauen, drei im Alter von 20 bis 25 Jahren und eine Mitte 40 Jahren, die sich von der Gruppe abgeson­dert hat­ten und sich generell eher unauf­fäl­lig ver­hiel­ten nah­men an der Ver­anstal­tung Teil. 

Nazi­gruppe mit Gesteck

Auch sie legten einen Kranz nieder und ver­schwan­den dann sofort, obwohl eine Schweigeminute angekündigt war. Doch einen Moment später wurde auch klar warum. Auf den Schleifen des Gestecks stand geschrieben: “Wir
gedenken den jüdis­chen Opfern des 2. Weltkrieges — Freie Kräfte Brandenburg”.

Schleife vom Gesteck

Lena Serath, Press­esprecherin der Antifa Bad Freien­walde, äußerte sich
dazu fol­gen­der­maßen: “Es ist auf ein­er Gedenkver­anstal­tung für die
jüdis­chen Opfer des Anti­semitismus nicht hin­nehm­bar, dass Nazis den
Ver­anstal­tung­sort zum schein­bar harm­losen Flanieren nutzen wollen und
die Teil­nehmenden durch ihre Anwe­sen­heit belästigen.Dieser Vor­fall ist
ein­mal mehr ein deut­lich­es Anze­ichen erstark­ender lokaler
Neon­azistruk­turen, die sich zum einen immer bess­er ver­net­zen, zum
anderen aber auch immer mehr in den Jugend­kul­turen Fuß fassen. So
pfle­gen Bad Freien­walder Neon­azis enge Kon­tak­te zu anderen
Kam­er­ad­schaftsszenen. Wir wer­den alles ver­suchen um diesem Treiben,
zumin­d­est in Bad Freien­walde, ein Ende zu setzen!!”

Stick­er 1

Dieses Unter­fan­gen wird aber wahrschein­lich nicht ein­fach. Recherchen
ergaben, dass die Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im inzwischen
ein­heitliche T‑Shirts und Pullover besitzt, sie lassen Aufk­le­ber drucken
und verteilen diese auch fleißig. In der Nacht vom 19.04.2008 zum
20.04.2008 wur­den in etwa 20 Aufk­le­ber der Kam­er­ad­schaft mit der
Auf­schrift “Gegen Chaoten” verteilt. Die meis­ten wur­den zwar noch in
der­sel­ben Nacht ent­fer­nt, aber in der fol­gen­den Nacht wur­den unge­fähr 50
weit­ere Aufk­le­ber verteilt, dies­mal mit einem Motiv, welch­es sich
bere­its auf Aufk­le­bern des Märkischen Heimatschutzes befand, mit der
Auf­schrift “Hinein in die Bewe­gung”. Als ein Jugendlich­er in der Nacht
vom 21.04.2008 zum 22.04.2008 einige der Aufk­le­ber ent­fer­nte, wurde er
von zwei Neon­azis ver­fol­gt, sie riefen ihm Sprüche hin­ter­her wie “Zeck­en
ste­hen doch unter Naturschutz, brauchst keine Angst zu haben!” Nach
mehreren Stun­den der Ver­fol­gung, schaffte er es sie abzuhän­gen und nach
Hause zu gelangen.

Stick­er 2

Pullover der KS Märkisch-Oder-Barnim

Auch bei ein­er Feierkundge­bung des Bünd­niss­es gegen Anti­semitismus am
22.04.2008 am Mark­t­platz in Bad Freien­walde zur Befreiung der Stadt vom
Nazi-Regime ver­sucht­en mehrere Nazis die Ver­anstal­tung zu beobacht­en und
zu stören. Größ­ten­teils standen sie am Rand und Beobachteten das
geschehen, einige fuhren mehrmals am Mark­t­platz vor­bei, unter anderem
auch mehrere mit einem Barn­imer Auto­kennze­ichen. Unter ihnen waren
Christoph Bernau, Flo­ri­an Graf, Kevin Kleier doch es kam zu keinen
ern­sthaften Zwis­chen­fällen. Dies war für uns ein weit­er­er Schritt um den
Nazis aus Bad Freien­walde und Umge­bung zu zeigen, dass wir Widerstand
leis­ten wer­den, jet­zt und auch in Zukunft!

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Ausgrenzung per Gesetz

Eber­swalde. Jugendliche aus dem Land­kreis Barn­im beschäftigten sich seit über einem Jahr mit der Sit­u­a­tion von Flüchtlin­gen und mit struk­turellem Ras­sis­mus. Angeregt wur­den sie dazu durch den open-space-Prozess “Light me Amadeu”, eine aktivierende Form der Auseinan­der­set­zung mit wichti­gen The­men. Die jun­gen Leute organ­isierten mehrere Aktio­nen, so auch eine Demon­stra­tion am Todestag von Amadeu Anto­nio am 6. Dezem­ber let­zten Jahres zur Über­win­dung von Rassismus. 

Am ver­gan­genen Dien­stag (15.04.2008) über­gaben einige Jugendliche der Barn­imer Kam­pagne “Light me Amadeu” Lan­drat Bodo Ihrke zwei Res­o­lu­tio­nen mit je 300 Unter­schriften. Darin wird die Ver­ringerung von Aus­gren­zung und Krim­i­nal­isierung von Flüchtlin­gen gefordert. Die jun­gen Leute bat­en den Lan­drat darum, sich erneut mit der Res­i­den­zpflicht und dem Gutschein­sys­tem auseinan­der zu set­zen, um das Leben der Flüchtlinge im Barn­im erträglich­er zu gestalten. 

Der Lan­drat nahm die Unter­schriften in Emp­fang und will sie nun an die Bun­de­sebene weit­er­leit­en. Im Gespräch mit den Jugendlichen erk­lärte er zu den fraglichen Geset­zen: “Wir haben hier ver­al­tete Regeln die diskri­m­inierend wirken.” Auf Kreisebene sei es ihm aber nicht möglich Lockerun­gen umzuset­zen, da er sich an die Bun­des­ge­set­ze hal­ten müsse. Er ste­he dem Vorge­hen ander­er Land­kreise und Städte, das Gutschein­sys­tem durch viele Aus­nah­meregelun­gen prak­tisch “abzuschaf­fen”, skep­tisch gegenüber. Als Lan­drat müsse er Vor­bild sein und könne seine Mitar­beit­er nicht auf­fordern beste­hende Regelun­gen zu umge­hen. Er gehe davon aus, dass es auf Bun­de­sebene noch lange dauern wird, ehe diese Geset­ze abgeschafft werden. 

Die poli­tis­chen Aktiv­ität der Jugendlichen lobte er aus­drück­lich. Es müssten viel mehr Ini­tia­tiv­en aus der Bevölkerung kom­men, die ver­suchen demokratisch
Ein­fluss auf den Staat nehmen. 

Die jun­gen Leute bedank­ten sich artig für das Gespräch, waren jedoch sehr frus­tri­ert. Sie hat­ten mehr Engage­ment des Lan­drates zur Über­win­dung von Aus­gren­zung, Krim­i­nal­isierung und Ras­sis­mus vor Ort erwartet. Eine der beteiligten Jugendlichen fasste die Stim­mung so zusam­men: „Es geht hier doch nicht um Geld, son­dern um mehr Men­schlichkeit, um einen Beitrag gegen die insti­tu­tionelle Aus­gren­zung von Men­schen. Warum behauptet er, nicht men­schen­fre­undlich­er sein zu dürfen?“ 

Aufgeben wollen die Jugendlichen trotz­dem nicht. Als näch­stes wer­den sie Unter­schriften gegen die Res­i­den­zpflicht im Peti­tion­sauss­chuss des Bun­destages übergeben. Für das weit­ere Engage­ment wollen sie noch mehr Ver­bün­dete find­en. Schließlich hat­ten sie Flüchtlin­gen und Poli­tik­ern ver­sprochen, dass sie am 6. Dezem­ber wieder demon­stri­eren wer­den, wenn bis dahin das Gutschein­sys­tem und die Res­i­den­zpflicht nicht abgeschafft wor­den sind. 

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NPD-Mahnwache und Antifa-Demo am 26. April

Am morgi­gen Sam­stag plant die “Nation­aldemokratis­che Partei Deutsch­land” (NPD) um 9
Uhr eine Mah­nwache auf dem lübben­er Mark­t­platz. Wir als Autonome Antifa[schistische
Aktion] Lübben (aal) pla­nen deshalb eine Demon­stra­tion in Lübben. Eine Versammlung
wurde bere­its angemeldet. 

Lübben war in den let­zten Jahren immer­wieder ein Zentrum
rechter Aktiv­itäten. Erst vor 2 Wochen marschierten die Nazis für ihren
Bunker88. Es fand gle­ichzeit­ig eine Antifa-Demo statt und es gab bürgerliche
Gegenaktivitäten. 

Erst let­zten Sam­stag gab es in Lübben einen
mas­siv­en Über­griff. So wurde nach Infor­ma­tio­nen nachts ein Jugendlicher
von mehr als ein dutzend Nazis auf dem Mark­t­platz verprügelt. 

Cor­nelia Schneider,
Press­esprecherin der Autonomen Antifa Lübben [aal] meint dazu: “Das wollen wir
Antifaschist_Innen nicht hin­nehmen und
rufen alle antifaschis­tisch eingestell­ten Leute dazu auf nach Lübben zu
kom­men um gegen die NPD und gegen die Nazis zu protestieren. Wir wollen auf die NPD und
die recht­en Über­griffe in Lübben aufmerk­sam machen. Deshalb haben wir
beschlossen eine kurzfristige organ­isierte Demon­stra­tion durchführen.
Ein Aufzug wurde bere­its angemeldet.” so Cor­nelia Schneider.

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Polizei klärt jahrelange Straftatenserie auf

Seit 1995 wur­den in unregelmäßi­gen Abstän­den durch einen unbekan­nten Täter hand­schriftlich ver­fasste Briefe an Fir­men, Parteien, Behör­den und Insti­tu­tio­nen oder an Per­so­n­en des öffentlichen Lebens ver­sand, mit strafrechtlich rel­e­van­tem Inhalt. In der über­wiegen­den Zahl waren Adres­sat­en in der Stadt Bran­den­burg an der Hav­el betroffen. 

Der Täter the­ma­tisierte in den Briefen sowohl inter­na­tionale wie auch nationale, aktuell poli­tis­che und gesellschaftliche Ereignisse. Aber auch auf regionale Geschehnisse in der Stadt Bran­den­burg an der Hav­el nahm der Täter Bezug. In der Mehrzahl waren den Briefen Auss­chnitte aus Tageszeitun­gen mit poli­tis­chen Beiträ­gen oder mit Abbil­dun­gen von Per­so­n­en des Öffentlichen Lebens und in eini­gen Fällen sog­ar Glass­cher­ben beigelegt. Die Briefe schlossen in diversen Fällen mit recht­sex­trem­istis­chen Parolen oder dem Ver­wen­den von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen. Der Täter bedi­ente sich fik­tiv­en Absender um einen Rückschluss auf seine Per­son zu verschleiern. 

Seit Sep­tem­ber 2002 wird die 72 Briefe umfassende Straftatenserie im Schutzbere­ich Bran­den­burg und dort im Kom­mis­sari­at Poli­tisch-Motivierte Krim­i­nal­ität bear­beit­et. Dazu führten die Krim­i­nal­beamten gemein­sam mit der Staat­san­waltschaft Pots­dam sehr inten­sive und umfassende Ermit­tlun­gen. Hinzu kam eine akribis­che Sicherung und Auswer­tung von Spuren. Durch eine sehr aufwendi­ge und einzelfall­be­zo­gene Inhalt­s­analyse eines jeden Briefes, erstell­ten die Krim­i­nal­is­ten ein Täter­pro­fil, welch­es den Verdächti­genkreis sowohl per­so­n­en­be­zo­gen als auch örtlich immer mehr ein­gren­zte. Unter­stützt wurde das Pro­fil­ing durch eine Hand­schrifte­nun­ter­suchung von Spezial­is­ten beim Landeskriminalamt. 

Die daraus gewonnenen Erken­nt­nisse zu drin­gen­den Ver­dachtsmo­menten mussten immer wieder durch krim­i­nalpolizeiliche Ermit­tlun­gen und straf­prozes­suale Maß­nah­men objek­tiviert wer­den, mit dem Ziel ein­er beweis­sicheren Aufk­lärung der Straftatenserie. 

Im Ergeb­nis dieser sehr umfan­gre­ichen Unter­suchun­gen ermit­tel­ten die Krim­i­nal­beamten einen 59-jähri­gen Frührent­ner aus Brandenburg/Havel als Tatverdächti­gen. In sein­er ver­ant­wortlichen Vernehmung bei der Polizei war er zu den vorge­hal­te­nen Tatvor­wür­fen bezüglich des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen, Volksver­het­zung, Belei­di­gung, Ver­leum­dung, üble Nachrede und der Störung des öffentlichen Friedens durch Andro­hung von Straftat­en umfassend geständig. Zum Motiv sein­er Hand­lun­gen gab er an, auf poli­tis­che und gesellschaftliche Unzulänglichkeit­en aufmerk­sam machen zu wollen. Die teil­weise Ver­wen­dung von ver­fas­sungs­feindlichen Sym­bol­en oder Parolen am Ende der Texte sei spon­tan gewe­sen und ist nicht Aus­druck ein­er recht­sex­trem­istis­chen Gesinnung. 

Die weit­eren Ermit­tlun­gen und krim­inal­tech­nis­chen Unter­suchun­gen führen das Kom­mis­sari­at Poli­tisch-Motivierte-Krim­i­nal­ität des Schutzbere­ich­es Bran­den­burg und die Staat­san­waltschaft Potsdam. 

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Hakenkreuz aus Bierflaschen gelegt

Sechs am Platz der Jugend sitzende junge Män­ner fie­len Polizis­ten in den frühen Mor­gen­stun­den des Fre­itages auf, da diese eine erhe­bliche Menge herum­liegen­den Unrat verur­sacht hat­ten. Bei der Kon­trolle der 17- bis 24-Jähri­gen fan­den die Beamten zahlre­iche Bier­flaschen, welche in Form eines Hak­enkreuzes auf dem Boden aus­gelegt waren. Zur Entste­hung des Zeichens äußerten sich die Per­so­n­en nicht. Strafanzeige wurde aufgenom­men und der Müll beseitigt. 

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Die Andere gegen Alkoholverbot in Potsdam

Der bre­it­en Koali­tion in Pots­dam gegen ein Alko­holver­bot auf Straßen und Plätzen gehört auch die Frak­tion Die Andere an. Dies machte ihr Chef Jan Wendt auf Anfrage klar: „Ein Ver­bot dient weniger der Ver­mei­dung von Straftat­en oder der Erhöhung der Sicher­heit, son­dern zielt eher auf die Ver­drän­gung unlieb­samer sozialer Grup­pen aus dem öffentlichen Raum ab.“ Somit habe ein Ver­bot diskri­m­inieren­den Charak­ter. „Wir möcht­en keinen von Prob­lem­grup­pen befre­it­en öffentlichen Raum, der nur noch für eine kon­sumwillige Ober­schicht frei benutzbar ist“, sagte Wendt. Die Stadt Werder hat­te jüngst ein Alko­holver­bot an öffentlichen Orten einge­führt. In Pots­dam herrscht Ablehnung gegen so ein Vorge­hen (PNN berichteten).

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Girl´s Day

POTSDAM. Es ist Girl´s Day. Über­aus entspan­nt ste­ht Dag­mar Ziegler an der Stern­warte des Astro­physikalis­chen Insti­tuts in Babels­berg. Die Bran­den­burg­er Arbeits- und Sozialmin­is­terin freut sich an diesem Don­ner­stag­mor­gen über die vie­len Mäd­chen und jun­gen Frauen, die hier ihre Beruf­schan­cen erkun­den wollen. Und sie freut sich über ihren eige­nen Coup. Zieglers Ankündi­gung, das Min­is­ter­amt aufzugeben, hat viele über­rascht. Und die War­nung der SPD-Poli­tik­erin vor Rot-Rot hat in der Pots­damer Poli­tik ein kleines Beben ausgelöst.
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Das Zitat ist geset­zt: “Ich kann mir nicht vorstellen, mit Poli­tik­ern am Kabi­nettstisch zu sitzen, die einst für die Stasi als IM gear­beit­et haben.” Auch wenn Dag­mar Ziegler im Nach­hinein rel­a­tiviert, die Bedenken gegen Rot-Rot seien für sie kein zen­traler Grund für den 2009 geplanten Wech­sel in den Bun­destag. Auch wenn sie sagt, sie habe die Koali­tions­de­bat­te nicht anheizen wollen. Sie sagt auch: “Ich will mich noch im Spiegel anguck­en kön­nen.” Das ver­lei­ht ihrem Abgang einen beson­deren Gestus.
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Die heute 47-Jährige wurde schon 1990 SPD-Mit­glied. Den merk­würdi­gen Knick in ihrer Vita, als sie 1987 von der Staats­bank der DDR in Leipzig auf den Posten der Ökonomin bei der Land­wirtschaftlichen Pro­duk­tion­sgenossen­schaft (LPG) in Lenzen in der Prig­nitzer Prov­inz wech­selt, begrün­dete Ziegler immer poli­tisch: Sie habe nicht in die SED ein­treten wollen. Deswe­gen habe sie in der Staats­bank keine Zukun­ft mehr für sich gesehen.
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Später, als Land­tagsab­ge­ord­nete, erst Finanz‑, dann Sozialmin­is­terin in Pots­dam, war Dag­mar Ziegler nicht ein­deutig zu verorten. Wed­er fach­poli­tisch noch als Mah­ner­in gegen einen allzu kusche­li­gen Umgang mit der Linken. Aus der SPD-Land­tags­frak­tion wird all die Jahre über Zieglers man­gel­ndes Pro­fil, aber auch über ihre Empfind­lichkeit geklagt. Sie gilt als sehr schnell belei­digt und über­aus mis­strauisch. Pos­i­tiv beset­zte The­men wie das erfol­gre­iche Net­zw­erk für Gesunde Kinder oder das Bemühen, dem Ärzte­man­gel mit dem Mod­ell Gemein­de­schwest­er zu begeg­nen, wer­den eher Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck oder Frak­tion­schef Gün­ter Baaske, Zieglers Amtsvorgänger, zugeschrieben.
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Und auch mit der CDU, beson­ders mit deren dama­ligem Chef Jörg Schön­bohm, legte sich die groß gewach­sene, schlanke Frau schon heftig an. Intern beschimpfte sie Schön­bohm ein­mal als “kranken, alten Mann”. Zer­würfnisse haben bei Dag­mar Ziegler meist per­sön­liche Gründe.
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In der CDU jeden­falls hat das anderthalb Jahre vor den Bun­des- und Land­tagswahlen geset­zte The­ma der Noch-Sozialmin­is­terin ganz viele neue Fre­unde beschert. Nie­mand redet dort über ihre Arbeits­bi­lanz. “Respekt” habe er vor ihrer Hal­tung, betont Gen­er­alsekretär Rolf Hilke und fordert von Regierungschef Matthias Platzeck Klarstel­lun­gen zu Rot-Rot.
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Die Linke ist vom frühen Aus­bruch der IM-Debat­te über­rumpelt. Die führen­den Köpfe der Partei, Frak­tion­schefin Ker­stin Kaiser und Parte­ichef Thomas Nord, waren der DDR-Staatssicher­heit als informelle Mitar­beit­er zu Dien­sten. Sie sind damit offen umge­gan­gen und haben auch immer wieder ihr Bedauern bekun­det. Viele Sozialdemokrat­en haben mit ihrer Vita den­noch ein Prob­lem. Daran ändert auch nichts, dass Platzeck unlängst die Sicht ver­trat: “Wer sich 20 Jahre ern­sthaft bemüht hat, unser Gemein­we­sen zu gestal­ten und die Demokratie voranzubrin­gen, hat ein Recht darauf, dass seine gesamte Lebensleis­tung gewürdigt wird.”
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Thomas Nord hält Ziegler vor, die IM-Debat­te als “faule Ausrede für ihren Rück­zug” zu miss­brauchen. Aben­teuer­lich sei es, wenn führende Sozialdemokrat­en wie sie schon jet­zt begän­nen, ihre Posten zu sich­ern. Ziegler, die ihr Amt als stel­lvertre­tende Lan­desvor­sitzende auf dem Wahlparteitag im August abgeben will, gilt jet­zt als Num­mer zwei auf der SPD-Liste für den Bun­destag. Gle­ich hin­ter dem Spitzenkan­di­dat­en, Bun­de­saußen­min­is­ter Frank-Wal­ter Steinmeier.
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Chris­t­ian Göhrke, par­la­men­tarisch­er Geschäfts­führer der Linken, gibt einen Vorgeschmack, was im Bran­den­burg­er Wahlkampf noch bevorste­ht: “Wer mit ein­er Block­flöte wie CDU-Chef Ulrich Jung­hanns am Kabi­nettstisch sitzt, der noch in den let­zten Tagen der DDR die Mauer vertei­digt hat, sollte sich zurückhalten.”

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8. Rhythm Against Racism — Festival der DGB-Jugend

Mit­tler­weile zu einem fes­ten Bestandteil ehre­namtlichen Engage­ments gegen Recht­sex­trem­is­mus find­et am 30.04.2008 das 8. RHYTHM AGAINST RACISM – Fes­ti­val der Gew­erkschaft­sju­gend statt. Die Ver­anstal­ter wollen gegen Frem­den­feindlichkeit und Ras­sis­mus aufmerk­sam machen und erheben mit viel guter Musik ihre Stimme. 

Auch in diesem Jahr ist es der Gew­erkschaft­sju­gend gelun­gen ein laut­starkes Pro­gramm auf die Beine zu stellen, so kann man sich auf Bands wie EL*KE oder Kaeptn Kara­cho freuen, welche den Abend eröff­nen werden. 

Das let­zte EL*KE Album „Wir müssen will hier raus“ liegt ein gutes Jahr zurück und nun meldet sich die Band mit einem kraftvollen neuen Stück Musik zurück.
„Häuser stürzen ein“ (. 04.07.2008) hat 12 neue Songs voller Wucht und Energie, die man von der Band so nicht kan­nte wie „Auf­s­tand“, „Das Grösste“, „Fre­unde“ und „Warum“ … Text von Farin Urlaub und das ganze wurde durch Mirko Schaf­fer pro­duziert (u.a. Ärzte). EL*KE sind am Drück­er. Auch mit dem Film­start von „Die Welle“ hat man nun EL*KE im Ohr, denn Jür­gen Vogel singt zu EL*KE’s Cov­erver­sion von „Rock’n’Roll High School“ der Ramones gle­ich zu Beginn des Films und so hat im April die Live-Absti­nenz der Band passend zur Prob­lematik ein Ende. Eben­falls am Start sind die Gin­sen­g­bon­bons mit SKA vom Fein­sten und ein­er Mis­chung aus Punk, Rock und Reg­gae die selb­st Fans der härteren Gan­gart erstaunen lässt. Radio­ha­van­na behaupten von sich selb­st den Rock­punkt des Jahrzehnts zu spie­len. Mit Midtem­po-Sin­ga­long-Krachern, schnellen und druck­vollen Songs und selb­st Ruhigeren Songs besticht die Band durch ihre Viel­seit­igkeit. Mit bestem Punkrock wer­den sie die Luft zum glühen bringen. 

Nach wie vor spie­len The­men Gewalt und Ras­sis­mus in Bran­den­burg und auch in Pots­dam eine nicht zu ver­nach­läs­si­gende Rolle, denn ger­ade im Vor­feld der Kom­mu­nal­wahlen nimmt der Ein­fluss recht­sex­tremer Organ­i­sa­tio­nen lei­der stetig zu.
Schirmherr des Fes­ti­vals ist der Ober­bürg­er­meis­ter Pots­dams Herr Jann Jakobs. Neben den Gew­erkschaften und deren Jugend und vie­len Spon­soren sind die Haupt­part­ner seit mehreren Jahren das Aktions­bünd­nis Tol­er­antes Bran­den­burg, welch­es in diesem Jahr sein 10jähriges Beste­hen hat, das Pots­damer Bünd­nis “Pots­dam beken­nt Farbe”, die Rosa-Lux­em­burg-Stiftung, der Arbeit­skreis „Stadt­spuren“ sowie die Stiftung “Großes Waisen­haus zu Potsdam”. 

Nähere Infos gibt es auf 
www.gewerkschaftsjugend-brandenburg.de
und auf

www.rhythm-against-racism.de
oder unter der
Tele­fon­num­mer 0331–5813225.

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Gedenken und Feiern am Tag der Befreiung

Zum Gedenken an den Tag der Befreiung vom Faschis­mus lädt das Bernauer
Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit für Don­ner­stag, den 8. Mai, 18 Uhr
ein. Die Ver­anstal­tung hat wieder drei Sta­tio­nen. Zu Beginn wird am Denkmal
für die Gefal­l­enen der Roten Armee, Müh­len­straße und am gegenüberliegenden
Deser­teur­denkmal der Opfer des Krieges gedacht.
„Anschließend wollen wir am Mark­t­platz gemein­sam die Befreiung vom
Nation­al­sozial­is­mus feiern. Gedenken wir an diesem Tag der unzäh­li­gen Toten,
ste­hen gemein­sam gegen Hass und Größen­wahn für ein entspanntes
Miteinan­der!“, so Vertreter des Net­zw­erks. „Je mehr Leute dieser Einladung
fol­gen, umso wirkungsvoller wird die Ver­anstal­tung. Bitte geben Sie deshalb
diese Ein­ladung auch in Ihrem Fre­un­deskreis weiter.“
Im Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit wirken Men­schen über Glaubens‑,
Weltan­schau­ungs- und Partei­gren­zen hin­weg zusam­men. Gemein­sames Ziel ist ein
von gegen­seit­iger Achtung getra­genes Zusam­men­leben aller Men­schen. Das
Net­zw­erk wen­det sich gegen alle Ide­olo­gien, die ras­sis­tis­ches Denken und
Han­deln, die Ungle­ich­w­er­tigkeit von Men­schen, den Irrglauben an das Recht
des Stärk­eren beein­hal­ten und tritt mit gewalt­freien Mitteln
neo­faschis­tis­chen und recht­spop­ulis­tis­chen Kräften ent­ge­gen. Die Mitglieder
wür­den sich freuen, wenn möglichst viele Men­schen ihrem Aufruf folgen.

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Linkes Pfingstcamp gegen Rechts für Kinder und Jugendliche

Unter dem Mot­to „Raus aus’m Block, rein inne Frei­heit!“ organisieren
die Berlin­er und Bran­den­burg­er Lan­desver­bände der Falken ein großes Pfin­gst­camp vom
9. bis 12. Mai. Mitver­anstal­tet wird das Event von diversen
Gew­erkschaft­sju­gen­den aus Berlin und Bran­den­burg, der Linksjugend
[sol­id’] Berlin-Bran­den­burg und weit­eren Falken-Gliederun­gen. Für das
Woch­enende wer­den bis zu 500 Jugendliche auf dem Gelände der
des Zelt­platzes „Störit­z­land“ am Störitzsee erwartet. 

„Mit dem Pfin­gst­camp wollen wir Kinder und Jugendliche ermutigen,
sich mit poli­tis­chen The­men auseinan­der zu set­zen und für ihre
eige­nen Inter­essen einzutreten“, so Mark Mede­bach aus dem
Vorbereitungskreis. 

Neben poli­tis­chen Diskus­sion­srun­den und Work­shops zu „Nazis in
Berlin und Bran­den­burg“, „Organ­isierung ein­er linken
Jugend­be­we­gung“ und „Was ist eigentlich links?“ wird es auch ein
großes kul­turelles Ange­bot geben: Grillen, Tanzen, Konzerte,
Sport­spiele uvm.
„Ger­ade gegen die weit ver­bre­it­eten recht­en Ein­stel­lun­gen auch
inner­halb der „Mitte“ der Bevölkerung wollen wir ein Zeichen setzen
und zeigen, dass linke Jugend­kul­tur viel cool­er ist!“, so Medebach
weiter. 

Das Land Berlin liegt in punk­to rechte Straftat­en im bundesweiten
Län­derver­gle­ich nach wie vor gemein­sam mit Bran­den­burg und
Meck­len­burg-Vor­pom­mern weit vorn. 

Mehr Infos und Anmel­dung hier!

Inforiot