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Resolution gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit

Für eine Stärkung demokratis­ch­er Struk­turen und der Zivilgesellschaft,
für einen offen­siv­en Umgang mit den Recht­sex­trem­is­ten im Landtag

Die NPD in Sach­sen hat zur Land­tagswahl im Sep­tem­ber 2004 fast so viele Sitze errun­gen wie
die SPD. Und auch die Bran­den­burg­er DVU, schon 1999 mit 5,3% den Einzug in den Landtag
aus dem Nichts her­aus schaffte, ohne präsente Köpfe, ohne wirk­liche Inhalte, ohne Konzepte
und nur durch flächen­deck­ende Plakatierung, kon­nte einen Zugewinn verze­ich­nen und
erre­ichte jet­zt 6,1%.

Auch Bran­den­burg ist ein Bun­des­land, in dem Über­griffe mit recht­sex­tremem Hin­ter­grund an
der Tage­sor­d­nung sind und dem Gros der Bevölkerung sowie den Medi­en kaum mehr als ein
Schul­terzuck­en ent­lock­en. Dass hier 60 Jahre nach dem Ende des Zweit­en Weltkrieges und 15
Jahre nach der demokratis­chen Rev­o­lu­tion in Ost­deutsch­land Per­so­n­en in den Kom­mu­nal- und
Lan­despar­la­menten vertreten sind, die die deutsche Kriegschuld, die deutschen
Kriegsver­brechen und die deutschen Völk­er­morde leug­nen, dem neon­azis­tis­chen Menschen-
und Gesellschafts­bild anhän­gen und anti­semi­tis­che Pro­pa­gan­da betreiben, ist und bleibt für
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN unerträglich. 

Die recht­sex­tremen Wahler­folge bedeuten eine Nieder­lage für alle Demokratin­nen und
Demokrat­en. Aus ihnen spricht ein grund­sät­zlich­er Ver­trauensver­lust in die
Prob­lem­lö­sungs­fähigkeit des demokratis­chen Sys­tems, sie sind ein Angriff auf die
grundle­gen­den Werte v on Frei­heit und Gle­ich­heit aller Menschen.
Der aktuelle Plan von DVU und NPD, zur Bun­destagswahl 2006 gemein­sam anzutreten,
kündigt von ein­er neuen Dimen­sion recht­sex­tremer Poli­tik in der Bun­desre­pub­lik: Bis­lang in
ver­schiede­nen Grüp­pchen und heil­los zer­strit­ten agierend, besin­nt sich die neue Rechte jetzt
offen­sichtlich auf die Kraft des Gleichschritts. 

Wider die Protestwahl-These! 

Die Wahler­folge der DVU und der NPD in Sach­sen dür­fen nicht nur als ‚Protest­wahl’
ver­harm­lost wer­den, auch wenn Protest­wäh­lerIn­nen zu diesen Wahler­fol­gen beigetragen
haben. Die Protest­wahl-These über­sieht die Ein­stel­lun­gen, die hin­ter der bloßen
Wahlentschei­dung ste­hen. Neuere Wahlforschung kommt zu dem Schluss, dass ökonomische
Benachteili­gung und Unzufrieden­heit mit Poli­tik­erin­nen und Poli­tik­ern erst auf Grund­lage eines
recht­sex­trem­istisch-autoritären Welt­bildes zur Wahlentschei­dung für rechtsextremistische
Parteien führt. In Sach­sen sind offen­bar seit den let­zten Wahlen 1999 regel­rechte WählerInnen-
Milieus geschaf­fen worde n, ganz beson­ders in den Regio­nen, in denen die soziokul­turelle Basis
und die Vor­fel­dar­beit der Neon­azis lagen, in denen Ange­bote der Jugend­hil­fe rar sind oder
gän­zlich fehlen und in denen die Anzahl der Über­griffe auf Aus­län­derIn­nen und Nicht-Nazis am
höch­sten ist. 

Ver­sagen gegen rechts 

Teil­weise ist es den Recht­sex­tremen gelun­gen, die öffentliche Dul­dung und Anerken­nung ihrer
Ein­stel­lun­gen und Struk­turen zu erre­ichen. Dass dies geschehen kon­nte, war ohne das Versagen
der demokratis­chen Mitte der Gesellschaft nicht möglich. Zu den Opfern recht­sex­tremer und
ras­sis­tis­ch­er Gewalt gehören ins­beson­dere Ange­hörige von Min­der­heit­en, wie z.B.
Migran­tInnen, Flüchtlinge, Obdachlose, Men­schen jüdis­chen Glaubens, Homo­sex­uelle und
alter­na­tive Jugendliche — alles Grup­pen, die oft genug auch von Teilen der Poli­tik aus der
Gesellschaft aus­ge­gren­zt wer­den und Diskri­m­inierun­gen aus­ge­set­zt sind. Ras­sis­tisch motivierte
Gewalt­täter erfahren nicht die notwendi­ge kat­e­gorische Ablehnung: Viele Men­schen stehen
ihnen gle­ichgültig gegenüber oder äußern gar heim­liche Zus­tim­mung. Ras­sis­mus, ob latent oder
gewalt­tätig, braucht Feind­bilder. Recht­sex­trem­is­mus ist also ein Prob­lem, dessen
Rah­menbe­din­gun­gen durch die ganze Gesellschaft geset­zt wer­den. Wir brauchen alle
demokratis­chen Kräfte in dieser Gesellschaft für den gemein­samen Kampf gegen
Recht­sex­trem­is­mus. Immer wieder ist festzustellen, dass aus­ländis­che Inve­storen vor Ansiedlung
zurückschreck­en, wenn sie fest­stellen, dass in der Region latent frem­den­feindliche Einstellungen
in der Bevölkerung vorherrschen. Damit Bran­den­burg wieder eine Chance hat, sich
wirtschaftlich zu entwick­eln, brauchen wir alle demokratis­chen Kräfte. Deshalb müssen
kon­se­quent die rechtlichen Bedin­gun­gen zur Bekämp­fung der Diskri­m­inierung von
Min­der­heit­en verbessert wer­den, etwa durch ein Antidiskri­m­inierungs­ge­setz. Die
Bun­desre­pub­lik hat zahlre­iche Richtlin­ien der EU in diesem Bere­ich noch nicht umgesetzt.
Demokratis­che Werte selb­st­be­wusst verteidigen
Wer recht­sex­trem­istis­che Ein­stel­lun­gen und Ver­hal­tensweisen und damit auch Wahlerfolge
dauer­haft zurück­drän­gen will, der muss die Recht­sex­trem­is­ten als poli­tis­che Herausforderung
ernst nehmen. Solange sie nicht als fun­da­men­tale Angriffe auf die Demokratie als politischgesellschaftliche
Leitidee begrif­f­en wer­den, bleiben alle Gegen­maß­nah­men im Vordergründigen
steck­en. Wer Ras­sis­mus und Anti­semitismus dauer­haft das Wass­er abgraben will, muss die
Demokratie als gesellschaftliche Leitidee glaub­würdig, selb­st­be­wusst und offen­siv vertreten.
Kein poli­tisch-gesellschaftlich­es Sys­tem kann die Frei­heit und Gle­ich­heit aller Men­schen besser
ver­wirk­lichen. Dies darf Kri­tik an den beste­hen­den Ver­hält­nis­sen nicht auss­chließen, aber wir
sind überzeugt, dass bei der Lösung indi­vidu­eller und gesellschaftlich­er Prob­leme demokratische
Ver­fahren mit der Gewährleis­tung von Grund- und Men­schen­recht­en allen anderen politischen
Entschei­dungssys­te­men über­legen sind.
Wir wer­den die Auseinan­der­set­zung mit den Recht­sex­tremen in der Gesellschaft voran treiben
und ihnen den öffentlichen Raum für ihre neon­azis­tis­che Het­ze nicht über­lassen und auch nicht
hin­nehmen, dass recht­sex­treme Dem­a­gogen und Gewalt­täter sich als Biedermänner
Zus­tim­mung erschle­ichen. Ger­ade dort, wo Neon­azis durch sys­tem­a­tis­che Dom­i­nanz den
öffentlichen Raum beherrschen, brauchen wir Gegenöf­fentlichkeit und Unter­stützung der­er, die
den Recht­en offen ent­ge­gen treten. 

Zivilge­sellschaftliche Struk­turen unterstützen 

Demokratis­che Kul­tur meint ein Kli­ma der Tol­er­anz und gegen­seit­i­gen Akzep­tanz, Angstfreiheit
für alle und das Engage­ment viel­er Bürg­erin­nen und Bürg­er. Sie ist die beste Versicherung
gegen autoritäre und ras­sis­tis­che Ver­suchun­gen. Es ist die Auf­gabe der demokratischen
Parteien, Vorschläge für eine größere Trans­parenz des poli­tis­chen Sys­tems und für bessere
Entschei­dungs- und Beteili­gungsmöglichkeit­en für Bürg­erin­nen und Bürg­er vorzule­gen. So
treten BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bran­den­burg seit langem für eine Verbesserung der
Von der neuen Bran­den­burg­er Lan­desregierung erwarten wir: 

· Wir begrüßen, dass sich die neue Lan­desregierung im Koali­tionsver­trag weit­er­hin im
Grund­satz zum Hand­lungskonzept Tol­er­antes Bran­den­burg gegen Rechtsextremismus,
Gewalt und Frem­den­feindlichkeit beken­nt und ins­beson­dere die Fort­set­zung der Arbeit der
Mobilen Beratung­steams und des Aktions­bünd­niss­es zusichert. Angesichts der in den letzten
Jahren gekürzten Mit­tel für das Aktions­bünd­nis, das Büro der Aus­län­der­beauf­tragten und
die Regionalen Arbeitsstellen für Aus­län­der­fra­gen, Jugen­dar­beit und Schule (RAA) ist
allerd­ings höchst fraglich, welch­er Wert diesen Aus­sagen im Koali­tionsver­trag beigemessen
wer­den kann. 

Die im Koali­tionsver­trag angekündigte Umstruk­turierung der Lan­deszen­trale für politische
Bil­dung, mit neuem Schw­er­punkt auf der Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus, muss
bein­hal­ten, dass weit­er­hin auch Pro­jek­te zur Stärkung der Zivilge­sellschaft und
demokratis­ch­er Kul­tur gefördert werden. 

· Neben der Aufk­lärung und Sen­si­bil­isierung von Kindern und Jugendlichen gegenüber
rechtsextremistisc
hem und frem­den­feindlichem Gedankengut muss die Stärkung
demokratis­ch­er Struk­turen weit­er­hin höch­ste Pri­or­ität haben. 

· Die Bran­den­burg­er Lan­desregierung wird dazu aufge­fordert, den ger­ade übernommenen
Vor­sitz in der Län­derkam­mer Bun­desrat 2004/2005 entsprechend zu nutzen, den derzeit
vor­bere­it­eten Entwurf des Antidiskri­m­inierungs­ge­set­zes der Koali­tion von SPD und
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, entsprechend der vorgegebe­nen Umset­zung der EU -
Richtlin­ien, auch im Bun­desrat mit dem anste­hen­dem Geset­zge­bungsver­fahren, konstruktiv
zu begleit­en und das Gesetz schnell­st­möglich zu ver­ab­schieden. Das neu entstehende
Antidiskri­m­inierungs­ge­setz soll Benachteili­gun­gen im Wirtschafts- und Arbeitsleben
auf­grund des Geschlechts, der eth­nis­chen Herkun­ft, der sex­uellen Iden­tität, der Religion
oder der Weltan­schau­ung, des Alters oder auf Grund ein­er Behin­derung wirksam
ent­ge­gen­treten. Der wichtig­ste Aspekt des Geset­zesvorhabens ist das präven­tive Wirken
gegen Diskri­m­inierung und die Klärung ele­mentar­er Fra­gen der gesellschaftlichen Teilhabe. 

· Stärkung der Demokratie bedeutet auch Stärkung der Beteili­gungsmöglichkeit­en. Ob
Have­laus­bau, Kindertagesstät­ten, Aus­bau des Flughafens Schöne­feld, Bom­bo­drom und
anderes mehr: Bran­den­burgs Bürg­erin­nen und Bürg­er wollen mitre­den. Deshalb wollen wir
eine faire Chance für Bürg­er- und Volks­begehren. Dazu muss es möglich sein, auch über
finanzwirk­same Fra­gen Bürg­er­entschei­de durchzuführen, die Beteili­gungsquoren zu senken
und die Samm­lung von Unter­schriften für Volks­begehren auch unab­hängig von öffentlichen
Ein­rich­tun­gen zuzulassen. 

· Die Kofi­nanzierun­gen für Bun­des- wie EU-Pro­gramme müssen von Landesseite
gewährleis­tet werden. 

· Der unaus­ge­sproch­ene Kon­sens der bran­den­bur­gis­chen Öffentlichkeit, die Präsenz der
DVU-Frak­tion im Land­tag möglichst nicht zu erwäh­nen, ist gescheit­ert. Wir erwarten für die
näch­ste Leg­is­laturpe­ri­ode von allen poli­tis­chen AkteurIn­nen eine offensive
Auseinan­der­set­zung mit den Aktiv­itäten dieser Frak­tion, wir wollen sie aus ihrem
Schat­ten­da­sein holen und ihre poli­tis­che Unfähigkeit ans Licht bringen. 

· Als Grund­lage für die Ein­set­zung der neuen Härte­fal­lkom­mis­sion fordern wir ein Gesetz. Nur
so lassen sich die Zusam­menset­zung der Kom­mis­sion und ihre materielle Ausstat­tung regeln.
Die Unab­hängigkeit gegenüber der Regierung und den nach­ge­ord­neten Behör­den ist durch
geeignete Ver­fahren­sregeln sich­er zu stellen. Die Zusam­menset­zung der Kom­mis­sion sollte
in Anlehnung an den bere­its bei der Aus­län­der­beauf­tragten existieren­den Beirat für
Härte­fälle erfol­gen. Die Ein­führung per Verord­nung, wie geplant, und die Anbindung an das
Innen­min­is­teri­um dürften ein­er Härte­fal­lkom­mis­sion von vorn­here­in kaum
Wirkungsmöglichkeit­en einräumen.

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Rechte liebäugeln mit Kriegerdenkmal in Linum

LINUM (Ost­prig­nitz-Rup­pin) Seit mehreren Jahren arbeit­et Linum daran, sein vom Ein­sturz bedro­ht­es Kriegerdenkmal zu ret­ten. Das zog mit­tler­weile so weite Kreise, dass sich auch die als recht­sex­trem eingestufte und vom Ver­fas­sungss­chutz beobachtete Zeitung „Junge Frei­heit“ für die Geschichte und Zukun­ft des Mah­n­mals inter­essiert. Nach­dem Orts­bürg­er­meis­terin Wilma Nick­el dem Blatt, das sie zuvor nicht kan­nte, Auskun­ft gegeben und dieses einen Beitrag im Novem­ber veröf­fentlicht hat­te, meldete sich bei ihr sog­ar ein möglich­er Geldge­ber. Das Storchen­dorf muss rund 110 000 Euro zusam­men­bekom­men, um das Bau­denkmal fachgerecht sanieren zu kön­nen, doch auf die Hil­fe von Recht­en will Linum dabei verzicht­en, sagte Nick­el im Orts­beirat. „Wir wer­den hier keinem die Möglichkeit geben, den Fuß in die Tür zu bekom­men“, sagte Nickel. 

Linum will 2005 ver­suchen, das Kriegerdenkmal sanieren zu lassen. Seit dem Früh­jahr 2003 ist es aus Sicher­heits­grün­den bere­its eingezäunt. Ein Antrag auf För­der­mit­tel liegt seit Novem­ber 2002 beim Lan­desamt für Ver­brauch­er­schutz, Land­wirtschaft und Flurneuord­nung. „Im kom­menden Jahr hat die Sanierung des Kriegerdenkmals Vor­rang. Wir wer­den alles andere zurück­fahren“, sagte Nick­el mit Blick auf die Haushaltsplanung. 

 

 

Keine Spenden von Recht­en erwünscht

„Ich verzichte lieber auf das Geld, bevor wir vielle­icht von Recht­en etwas für unser Kriegerdenkmal annehmen“, sagte Linums Orts­bürg­er­meis­terin Wilma Nick­el. Auf der Orts­beiratssitzung berichtete sie, dass sie nach einem Artikel auf ein­mal ein Spende­nange­bot bekam. 

Doch dieser Zeitungsar­tikel stand nicht irgend­wo, son­dern in der als recht­sex­trem eingestuften „Jun­gen Frei­heit“. „Die Fragestel­lung hat­te mich schon sehr ver­wun­dert, bis ich dann noch zweimal nach­fragte, von welch­er Zeitung er eigentlich anrief“, doch da hat­te Nick­el, die ger­ade auf dem Weg in den Urlaub war und nach eige­nen Angaben noch nie etwas von der Zeitung gehört hat­te, schon die meis­ten Fra­gen über das vom Ein­sturz bedro­hte Kriegerdenkmal beant­wortet. Mitte Novem­ber erschien ein Artikel über Linum in dem Blatt. Als sich dann kurz darauf ein Herr bei ihr meldete und nach einem Spendenkon­to fragte wurde Nick­el stutzig. Denn in anderen Zeitun­gen hat­te lange nichts über das Denkmal für die Opfer des ersten Weltkrieges ges­tanden. Doch das Storchen­dorf will Nick­el nicht mit Recht­sex­trem­is­ten in Verbindung gebracht wis­sen. „Also, davon dis­tanziere ich mich“, sagte sie. Zwar müsse Linum jede Möglichkeit auss­chöpfen, um 110 000 Euro für die Restau­rierung zusam­men­zubekom­men, doch aus einem poli­tis­chen Lager wird Linum laut Nick­el nichts annehmen. „Eher gehe ich selb­st mit der Klap­per­büchse sam­meln“, sagte sie. Die Orts­bürg­er­meis­terin befürchtet, dass, wenn Rechte spenden, diese das Denkmal eventuell als „ihr eigenes betra­cht­en“ und vielle­icht irgend­wann im Luchdorf auf­marschieren. Das will sie ver­hin­dern. Außer­dem soll mit der Restau­rierung der Gedenkstätte auch eine Plat­te ange­bracht wer­den, mit der allen Opfern von Gewalt gedacht wird. Sie hofft, dass im kom­menden Jahr genü­gend Geld zusam­menkommt, denn mit­tler­weile genießt die Ret­tung des Bauw­erks ober­ste Priorität. 

110 000 Euro wer­den für die Restau­rierung, bei der voraus­sichtlich das kom­plette Objekt umge­baut wer­den muss, gebraucht. Diese Summe hat­te vor rund zwei Jahren ein Gutachter errech­net, bevor das Bauw­erk kom­plett eingezäunt wer­den musste, weil der Ein­sturz dro­ht. Die größten Schä­den sind am Dach und an den Säulen, die ein­fach zusam­men­stürzen kön­nten. Damit in diesem Win­ter kein Wass­er oder Eis in die Risse des Bauw­erks ein­dringt, wurde es teil­weise in Pla­nen eingehüllt.

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Geheimdienst politisch benutzt?

POTSDAM. Die Innen­poli­tik­er im Pots­damer Land­tag sind aufgeschreckt. Für
Don­ner­stag ist eine Son­der­sitzung der par­la­men­tarischen Kontrollkommission
für den Ver­fas­sungss­chutz (PKK) anber­aumt. Auch der Innenauss­chuss hat am
gle­ichen Tag drin­gen­den Infor­ma­tions­be­darf. Es geht um zwei völlig
unter­schiedlich gelagerte Fälle. Zum einen geht es um die Frage, ob der
CDU-Gen­er­alsekretär Sven Petke Erken­nt­nisse des Ver­fas­sungss­chutzes unbefugt
öffentlich machte. Zum anderen geht es darum, ob der SPD-Poli­tik­er Norbert
Langer­wisch beim Ober­bürg­er­meis­ter-Wahlkampf in Brandenburg/Havel mit
krim­inellen Mit­teln von einem V‑Mann des Lan­deskrim­i­nalamtes unterstützt
wurde. Auch für SPD-Frak­tion­schef Gün­ter Baaske haben aber bei­de Fälle etwas
gemein­sam: “Das schürt den Ver­dacht, dass Ver­fas­sungss­chutz und Polizei
poli­tisch instru­men­tal­isiert wur­den. Ich sehe das mit großer Sorge.” 

In Sachen Petke prüft seit Mon­tag auch die Staat­san­waltschaft, ob der
Anfangsver­dacht eines Geheimnisver­rates vor­liegt. Bis­lang ermit­telt die
Behörde gegen den Poli­tik­er wegen Ver­leum­dung. Im Sep­tem­ber hat­te er den
Pots­damer Imam Kamal A. als “Has­spredi­ger gegen den West­en” und “Kaplan von
Pots­dam” ange­grif­f­en. Daraufhin hat­te dieser Anzeige gegen Petke erstattet.
Der CDU-Poli­tik­er, der bis 1999 Mitar­beit­er des Ver­fas­sungss­chutzes war,
wies am Mon­tag erneut zurück, dass er seine Infor­ma­tio­nen vom Geheimdienst
erhal­ten habe. Vielmehr habe er aus der mus­lim­is­chen Gemeinde her­aus von
aufwiegel­nden Reden des Imam erfahren und sich selb­st “vor Ort kundig
gemacht”, sagte Petke. 

Allerd­ings sieht der Ver­fas­sungss­chutz seit einiger Zeit einen neuen
Arbeitss­chw­er­punkt in der Beobach­tung des Aus­län­derex­trem­is­mus. PDS- und
SPD-Poli­tik­er sehen Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) unter
Recht­fer­ti­gungs­druck, weil bis­lang kaum Erken­nt­nisse erzielt wur­den. Über
die Bew­er­tung des Aus­län­derex­trem­is­mus soll es auch Dif­feren­zen im
Innen­min­is­teri­um geben. Deswe­gen waren alle PKK-Mit­glieder nach den
Petke-Anwür­fen kurz vor den Land­tagswahlen auch “pappe­satt”, wie der
Vor­sitzende Christoph Schulze sagte. Wenn es Auswüchse in der Potsdamer
Moschee gegeben habe, seien die Akteure damit gewarnt wor­den: “Das macht man
nicht, das sollte Petke als ehe­ma­liger Ver­fas­sungss­chützer wis­sen.” Da das
Innen­min­is­teri­um seit Jahren auf Indiskre­tio­nen rig­oros mit Anzeigen wegen
Geheimnisver­rats reagiere, wun­dere er sich sehr, dass es in diesem Fall
nicht geschehen sei, sagte Schulze. Min­is­teri­umssprecherin Dorothee Stacke
hält dage­gen: Eine öffentlich gehal­tene Predigt sei nicht geheim. 

Bürg­er­meis­ter beurlaubt 

Die Affäre um Bran­den­burgs Bürg­er­meis­ter Langer­wisch bringt dage­gen die SPD
unter mas­siv­en Druck. Langer­wisch, einst Polize­ichef von Bran­den­burg, musste
ein­räu­men, dass ein stadt­bekan­nter Akteur aus dem Dro­gen­m­i­lieu 2003 seinen
Wahlkampf unter­stützte. Zunächst hat­te er das bestrit­ten. Jen­er Dirk R.
sitzt seit ein­er Dro­gen­razz­ia im Som­mer in Unter­suchung­shaft und hat dort
angegeben, von einem Polizeikom­mis­sar — einem Ver­traut­en Langer­wischs — zur
Pro­duk­tion gefälschter Wahlzettel und ein­er Bomben­dro­hung bei einer
CDU-Wahlver­anstal­tung anges­tiftet wor­den zu sein. Das Innenministerium
erk­lärt, erst am ver­gan­genen Don­ner­stag erfahren zu haben, dass Dirk R. in
dieser Zeit V‑Mann des Lan­deskrim­i­nalamtes war. Er sei im Jan­u­ar 2004
“abgeschal­tet” worden. 

Am Mon­tagabend sagte Bran­den­burgs Ober­bürg­er­meis­terin Dietlind Tiemann
(CDU), sie habe Langer­wisch für drei Monate beurlaubt, um die Affäre zu
klären. 

Bürg­er­meis­ter suspendiert

V‑Mann erhebt schwere Vor­würfe gegen das Landeskriminalamt

(MAZ) BRANDENBURG/HAVEL Wegen ange­blich­er Ver­wick­lung in eine ver­suchte Wahlma­nip­u­la­tion ist der
Bürg­er­meis­ter von Brandenburg/Havel, Nor­bert Langer­wisch (SPD), gestern mit
sofor­tiger Wirkung vom Dienst sus­pendiert wor­den. Dies geschehe zu dessen
Schutz und dem der Ver­wal­tung, hieß es aus dem Umfeld von
Ober­bürg­er­meis­terin Dietlind Tie­mann (CDU).

Der ver­meintliche Dro­gen­händler und hochkarätige V‑Mann des
Lan­deskrim­i­nalamts (LKA), Dirk Rauch, hat­te den Ex-Polize­ichef der
Havel­stadt zuvor beschuldigt, von der ver­meintlich versuchten
Wahlma­nip­u­la­tion bei der Ober­bürg­er­meis­ter­wahl 2003 gewusst zu haben.
Langer­wisch, der damals gegen Tie­mann kan­di­dierte, bestre­it­et dies und
erstat­tete am Son­ntag Strafanzeige gegen Rauch. 

Nach eige­nen Angaben hat­te Rauch auch seinen V‑Mann-Führer mit Tarnnamen
“Hotte” über die behaupteten Vorgänge in Bran­den­burg informiert. Zudem habe
“Hotte” ihn zu Aufk­lärungszweck­en zur Mitar­beit in ein­er Drogenbande
aufge­fordert, die vom LKA am 30. Juni 2004 aus­ge­hoben wurde. Sei­ther sitzt
Rauch in Unter­suchung­shaft und fühlt sich vom LKA ver­rat­en und missbraucht. 

Rauch wurde im Juli 2002 als V‑Mann verpflichtet. Danach trug er zur
Aufk­lärung zahlre­ich­er schw­er­er Straftat­en bei. Sein V‑Mann-Führer lobte ihn
als zuver­läs­sig und gewis­senhaft. Im Jan­u­ar 2004 sei die Zusammenarbeit
aber, so das Innen­min­is­teri­um, “unverzüglich eingestellt” wor­den, nachdem
“Hin­weise auf Unzu­ver­läs­sigkeit” Rauchs vor­la­gen. “Das entspricht nicht der
Wahrheit”, kon­tert Rauchs Anwalt Veikko Bar­tel. Eine Beendi­gung der
V‑Mann-Tätigkeit sei Rauch nie mit­geteilt wor­den — schon gar nicht in der
“erforder­lichen schriftlichen Form unter Ent­bindung von jeglichen erteilten
Aufträ­gen”. Gegen eine ordentliche “Abschal­tung” des V‑Manns spricht der
wieder­holte SMS-Kon­takt von “Hotte” mit Rauch noch in diesem Jahr. Am 9.
Juni, drei Wochen vor Rauchs Fes­t­nahme, grat­ulierte “Hotte” so zum
Geburt­stag: “Zum heuti­gen Helden­tag alles Gute aus der Landeshauptstadt.
Hof­fen, unser Baupro­jekt in der Ferne ist bald been­det und kön­nen mit dir
wieder was reißen.”

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Wie weiter mit dem Gurkenwasser?

(MOZ, 29.11.) Bernau. Die Zukun­ft des Jugend­klubs Gurken­wass­er in Bernau-Frieden­stal ist ungewiss. Mitte Sep­tem­ber war das Gelände, auf dem sich der gut besuchte Jugendtr­e­ff befind­et, vom Besitzer eines benach­barten Auto­haus­es erwor­ben wor­den. Jet­zt ist dem Klub der Mietver­trag offiziell
zum 31.Dezember gekündigt worden. 

Wie es weit­erge­hen soll, wird bei einem gemein­samen Gespräch am morgi­gen Dien­stag berat­en. Die Gurken­wass­er-Jugendlichen haben dazu Vertreter der Stadt, des Inter­na­tionalen Bun­des, Träger des Klubs, und den Auto­haus­be­sitzer ein­ge­laden. Sie alle haben auch sofort ihre Teil­nahme zugesagt.

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34-Jähriger zeigt in Gaststätte Hitlergruß

Ein der Polizei bere­its bekan­nter 34-Jähriger hat in
der Nacht zum Son­ntag in ein­er Worm­lager Gast­stätte bei ein­er Disko den
Hit­ler­gruß gezeigt. 

Der Mann muss sich jet­zt für das Ver­wen­den von Kennzeichen
ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen verantworten.

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Mix” soll vereinen und Kontakte vermitteln

(LR) Kann ein Jugend­klub für Spä­taussiedler dazu beitra­gen, dass sich die jungen
Leute in Forst inte­gri­eren? Kat­ja Wigrim, die das Pro­jekt “Unternehmen
Füreinan­der” der Regionalen Arbeitsstelle für Aus­län­der­fra­gen, Jugendarbeit
und Schule (RAA) seit drei Monat­en leit­et, erläuterte zur Eröff­nung des
Jugend­klubs “Mix” am Woch­enende im Park 7 das Anliegen. Der Klub sei ein
zen­traler Anlauf­punkt für Rus­s­land-Deutsche. Von dort aus suche man die
Koop­er­a­tion und Kon­tak­te mit anderen Jugen­dein­rich­tun­gen und Pro­jek­ten, um
so zu helfen, damit die Jugendlichen in Forst ihre neue Heimat finden. 

Andreas Kaiser, Amt­sleit­er für Kul­tur, Soziales und Sport der Stadt Forst
räumte ein, dass auch er zuerst Bauch­schmerzen hat­te, als er von dem Klub
hörte. Er wün­schte sich, dass die Jugendlichen noch mehr die Ange­bote der
Vere­ine und Freizeit­ein­rich­tun­gen der Stadt nutzen. Beim Aus­bau ihres neuen
Dom­izils haben etwa 40 Mäd­chen und Jun­gen im Alter von 15 bis 20 Jahren
geholfen. Olga Golikow und ihr Fre­und Alexan­der Mar­graf gehören zu den
ältesten Jugendlichen. Sie wollen vor allem den Jün­geren helfen, ihren Weg
in Deutsch­land zu gehen. Dazu gehört auch, dass man sich über­wiegend in
deutsch ver­ständigt. Olga Golikow will im neuen Klub eine Tanzgruppe
aufbauen. 

Zu den­jeni­gen, die den Jugend­klub unter­stützen, gehört das Ehep­aar Irma und
Wladimir Nasarow. Irma Nasarow ist so etwas wie die gute Seele des Klubs,
während ihr Mann den Jun­gen helfen möchte, sich beim Sport richtig
auszutoben. 

Abge­ord­nete Doris Dreßler freute sich, dass die jugendlichen Spätaussiedler
endlich einen Anlauf­punkt haben. Sie ist überzeugt, dass sich die Jun­gen und
Mäd­chen nach außen öff­nen werden.

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Wahlkampfhilfe vom V‑Mann


SPD-Poli­tik­er in Brandenburg/Havel ließ sich von LKA-Spitzel und
mut­maßlichem Deal­er unterstützen

(Tagesspiegel, Thorsten Met­zn­er) Brandenburg/Havel — Das Land Bran­den­burg hat eine neue V‑Mann-Affäre — und
die gle­ich­namige Stadt einen hand­festen Rathaus-Skan­dal: Der
SPD-Kom­mu­nalpoli­tik­er Nor­bert Langer­wisch hat am Son­ntag bestätigt, dass er
im Wahlkampf um das Ober­bürg­er­meis­ter­amt vor einem Jahr von einer
stadt­bekan­nten Größe aus dem Dro­gen- und Rotlicht­m­i­lieu, dem Unternehmer
Dirk R., unter­stützt wurde — was er bis­lang bestrit­ten hat­te. “Ich war
blauäugig. Ich ging davon aus, dass der Herr keine Straftat­en bege­ht”, sagte
Langer­wisch, der im Novem­ber 2003 der CDU-Kan­di­datin Dietlind Tiemann
unter­lag und heute als Bürg­er­meis­ter ihr Stel­lvertreter im Rathaus ist. 

Aber die Verbindun­gen zwis­chen Langer­wisch und Dirk R. reichen ein wenig
weit­er: R. war nach Tagesspiegel-Infor­ma­tio­nen von Juli 2002 bis Jan­u­ar 2004
ein V‑Mann des Lan­deskrim­i­nalamtes (LKA) — und es war dem Vernehmen nach
Langer­wisch, der ihn emp­fohlen hat­te, als er noch Leit­er der Abteilung für
Zen­trale Krim­i­nalpolizeiliche Dien­ste des Polizeiprä­sid­i­ums Pots­dam war.
Doch R. lief aus dem Rud­er: Gegen­wär­tig sitzt er wegen Dro­gen­de­lik­ten in
Untersuchungshaft. 

Die Beziehung zwis­chen bei­den war ruch­bar gewor­den, als nach der Stichwahl
fürs Ober­bürg­er­meis­ter­amt während ein­er Razz­ia bei R. 1500 nachgedruckte
Wahlzettel gefun­den wur­den. Zwar soll­ten diese nicht zur Wahlfälschung
dienen, wie die Ermit­tlun­gen des LKA inzwis­chen ergeben haben. Kiez­größe R.
hat­te sie nach eigen­er Aus­sage mit Aufk­le­bern “Nor­bert for President”
verse­hen und verteilen wollen — als Wahlhil­fe für Langer­wisch. Warum die
Aktion abge­blasen wurde, ist unklar. 

Den­noch kämpft SPD-Bürg­er­meis­ter Langer­wisch jet­zt um sein politisches
Über­leben, weil er nach der Beschlagnah­mung der gefälscht­en Wahlzettel
öffentlich bestrit­ten hat­te, von R. unter­stützt wor­den zu sein. “Das war ein
Fehler”, sagt Langer­wisch dazu nun. “R.′s Beitrag war nur ger­ing.” Er habe
von diesem “nie Geld” für den Wahlkampf bekom­men; R. habe nur einige Plakate
gek­lebt und bei ein­er Ver­anstal­tung geholfen. Deshalb sei er nach der
OB-Wahl auch Gast bei einem Danke­sessen gewe­sen, zu dem Langer­wisch geladen
hatte. 

R. soll in den Vernehmungen auch aus­ge­sagt haben, dass der Anstoß für die
Wahlzettel eben­so wie für eine Bomben­dro­hung gegen eine CDU-Wahlpar­ty im
Okto­ber 2003 aus dem Unter­stützerkreis für Langer­wisch gekom­men sein soll.
“Das ist abstrus”, sagt Langer­wisch dazu. Wegen dieser falschen Behauptungen
habe er gegen R. jet­zt Strafanzeige erstattet. 

Halb­welt-Boss war Spitzel

Polit- und Polizeiskan­dal in Bran­den­burg an der Hav­el weit­et sich aus

(MAZ) BRANDENBURG/H. Der Skan­dal um SPD-Wahlkampfhil­fe aus der Halb­welt in Bran­den­burg an der
Hav­el weit­et sich aus. Der amtierende Bürg­er­meis­ter Nor­bert Langer­wisch und
die im Juli bei ein­er Dro­gen­razz­ia ver­haftete Milieu­größe Dirk Rauch stehen
sich näher als bis­lang von Langer­wisch zugegeben. Das zumin­d­est geht aus
Aus­sagen her­vor, die Rauch aus dem Gefäng­nis her­aus gemacht hat. 

Nach MAZ-Infor­ma­tio­nen warb SPD-Mann Langer­wisch während sein­er Amt­szeit als
Polize­ichef den 41-Jähri­gen als V‑Mann für das Lan­deskrim­i­nalamt. In dessen
Dien­sten soll Rauch, der derzeit in der Jus­tizvol­lzugsanstalt Wulkow sitzt,
an der Aufk­lärung mehrerer schw­er­er Straftat­en mit­gewirkt haben. Als
Gegen­leis­tung soll die Behörde Rauch bei einem Schutzgeldstreit
Rück­endeck­ung gegeben haben. 

Die Verbindung soll sich Langer­wisch nach Infor­ma­tio­nen des
Nachricht­en­magazins “Focus” per­sön­lich zu Nutze gemacht haben. So soll Rauch
dem SPD-Ober­bürg­er­meis­terkan­di­dat­en bei der Kom­mu­nal­wahl 2003 mit zum Teil
krim­inellen Mit­teln Wahlkampfhil­fe geleis­tet haben. Eine Vertrauensperson
Langer­wischs, der Krim­i­nalkom­mis­sar Carsten E., hat laut “Focus” Rauch
aufge­tra­gen, eine Wahlkampfver­anstal­tung der CDU mit ein­er fingierten
Bomben­dro­hung zu stören. Außer­dem habe E. den an ein­er Druckfirma
beteiligten Rauch ange­hal­ten, 1500 Wahlscheine nach­druck­en zu lassen. Diese
soll­ten im Falle ein­er Nieder­lage Langer­wischs in Umlauf gebracht werden,
damit die Wahl anfecht­bar sei, so “Focus”.

Langer­wisch und Carsten E. bestre­it­en jede Beteili­gung und jedes Wissen
darum. Langer­wisch erstat­tete gestern gegen Rauch Anzeige wegen Verleumdung.
Der Bürg­er­meis­ter befind­et sich allerd­ings in dem Dilem­ma, über sein
Ver­hält­nis zu Rauch nicht reden zu dür­fen, weil er Dienstgeheimnisse
preis­geben müsste. Carsten E. sagte der MAZ, er gebe sein “Ehren­wort, dass
ich keine straf­bare Hand­lung in Auf­trag gegeben habe”. Allerd­ings besteht
kein Zweifel, dass Rauch im Kom­mu­nal­wahlkampf 2003 Plakate für Langerwisch
klebte und bei Wahlver­anstal­tun­gen aushalf. Als Dank lud ihn der
SPD-Kan­di­dat nach gescheit­ert­er Wahl zu ein­er Feier ein.

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Scheibe des Infocafes beschädigt

Belzig (Pots­dam-Mit­tel­mark). In den frühen Son­ntag­mor­gen­stun­den hörte eine Anwohner­in auf der Straße
einen laut­en Knall. Als sie nach­schaute kon­nte sie keine Personen
fest­stellen. Am Tage bemerk­te sie dann, dass die linke Scheibe neben der
Ein­gangstüre des Info­cafes einen ca. fünf cm großen Ein­schlag aufwies. Auf
dem Gehweg davor wur­den Glass­plit­ter ein­er Flasche fest­gestellt. Vermutlich
wurde mit dieser Flasche gegen die Scheibe gewor­fen. Der Sach­schaden beträgt
ca. 1 000 Euro. Die Kripo Belzig hat die weit­eren Ermit­tlun­gen übernommen.

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Neonazis werden gewalttätiger

POTSDAM Die recht­sex­trem­istis­che Gewalt in Bran­den­burg nimmt deut­lich zu. Wie
Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) auf eine par­la­men­tarische Anfrage
mit­teilte, hat die Polizei zwis­chen Jan­u­ar und Sep­tem­ber ins­ge­samt 720 Fälle
rechter Krim­i­nal­ität reg­istri­ert. Davon seien 143 Straftaten
frem­den­feindlich und 76 poli­tisch motiviert gewe­sen. Bei 75 rechtsextremen
Ver­brechen in den ersten neun Monat­en dieses Jahres habe es sich um
Gewalt­de­lik­te gehan­delt. Im gesamten Jahr 2003 ereigneten sich 54 solcher
Straftat­en. Im Jahr 2002 gab es nach Angaben des Innen­min­is­teri­ums 81
rechtsmo­tivierte Gewalt­tat­en, 2001 waren es 87.

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Grüne wollen Rechtsextremismus gezielter bekämpfen


Parteitag ver­ab­schiedete Res­o­lu­tion / Katrin Schröder in neuer Doppelspitze
an der Seite von Joachim Gessinger

(MAZ, Torsten Müller) KÖNIGS WUSTERHAUSEN Bran­den­burgs Grüne wollen sich in den kom­menden Jahren ver­stärkt mit dem
Recht­sex­trem­is­mus im Land auseinan­der­set­zen. Um die Mitte der Gesellschaft
vor einem Abrutschen nach rechts zu bewahren, müsse die Zivilgesellschaft
gestärkt wer­den, sagte Lan­deschef Joachim Gessinger am Sam­stag auf einem
Parteitag in Königs Wuster­hausen (Dahme-Spree­wald). Die etwa 60 Delegierten
ver­ab­schiede­ten ein­stim­mig eine Res­o­lu­tion gegen Recht­sex­trem­is­mus und
Gewalt. Zudem wurde die 45-jährige Katrin Schröder aus Klein­mach­now zur
Nach­fol­gerin der zurück­ge­trete­nen Lan­deschefin Mar­i­anne Gehrke gewählt.
Damit ist die Dop­pel­spitze wieder kom­plett. Die näch­sten regulären
Vor­standswahlen ste­hen Ende 2005 an. 

“Wir wer­den diese Auseinan­der­set­zung eine ganze Zeit lang — vielle­icht bis
zur näch­sten Bun­destagswahl — offen­siv führen müssen”, betonte der
Lan­desvor­sitzende Joachim Gessinger. Große Zus­tim­mung erhielt er, als er das
nach sein­er Mei­n­ung zynis­che Verkün­den des “grandiosen Scheit­erns der
Mul­ti-Kul­ti-Gesellschaft” durch Unions-Chefin Angela Merkel und Brandenburgs
CDU-Vor­sitzen­den Jörg Schön­böhm mit der Forderung eines Farbenblinden
ver­glich, Verkehrsam­peln abzuschaf­fen, weil sie in dessen Augen nicht
funktionierten. 

Dass die mul­ti­kul­turelle Gesellschaft kein Kampf­be­griff und keine Ideologie
sei, müssten sich jedoch auch einige Grüne kri­tisch sagen lassen, ermahnte
Bran­den­burgs Aus­län­der­beauf­tragte Almuth Berg­er. “Mulikul­turelle
Gesellschaft” sei vielmehr die Zus­tands­beschrei­bung ein­er Real­ität, zu der
es keine Alter­na­tive gebe. Das The­ma, so Berg­er, sei jedoch “inzwis­chen so
neg­a­tiv beset­zt wie lange nicht mehr”. Und “das ver­schafft Zus­tim­mung für
recht­sex­treme Posi­tio­nen bis in die Mitte der Gesellschaft”. 

Diese Gefahr wollen die märkischen Grü­nen der Res­o­lu­tion zufolge abwenden,
indem sie für eine Kul­tur der Offen­heit und Anerken­nung gegenüber Frem­den in
Bran­den­burg ein­treten. Dazu müsse man inter­na­tionale Austauschprogramme,
engagierte Kinder- und Jugen­dar­beit zur Sen­si­bil­isierung gegenüber
recht­sex­tremen Posi­tio­nen und lokale Pro­jek­te zur Inte­gra­tion und Stärkung
der Zivilge­sellschaft fördern. Außer­dem ver­fol­gen die Grü­nen das Ziel, die
bran­den­bur­gis­che DVU-Land­tags­frak­tion “aus ihrem Schat­ten­da­sein zu holen und
ihre poli­tis­che Unfähigkeit ans Licht zu bringen”. 

Daneben wollen sich Bünd­nis 90/Die Grü­nen mit dem Pro­gramm “Weg vom Öl”
ver­stärkt für die Nutzung nicht-fos­siler Energi­eträger ein­set­zen und dabei
das ökol­o­gis­che Pro­fil schär­fen. Einen weit­eren Arbeitss­chw­er­punkt werde
unter dem Slo­gan “Gemein­sam bilden macht Schule” das Wer­ben um eine
ein­heitliche Schul­form im Land für alle Kinder bis zur zehn­ten Klasse
einnehmen. 

Parte­ichefin Schröder äußerte schließlich die Überzeu­gung, dass das
Poten­tial der Partei in Bran­den­burg weit über fünf Prozent liege und dass
“wir diese Hürde bei der näch­sten Land­tagswahl ganz sich­er überwinden
werden”.

Inforiot