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AußenministerInnen… treffen

Wenn sich am 30. Mai 2007 die G8-Außen­min­is­terIn­nen auf ihrem Weg nach Heili­gen­damm kurz in Pots­dam tre­f­fen, wer­den sie in der Presse das Bild ver­mit­teln, als sorgten sie sich um die Men­schheit. Doch wie jed­er Staat sor­gen sie sich nur darum, wie sie die Ein­fluss der Län­der, die sie repräsen­tieren, zugun­sten der heimis­chen Wirtschaft stärken und weit­er aus­bauen kön­nen. Die G8 sind der Ver­such durch Koor­di­na­tion der eige­nen Inter­essen ihre glob­ale Vor­ma­chtsstel­lung zu fes­ti­gen und auszubauen. Die Auswirkun­gen bekom­men wir auf dem gesamten Globus zu spüren. 

Eben weil die G8 nur eine Lob­by­gruppe für sich selb­st sind, kön­nen sie wed­er im glob­alen Maßstab, ja noch nicht ein­mal in den G8-Staat­en selb­st, den Lebens­stan­dart aller anheben. Ganz im Gegenteil. 

Demokratie, Men­schen­rechte oder soziale Bedürfnisse von Men­schen spie­len keine Rolle, höch­stens als bewusst einge­set­zter poli­tis­ch­er Zweck. Und so gibt es dann in der Logik der G8 gute und schlechte Atom­bomben, gute und schlechte Dik­ta­toren, gute und schlechte Demokra­tien, Ver­bün­dete und Schurkenstaaten.
Jede Poli­tik, die sich in den Gren­zen von Kap­i­tal­is­mus und Macht­logik bewegt, ist auf die Stärkung der eige­nen Wirtschaft aus­gerichtet. Dabei wird die Maxime propagiert: was der Wirtschaft nutzt, nutzt let­z­tendlich allen Men­schen. Diese Annahme wird seit dem Beste­hen des Kap­i­tal­is­mus tagtäglich widerlegt. 

So ist auch das Außen­min­is­terIn­nen-Tre­f­fen der G8 kein wohltätiger Pfadfind­ervere­in. Hier wer­den hand­feste Inter­essen, Optio­nen und Ziele von Außen­poli­tik mit- und gegeneinan­der ver­han­delt. Die Optio­nen der Außen­poli­tik reichen von Entwick­lung­shil­fe und Wirtschaftsverträ­gen bis zum unter­stützen genehmer Oppo­si­tion­s­grup­pen mit Geld oder auch Waf­fen und selb­stver­ständlich auch „human­itäre Kampfein­sätze“ und der „Krieg gegen den Terror“. 

Deutsch­land ist Teil dieser Außen­poli­tik. Deutsche Sol­dat­en in Afghanistan oder Bosnien ste­hen dort auch für die Durch­set­zung geostrate­gis­ch­er Inter­essen. Deutsch­land ist durch seine Außen­poli­tik treibende Kraft beim Zer­fall von Jugoslaw­ien und den damit ver­bun­de­nen Kriegen. Es ist ein­er der größten Waf­fen­ex­por­teure und hat z.B. als wichtig­ster inter­na­tionaler Part­ner Rus­s­lands über­haupt kein Inter­esse an der Kri­tik autoritär­er und gewalt­samer Innen­poli­tik dort. Die deutsche Poli­tik ist für die EU der Abschot­tung und Aufwe­ichung jeglich­er Sozial­stan­dards mitver­ant­wortlich. Denn wie der Krieg nach außen, so auch nach innen. Hier wer­den Sozialleis­tun­gen abgeschafft, Löhne gesenkt, Men­schen massen­haft ent­lassen, das Tar­if­sys­tem aus­ge­he­belt, während die Rüs­tungsaus­gaben ständig stiegen.

Auch in Deutsch­land wer­den jährlich Tausende Flüchtlinge in Folter, Hunger und Tod geschickt oder in Abschiebeknäste ges­per­rt. Spätestens seit der fak­tis­chen Abschaf­fung des Asyl­rechts, ist auch die Hal­tung der deutschen Poli­tik gegenüber den Men­schen­recht­en klar: Sie gel­ten nur für einen ver­gle­ich­sweise kleinen Teil von Men­schen. Alle anderen außer­halb dieser exk­lu­siv­en Gesellschaft müssen für unseren Luxus hungern – oder sterben. 

Es macht deshalb Sinn, den G8-Tre­f­fen der Außen­min­is­terIn­nen unseren Wider­stand ent­ge­gen zu set­zen! Auch wenn wir wis­sen, das dieser im Moment nur sym­bol­isch sein kann. 

Am 30. Mai 2007 wer­den wir in Pots­dam deut­lich machen: 

· Nie­mand hat das Recht, über die Inter­essen von Mil­liar­den von Men­schen zu entscheiden!
· Die (Außen) Poli­tik der G8 ist ein grund­sät­zlich­es Hin­der­nis für ein sol­i­darisches und gle­ich­berechtigtes Zusam­men­leben der Men­schen auf der ganzen Welt!
· Die (Außen) Poli­tik der G8 ist nicht in der Lage, die großen glob­alen Kon­flik­te zu lösen, sie ist Teil des Problems! 

Es gibt viele Gründe: Geht mit uns auf die Straße und zeigt auf kreative und kraftvolle Weise euren Protest und Wider­stand. Wir wollen mit dieser Demon­stra­tion allen Men­schen einen Rah­men geben, die sich gegen Mil­i­tarisierung und Groß­macht­poli­tik, gegen Kap­i­tal­is­mus und Neolib­er­al­is­mus, aber auch gegen Nation­al­is­mus und Ras­sis­mus engagieren wollen. 

Deshalb rufen wir am 30. Mai 2007, 16:00 Uhr am Pots­dam Haupt­bahn­hof zur Großdemon­stra­tion auf! 

Warm up in Pots­dam! Begleit­en wir die G8 — Außen­min­is­terIn­nen auf dem Weg nach Heili­gen­damm! Und zeigen ihnen: Eine andere Welt ist möglich!

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Frau Kunst und die Kunstlehrer

(Peter Nowak, ND vom 23.05.2007) Wird die Aus­bil­dung von Kun­stlehrern an der Pots­damer Uni­ver­sität abgewick­elt? Die
Stu­den­ten befürcht­en das. Die Fach­schaft wen­det sich scharf gegen eine Empfehlung
des Fakultät­srats, die Bere­iche Kun­st und Musisch-Ästhetis­che Erziehung zu
streichen…

Wird die Aus­bil­dung von Kun­stlehrern an der Pots­damer Uni­ver­sität abgewick­elt? Die
Stu­den­ten befürcht­en das. Die Fach­schaft wen­det isch schharf gegen die Empfehlung
des Fakultät­srats, die Bere­iche Kun­st und Musisch-Ästhetis­che Erziehung ersatzlos
zu streichen.
Die Studieren­den argu­men­tieren zwei­gleisig dage­gen. Mit der Schließung bestünde die
Gefahr, dass Bach­e­lor-Studierende die Hochschulen mit unqual­i­fizierten Abschluss
ver­lassen müssten. Auch für Bran­den­burg wäre eine Schließung der Fakultäten nach
Ansicht der Studieren­den fatal. Es wäre mit der Schließung dieses Studienganges
das einzige Bun­des­land, „in welchem vorsät­zlich auf die pro­fes­sionelle Förderung von
Kreativ­ität und ästhetis­ch­er Bil­dung in einem schulis­chen Kon­text verzichtet wird“,
monieren die Kommilitonen.
Eine Sprecherin der Pots­damer Uni­ver­sität bestätigt gegenüber ND, dass
der Fakultät­srat die Schließung der Fach­bere­iche emp­fohlen habe.
Hin­ter dieser Diskus­sion ste­he let­ztlich die Frage, wie das begren­zte Bud­get für den
Fach­bere­ich aus­gegeben wer­den soll. Es sei eben nur eine bes­timmte Menge Geld zur
Ver­fü­gung und damit müssen dann Schw­er­punk­te geset­zt werden.
Die Press­esprecherin betont allerd­ings gegenüber ND, dass es noch keinerlei
Beschluss zur Schließung der Fach­bere­iche gäbe. Der Sen­at und die Unipräsidentin
müssten zu dieser Frage noch gehört wer­den. Das let­zte Wort habe dann das
Bran­den­burg­er Wis­senschaftsmin­is­teri­um. Die Uni­ver­sität­spräsi­dentin wolle sich erst
mit den ver­schiede­nen Posi­tio­nen ver­traut machen, bevor sie sich dazu äußert.
Am kom­menden Don­ner­stag wird sie Gele­gen­heit haben, die Ansicht­en der
Schließungs­geg­n­er ken­nen zu ler­nen. Für diesem Tag haben die protestierenden
Studieren­den vom Fach­schaft­srat Kun­st mit der Uni­ver­sität­spräsi­dentin vereinbart,
bestätigt Ste­fan Neu­mann gegenüber ND.
„Für uns waren die Schließungspläne in den let­zten Tagen sehr akut“, meint das
Mit­glied der Fach­schaft. Sein­er Mei­n­ung nach sei es vor allem der vielfältigen
Aktio­nen der Studieren­den in den let­zten Wochen zu ver­danken gewe­sen, dass die
Entschei­dung über eine Schließung erst ein­mal vertagt wurde.
Die Ver­sicherung der Press­esprecherin, dass selb­st bei ein­er Schließung der
Fach­bere­iche alle jet­zt Studieren­den Bestandss­chutz hät­ten, beruhigt die
Kom­mili­to­nen nicht. Die Studieren­den geben sich weit­er­hin kämpferisch. Man werde
die Umset­zung der Stre­ichungspläne nicht wider­stand­s­los hin­nehmen, heißt es in der
Pressemit­teilung des Fach­schaft­srates. Konkrete Maß­nah­men wur­den dort aber nicht
genannt.
Neu­mann erk­lärte gegenüber ND, dass die uni­ver­sitätsin­ter­nen Mobilisierungen
fort­ge­set­zt wür­den, bis die Schließungspläne vom Tisch sind.
Man sehe sehr wohl den Zusam­men­hang zwis­chen den Stel­len­wert der Kun­st im
Neolib­er­al­is­mus. Für eine gesellschaftliche Auseinan­der­set­zung über den unversitären
Rah­men hin­aus fehle den stu­den­tis­chen Gremien allerd­ings zur Zeit die Kraft, betonte
Neu­mann. Ihnen gehe es in erster Lin­ie darum die Schließung zu verhindern. 

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G8 — Bombodrom: Bundeswehr verhängt ein allgemeines Betretungsverbot

Wie aus gut unter­richteten Kreisen zu hören ist, hat die Bun­deswehr den im Bom­bo­drom arbei­t­en­den Holzfäller­fir­men (und
mit hoher Wahrschein­lichkeit auch allen anderen) für den Zeitraum vom 24.5.–2.6. das Arbeit­en auf dem Gelände verboten.

Begrün­det wird es damit, dass es wegen der G8-Proteste ein all­ge­meines Betre­tungsver­bot gäbe, von dem keine Aus­nah­men möglich seien. 

Die Bun­deswehr werde dieses Ver­bot mit Hub­schraubern überwachen.

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Brandenburgische Polizei läuft sich für G8-Gipfel warm

Dem Bünd­nis “No War — No G8” liegen Infor­ma­tio­nen vor, wonach die
Bran­den­bur­gis­che Polizei für ihren Ein­satz am geplanten
Bomben­ab­wurf­platz in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de einen Großeinsatz,
offen­sichtlich als “Test” für den G8-Gipfel plant. Die gesamte
bran­den­bur­gis­che Bere­itschaft­spolizei soll einge­set­zt wer­den Offenbar
möchte die Polizei die Besied­lung des Bom­bo­drom-Gelän­des verhindern.
Anschließend sei geplant, die Demon­stran­tInnen nach Ros­tock zu
begleiten. 

Dazu sagen wir: Wir wer­den uns auf keine Eskala­tion ein­lassen, sondern
entschlossen unser Ziel ver­fol­gen, an diesem Tag ein deutliches
Zeichen gegen Kriegsübun­gen zu set­zen. Wir han­deln nach unserem
eige­nen Drehbuch. 

Je mehr wir wer­den, desto eher kön­nen wir unser Vorhaben umset­zen. Wir
laden alle ein, sich an unseren Aktio­nen am 1. Juni zu beteiligen. 

Zivil­er Unge­hor­sam ist das Gebot der Stunde gegen das Üben von
Bomben­ab­wür­fen durch die Bun­deswehr und die NATO. Die Besiedelung des
Bom­bo­droms ist eine Ord­nungswidrigkeit. Bomben wer­fen ist Mord. Störer
sind nicht wir, son­dern die Bundeswehr. 

Keine Aus­land­sein­sätze! Für eine Freie Hei­de! Bom­bo­drom besiedeln am 1.
Juni!

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NPD-Demo in Rathenow verschoben

Wie erst heute bekan­nt wurde, hat die NPD ihren für diesen Sam­stag (26.Mai 2007) in Rathenow geplanten Auf­marsch kurzfristig wieder abgemeldet und als neuen Ter­min: Sam­stag, den 16. Juni 2007, von 11 bis 24 Uhr genan­nt. The­ma­tisch wurde der Schw­er­punkt nun auf die Glob­al­isierung gelegt.

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Alles nur Zirkus”

Unter dem Mot­to: „Alles nur Zirkus“ wird auf dem Pots­damer Bass­in­platz vom 24. Mai bis zum 31. Mai eine Ver­anstal­tungsrei­he stat­tfind­en. Anlass ist der in Deutsch­land stat­tfind­ende G8-Gipfel dieses Jahr. 

Seit Monat­en bere­it­en sich Poli­tik­erIn­nen, Sicher­heit­skräfte, Demon­stri­erende und Protest­grup­pen darauf vor. Gle­ichzeit­ig befind­en wir uns in ein­er Zeit, zu der die Auswirkun­gen des glob­al­isierten Kap­i­tal­is­mus auf jede und jeden per­sön­lich spür­bar sind. Umweltzer­störung, soziale Ungerechtigkeit, Aus­gren­zung, Überwachung oder der hohe Druck in der Gesellschaft zu funk­tion­ieren sind über­all präsent. Gibt es dafür Ver­ant­wortliche? Gibt es dazu Alter­na­tiv­en? Was ist real und was Hokus­pokus? Sind es die Min­is­terIn­nen und StaatschefInnen, die entschei­den? Wen vertreten Sie? Wer kann wie in der Demokratie teilnehmen? 

Um diese und andere Fra­gen zu disku­tieren wird jeden Tag ein anderes The­ma im Fokus ste­hen. Beleucht­en wer­den wir dieses durch ver­schieden­ste Vorträge, durch Filme, durch Diskus­sio­nen und natür­lich auch durch kul­turelle Ange­bote wie Konzerte. 

Genaueres´ist dem Pro­gramm auf www.allesnurzirkus.de zu ent­nehmen. Für das leib­liche Wohl wird mit Cafè und ein­er Vokü gesorgt sein.

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Nazifeier im Haus der Begegnung?

(Hen­ri Kramer) Wald­stadt — Eine von der Polizei aufgelöste Feier von Recht­sex­tremen hat sich offen­bar am Woch­enende im Haus der Begeg­nung in der Wald­stadt ereignet. Polizeis­precherin Ange­li­ka Chris­ten sagte gestern auf PNN-Anfrage, dass die Polizei an der Adresse Am Schlangen­fenn 1 aktiv gewor­den sei. Dort wur­den am Son­ntag­mor­gen elf Per­so­n­en zwis­chen 20 und 33 Jahren in Gewahrsam genom­men, die laute Musik abge­spielt und rechte Parolen gegrölt haben sollen. Gegen 13 Per­so­n­en wird laut Polizei wegen des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen ermit­telt. Zunächst hat­te die Polizei gemeldet, der Zwis­chen­fall habe in einem Jugend­club stattgefunden. 

Im Haus der Begeg­nung, dessen Ange­bote sich vor allem an Men­schen mit Behin­derung richt­en, wurde die Mel­dung gestern mit Über­raschung aufgenom­men. „Hier war eine nor­male Fam­i­lien­feier angemeldet“, so eine Sprecherin. Sie könne den Ein­satz nicht bestäti­gen. Anwohn­er berichteten den PNN, dass Ruh­estörun­gen an Woch­enen­den im Umfeld aber nicht ungewöhn­lich seien – oft wür­den die Räum­lichkeit­en vermietet.

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Schlosspark darf kein Volkspark sein

(Andreas Fritsche) Auf der Liegewiese im Pots­damer Park Babels­berg ist das Liegen ver­boten und auf dem Dri­ve ist Radeln nicht erlaubt. Dabei klingt der englis­che Name dieses Rundweges doch sehr nach Fahren. Nicht ein­mal schieben darf man seinen Draht­e­sel dort. Peter Moser schüt­telt mit dem Kopf. Der 41-Jährige gehört der Bürg­erini­tia­tive Babels­berg­er Park an. 100 Anwohn­er kämpfen dafür, dass sie die weitläu­fige Grü­nan­lage wie bish­er nutzen dür­fen. Heute soll das erste offizielle Gespräch mit der Stiftung Preußis­che Schlöss­er und Gärten (SPSG) stattfinden. 

Die Stiftung pocht seit April auf die Parko­rd­nung. Wächter ver­hän­gen Bußgelder, wenn Spaziergänger den Rasen betreten oder Hunde von der Leine gelassen wer­den. In die Ped­ale treten darf man nur vom Ein­gang an der Gren­zs­traße bis zum Kleinen Schloss. Hier muss man absteigen und bis zum Aus­gang Lankestraße schieben. Über­all son­st sind Fahrräder tabu. Immer­hin, das ist mehr als früher zuge­lassen war. Radeln ver­bot die zu DDR-Zeit­en gültige Parko­rd­nung kom­plett und Rasen­latschen war offiziell auch nicht erlaubt. »Aber es hat sich kein­er darum geküm­mert«, erzählt Moser. Erst jet­zt greife die Schlöss­er-Stiftung durch. 

Moser stammt aus Öster­re­ich und lebt seit 20 Jahren in Pots­dam. Seine drei Kinder haben die Natur lieben und bewahren gel­ernt, »ger­ade weil sie im Babels­berg­er Park auf den Rasen gehen kon­nten«, sagt der Sozialpäd­a­goge. »Die reißen keine Blu­men ab.« 

Rodeln und Eis­laufen im Win­ter, Baden im Som­mer und Eier suchen am Oster­son­ntag – das alles kon­nte die Stiftung im Park beobacht­en und will es nun nicht mehr sehen. Der­gle­ichen schränke eine Nutzung das Erleb­nis Gartenkun­st ein, begrün­det Heinz Berg, Direk­tor der SPSG-Generalverwaltung. 

Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs (SPD) springt ihm bei: Man habe ja einen Volkspark in Pots­dam, wo man grillen und baden kann, näm­lich den auf dem Gelände der Bun­des­garten­schau im Born­st­edter Feld. Doch der Weg dahin ist den Babels­berg­ern zu weit, per Rad zu gefährlich und außer­dem kostet das Born­st­edter Feld Ein­tritt. Für den Babels­berg­er Schloss­park wird lediglich um eine Spende gebeten. Die Land­tagsab­ge­ord­nete Ani­ta Tack (Linkspartei) ver­ste­ht die Sor­gen und Bedürfnisse der Leute und ver­langt, dass der Babels­berg­er Park ein Platz bleibt, wo die Pots­damer sich erholen können. 

Moser berichtet von der »Wut« der Anwohn­er und wirft der Stiftung »Gut­sher­re­nart« vor. Dabei ist ihm wohl bewusst, dass es inner­halb sein­er Bürg­erini­tia­tive unter­schiedliche Inter­essen gibt. Die Eltern, die sich wün­schen, dass ihre Knirpse auf dem Gras tollen dür­fen, freuen sich zum Beispiel nicht unbe­d­ingt über freilaufende große Hunde. Aber den Hun­de­hal­tern genügt der Aus­lauf­platz vor dem Schloss­park nicht. Wer Schlittschuh auf dem Teich am Freibad fährt, ver­sündigt sich wahrschein­lich an der Umwelt, denn im Schil­fgür­tel leben sel­tene Arten. Aber die Men­schen reden vernün­ftig miteinan­der, suchen sich zu ver­ständi­gen. Die Bere­itschaft dazu ver­misst Peter Moser zurzeit auf Seit­en der Schlösser-Stiftung. 

Dabei kön­nte sich die Bürg­erini­tia­tive dur­chaus zum Fördervere­in mausern. Wenn man ihn auf den Rasen lässt, dann möchte Moser wie früher Müll ein­sam­meln, und er würde dann auch für zwölf Euro »gern« die frei­willige Jahreskarte kaufen. 

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Potsdam setzt Zeichen gegen G8

Drei mal mehr Men­schen als erwartet haben am ver­gan­genen Sam­stag in Potsdam
ein deut­lich­es Zeichen gegen den Gipfel der G8-Finanzmin­is­ter und für einen
kraftvollen Wider­stand gegen den bevorste­hen­den Gipfel der soge­nan­nten G8 in
Heili­gen­damm geset­zt! Beim Open Air “G(8)ipfelsturm” auf dem Potsdamer
Bass­in­platz erlebten 1500 Men­schen die Auftritte der Bands, die spannende
Podi­ums­diskus­sion, viele Info- und Aktion­sstände sowie eine Unmenge an
Diskus­sio­nen und Aktionsvorbereitungen. 

Hol­ger Zschoge, Sprech­er des Anti-G8-Bünd­nis Pots­dam, erk­lärt dazu: 

“Für uns ist dies ein deut­lich­es Sig­nal dafür, das immer mehr Men­schen aus
ver­schieden­sten sozialen und poli­tis­chen Zusam­men­hän­gen bere­it sind, ihre
Inter­essen selb­st wahrzunehmen und gegen einen Gipfel zu protestieren, der
ihnen vorschreiben will, wie die Welt ausse­hen soll, in der sie leben. Ganz
offen­sichtlich hat die vor­ange­gan­gene Repres­sion­swelle das Gegenteil
erre­icht: In Pots­dam fand eine bre­ite Sol­i­darisierung mit den
unter­schiedlich­sten Aktions­for­men hier und in Heili­gen­damm statt. 

Dies macht Hoff­nung für die näch­sten Wochen! Wir erwarten bei der
Demon­stra­tion gegen das Fachtr­e­f­fen der G8-Außen­min­is­terIn­nen am 30. Mai
2007 eine weit­ere Steigerung unser­er Mobilisierungsmöglichkeiten. 

Und natür­lich rufen wir weit­er­hin dazu auf, mit uns gemein­sam nach Rostock
und Heili­gen­damm zu fahren und dort auf kreative und kraftvolle Weise für
eine Welt frei von Krieg, Aus­beu­tung und Kap­i­tal­is­mus zu kämpfen. Dazu geben
wir die Möglichkeit, gemein­sam mit Bussen nach Ros­tock zu fahren. Tickets
gibt es im Inter­net, dem Buch­laden Sput­nik oder dem Pro­jek­thaus Babelsberg.
Weit­ere Infos und immer aktuelle Nachricht­en unter:
www.anti-g8-buendnis-potsdam.de.

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Eine Woche vor Aufmarsch: Wieder Nazirandale

Manche Dinge ändern sich ein­fach nie. Schon seit eini­gen Jahren gehört der Him­melfahrt­stag, im Volksmund auch “Her­rentag” genan­nt, zu den Tagen im Jahr an dem die rechte Szene im Raum Rathenow — Prem­nitz offen­bar Nar­ren­frei­heit hat. In größeren Grup­pen zieht der alko­holisierte, männliche Naz­i­mob dann durch die Straßen durch min­destens eine, der bei­den genan­nten Städte um “ihren” Tag zu “feiern”.
Fast schon tra­di­tionell kommt es dabei immer wieder zu gewalt­täti­gen Über­grif­f­en auf Pas­san­ten, welche die “falsche” Haut­farbe haben, die “falsche” Gesin­nung haben oder ein­fach nur “komisch” gucken.

“Komisch” geguckt haben müssen in diesem Jahr auch einige Besuch­er ein­er zum “Her­rentag” aus­gerichteten Ver­anstal­tung auf dem Märkischen Platz in Rathenow. Als dort in den frühen Abend­stun­den näm­lich eine Musik­gruppe auf­spie­len wollte, war der in der Nähe herum­lungernde, ca. 30 — 40 per­so­n­en­starke Naz­i­mob, Mit­glieder der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaften “Hauptvolk” und “Sturm 27”, sofort brüskiert und begann augen­blick­lich Bier­flaschen abzubrechen und auf einige Ver­anstal­tungs­gäste loszuge­hen. Mehrere Per­so­n­en wur­den z.T. mit Messern oder besagten Flaschen­resten bedro­ht, Einzelper­so­n­en von bis zu fünf Neon­azis zusam­mengeschla­gen. Die Musik­gruppe wurde eben­falls in Mitlei­den­schaft gezo­gen, als min­destens eine Laut­sprecher­box durch eine Flaschen­wurf zer­stört wurde.

Tat­säch­lich kam dann einige Minuten später auch eine von den Ver­anstal­tern georderte Polizeistreife, die sich jedoch nicht son­der­lich um die Angele­gen­heit der Geschädigten küm­merte. Anzeigen wur­den, mit Hin­weis das man sich doch zur Wache begeben sollte, nicht ent­ge­gengenom­men. Festgenom­men wurde auch nie­mand, so dass den Ver­anstal­tern nur die Option blieb ihre Feier­lichkeit­en aus Sicher­heits­grün­den einzustellen.

Die (Neo)nazis zogen indes ungestört und ohne Polizeibegleitung weit­er zum näch­sten Bier­stand am Rathenow­er Kino, wobei es aber­mals zu Über­grif­f­en kam.

Inforiot