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Bundesaußenminister spricht in Halbe

POTSDAM. Bun­de­saußen­min­is­ter Frank-Wal­ter Stein­meier (SPD) will am näch­sten Sonnabend am “Tag der Demokrat­en” in Halbe teil­nehmen. Er werde am Nach­mit­tag auf ein­er Kundge­bung sprechen, teilte das Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit gestern in Pots­dam mit. Stein­meier folge ein­er Ein­ladung von Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD), der mit Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) sowie vie­len anderen Vertretern aus Poli­tik, Wirtschaft und Gesellschaft zu dem Tre­f­fen aufgerufen hat. Anlass ist der zeit­gle­ich geplante Auf­marsch von Neon­azis in Halbe. (epd)

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Bernau: 150 Menschen bei Gedenkkundgebung

In der Nacht des 9. Novem­bers 1938 wur­den “jüdis­che” Geschäfte geplün­dert und Syn­a­gogen abge­bran­nt, tausende Men­schen jüdis­chen Glaubens wur­den grund­los inhaftiert, gefoltert, getötet oder in Ver­nich­tungs- und Arbeit­slager ver­schleppt. Um diesem zu Gedenken ver­sam­melten sich am 9. Novem­ber 2006 etwa 150 Men­schen auf dem Mark­t­platz in Bernau, wo eine Kundge­bung zu der Reich­s­pogrom­nacht stat­tfand, die auch gle­ichzeit­ig die Auf­tak­tver­anstal­tung für die “Aktionswochen gegen Anti­semitismus in Bernau” war. Dazu ein­ge­laden hat­ten das Bernauer Net­zw­erk für Tol­er­anz, die jüdis­che Gemeinde Bernau sowie die Antifaschis­tis­che Aktion Bernau mit der Polit-AG des Dosto.

Es wur­den ab 18 Uhr ver­schieden Gedichte und Rede­beiträge vorge­le­sen und jüdis­che Lieder gesun­gen. Gegen 18.45 Uhr begaben sich die Teil­nehmerIn­nen zu ein­er 100 Meter ent­fer­n­ten Gedenk­tafel, für jüdis­che Men­schen aus Bernau, die am 13.April 1942 nach Osten deportiert wur­den, die sich in der Brauer­straße befind­et. Dort wur­den Kerzen abgestellt und Namen von jüdis­chen Men­schen, die im Nation­al­sozial­is­mus zu Tode fie­len vorge­le­sen. Ein Vertreter der jüdis­chen Gemeinde hat noch ein Kad­disch, ein jüdis­ches Totenge­bet, verlesen.

Zum Abschluß lud die jüdis­che Gemeinde zu einem Konz­ert mit Kam­mer­musikensem­bles “Arpeg­gia­to” in der Stadthalle Bernau ein. Das Ensem­ble beste­ht aus zehn Musik­ern, von denen fünf heute auf­tat­en, zwei Geiger, ein Cel­lis­to, ein Kon­tra­bassist und eine Har­fenistin. Alle Mit­glieder von “Arpeg­gia­to” kom­men ursprünglich aus Rus­s­land und der Ukraine.

Etwa 8 Neon­azis von außer­halb, die wahrschein­lich dem Aufruf des „Nationalem Info­por­tals Bran­den­burgs“ fol­gten, haben sich zu Anfangs in der Nähe der Kundge­bung ver­sam­melt und ver­schwan­den dann in eine Kneipe. Auch die Polizei war mit einen, für eine Kundge­bung in ein­er Kle­in­stadt, hohen Aufge­bot, u.a. der SoKo MEGA/TOMEG und Bere­itschadt­spolizei u.a. aus Pots­dam, in der Innen­stadt Bernaus unterwegs.

Die näch­ste Ver­anstal­tung, im Rah­men der Aktionswochen, wird ein Infoabend über „ Was ist Anti­semitismus“ sein, die am Don­ner­stag dem 14. Novem­ber 2006 ab 18.30 Uhr im Tre­ff 23 stattfindet. 

Bilder von der Kundge­bung und alle Ter­mine find­et ihr unter www.aktionswochen-bernau.tk

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Gedenkveranstaltung am 9. November in FF/O

Wie jedes Jahr fand auch dieses Mal am 9.November am Gedenkstein der niederge­bran­nten Syn­a­goge in Frank­furt (O.) eine Kundge­bung zur Erin­nerung an die Ver­brechen der Nation­al­sozial­is­ten und der Reich­skristall­nacht statt. Lei­der waren auch Neon­azis nicht weit.

In diesem Monat jährte sich ein trau­riges Ereig­nis zum 68sten Mal. Die Reich­s­pogrom­nacht. Am Abend des 9.Novembers 1938 über­fie­len in fast allen deutschen Städten und Gemein­den SA-Män­ner und Anhän­gerIn­nen des Nation­al­sozial­is­mus jüdis­che Geschäfte und Syn­a­gogen und bran­nten sie nieder.

Aus diesem trau­ri­gen Anlass fan­den am Jahrestag in vie­len deutschen Städten Gedenkver­anstal­tun­gen statt. So auch in Frank­furt (Oder). Hier fan­den sich etwa 60 Bürg­erIn­nen am Gedenkstein der ehe­ma­li­gen Frank­furter Syn­a­goge ein um einen jüdis­chen Gedenkgottes­di­enst abzuhal­ten und Blu­men niederzule­gen um anschließend eine Dauer­ausstel­lung im Haus der jüdis­chen Gemeinde zu besichti­gen. Sie waren dabei nicht allein.

Im Umkreis der Gedenkver­anstal­tung fan­den sich immer mehr Nazis ein. Diese bestanden größ­ten­teils aus organ­isierten Recht­en, aber auch aus dem Spek­trum der Fan­szene des örtlichen Fußball-Ver­band­sligis­ten FFC Vik­to­ria ´91 e.V., die schon öfters durch Ran­dale am Rande von Fußball­spie­len aufge­fall­en sind. Ihr Ziel war offen­sichtlich die Ver­anstal­tung zu stören und Antifas beim Weg nach Hause anzu­greifen. So patrouil­lierten die Nazis in Kle­in­grup­pen um die Kundge­bung herum. Dabei ließen sie es nicht aus die Teil­nehmerIn­nen zu provozieren und zu fotografierten. Aber der Großteil der Teil­nehmerIn­nen bemerk­ten die Aggres­soren nicht. Nur einige AntifaschistIn­nen hat­ten ein ungutes Gefühl bei der großen, ein­deutig nicht zu den Gedenk­enden gehören­den Men­schenansamm­lun­gen auf der gegenüber­liegen­den Straßen­seite. Die weni­gen Polizeibeamten, die vor Ort waren, ver­sucht­en die Pro­voka­teure mit Platzver­weisen zu vertreiben. Die Nazis hinge­gen reagierten mit Gelächter und schick­ten zum weit­eren Beobacht­en ihre Fre­undin­nen vor. Als sich die Teil­nehmerIn­nen in Rich­tung Jüdis­che Gemeinde in Bewe­gung set­zten, fol­gten Ihnen die Nazis, deren Zahl sich inzwis­chen auf 40 erhöht hat­te. Die Polizei ver­suchte weit­er­hin mit Ver­weisen die Grup­pen, unter denen auch 13- und 14-Jährige waren, auseinan­der zu bewe­gen. Unter­dessen bewegten sich mehrere schwarz ver­mummte Per­so­n­en in ein­er Neben­straße und fol­gte dem Zug im schnellen Tem­po. Als die Leute sich in das Haus der Jüdis­chen Gemeinde begaben, war die Stim­mung vor dem Haus weit­er­hin anges­pan­nt. Über die Funksprechan­lage der Polizei hörte men­sch hek­tis­che Stim­men und einige Beamte ran­nten in ein nahe gele­genes Wohnge­bi­et. Die Nazis hat­ten sich also inzwis­chen vor ein­er Diskothek nur wenige Straßen weit­er ver­sam­melt. Einige Jugendliche hat­ten nun Angst nach Hause zu gehen, aber die Beamten ver­sicherten, das es in der Innen­stadt ruhig sei. Trotz­dem gab es ein Zusam­men­tr­e­f­fen von linken Jugendlichen und Nazis wenig später, wobei die Nazis sich aber eher im Rück­zug befanden.

Dieser Tag zeigt ein­mal mehr wie sehr die recht­sex­treme Szene in Frank­furt (Oder) in den let­zten Monat­en stark an Selb­st­be­wusst­sein hinzu gewon­nen hat. Immer öfter tauchen Frank­furter Nazis auf Aufmärschen auf, organ­isieren eigene Feiern oder fall­en, wie zulet­zt bei der Fußball-WM, durch aggres­sives Auftreten auf, wobei nicht davor zurück geschreckt wurde auch Wohn­häuser mit darin leben­den Fam­i­lien anzugreifen.

Den Nazis in Frank­furt (Oder) muss offen­siv ent­ge­genge­treten. Für ein freies, selb­st­be­wusstes Leben! Ohne Nazis, Ras­sis­ten und Antisemiten!

Autonome Antifa Frank­furt (Oder)

Mail: aaffo[ät]gmx.de

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Gedenkkundgebung in Potsdam

Heute ver­sam­melten sich etwa 20 junge AntifaschistIn­nen am „Platz der Ein­heit“ in
Pots­dam, um der Progrome gegen die jüdis­che Bevölkerung im Jahr 1938 zu gedenken,
aber auch, um an die Novem­ber­rev­o­lu­tion 1918 zu erin­nern. Im Anschluß an das
Ver­lesen der Rede wur­den am Mah­n­mal und am Ort der alten Syn­a­goge Blumen
niedergelegt. Anschließend wur­den einige Flug­blät­ter mit dem fol­gen­den Inhalt in der
Pots­damer Innen­stadt verteilt:

Reich­skristall­nacht – ein beschöni­gen­der Begriff für die Geschehnisse, die sich vor
exakt 68 Jahren in der Nacht vom 9. zum 10. Novem­ber in ganz Deutsch­land und
Öster­re­ich ereigneten 

“’Kristall­nacht’! Das funkelt, blitzt und glitzert wie bei einem Fest! Es wäre
längst Zeit, daß diese böswillig-ver­harm­losende Beze­ich­nung zumin­d­est aus der
Geschichtss­chrei­bung ver­schwände.” schrieb Avra­ham Barkai 

Doch genau so ste­ht die gewalt­same Zer­störung von Leben und Eigen­tum der Anhänger
des jüdis­chen Glauben­beken­nt­niss­es noch heute in vie­len Geschichtsbüchern.
In dieser Nacht wur­den über 400 Men­schen ermordet und in den Tod getrieben,
sämtliche 1400 Syn­a­gogen im soge­nan­nten ´Deutschen Reich´ ver­bran­nten und mehr als
8000 Geschäfte wur­den zer­stört. Min­destens 30´000 JüdIn­nen wur­den in
Konzen­tra­tionslager deportiert. Wie viele von ihnen über­lebten ist unsich­er — Der
Tod war Sinn und Zweck dieser indus­triellen Men­schen­ver­nich­tung. In grenzenlosem
Zynis­mus ord­nete das Naziregime die „Wiedergut­machung der öffentlichen Schäden“
durch die Opfer selb­st an. Eine Mil­liarde Reichsmark. 

Die Novem­ber­pogrome markierten den Über­gang von der Diskri­m­inierung der deutschen
JüdIn­nen zur sys­tem­a­tis­chen Ver­fol­gung. Die von der Regierung organisierten
Ver­brechen wur­den durch alle Teile des Regierungsap­pa­rates und bre­iteste Teile der
Bevölkerung mit­ge­tra­gen und bejubelt. So ist in ein­er geheimen Dien­stan­weisung der
Geheimen Staat­spolizei zu lesen: 

1. Es wer­den in kürzester Frist in ganz Deutsch­land Aktio­nen gegen Juden
stat­tfind­en. Sie sind nicht zu stören.
2. Es ist vorzu­bere­it­en die Fes­t­nahme von etwa 20´000 bis 30´000 Juden im Reiche. Es
sind auszuwählen vor allem ver­mö­gende Juden. 

Die Medi­en titel­ten „Der gerechte Volk­szorn hat gesprochen“. 

Das alles kommt uns in unser­er demokratis­chen Über­legen­heit so weit ent­fer­nt vor,
dass für zahlre­iche Men­schen eine Wieder­hol­ung solch­er oder ähn­lich­er Verhältnisse
unmöglich scheint. Indes verkommt der notwendi­ge Erin­nerung­sprozess zu einem Ritual.
Er wird jedes Jahr pünk­tlich zu denkwürdi­gen Jahresta­gen in Form von politischer
Heuchelei abgeleistet. 

Reden zu stark­er Demokratie als Waffe gegen den Faschis­mus und Rechtsextremismus
wer­den geschwun­gen. Mehr zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment wird einge­fordert, wobei
gle­ichzeit­ig eine Krim­i­nal­isierung der ern­sthaften Auseinan­der­set­zung mit dieser
The­matik stattfindet. 

Antifaschis­mus ist notwendig! 

All diese Reden über Ver­ant­wor­tung und Anteil­nahme sind nur Lippenbekenntnisse.
Nicht anders kön­nen wir uns zum Beispiel den seit über 2 Jahren andauern­den Konflikt
um die Ausstel­lung zu den NS-Kinderde­por­ta­tio­nen erk­lären. In dem Kon­flikt zwischen
der Ini­tia­tive „Elf­tausend Kinder“ und der Deutschen Bahn AG geht es um die
Erlaub­nis, eben diese Form des Gedenkens an die Todeszüge der Reichs­bahn auf
deutschen Bahn­höfen sicht­bar zu machen.
Wir sehen die DB AG als Nach­fol­ge­un­ternehmen in der Pflicht zur Unter­stützung dieses
Anliegens. 

Das Gegen­teil ist jedoch der Fall: Seit Jahren wird die Ausstel­lung von der DB unter
Hin­weisen auf die sicher­heit­stech­nis­che Gefährdung der Bahn­höfe sabotiert. Die
eben­so in Frankre­ich stat­tfind­ende Ausstel­lung kon­nte auf die Zusam­me­nar­beit mit den
dor­ti­gen Bahn­hofs­be­treiberIn­nen zählen und ihr Anliegen ohne Hin­dernisse in den
All­t­ag der Men­schen tragen.
Bis zum heuti­gen Tage bleiben die deutschen Bahn­höfe für eine Erin­nerung an das
Lei­den der Mil­lio­nen Jüdin­nen und Juden versper­rt. Sollte ein Ein­satz von Polizei
gegen die Demon­stran­ten dieser Ausstel­lung nicht nach­den­klich stim­men? (Dies geschah
bere­its in Weimar.) 

Was bringt eine Kul­tur der Erin­nerung, wenn die Erin­nerung selb­st dabei zum
heuch­lerischen Rit­u­al verkommt? 

Tat­en statt Worte! Das ist das min­deste, was wir von unseren Mit­men­schen fordern. 

Ein stetiges Ler­nen aus den Fehlern der Ver­gan­gen­heit ist die Vor­raus­set­zung für das
Ver­mei­den eben dieser in Gegen­wart und Zukun­ft. In der derzeit gelebten sog.
„Erin­nerungskul­tur“ suchen wir verge­blich nach Gewis­sen und kri­tis­chem Bewusstsein. 

Solange unternehmerischen Inter­essen größere Gel­tung beigemessen wird als der
Geschichte und Ver­ant­wor­tung, sehen wir keinen angemesse­nen Umgang mit der
Ver­gan­gen­heit in der Bun­desre­pub­lik Deutschland. 

Um an diesem Tage nicht nur mah­nend den Zeigefin­ger zu heben, möcht­en wir auch auf
dur­chaus pos­i­tive Errun­gen­schaften aufmerk­sam machen. So sehen wir die
Novem­ber­rev­o­lu­tion aus dem Jahre 1918 in ein­er Tra­di­tion der politischen
Emanzi­pa­tion. Verknüpft mit dem heuti­gen Datum sind die Matrose­nauf­stände in Kiel,
welche in ihrer Kon­se­quenz das ganze Kaiser­re­ich erfassten und schließlich den
Kaiser zur Abdankung zwangen. 

Die alten vorkap­i­tal­is­tis­chen Eliten trieben bei bre­it­em Anklang in der Bevölkerung
auf den ersten Großen Krieg der Welt­geschichte hin. Der mit 9 Mil­lio­nen Toten nur
vom II. Weltkrieg übertrof­fene I. Weltkrieg brachte das „Deutsche Kaiser­re­ich“ bis
an den Rand sein­er Leistungsfähigkeit.
Der bedin­gungslose Gehor­sam gegenüber der monar­chis­chen Führung versagte
let­z­tendlich und es kam zur Erhebung.
Zweifel­sohne: hätte diese Erhe­bung schon früher stattge­fun­den, so hät­ten viele
Men­schen­leben gerettet werden. 

In der Folge der rev­o­lu­tionären Ereignisse kam es zu ein­er enor­men Umgestal­tung der
Machtver­hält­nisse im Innern des noch immer auf Hier­ar­chien basieren­den Reich­es. Die
Mehrheitlichen Sozialdemokrat­en standen von nun an der Spitze des Staates. Sie
schworen nun auch ihren let­zten Ide­alen ab und set­zten die reak­tionären Freikorps
gegen ihre ehe­ma­li­gen Mit­stre­i­t­erIn­nen ein. Arbei­t­erIn­nen gegen ArbeiterInnen.
Den­noch set­zte sich zum Beispiel am 7. April 1919 die Münch­en­er Rätere­pub­lik gegen
die par­la­men­tarische Demokratie durch. Und trotz ihres kurzen Bestandes bis zum
2.Mai des­sel­ben Jahres fassen wir diese Entwick­lung noch in der heuti­gen Wer­tung als
fortschrit­tlich auf. 

Die gewalt­täti­gen Nieder­schla­gun­gen neu ent­standen­er Zen­tren politischer
Selb­stver­wal­tung und Eigen­ver­ant­wortlichkeit stellen den großen Ver­rat der
Sozialdemokratie an sich selb­st dar.
Dieser Selb­stver­rat zeit­igt noch bis zum heuti­gen Tage seine Wirkung – hat doch die
unter dem Namen SPD fir­mierende Partei kein­er­lei Anspruch auf den Inhalt ihres
Titels. 

Den­jeni­gen GenossIn­nen, denen der Absprung noch vor dem Ver­rat der
Arbei­t­erIn­nen­in­ter­essen gelang, gilt unser Respekt. 

Den­jeni­gen, die auch unter den erschw­erten Bedin­gun­gen weit­er in den Rei­hen des
Spar­takus­bun­des, der USPD oder anderen pro­gres­siv­en Bewe­gun­gen für die gerechte
Sache der Arbei­t­erIn­nen kämpften, gilt unsere aufrichtige Zuneigung. 

Für den Antifaschismus! 

Für eine freie, klassen­lose Gesellschaft! 

Der Kampf geht weiter!

[A] ALP

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Pressemitteilung zur Gedenkkundgebung am 9. November 2006

Der 9. Novem­ber 1918, der Tag an dem die deutsche Repub­lik aus­gerufen wurde, ist der
Tag, der als his­torisches Datum für die Novem­ber­rev­o­lu­tion ste­ht. Diese Revolution
war das Auf­begehren gegen den preußisch deutschen Mil­i­taris­mus. Der Wun­sch nach Brot
und Frieden ließ die Arbeit­er und Sol­dat­en den ersten Weltkrieg auf eigene Faust
been­den. In jen­er Zeit standen sich zwei Seit­en gegenüber: die revoltierenden
Arbeit­er und die Mord­ban­den der Freiko­rps, Keimzellen der späteren
Nation­al­sozial­is­ten. Viele der Rev­o­lu­tionäre von 1919 fan­den sich ab 1933 in den KZ
wieder zum Teil bewacht, gefoltert ermordet von ehe­ma­li­gen Freikorpssöldnern.
Die am 9. Novem­ber 1918 errichtete Repub­lik scheit­erte. Sie scheiterte,weil Militär
und Jus­tiz, Beamte und Bürg­er­tum ihr vom ersten Tag an feindlich geson­nen waren und
im ger­ing­sten Fall keine Hand zu ihrer Vertei­di­gung rührten,doch meis­tens auf ihre
Abschaf­fung hinar­beit­eten. Wir gedenken jen­er Menschen,die ver­sucht­en eine Republik
zu erricht­en, die Demokratie und Frieden ermöglicht. Wir gedenken jen­er, die
deswe­gen von Freiko­rps und Nation­al­sozial­is­ten ermordet wur­den. Wir gedenken ihrer
an diesem Ort, der wie kein zweit­er in Pots­dam für die deutsche Allianz aus
Bürg­er­tum, Mil­itär und tra­di­tionellen Eliten ste­ht, der Allianz der Mörder. 

Der 9. Novem­ber 1938 ist der Tag, an dem der deutsche Anti­semitismus, nach Erlassen
der Nürn­berg­er Geset­ze von 1935, sich als Ver­nich­tungswille des deutschen Mobs
gegenüber allem was ihnen als jüdisch erschien äußerte. Als Vor­wand für die
Ent­ladung des Volk­szorn galt ein Atten­tat auf einen Nazi, mit dem auf die
Abschiebung von 17.000 Juden nach Polen aufmerk­sam gemacht wer­den sollte. In der
Nacht vom 9. auf den 10. Novem­ber zer­störte der Volksmob dann 2.676 Gottes- und
Gemein­de­häuser und 7.500 Geschäfte. In der Nacht selb­st kamen min­destens 400
Men­schen ums Leben, 30.000 Juden wur­den in die KZs Buchen­wald, Dachau und
Sach­sen­hausen verschleppt. 

Und trotz dieser Ereignisse, oder ver­mut­lich eher wegen dieser Ereignisse, wollen
Preußen­lieb­haber am 9. Novem­ber 2006 wieder selb­st­be­wußt und “zu Recht” die
Ver­söh­nung mit der eige­nen Geschichte und mit all jenen, die sie sich als Objekte
der Ver­söh­nung aus­ge­sucht haben, feiern. Massen­mord, Ver­nich­tung durch Arbeit,
Zwangsar­beit, Quälereien und Demü­ti­gun­gen entziehen sich jedoch dem
Ver­söh­nungs­be­griff. Es wäre ver­messen z.B. jüdis­che Men­schen, ehemalige
Zwangsar­bei­t­erIn­nen, Ver­fol­gte auf­grund ihrer sex­uellen Ori­en­tierung oder Sin­ti und
Roma mit diesem Ansin­nen zu kon­fron­tieren, da dies ein­er Rel­a­tivierung und Negierung
der deutschen Ver­brechen gle­ichkommt. Wir wollen nicht aktzep­tieren dass an einem
Ort “Ver­söh­nung” gefeiert wer­den soll, an dem am 21. März 1933 schon ein­mal das Wort
Ver­söh­nung unzwei­deutig fiel- “die Ver­söh­nung des preußis­chen Geistes mit der neuen
Bewe­gung”- zwis­chen Hitler und Bis­mar­ck, am soge­nan­nten Tag von Pots­dam. Wir wollen
deshalb am 9. Novem­ber all jenen gedenken, die nicht in das deutsche Konzept der
Aufar­beitung der Geschichte passen. 

Die Pots­damer Polizei nimmt dazu eine eher frag­würdi­ge Stel­lung ein. Im Rah­men einer
Gedenkver­anstal­tung an Max Dor­tu stellte diese, Mitte diesen Jahres fest, dass
Gedenkver­anstal­tun­gen nicht genehmigt wer­den müssten. Mit willkür­lichen Anrufen bei
Antifaschis­ten ver­sucht die Polizei nun uns davon abzuhal­ten, dass auch wir uns auf
dieses Recht berufen. Man wolle zwar der Ver­samm­lungsleitung am 9. Novem­ber nicht
vor­greifen, aber unser Gedenken könne sich als schwierig erweisen, so der gemeinsame
Nen­ner dieser Tele­fonate. Davon wer­den wir uns allerd­ings nicht abbrin­gen lassen. Am
9. Novem­ber wird um 16.30 an der Bre­it­en Straße, Ecke Dor­tus­traße unser Gedenken an
die Opfer des deutschen Größen­wahns stattfinden.

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17. Tag im Potsdamer Antifa-Prozess

Heute sagte zunächst Hen­drik Rauf­mann aus. Dieser war am Tatabend als Tre­senkraft im
Dai­ly Cof­fee tätig, als er draußen Lärm hörte. Als er sich auf die Terasse begab,
habe er dort einen einzi­gen Tumult und umgekippte Stüh­le und Tis­che gese­hen, um
diese Szene herum hät­ten viele Men­schen ges­tanden, die riefen, er solle die Polizei
alarmieren. Er habe die Tat selb­st nicht beobacht­en kön­nen, nur wie sich das
Geschehen dann aufgelöst habe, also mehrere schwarz gek­lei­dete Per­so­n­en in Richtung
Hege­lallee weg­ger­an­nt seien. Sein Kol­lege Robert Manzke sei dann hin­ter dieser
Gruppe hin­ter­herg­er­an­nt und habe dann eine Per­son recht kräftig zum Heider
zurück­geschlif­f­en. Dann seien zwei weit­ere Per­so­n­en aus Rich­tung Hegelallee
zurück­gekehrt und hät­ten ver­sucht die fest­ge­hal­tene Per­son zu befreien, ob diese
Per­so­n­en zu den Tätern gehören, kon­nte Rauf­mann nicht sagen. Ins­ge­samt hät­ten dann
5–10 Per­so­n­en um Manzke und die fest­ge­hal­tene Per­son rumge­s­tanden, als dann noch ca.
5–6 schwarz gek­lei­dete Per­so­n­en aus allen möglichen Rich­tun­gen dazuka­men. Ein­er der
Gäste hätte dann laut­stark mit Julia disku­tiert, diese kenne er von der Schulzeit
aus Her­mannswerder. Dann habe diese kräftig gebaute Per­son Julia eine Ohrfeige
gegeben. Auf Nach­frage gab der Zeuge an, das Opfer des Geschehens zu keinem
Zeit­punkt gese­hen zu haben. 

Hier­nach gab die Jugendgericht­shil­fe ihre Stel­lung­nahme zu dem Beschuldigten A.L. ab
und plädierte für die Anwen­dung des Jugend­strafrechts. Danach ver­las ein­er der
Beschuldigten eine Erk­lärung. In dieser gab er an, am Abend des 18.06.05 von einer
Gruppe von Nazis gehört zu haben, die vorhät­ten linke Ein­rich­tun­gen und Personen
anzu­greifen. Daraufhin hätte er sich mit weit­eren Per­so­n­en in Rich­tung des Nauner
Tors begeben. Er sei allerd­ings in kein­ster Weise an ein­er Auseinandersetzung
beteiligt gewe­sen. Das Opfer des Geschehens hätte ihn nie sehen kön­nen und sich also
durch ihn auch nicht eingeschüchtert fühlen kön­nen, der min­i­mal­ste Abstand zum
Neben­kläger habe ca. 5 Meter betra­gen. Er sah dann einen Schlag mit einem Stock auf
den Ruck­sack des Opfers. Die Angeklagten R., I. und Julia hät­ten dann vermutlich
mit­bekom­men, wie er fest­ge­hal­ten wurde und seien dann dazu gestoßen. Sie erschienen
also nach der Auseinan­der­set­zung mit Ben­jamin Oestre­ich. Die oben genan­nten Personen
seien ver­mut­lich davon aus­ge­gan­gen nicht beschuldigt zu wer­den, da sie an der Tat
defin­i­tiv nicht dabeigewe­sen wären, einen anderen Grund gäbe es nicht dafür, dass
sie sich zum Ort des Geschehens bewegten. Es sei so der Beschuldigte am Ende,
grund­sät­zlich falsch Gewalt auszuüben, egal ob von rechter oder link­er Seite. 

Hier­rauf stellte Recht­san­walt Gysi den Antrag, das Ver­fahren gegen seinen Mandanten
abzutren­nen, weil dieses Ver­fahren zu Ungun­sten des Studi­ums seines Man­dan­ten sei
und die Kosten sich eben­falls neg­a­tiv nieder­schla­gen wür­den. Gysi gab dann auf
Nach­frage der Rich­terin an, sein Man­dant würde auf eine Haf­tentschädi­gung verzichten
und bei Abtren­nung auch eine weit­ere Erk­lärung abgeben. Den Antrag auf Abtrennung
lehnte die Staat­san­waltschaft ab, da ihr das Geständ­nis des Angeklagten nicht weit
genug ging und sie keine Reue wahrnahm. Diesem Antrag foglte dann auch das Gericht. 

Hier­rauf wurde die Jugendgericht­shil­fe zu den anderen bei­den heranwachsenden
Angeklagten gehört, in bei­den Fällen wurde die Anwen­dung des Jugendstrafrechts
nahegelegt. Keine der her­anwach­senden Per­so­n­en hat­te eine Vorstrafe im
Registerauszug. 

Schlußendlich wurde heute noch über ver­schieden­ste Beweisanträge der
Vertei­di­gerIn­nen entsch­ieden, die allerd­ings alle­samt abgelehnt wur­den, weil sie
laut Rich­terin Eibisch dazu dienen wür­den, bere­its gerichts­bekan­nte Tat­sachen zu
unterlegen. 

Am Mon­tag den 12.11.06 wird die Ver­hand­lung um 9.00 Uhr fort­gestezt werden.

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HDJ trifft sich beim “Märkischen Kulturtag”

(Recherche Nord auf Indy­media) Am 04.11.2006 fand im bran­den­bur­gis­chem Blanken­felde der so genan­nte “Märkische Kulturtag“statt, bei dem zahlre­iche neo­faschis­tis­che Kad­er der BRD zusammenkamen.
Am 04.11.2006 fand im bran­den­bur­gis­chem Blanken­felde der so genan­nte “Märkische Kulturtag“statt, bei dem zahlre­iche neo­faschis­tis­che Kad­er der BRD zusammenkamen.

Wie bere­its bei tagesschau.de, einem TV-Beitrag bei Radio Berlin Bran­den­burg und auch bei Indy­media berichtet wurde, kam es beim “Märkische Kul­turtag”, einem Tre­f­fen der “Heimat­treuen Deutschen Jugend” — “HDJ”, zu einem gewalt­täti­gen Über­fall auf Journalisten/innen.

Die “Heimat­treue Deutsche Jugend”, welche als Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion der ver­bote­nen “Wik­ing Jugend” gese­hen wer­den kann, ver­anstal­tete am 4. Novem­ber 2006 in bran­den­bur­gis­chen Blanken­felde ein Tre­f­fen mit ca. 200 Teil­nehmern. Die Ver­anstal­tung war “nicht-öffentlich” und fand im Gasthof “Zur Eiche” statt. Bis zum besagten Über­fall war die Polizei nicht vor Ort und brauchte dann auch noch rund 45 Minuten um dort zu erscheinen. Nach­dem die Bran­den­burg­er Polizei Ver­stärkung aus Berlin erhal­ten hat­te, wur­den die Teil­nehmer der Ver­anstal­tung auf ver­fas­sungswidrige Sym­bole kon­trol­liert und “ober­fläch­lich” nach den Tätern des Über­falls gesucht. Die Beamten dro­ht­en mit der Auflö­sung der Ver­anstal­tung, soll­ten der­ar­tige Sym­bole gefun­den wer­den. Die Tätern kon­nten, mehrer Stun­den nach dem gewalt­täti­gen Über­griff, nicht mehr gefun­den wer­den und die Ver­anstal­tung kon­nte unbe­hel­ligt weit­er durchge­führt werden!

Die “HDJ” hat es sich zur Haup­tauf­gabe gemacht, den Führungsnach­wuchs der neo­faschis­tis­chen Szene poli­tisch und mil­itärisch zu schulen, wom­it sie in der Tra­di­tion der 1994 ver­bote­nen Wik­ing Jugend ste­ht. Inner­halb der recht­en Szene gilt es als “schick”, Kinder zu den Zelt­lagern der “HDJ” zu schick­en, damit sie dort den gewün­scht­en ide­ol­o­gis­chen Schliff bekom­men. Die Organ­i­sa­tion ori­en­tiert sich am Ide­al der nation­al­sozial­is­tis­chen Volks­ge­mein­schaft und fordert die Rück­gabe der nach 1945 abge­trete­nen deutschen Ost­ge­bi­ete. Sie führt u.a. Zelt­lager durch, Reisen nach Südtirol und Schwe­den, organ­isiert Son­nen­wend­feiern und andere Ver­anstal­tun­gen für Jugendliche.

Hin­ter dem bürg­er­lich anmu­ten­den Titel “Märkische Kul­turtag” ver­birgt sich eines der größten Neon­azi-Kadertr­e­f­fen der BRD. Besucht von Vertreter/innen ver­schieden­er neo­faschis­tis­ch­er Organ­i­sa­tio­nen, wie z.B. der GDF (Gemein­schaft Deutsch­er Frauen) und abgesichert von Mit­gliedern des NPD-Bun­des­or­d­ner­di­en­stes, sam­meln sich jedes Jahr hun­derte Faschis­ten zu diesem kon­spir­a­tiv abge­hal­ten­dem Tre­f­fen. Die seit Jahren stat­tfind­ene “Fes­tlichkeit” dient der Fes­ti­gung eigen­er Struk­turen und der Her­aus­bil­dung ein­er neon­azis­tis­chen Elite. Bis­lang liefen diese Tre­f­fen weitest­ge­hend unbe­merkt von der Öffentlichkeit ab. Die Bedeu­tung, die diesem geheimen Tre­f­fen zukommt, ist allerd­ings für Antifaschist/innen nicht zu unter­schätzen. Auch wenn bei vie­len neo­faschis­tis­chen Demon­stra­tio­nen weit mehr Teil­nehmer zu erblick­en sind, ist die Bedeu­tung dieser “kleinen geheimen Runde” um ein vielfach­es höher als das neo­faschis­tis­che “Muskel-spie­len-lassen” in Form von Aufmärschen. Poltik gemacht und geplant wird bei solchen Treffen.

Auch ein­mal das Augen­merk auf solche Tre­f­fen zu richt­en und den Kon­text zu erfassen, kann vielle­icht um ein vielfach­es mehr bewirken, als eine NPD-Demon­stra­tion in ein­er deutschen Kleinstadt.

Deshalb wird hier drin­gend um Mith­il­fe gebeten: Wer ken­nt die auf dem Foto zu sehen­den Ord­ner­di­en­stler / HDJler — speziell die Per­son ganz links? Er ist Ange­höriger der “Heimat­treuen Deutschen Jugend” und hat beim “Märkischen Kul­turtag” am 4. Novem­ber 2006 in Blanken­felde gemein­sam mit anderen Neon­azis Journalisten/innen ver­fol­gt und niedergeschlagen!

Falls Grup­pen, Ini­ta­tiv­en oder Einzelper­so­n­en Infor­ma­tio­nen zum “Märkischen Kul­turtag” oder der “HDJ” haben, ins­beson­dere zu den auf den Foto abge­bilde­ten Per­so­n­en, sollen diese bitte ihre Infor­ma­tio­nen hier bei Indy­media oder per Mail weit­ergeben. Vie­len Dank!

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Rassistischer Angriff in Schönwalde

Unbekan­nte bedro­ht­en am späten Abend des 30. Novem­ber [Anm. der Infori­otredak­tion: Gemeint ist wahrschein­lich aber der 30. Okto­ber] in Schönewalde (Bran­den­burg) einen 42jährigen Mosam­bikan­er und seine Fam­i­lie. Sie zün­de­ten vor dem Haus der Fam­i­lie Sil­vester­böller, ver­bran­nten eine Sprayflasche und Toi­let­ten­pa­pi­er. Die Polizei schließt einen »frem­den­feindlichen Hin­ter­grund der Tat« nicht aus. 

Den voll­ständi­gen Text gibt´s

hier.

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Polizei in früherer SS-Kaserne

Von Frank Brendle 

Die bran­den­bur­gis­che Polizei wird jet­zt in ehe­ma­li­gen SS-Kaser­nen aus­ge­bildet: Am vorigen Woch­enende haben die ersten Polizeian­wärter ihren Dien­steid auf dem Gelände der neu ein­gerichteten Polizeifach­hochschule in Oranien­burg geleis­tet. Auf dem Are­al, das direkt neben der KZ-Gedenkstätte Sach­sen­hausen liegt, befand sich während der Nazidik­tatur ein SS-Trup­pen­lager. Hier waren auch die Wach­mannschaften des Konzen­tra­tionslagers untergebracht. 

Nach dem Zweit­en Weltkrieg waren auf dem Gelände zunächst Ange­hörige der Sow­je­tarmee sta­tion­iert, später Sol­dat­en der NVA und danach der Bun­deswehr. Von 1991 bis 2002 wur­den die Kaser­nen vom Polizeiprä­sid­i­um Oranien­burg genutzt. 

Danach standen die Gebäude leer und dro­ht­en zu ver­fall­en. Let­zteres wollte die Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten, die auch Betreiberin der Gedenkstätte KZ Sach­sen­hausen ist, unbe­d­ingt ver­hin­dern. Bei dem Kom­plex han­dle es sich um die bun­desweit einzige KZ-Anlage, die noch als kom­plettes »Ensem­ble« erhal­ten sei, betonte der Press­esprech­er der Gedenkstätte, Horst Sef­er­ens, gegenüber jW. Die Stiftung hat sich deswe­gen dafür einge­set­zt, daß die Polizeis­chule dort in die alten Kaser­nen einzieht, damit die Gebäude erhal­ten bleiben. 

Karl Sten­zel, der als KPD-Mit­glied während der Naz­i­herrschaft im KZ Sach­sen­hausen gefan­gen war, zeigte sich im jW-Gespräch empört darüber, daß die Über­leben­den des KZ in die Pla­nun­gen nicht einge­bun­den wor­den seien: »So etwas müssen wir aus der Zeitung erfahren.« Sten­zel zufolge gren­zt der Sport­platz der Polizeis­chule unmit­tel­bar an das Kre­ma­to­ri­um und die Hin­rich­tungsstätte des ehe­ma­li­gen KZ. Das sei ein Ort, an dem der ermorde­ten Häftlinge gedacht werde. »Lautes Hur­rageschrei vom Sport­platz kön­nte dieses Gedenken stören«, befürchtet Stenzel. 

Aus­gelegt ist die Hochschule für 800 Studierende und jährlich mehrere tausend Fort­bil­dung­steil­nehmer. Zum Aus­bil­dung­spro­gramm gehören mehrtägige Sem­i­nare über die Rolle der Polizei im Nazis­taat. Die Sem­i­nare wer­den von der Gedenkstätte ver­anstal­tet. Der Fach­hochschul­präsi­dent Rain­er Grieger kom­men­tierte das bei Eröff­nung der Hochschule fol­gen­der­maßen: »Wenn man einige hun­dert Meter weit­er zur Gedenkstätte geht, ist zu sehen, was passiert, wenn sich staatliche Gewalt nicht an Grund- und Men­schen­rechte hält.« 

Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) klam­merte bei der Eröff­nung den his­torischen Hin­ter­grund des Gebäudekom­plex­es aus. Er schwärmte vielmehr von der Investi­tion in einen »pro­fes­sionellen und motivierten Polizeinach­wuchs«. Wer sich auf dem Gelände umschaue, der »muß ganz ein­fach von diesem attrak­tiv­en Cam­pus überzeugt sein«.

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Neue Ausländerbeauftragte Brandenburgs

Frankfurt/OderKarin Weiss soll neue Ausländerbeauftragte
des Lan­des Bran­den­burg wer­den. Die Pro­fes­sorin der Potsdamer
Fach­hochschule tritt die Nach­folge von Almuth Berg­er an, die nach
15-jähriger Amt­szeit im Okto­ber dieses Jahres in den Ruhestand
gegan­gen war. Das berichtet die Märkische Oderzeitung
(Mittwochaus­gabe). Sozialmin­is­terin Dag­mar Ziegler (SPD) hat­te Weiss
aus mehreren Dutzend Bewer­bern aus­gewählt. Am Dien­stag absolvierte 

sie ihren Antritts­be­such bei Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck
(SPD). Die Stelle ist beim Sozialmin­is­teri­um ange­siedelt. Weiss, 1951
geboren, hat­te Erziehungswis­senschaften mit dem Schwerpunkt
Sozialpäd­a­gogik an der Freien Uni­ver­sität in Berlin studiert. 1993
wurde sie Pro­fes­sorin für Sozialar­beit und Sozialpäd­a­gogik an der
Pots­damer Fach­hochschule. Dort ist sie auch Ausländerbeauftragte.
Weiss beschäftigte sich wis­senschaftlich mit der Geschichte der
ehe­ma­li­gen Ver­tragsar­beit­er in der DDR. Sie ist Mit­glied im
Inte­gra­tionsauss­chuss des Lan­des Brandenburg.

Inforiot