Fehrbellin — Mit Hakenkreuz-Schmierereien auf zahlreichen Fahrzeugen des örtlichen Caravan-Centers haben sich zwei Elfjährige aus Fehrbellin (Ostprignitz-Ruppin) an einem Mitschüler rächen wollen. Das teilte die Polizei mit, die die beiden vier Wochen nach der Tat gestern ausfindig
machte. Sie hätten ausgesagt, Rache für Hänseleien und Anmachereien durch den Mitschüler geübt zu haben; er gehört zu der Familie, die das Center betreibt. Die Idee sei ihnen nach Berichten über antisemitische Schmierereien auf dem Jüdischen Friedhof der Stadt gekommen. Ein rechtsextremer Hintergrund wird diesmal ausgeschlossen.
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(Naturfreundejugend Berlin) Politik und Spaß? Kein Widerspruch! Baden im nahe gelegenen See, Workshops zu Wehrpflicht, Neuer Deutscher Außenpolitik. Diskussionen am Lagefeuer. Auch Konzert und Party werden nicht zu kurz kommen. Und das alles in der Nähe des “Bombodroms”, des größten Luft-Boden-Schießplatzes Europas in Brandenburg.
Antimilitaristisches Pfingstcamp 2004
Deutschland rüstet auf. Mit den so genannten Verteidigungspolitischen Richtlinien aus dem letzten Jahr wurde noch einmal ein Meilenstein für deutsche Großmachtpolitik gelegt.
Sie führen den seit der Wiedervereinigung andauernden Prozess fort, die Bundesrepublik wieder als einen “Staat wie jeder andere auch” zu etablieren. Nachdem im Kosovo 1999 noch Krieg “wegen” Auschwitz geführt wurde, ist nun gar nicht mehr die Rede davon. Wie selbstverständlich erklärt Struck, dass die Bundeswehr nicht mehr zur einfachen Landesverteidigung dient, sondern für weltweite Einsätze zur Verfügung stehen soll. Auf €päischer Ebene ist Deutschland ebenfalls eine treibende Kraft. Mittels eines militärischen “Pfeilers” der EU soll auf lange Sicht den USA ein reales Drohpotential entgegengesetzt werden können. Dann können deutsche Interessen durchgesetzt werden — egal wo und egal gegen wen.
Das Bombodrom zwischen dem brandenburger Neuruppin und Wittstock ist ein Glied in dieser Kriegsmaschinerie: Der größte Truppenübungsplatz Europas soll dazu dienen, allerhand Waffen zu testen und Luftwaffenpersonal zu schulen. Dann muss die Bundeswehr vielleicht nicht länger auf nordamerikanischem Gebiet üben, sondern hat seine eigene kleine Kriegsspielwiese, auf der das Töten trainiert werden kann.
Aber nicht nur in Brandenburg soll die Bundeswehr zur Normalität im öffentlichen Raum werden. Seit den schrecklichen Terroranschlägen in Madrid erlebt die Debatte über den Einsatz der Bundeswehr im Innern einen gewaltigen Aufschwung. Bundesverteidigungsminister Struck kündigte dieses Vorhaben schon in den Verteidigungspolitischen Richtlinien 2003 an. Die aktuelle Debatte ebnet jedoch nicht nur den Weg hin zur ständigen militärischen Kontrolle an Bahnhöfen, auf Plätzen oder Universitäten, sondern lässt auch den Einsatz von Soldaten gegen DemonstrantInnen in greifbare Nähe rücken.
In diesem Sinne werden wir in unmittelbarer Nähe des Bombodroms Widerstand leisten — gegen den Einsatz der Bundeswehr im In- und Ausland, deutsches Großmachtstreben und die Militarisierung deutscher Außenpolitik!
Was wir planen
Das Camp beginnt Freitag Nachmittag und Ende Pfingstmontag.
Wir möchten antimilitaristische Aktionen, Workshops zu Themen wie Rechtsextremismus in der Bundeswehr, Männlichkeitsbild in der Bundeswehr, Gelöbnisse und Traditionspflege der Bundeswehr, Wehrpflicht und Zivildienst, Bundeswehr und Schule, Antimilitarismus und Pazifismus und viel Spaß, Party, Konzert und Abhängen miteinander verbinden! Am Freitag Abend ist eine Diskussionsveranstaltung zum Thema “Debatte zum Einsatz der Bundeswehr im Innern und Folgen der Terroranschläge von Madrid für die deutsch-€päische Außen- und Innenpolitik” geplant.
Wir versprechen also ein vielseitiges Angebot an Inhalt, zivilen Ungehorsam und Musik!
Wenn die Planung feststeht, findet ihr hier das genaue Programm des Aktionscamps.
Location
Zwischen Wittstock und Neuruppin in Brandenburg liegt das “Bombodrom”. In der Nähe des größten Luft-Boden-Schißplatz Europas bieten wir Workshops rund um das Thema Militär und Krieg, lernen Initiativen vor Ort kennen und starten Aktionen gegen das “Bombodrom”.
In der Nähe unseres Camps gibt es einen kleinen See, der für die nötige Erfrischung sorgt!
Unsere Unterkunft ist in Rägelin einem kleinen gemütlichen Dorf in der Nähe von Neuruppin. Auf der Grünfläche eines Landgasthofes wird gezeltet. Bad/Duschen, Seminarräume und Partysaal sind im Gasthof. Eigene Zelte, Schlafsäcke und Isomatten sollten mitgebracht werden. Die Zubereitung der Mahlzeiten wird von uns selbst organisiert.
Kooperation
Das Camp organisiert NaturFreundeJugend Berlin in Kooperation mit JungdemokratInnen/Junge Linke Brandenburg. Die Kampagne gegen Wehrpflicht und Zwangsdienste in Berlin und der Jugendclub Mittendrin in Neuruppin unterstützen die Organisation des Camps.
Technix
Teilnahmebeitrag: 20 Euro normal
15 Euro für Gering-bis-Garnichts VerdienerInnen
Informationen über den Stand der Planung und Anmeldung mit einer Mail an info@naturfreundejugend-berlin.de
Lemmer, Ex-Besitzer von „Rock Nord“ – einem der gröszten Naziversände in Deutschland – kam am 06.04. auf seiner momentan andauernden Tour nach Frankfurt/Oder um auch hier seine Aussteiger-Memoiren öffentlich vorzustellen und zu bewerben. Im Zeitungsladen im Bahnhof wo die Veranstaltung stattfand, fanden sich insgesamt etwa 50 Menschen ein. Davon waren inkl. Lemmer und seinem Begleiter etwa 10 Nazis, dann 10 Bullen, 4 bis 5 Schill-Partei-AnhängerInnen und der Rest linke Jugendliche und das Personal des Ladens.
Leicht verspätet begann dann die Märchenstunde. Lemmer begrüszte erst mal seine „alten Kameraden“ für welche die Veranstaltung besonders geeignet sei. Im weiteren Verlauf erzählte er dann aus seinem Leben von dies und das, von „Kanaken-Klatschen“ und Hooliganszene, nicht aber was ihn nun bewogen hat sich als Aussteiger zu präsentieren.
Seinen Versand „Rock Nord“ hat er nicht aufgelöst, sondern angeblich aus gesellschaftlicher Verantwortung an seinen Opa vertickt. Welche Verantwortung das genau sein soll, bei einem Versand der von A‑Z alles führt, was das wahnsinnige Nazi-Gehirn begehrt, blieb letztendlich offen.
Nachdem Lemmer mit seiner Story fertig war gab er den Zuhörern die ach so tolle Gelegenheit ihn mit Fragen zu bombardieren. Die üblichen Frankfurter Dumpfnazis saszen in den letzten Reihen und kriegten ihr Maul nicht auf. Zwischen kritischen Fragen einiger linker Jugendlicher bei denen Lemmer nie die menschenverachtende Gesinnung der Nazis, sondern lediglich das Gesaufe und Gegröle von Skinheads negativ erwähnte, kam dann auch noch die Schillsymphatisantin und Jörg Hähnel-Vertraute Frau Lademann zu Wort, welche in Frankfurt/Oder schon des öfteren durch antisemitische Hetztiraden aufgefallen ist. Erwartungsgemäsz hielt sie dann auch eine Lobrede auf den Nazibuben Lemmer und erfreute sich über die von ihr halluzinierte Ehrlichkeit von ihm.
Während der Veranstaltung fotografierte Lemmers Begleiter (blond, breit) alle die ihm vor die Nase kamen mit seiner kleinen Digicam und machte auf Filmaufnahmen. Besonders interessierten ihn anscheinend die nicht-rechten Zuschauer, obwohl anzumerken ist, dasz ihm die folgende Aufmerksamkeit derer auf ihn dann wohl nicht so ganz gefiel.
Lemmer und er sind in einem relativ neuen, schwarzen Geländewagen unterwegs mit Orts-Kennzeichen ME (Mettmann).
Zu dem Personal des Zeitungsladen ist zu sagen, dasz sie sich scheinbar mehr von den kritischen BesucherInnen gestört fühlten, als von den anwesenden Faschisten und Lemmers geistigem Abfall den sie zu hören bekamen. Gekauft haben das Buch jedenfalls nur sehr wenige, die Story ist anscheinend schon zu alt und Lemmer ist nach Hasselbach und Co. nur ein weiterer Faschist der mit seinem Leben noch mehr Geld machen will.
Mit seiner Nazieinstellung gebrochen, hat er definitiv nicht. Für Informationen zu Lemmer und seinen Aktivitäten ist die Homepage der Antifa-KOK aus Düsseldorf zu empfehlen.
Urteile nach Randale im Klub
(MAZ, Dagmar Simons, 10.4.) WITTSTOCK Der gesamte Fanclub der Angeklagten hatte sich am Donnerstag im Saal 2 des Neuruppiner Landgerichts eingefunden. Doch bis auf
durchdringendes Handyklingeln unterbrach kein Laut die Urteilsverkündung.
Es ging um den Polizeieinsatz am 13. Oktober 2001 im Wittstocker Jugendklub “Havanna”. Die Polizei wollte eine Geburtstagsparty überwiegend rechter Jugendlicher auflösen. Doch die Klubbesucher hatten sich dem Versuch
gewaltsam widersetzt. Neun der damaligen Gäste mussten sich unter anderem wegen Landfriedensbruchs in besonders schwerem Fall verantworten.
Doch nur bei drei Angeklagten sah das Gericht diese Anklage bestätigt. Bei Denis F. (28), Jeff Sch. (18) und Andy R. (20) war sich das Gericht aufgrund von Zeugenaussagen sicher, dass sie beteiligt waren. Für die Verurteilung
der anderen reichten die Beweise nicht. “Nur die Anwesenheit im Klub ist nicht strafbar”, begründete die Richterin die Freisprüche.
Bei den drei Verurteilten musste das Gericht noch Urteile aus vorangegangenen Verfahren einbeziehen. So kam es beim Neuruppiner Denis F. zu einer achtmonatigen Freiheitsstrafe, bei Jeff Sch. zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und neun Monaten, bei Andy R. zu einer Verwarnung sowie einer
Geldstrafe in Höhe von 800 Euro. Ein vierter Angeklagter wurde zu einer Jugendstrafe von zehn Monaten verurteilt. Der 19-jährige Christopher H. hatte zugegeben, den Hitlergruß gezeigt zu haben. Alle Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt, bei allen ging das Gericht zu Gunsten der Angeklagten von einer erheblich eingeschränkten Steuerungsfähigkeit aus. Sie hatten zur Tatzeit einen Blutalkoholgehalt von über zwei Promille.
Aus Sicht des Gerichts war der Polizeieinsatz rechtmäßig. “Es bestand der Verdacht, dass wegen Volksverhetzung verbotene Musik auf dieser Geburtstagsfeier gespielt wurde. Und dieser Verdacht bestand zu Recht”, sagte Richterin Becher. Das Abspielen indizierter CDs sei eine Straftat. Das
hätten die Veranstalter auch gewusst. Sie hätten sich im Vorfeld in einem Gespräch mit der Polizei und der Jugendclubleiterin verpflichtet, während der Feier für Ordnung zu sorgen und keine verbotene Musik zu spielen. Doch
die szenetypische Oi-Musik wurde so laut mitgesungen, dass die Polizeibeamten auf dem Gelände den Refrain “Berlin bleibt deutsch” verstehen konnten. Die Polizei sei zu Recht eingeschritten, so die Vorsitzende Richterin. Daraufhin hatten sich die Jugendlichen mit Stühlen und Tischen
verbarrikadiert und Bierflaschen in Richtung der Polizisten geworfen.
Polizei hebt Waffenlager aus
Eisenhüttenstadt — Die Polizei hat in Eisenhüttenstadt ein Waffenlager ausgehoben. Beamte fanden in der Wohnung eines 38 Jahre alten Mannes ein Maschinengewehr, einen Karabiner, eine Wurf- und eine Panzerabwehrgranate sowie Munition. Der Mann hat keinen Waffenschein. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz. Der 38-Jährige hatte vor einem Bekannten geprahlt, der die Polizei informierte.
Kameras bleiben
(MOZ) Die vier Videokameras, die im Hochhaus Gubener Straße 1 installiert wurden, um in den Fahrstühlen und im Eingangsbereich Zerstörungen zu verhindern, bleiben. Die Wohnungswirtschaft hat sich noch einmal Expertenrat eingeholt. Der externe Datenschutzbeauftragte Holger Koch sieht das Unternehmen mit dieser Aktion auf der rechtlich sicheren Seite. “Seit 2001 ist im Bundesdatenschutzgesetz die Videoüberwachung geregelt”, so Holger Koch. “Wir halten
diese Art der Kontrolle für besser, als die, die uns der stellvertretende Datenschutzbeauftragte nahegelgt hat. Wenn wir nämlich einen Wachschutz damit beauftragen,
beobachtet der tatsächlich genau, wer wann das Haus betritt und wen er mitbringt. “Unsere Videobänder schaut sich keiner an”, fügt Holger Koch an. Konkret bedeutet das, dass sich die Bänder immer wieder überspielen und die Kameras auch nur mit Hilfe von Bewegungsmeldern anspringen. Nur in dem fall,
wenn Hausmeister oder Mieter Schäden bemerken, werden die Bänder ausgebaut und von einem EDV-Beauftragten der Wowi kontrolliert. Nur die entsprechende Sequenz, auf der der Täter zu sehen ist, werde dann der Polizei übergeben. “Die
Mieter haben positiv auf den Kamera-Einbau reagiert. Ein gepflegtes Haus erhöht auch den Wohnwert für jeden einzelnen”, so Holger Koch.
Mieter werden überwacht
Wohnungswirtschaft installierte Videokameras in der Gubener Straße 1 / Laut Datenschutz ist das unzulässig
(MOZ, 6.4, Margit Höfer im Frankfurter Stadtbote) Dass Menschen mit Videokameras überwacht werden, ist fast schon normal. Wer
den Schalterraum einer Bank betritt, der ist auf dem Film, auch in
Kaufhäusern laufen rund um die Uhr Kameras. Ebenso an Tankstellen, an denen verhindert
werden soll, dass Autofahrer ohne zu zahlen davonfahren. Und im
Big-Brother-Container lassen sich Menschen freiwillig rund um die Uhr beobachten.
Dennoch
ungewöhnlich ist die Initiative der Wohnungswirtschaft (Wowi), die ihre
Mieter im Fahrstuhl und im Erdgeschoss der Gubener Straße 1 überwacht.
Brandenburgs Datenschützer meinen, dass dies unzulässig ist.
Seit knapp einer Woche sind in der Gubener Straße 1 vier Kameras
installiert. Je eine in den Fahrstühlen uns zwei im Eingangsbereich des Hochhauses
mitten in der Stadt. Ein gelbes Schild an der Eingangstür informiert darüber. 2003
hat die Wowi die Fahrstühle erneuert und den Flur gestrichen. “Wir wollen,
dass diese Investition erhalten bleibt und haben desshalb in diesem
15-Geschosser ein Pilotprojekt gestartet”, erklärt Dietmar Dietrich, Leiter
Gebäudewirtschaft in der Wowi.
Eine halbe Millionen Euro hat das Unternehmen für die neuen Fahrstühle und
die Renovierung ausgegeben. Was die Kameras gekostet haben, will Dietrich
nicht verraten, sagt nur soviel: “Wir gehen davon aus, dass sich die Einbaukosten
der Kameras innerhalb eines Jahres durch die Einsparungen für die
Beseitigung von Sachschäden refinanziert haben.”
Wegen möglicher Randalierer wurden die Kameras auch eingebaut. Nicht etwa,
um den Familienstreit hautnah miterleben zu können oder zu schauen, was
Mieterin X in ihrem Einkaufsbeutel nach oben fährt, sondern um zu verhindern, dass
die Wände angesprüht, zerkratzt, zertreten und zerstört werden. Zwar sei das
Hochhaus nicht der Schwerpunkt für solche Angriffe, aber immer wieder auch
selbigen ausgesetzt. Ein halbes Jahr will sich die Wowi zeit lassen, das
Pilotprojekt testen und dann entscheiden, ob auch in anderen Wohnhäusern Kameras
installiert werden.
Über mehrere Tage hinweg reichen die Filmbänder, die, sollte nichts
kaputtgegangen sein, sich automatisch überspielen. Passiert doch etwas, kann das
Material sofort ausgewertet und der Täter möglicherweise erkannt werden. “Die
Filme werden nicht eingelagert”, versichert Dietrich. Widerstand durch die
Mieter, die in den 90 Wohnungen leben, soll es laut Dietrich keinen geben. “Im
Gegenteil. Wir haben unsere Mieter schriftlich informiert und waren an zwei
Tagen vor Ort, um eventuelle Probleme zu klären. Die Resonanz war überwiegend
positiv. Es wurden sogar Vorschläge gemacht, noch mehr Kameras, etwa im
Fahradkeller, zu installieren”, erklärt der Wowi-Mitarbeiter.
Während Dietmar Dietrich betont, dass es kein Problem mit dem Datenschutz
gibt, sehen das Hartmut Höhne vom Mieterverein und Kurt Urban,
stellvertretender Datenschutzbeauftragter des Landes Brandenburg, jedoch anders. Für
Höhne
ist die Überwachung “ganz klar eine Verletzung des Persönlichkeitsrechtes. Ich
denke, die Wowi steht dort auf schwankendem Boden und wird — sollte sich ein
Mieter oder Besucher beschweren — die Kameras wieder abbauen müssen.” Höhne
bezieht sich dabei auch auf ein Gerichtsurteil des Landgerichts Berlin vom
31.Oktober 2000. “Die Überwachung des Eingangsbereichs eines Miethauses durch
Videokameras stellt eine Verletzung des Persönlichkeitsrechtes der Mieter dar,
auch wenn die Videoüberwachung nur installiert wurde, um Sachbeschädigungen
und beleidigende Schmierereien an der hauswand zu verhindern”, heißt es im
Urteil.
Wenn heute dieser Beitrag veröffentlicht wird, dann will auch Datenschützer
Kurt Urban aktiv werden. “Eine prophylaktische Videoaufzeichnung in
Wohnbereichen ist unzulässig und auch abzulehnen”, stellt er ganz klar fest. Auch wenn
alle Mieter des Hauses damit einverstanden wären, was bei 90 Wohnungen kaum
denkbar ist, dann könnten sich Besucher belästigt fühlen. Denn auch die
Rechte Dritter würden durch die Überwachung berührt.
Einzige Chance für die Wowi, Schmierer und Randalierer zu fassen, wäre, dass
sie einen Wachschutz einsetzt. Wenn der beobachtet, das jemand etwas
zerstört, könnte er genau in diesem Augenblick die Videokamera anschalten. „In
Hamburg wurde ein Kinderspielplatz per Kamera überwacht. Eltern fanden die
Aktion gut, andere Besucher nicht, also mussten die Kameras demontiert
werden,“ nennt Kurt Urban ein Beispiel.
Bei der Wohnbau, die 2003 mehr als 102 000 Euro für die Beseitigung
mutwilliger Zerstörungen aufbringen musste, setzt man mehr auf den Dialog als auf
Überwachung. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht, wenn junge und alte
Mieter gemeinsam ihr Haus in Ordnung bringen und Malern. Die Achtung der Jüngeren
vor dem Geschaffenen ist groß. Dort geht nichts kaputt. „Dafür machen
uns die Hauswand-Sprayer das Leben schwer“ so Wohnbau-Sprecherin
Martina Mucker.
In der Nacht vom 8. zum 9. April sind die Häuser zweier stadtbekannter Antifaschisten mit Aufklebern der “Anti-Antifa Belzig” beklebt worden. Verantwortlich dafuer scheint die Belziger “Preussische Aktionsfront” unter
Pascal Stolle zu sein, der hatte sich in den letzten Tagen des öfteren mit Inforiot-Kommentaren sehr aktiv gezeigt. Hier betont er: “wir wissen wo ihr wohnt und werden euch das auch zeigen auf unsere art. denn der ns wird als einziges siegen und ein neues reich hervor bringen. preussische Aktionsfront”.
Ein inzwischen geloeschter Kommentar auf Inforiot, welcher unter dem selben Synonym “Gott” gepostet wurde, spricht die Antifaschisten und ihre Familien mit Namen und Adresse direkt an.
Rechtsradikale Töne in Wall (OPR)
WALL Siegrid Stolz fiel aus allen Wolken, als sie von dieser Nachricht erfuhr. Rechtsextremisten in Wall? Das kann sich die Ortsbürgermeisterin in ihrem Dorf nicht vorstellen. Und falls es stimmen sollte: Akzeptieren will die Ortsbürgermeisterin das schon gar nicht.
Am Montagabend sollen Sieg-Heil-Rufe und andere rechte Parolen durch Wall gehallt sein, begleitet von rechter Musik. Zeugen hatten die Polizei alarmiert. Die Beamten entdeckten laut Polizeimeldung “in den öffentlichen Clubräumen” drei Jugendliche zwischen 15 und 17, die reichlich alkoholisiert waren. Alle drei wurden wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt. Außerdem kassierten die Polizisten sieben CDs ein, die die Jugendlichen dabeihatten. Ob darauf verbotene Musik zu finden ist, muss die Soko Tomek in Neuruppin erst noch prüfen, sagte Polizeisprecherin Beatrix Kühn gestern.
Prüfen muss die Polizei auch, wo die drei Jugendlichen wirklich aufgegriffen wurden. Die angegebenen “öffentlichen Clubräume” gibt es in Wall jedenfalls nicht. “Wir haben keinen Jugendclub”, sagt Siegrid Stolz. Zwar hatte der Ort einmal überlegt, einen Treff einzurichten. “Aber die wollen sich nur treffen, um zu saufen”, sagt die Ortsbürgermeisterin. Das will sie nicht unterstützen. Ein Jugendtreff mache nur mit Betreuung Sinn und Betreuer kann sich Wall nicht leisten.
Stattdessen treffen sich die Jugendlichen immer öfter in der Wohnung eines Wallers und sie betrinken sich. “Uns ist das ein Dorn im Auge”, räumt Ortsbürgermeisterin Stolz ein. Jetzt will der Ortsbeirat sich der Sache annehmen.
Zu Fehrbellins Jugendpfleger Richie Neumann hat Siegrid Stolz schon Kontakt gesucht. Doch auch für ihn ist Wall ein Problemfall: Von Fehrbellin ist der Ort weit entfernt. “Außerdem orientieren sich die Waller Jugendlichen eher nach Beetz als nach Fehrbellin.” Auch von den drei Jugendlichen vom Montag kamen zwei aus dem Nachbarkreis.
Rechtsradikale Töne in Wall
WALL Siegrid Stolz fiel aus allen Wolken, als sie von dieser Nachricht erfuhr. Rechtsextremisten in Wall? Das kann sich die Ortsbürgermeisterin in ihrem Dorf nicht vorstellen. Und falls es stimmen sollte: Akzeptieren will die Ortsbürgermeisterin das schon gar nicht.
Am Montagabend sollen Sieg-Heil-Rufe und andere rechte Parolen durch Wall gehallt sein, begleitet von rechter Musik. Zeugen hatten die Polizei alarmiert. Die Beamten entdeckten laut Polizeimeldung “in den öffentlichen
Clubräumen” drei Jugendliche zwischen 15 und 17, die reichlich alkoholisiert waren. Alle drei wurden wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen angezeigt. Außerdem kassierten die
Polizisten sieben CDs ein, die die Jugendlichen dabeihatten. Ob darauf verbotene Musik zu finden ist, muss die Soko Tomek in Neuruppin erst noch prüfen, sagte Polizeisprecherin Beatrix Kühn gestern.
Prüfen muss die Polizei auch, wo die drei Jugendlichen wirklich aufgegriffen wurden. Die angegebenen “öffentlichen Clubräume” gibt es in Wall jedenfalls nicht. “Wir haben keinen Jugendclub”, sagt Siegrid Stolz. Zwar hatte der Ort
einmal überlegt, einen Treff einzurichten. “Aber die wollen sich nur treffen, um zu saufen”, sagt die Ortsbürgermeisterin. Das will sie nicht unterstützen. Ein Jugendtreff mache nur mit Betreuung Sinn und Betreuer kann
sich Wall nicht leisten.
Stattdessen treffen sich die Jugendlichen immer öfter in der Wohnung eines Wallers und sie betrinken sich. “Uns ist das ein Dorn im Auge”, räumt Ortsbürgermeisterin Stolz ein. Jetzt will der Ortsbeirat sich der Sache annehmen.
Zu Fehrbellins Jugendpfleger Richie Neumann hat Siegrid Stolz schon Kontakt gesucht. Doch auch für ihn ist Wall ein Problemfall: Von Fehrbellin ist der Ort weit entfernt. “Außerdem orientieren sich die Waller Jugendlichen eher
nach Beetz als nach Fehrbellin.” Auch von den drei Jugendlichen vom Montag kamen zwei aus dem Nachbarkreis.