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Nazischmierereien in Finsterwalde

In der Nacht von Gestern zu Heute ist in Fin­ster­walde eine Sprüherei mit Volksver­het­zen­dem Inhalt aufge­taucht. Bish­er unbekan­nte Täter schmierten den anti­semi­tis­chen Schriftzug „Deutsche wehrt Euch – Kauft nicht bei Juden“, sowie ein Meter­großes Hak­enkreuz an die Schaufen­ster­scheibe eines Geschäftes, welch­es sich direkt an dem Gedenk­fried­hof für die Befreier der Stadt Fin­ster­walde vom Hitler­faschis­mus befind­et. Wir empfind­en dies als grausame Pro­voka­tion gegenüber den Toten und Ver­fol­gten, und schließen auch einen Zusam­men­hang mit dem am kom­menden Woch­enende (27.Mai 2005) stat­tfind­en­den Konz­ert der Böh­sen Onkelz Cover­band „Kneipen­ter­ror­is­ten“ nicht aus. 


Denn wie bekan­nt ist, zieht diese Band ein bre­ites Spek­trum von Neon­azis hin­ter sich, die auch, und vor allem hier, region­al aktiv agieren können.

Dem Bericht der Lausitzer Rund­schau vom Don­ner­stag, den 18.Mai 2006 geht her­vor, dass selb­st der hiesige stel­lvertre­tende Ord­nungsamtleit­er Frank Stell­mach hin­ter diesem Konz­ert ste­ht und sog­ar die son­st linksalter­na­tive Jusel­halle frei und offen zur Ver­fü­gung stellt, ohne geprüft zu haben, welche Kreise diese Band umgibt.

Allein die gestrige und die zahlre­ichen anderen Schmier­ereien, sowie die vie­len Aufk­le­ber von NPD und DVU lassen auf eine Aktive Neon­aziszene in unser­er Stadt Fin­ster­walde schließen. Allein durch Ver­anstal­tun­gen wie diese wird ihnen der Freiraum gewährt, den sie benöti­gen um an die Öffentlichkeit zu gehen, ihre Pro­pa­gan­da bre­it zu tra­gen und die gegen­wär­ti­gen recht­sex­tremen Über­fälle auf Migranten zu leug­nen und zu dementieren.

www.fiwaantifa.de.vu

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Reisewarnung wegen rassistischer Gewalt

Artikelüber­sicht zu den durch die Reise­war­nung von Carsten Heye aus­gelösten Diskussionen.

Schön­bohm räumt Sicher­heit­sprob­leme ein 

“Far­bige kön­nten sich nicht über­all sich­er fühlen.” 

Quelle: Net­zzeitung

“Schade, dass Heye wieder einknickt” 

Betrof­fene stim­men War­nung vor Gewalt zu 

Quelle: ND

Viele mei­den den Osten — ein Tabuthema? 

Merk­würdi­ge Debat­te über Heye 

Quelle: Die Welt 

Reise­war­nung für Ostdeutschland 

Sta­tis­tik gibt Heye recht 

Quelle: Spiegel Online 

Schon Staub gewischt? 

Wenn Besuch kommt, möcht­en Fam­i­lien sich im 

blitze­blanken Wohnz­im­mer von ihrer besten Seite 

zeigen.

Quelle: TAZ

Ras­sis­mus: Nicht Heye, Schön­bohm ist das 

Prob­lem

No-go-Areas im Verfassungsschutzbericht 

Quelle:

TAZ

Die unbe­queme Wahrheit 

Heyes Reise­war­nung an Aus­län­der empört Schönbohm. 

Dabei weist seine eigene Regierung braune Problemz 

Quelle: TAZ

Was nicht ins deutsche Selb­st­bild passt 

Kom­men­tar von Ste­fan Reinecke 

Quelle: TAZ

Heye und die Folge 

Das Schweigen der Belämmerten

Quelle:

Tagesspiegel

Kurz vor der WM Stre­it um rechte Gewalt 

Heftige Debat­te über Frem­den­feindlichkeit / Polizei: 

14 Angriffe im ersten Quar­tal in Brandenburg 

Quelle:

Tagesspiegel

Strafantrag gegen Heye 

Anzeige durch zwei Neu­rup­pin­er Rechtsanwälte 

Quelle: Tagesspiegel

Gewaltiges Aufkom­men

In Bran­den­burg ist die Zahl rechtsextremistischer 

Tat­en beson­ders hoch 

Quelle: Tagesspiegel

Bran­den­burg — für Aus­län­der zu 

gefährlich?

Erbit­terte Debat­te nach Aus­sagen von 

Ex-Regierungssprech­er Heye 

Quelle: BM

Heye sei Dank 

Kom­men­tar von Roland Heine 

Quelle: Berlin­er

Zeitung


Poli­tik­er stre­it­en um Reise­war­nung für den Osten 

Edathy: Hohe Zahl von recht­en Über­grif­f­en ist 

Fakt

Quelle: Berlin­er Zeitung 


Entrüs­tung über Reise-Warnung 

Früher­er Regierungssprech­er Heye rät Afrikanern 

Quelle: PNN

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Strausberger NPD verlegte Stammtisch nach Bad Freienwalde

Grün­dung eines Ortsver­ban­des bis Ende 2006 geplant 

Was am 12.05. 2006 in Straus­berg stat­tfind­en sollte wurde auf heute nach Bad Freien­walde ver­schoben. Anfänglich ver­sam­melten sich etwa 20 Neon­azis in der Kneipe „ParkEck“ in der Bad Freien­walder Innen­stadt. Auch ein stadt­bekan­nter Neon­azi namens Gephardt (MHS-Bad Freien­walde) wurde in der Menge wieder­erkan­nt. Aus allen Eck­en der Innen­stadt strömten weit­ere, als Neon­azis erken­ntliche Per­so­n­en zum Tre­ff­punkt. Etwa gegen 20.30 Uhr began­nen die soge­nan­nten Kam­er­aden mit ihrem Stammtisch. 

Auf der Inter­net­seite der NPD-Straus­berg ist nachzule­sen, dass das Tre­f­fen wohl eine Auf­tak­tsver­anstal­tung zur Grün­dung eines Ortsver­ban­des Bad Freien­walde sein sollte und aus diesem Grund nach Bad Freien­walde ver­legt wurde. 


Es ist erschreck­end und nicht hin­nehm­bar wie sich Neon­azis in Bad Freien­walde in ein­er öffentlichen Kneipe ungestört ver­sam­meln können. 

Wir fordern den Bürg­er­meis­ter der Stadt Bad Freien­walde auf, sich endlich von sein­er Leug­nungsrethorik zu ver­ab­schieden und antifaschis­tis­che Gegenkul­turen zu unterstützen.

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Empörung über Heye Ausdruck von Unvermögen, mit Kritik umzugehen

In der Debat­te um die Äußerun­gen des früheren Regierungssprech­ers Uwe-Karsten Heye
ver­misst der Lan­desvor­sitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, AXEL VOGEL, die Fähigkeit
bran­den­bur­gis­ch­er Poli­tik­er mit Kri­tik umzuge­hen. “Die reflexar­tige Kri­tik am
Über­bringer der schlecht­en Botschaft, Uwe-Karsten Heye, deutet auf mangelndes
Selb­st­be­wusst­sein hin. Nur wer über aus­re­ichend Selb­st­be­wusst­sein ver­fügt, ist in
der Lage auch unan­genehme Wahrheit­en dif­feren­ziert zu betra­cht­en und Auswege
darzule­gen. Dass sich in Bran­den­burg fremd ausse­hende Men­schen nicht überall
angst­frei bewe­gen kön­nen, dürfte doch unstrit­tig sein.” 

Das Gros der Kom­men­ta­toren beißt sich hinge­gen an der Zus­pitzung der Situation
durch den früheren Regierungssprech­er fest, die dieser unter dem öffentlichen Druck
mit­tler­weile bere­its wieder rel­a­tiviert hat. Ins­beson­dere die hitzi­gen Reaktionen
von Min­is­ter­präsi­dent Platzeck und seinem Stel­lvertreter Jörg Schön­bohm auf Heyes
Äußerun­gen sind erstaunlich. Ger­ade von Platzeck wäre eine dif­feren­zierte Bewertung
zu erwarten gewesen. 

Noch ein­mal: Nicht die Äußerun­gen von Uwe-Karsten Heye sind der Skan­dal, son­dern die
31 recht­sex­tremen Gewalt­tat­en mit frem­den­feindlichem Hin­ter­grund im ver­gan­genen Jahr
(und eine nicht näher bekan­nte Dunkelz­if­fer) in Bran­den­burg. Nicht Heye ruiniert
Bran­den­burgs Ruf, son­dern aus­län­der­feindliche Gewalt­tat­en wie die tödlichen Schläge
auf den Angolan­er Amadeu Anto­nio 1990, die tödliche Het­z­jagd auf den Algerier Farid
Guen­doul in Guben 1999, oder die jüng­sten Anschläge auf Imbisse vom Zuwan­der­ern im
Havel­land und in Rheinsberg. 

Wer argu­men­tiert, man ver­schärfe ein Prob­lem dadurch, dass man es — wenn auch
über­spitzt — benen­nt, fol­gt ein­er ver­queren Logik. Eine erfol­gre­iche Strate­gie in
der Auseinan­der­set­zung mit dem Recht­sex­trem­is­mus und der Frem­den­feindlichkeit setzt
eine scho­nungslose Analyse voraus. Für bei­des ist in erster Lin­ie nicht der
Ex-Regierungssprech­er zuständig, son­dern Bran­den­burg­er Politiker.”

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Weiter Wirbel um Heyes Reisewarnung

Die War­nung des früheren Regierungssprech­ers Uwe-Karsten Heye an dunkel­häutige WM-Besuch­er vor bestimmten
Gegen­den in Ost­deutsch­land hat eine heftige Kon­tro­verse aus­gelöst. Bran­den­burg aktuell hörte sich in Rheins­berg und Cot­tbus um und sprach mit der Aus­län­der­beauf­tragten des Lan­des Bran­den­burg, Almuth Berger. 

Rheins­berg, ein Ort, der vor Wochen wegen Anschlä­gen auf vier aus­ländis­che Geschäfte in die Schlagzeilen kam. Rheins­berg, eine touris­tis­che Per­le mit fast ein­er hal­ben Mil­lion Über­nach­tun­gen im let­zten Jahr. Ist das eine Stadt, die Heye meint? 

Der Bürg­er­meis­ter Man­fred Richter ist über der­ar­tige pauschale Urteile entset­zt. Viele Leute wis­sen, dass es Prob­leme mit recht­sex­trem­istis­chen Jugendlichen gibt. Gle­ichzeit­ig, so betont man, wen­det sich die Mehrheit der Rheins­berg­er öffentlich gegen solche Radikale. Zudem wur­den in der touris­tisch attrak­tiv­en Stadt mehrere Ini­tia­tiv­en für Tol­er­anz und Aus­län­der­fre­undlichkeit gegrün­det. Auch an der Uni­ver­sität Cot­tbus wird disku­tiert. Das Prob­lem ist nicht neu, das ken­nt jed­er Ausländer. 

Tat­säch­lich sind frem­den­feindliche Straftat­en in Bran­den­burg rück­läu­fig. Waren es 2001 noch 319, ist ihre Zahl im ver­gan­genen Jahr auf 138 gesunken. Die Aus­län­der­beauf­tragte des Lan­des, Almuth Berg­er, erk­lärt das mit zunehmend härterem Durch­greifen der Polizei und mehr zivilge­sellschaftlichem Engagement. 

Der Vere­in Opfer­per­spek­tive doku­men­tiert auf sein­er Inter­net­seite seit Jahren recht­sex­treme Über­griffe. In diesem Jahr sind bere­its 40 Über­griffe aufge­lis­tet. Jed­er dritte davon auf Men­schen aus­ländis­ch­er Herkunft. 

Die Liste ist lang, in der Öffentlichkeit aber wer­den solche Über­griffe wenig beachtet. Der let­zte Ein­trag ist vom 5. Mai. “Tatort Pots­dam”: Ein 26-jähriger Stu­dent aus Tansa­nia wurde am Haupt­bahn­hof ras­sis­tisch beschimpft und angegriffen.

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Fussballspiel wegen Randale abgebrochen

Am Ende flo­gen wieder Steine und Flaschen, die Polizei musste Schlagstöcke ein­set­zen. Wieder fand die Ran­dale von vie­len hun­dert Hooli­gans bei einem unterk­las­si­gen Fußball­spiel statt – wieder zwis­chen BFC Dynamo und 1. FC Union. 

Den voll­ständi­gen Text gibt´s

hier.

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Flüchtling zu Boden geworfen und gefesselt

(Juri Eber und Rona Torenz)
Zir­ka 50 Men­schen protestierten am Dien­stagabend erneut vor dem Lan­drat­samt Ober­hav­el in Oranien­burg gegen die Vorge­hensweise der dort ansäs­si­gen Aus­län­der­be­hörde. Diese hat­te den aus Kamerun stam­menden Michel Forku ins Abschiebege­fäng­nis Eisen­hüt­ten­stadt brin­gen lassen. Nach­dem er dort zwölf Tage lang das Essen ver­weigerte, wurde er am Mon­tag ent­lassen. Eine Woche zuvor erre­ichte dies sein Lands­mann Col­li­van Nso durch einen zwölftägi­gen Hungerstreik. 

Forku war am 2. Mai in die Aus­län­der­be­hörde bestellt. Dort empfin­gen ihn sieben Polizeibeamte, die ihn nach eigen­er Darstel­lung auf den Boden war­fen, seine Hände auf den Rück­en fes­sel­ten und ihn nach draußen in ein Auto zogen. Ohne weit­ere Erk­lärung begann die dreistündi­ge Fahrt nach Eisen­hüt­ten­stadt. Aus dem Lan­drat­samt heißt es, dies sei »ein üblich­es Ver­fahren, wenn jemand zur Aus­reise verpflichtet ist«.
Der oppo­si­tionelle Kameruner Forku flüchtete vor sechs Jahren nach Deutsch­land und lebte die meiste Zeit im Asyl­be­wer­ber­heim Hen­nings­dorf. Sein Asy­lantrag wurde 2005 abgelehnt. Im Sep­tem­ber bestell­ten er und seine deutsche Ver­lobte das Aufge­bot im Standesamt. Eine Heirat sichert ein Bleiberecht. Doch obwohl die deutsche Botschaft in Kameruns Haupt­stadt Yaoundé die Gültigkeit der für die Eheschließung benötigten Doku­mente von Forku bestätigte, zweifelt das bran­den­bur­gis­che Ober­lan­des­gericht an der Echtheit der Papiere. Die Ver­lobte ver­mutet ein gezieltes Vorge­hen der Ver­wal­tung: »Das Ober­lan­des­gericht arbeit­et mit dem Standesamt und der Aus­län­der­be­hörde Hand in Hand. Je mehr Zeit verge­ht, desto näher rückt die Abschiebung von Michel.«
Simone Tet­zlaff vom Kirchenkreis Ober­hav­el forderte auf der Kundge­bung die Aus­set­zung aller Abschiebun­gen in Ober­hav­el, bis die Innen­min­is­terkon­ferenz im Sep­tem­ber über eine bun­desweite Bleiberecht­sregelung entsch­ieden hat. Michel Forku will sich darauf nicht ver­lassen. Er und seine Ver­lobte hof­fen, bis dahin endlich ver­heiratet zu sein. 

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Ex-Regierungssprecher warnt vor Reisen nach Brandenburg

Der frühere Regierungssprech­er Uwe-Karsten Heye hat dunkel­häuti­gen WM-Touris­ten ger­at­en, bes­timmte Orte in Berlin und Bran­den­burg zu mei­den: Sie wür­den sie “möglicher­weise lebend nicht mehr ver­lassen”. Poli­tik­er reagierten mit Empörung auf die “skan­dalöse” Warnung. 

Berlin — “Es gibt kleine und mit­tlere Städte in Bran­den­burg und ander­swo, wo ich keinem, der eine andere Haut­farbe hat, rat­en würde, hinzuge­hen. Er würde sie möglicher­weise lebend nicht mehr ver­lassen”, sagte Heye heute im Deutsch­landra­dio Kul­tur. Als Vor­standsvor­sitzen­der des Vere­ins “Gesicht zeigen! Aktion weltof­fenes Deutsch­land” forderte Heye die Poli­tik zudem auf, frem­den­feindliche Über­fälle nicht zu bagatel­lisieren. Zulet­zt hat­te der Angriff auf den Deutsch-Afrikan­er Ermyas M. in Pots­dam für Schlagzeilen gesorgt. 

Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg: Grund zur War­nung vor Besuchen
Die Äußerun­gen von Heye, dem früheren Sprech­er der rot-grü­nen Bun­desregierung, sorgten für Empörung. Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) hat Äußerun­gen des früheren Bun­desregierungssprech­ers Uwe-Karsten Heye über ange­blich aus­län­der­feindliche Regio­nen scharf kri­tisiert. Aus sein­er Sicht sind die Äußerun­gen Heyes seien nicht zu recht­fer­ti­gen, sagte der Min­is­ter­präsi­dent. Diese Behaup­tun­gen kon­terkari­erten den Kampf gegen den Recht­sex­trem­is­mus. Zudem stelle Heye damit Bemühun­gen für ein zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment in Abrede. Platzeck will Heye nun selb­st fra­gen, “was er konkret meint”. 

Auch Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) wies die War­nung Heyes zurück. Die Äußerun­gen seien nicht akzept­abel, sagte Schön­bohm. Wenn Heye konkrete Erken­nt­nisse habe, solle er sie mit­teilen. “Aus meinen Gesprächen mit Bürg­er­meis­tern, Par­la­men­tari­ern und Lan­dräten sind mir keine der­ar­ti­gen Regio­nen oder Städte bekan­nt”, sagte Schön­bohm. Darüber hin­aus gebe es keine Zahlen, die Heyes “unglaubliche Ent­gleisun­gen” bele­gen kön­nten. “Hier gilt: blind­er Eifer schadet nur”, sagte der Minister. 

Heye habe sich in sein­er “Wut auf wirre Recht­sex­trem­is­ten in sein­er Wort­wahl ver­grif­f­en”, sagte SPD-Frak­tion­schef Gün­ter Baaske. Der bran­den­bur­gis­che CDU-Gen­er­alsekretär Sven Petke nan­nte die War­nung Heyes skan­dalös. “Herr Heye scheint von allen guten Geis­tern ver­lassen zu sein. Er zeich­net ein Bild von Bran­den­burg und seinen Bürg­ern, das mit der Real­ität nichts zu tun hat”, sagte Petke. Bran­den­burg sei ein sicheres Land, das sich zur Fußball-WM “ein­mal mehr als weltof­fen und sehr gast­fre­undlich präsen­tieren” werde. Heye müsse sich entschuldigen.

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Hey, schwarzer Neger!”


Eigentlich war Cham­ber­lin Wand­ji nur auf der Suche nach ein­er Disko in Cot­tbus. Doch statt auf der Tanzfläche, ver­brachte er die Nacht auf dem Polizeirevier.

(Ralf Fis­ch­er, Mut gegen rechte Gewalt vom 21.03.2006) Diskobe­suche für erkennbar Nicht­deutsche in Ost­deutsch­land sind immer ein Glücksspiel. Die Chance im gewün­scht­en Tanzschup­pen Ein­lass zu erhal­ten ist äußerst ger­ing. Hoch dage­gen ist nach wie vor die Wahrschein­lichkeit, auf dem Heimweg von Recht­sex­tremen abge­grif­f­en zu wer­den. Ein Beispiel aus Cottbus. 

Eine kurze Notiz mit der Über­schrift „Zwei Afrikan­er im Bus geschla­gen und getreten“ in der Lausitzer Rund­schau vom 06. März informiert die Leser darüber, dass es am Sam­stag zuvor wohl zu ein­er „Auseinan­der­set­zung zwis­chen 2 Afrikan­ern und 2 jun­gen Deutschen“ in Cot­tbus gekom­men sei, in deren Ver­lauf es auch zu Hand­grei­flichkeit­en kam. 

Nichts ungewöhn­lich­es, kön­nte man denken. Männliche Jugendliche neigen nun mal zu Gewalt­tätigkeit­en und was soll man sich darüber großar­tig aufre­gen, wenn sie unter einan­der ihre Kräfte messen. Doch weit gefehlt. 

Den Lesern wurde in der kurzen Mit­teilung mehr als nur die Tat­sache, dass es sich um einen ras­sis­tis­chen Über­fall gehan­delt hat ver­schwiegen. Es wird eine Nor­mal­ität sug­geriert, wo es für erkennbare Nicht­deutsche keine Nor­mal­ität im Sinne der eige­nen kör­per­lichen und geisti­gen Versehrtheit gibt. 

Dass es wom­öglich eine ras­sis­tis­che Moti­va­tion der jun­gen Deutschen gab, die zwei Afrikan­er anzu­greifen wird sofort in der Pressemel­dung demen­tiert. Und zwar mit einem Satz, den anti­ras­sis­tis­che Ini­tia­tiv­en und Opfer­ber­ater in Ost­deutsch­land nur noch als Hohn missver­ste­hen kön­nen: „Die Polizei geht von kein­er poli­tisch motivierten Tat aus.“ 

Ein­deutig ras­sis­tisch motiviert… 

Eine Woche nach dem diese Mel­dung unwider­sprochen in der Region­al­presse veröf­fentlicht wurde, meldete sich eines der Opfer mit Hil­fe der Anti­ras­sis­tis­chen Ini­tia­tive Berlins zu Wort. Cham­ber­lin Wand­ji kon­nte es nicht fassen, dass ein ras­sis­tisch motiviert­er Angriff auf ihn und seinen Begleit­er der­art zu einem Bagatellde­likt verniedlicht wurde. 

In der auch auf dem linken Inter­net­por­tal Indy­media veröf­fentlicht­en Erk­lärung, ver­weist Wand­ji darauf, dass es sich bei der Gruppe, aus der die Angreifer her­aus agierten, um 8 bis 10 Per­so­n­en in mil­itärisch­er Klei­dung gehan­delt habe. 

Für ihn ste­ht es fest, dass sich bei der Attacke am 04. März 2006 auf ihn „ein­deutig um einen ras­sis­tis­chen Über­griff“ han­delte und nicht um eine eskalierte Stre­it­erei unter jun­gen Männern. 

Odyssee durch die Nacht: Auf der Suche nach ein­er Disco 

Den ersten Anlauf in eine Tan­zlokalität zu gelan­gen unter­nah­men Wand­ji und sein Begleit­er in der Disko ‚Stuk-Club’ an der Strand­prom­e­nade. Dort wur­den die Bei­den direkt an der Ein­gangstür mit der Begrün­dung abgewiesen, dass nur schwarze Studierende Ein­lass in die Disko erhiel­ten, jedoch keine Asyl­suchen­den. Wahrlich eine ein­leuch­t­en­den Begründung. 

Doch so schnell lies sich Wand­ji nicht den Abend ver­miesen. In der Hoff­nung bei der näch­sten Diskothek nicht das gle­iche The­ater erleben zu müssen, ver­suchte er bei einem anderen Tanzschup­pen ein­ge­lassen zu wer­den – der Disko ‚Stadt Cottbus’. 

Dort angekom­men, durfte Wand­ji sich anhören, dass ins ‚Stadt Cot­tbus’ all­ge­mein schwarze Men­schen keinen Zutritt hät­ten. Der­art in Rage gebracht, rief er die Polizei an. Diese kon­nte ihm aber nicht helfen. Am Tele­fon wurde ihm gesagt, dass dies alles ein per­sön­lich­es Prob­lem des Her­rn Wand­ji sei und sie sich nicht darum küm­mern könnten. 

Daraufhin entsch­ied Herr Wand­ji, dass es wohl sicher­er sei, den Heimweg anzutreten… 

End­sta­tion Polizeirevier 

An der Bushal­testelle Stadt­prom­e­nade stieg er um 0.46 Uhr in den Nacht­bus, der ihn nach Hause brin­gen sollte. Zufäl­liger­weise traf er im Bus seinen Fre­und wieder, von dem er sich im Laufe des Abends getren­nt hat­te. Dieser war ger­ade dabei, den Bus­fahrer zu fra­gen, mit welchem Bus er denn in eine andere Disko gelan­gen kön­nte. Hin­ten im Bus saß der­weil eine Gruppe von 8 bis 10 jun­gen, die nach Aus­sage von Wand­ji „sehr mil­itärisch gek­lei­det waren“. 

Urplöt­zlich und ohne Vor­war­nung kam ein Mann aus der Gruppe auf die bei­den zu und trat den Bekan­nten von Wand­ji so heftig, dass der aus der mit­tleren Bustür auf die Straße flog. Herr Wand­ji ver­suchte daraufhin dem jun­gen Mann den Weg zurück zu sein­er Gruppe zu versper­ren und fragte den Angreifer ob Schwarze für ihn keine Men­schen seien. 

In dieser Sit­u­a­tion kamen weit­ere Per­so­n­en aus der Gruppe zum Geschehen dazu und hiel­ten Wand­ji von hin­ten fest. Die Gefahr spürend ver­suchte er sich aus der Umk­lam­merung mit ein­er Drehung zu befreien und bekam dabei von einem aus der Gruppe einen Schlag ins Gesicht ver­set­zt. Zwei Frauen aus der Gruppe tat­en sich während­dessen damit her­vor den von allen Seit­en umzin­gel­ten Asyl­be­wer­ber anzuschreien und zu belei­di­gen. Dabei fie­len auch die Worte: „Hey, schwarz­er Neger!“. 

Herr Wand­ji bat in dieser Sit­u­a­tion den Bus­fahrer, die Polizei zu rufen. Doch sein Fre­und hat­te schon die Polizei benachrichtigt. Nach weni­gen Minuten traf die Polizei ein und nahm zu völ­li­gen Ver­wun­derung der bei­den Opfer bis auf sie nie­man­den mit aufs Revi­er. Die Angreifer verblieben im Bus. 

Ver­weigerte Erste Hilfe 

Auf der Wache mussten Wand­ji und sein Fre­und dann etwa eine Stunde warten, ohne dass etwas geschah. Nie­mand küm­merte sich um die Gesichtsver­let­zun­gen und eine Anzeige wurde auch nicht aufgenommen. 

Von der Wache aus mussten die bei­den Asyl­be­wer­ber zur Krim­i­nalpolizei, wo sie noch ein­mal zwei Stun­den warten mussten, bis sie über­haupt eine Anzeige machen kon­nten. Auf die Bitte zu einem Arzt gebracht zu wer­den, mein­ten jedoch die Polizis­ten, dass es nicht nötig sei. Er könne ja am Mon­tag direkt zum Arzt gehen. 

Da Wand­ji dafür erst einen Kranken­schein beim Sozialamt besor­gen musste, kam er erst am Mon­ta­gnach­mit­tag in medi­zinis­che Behandlung…

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England — Deutschland 1:0

(Juri Eber) Noch einen Monat bis zur Fußball­welt­meis­ter­schaft. In Großbri­tan­nies Botschaft erlebte Deutsch­land diese Tage eine erste Nieder­lage im Leis­tungsver­gle­ich. Britis­che Konzepte gegen Ras­sis­mus und Anti­semitismus in Sta­di­en sind sehr viel effizien­ter, als bei uns. 

Am 9. Juli startet die Fußball­welt­meis­ter­schaft in Deutsch­land. Die Polizei bere­it­et sich auf Hooli­gans aus aller Welt vor, die deutschen Fußball­fans auf Men­schen aus aller Welt — mit unter­schiedlichen Schw­er­punk­ten. Wo die einen auf das große Geschäft hof­fen und andere auf schöne Tore, wer­den wieder andere ihre Borniertheit durch ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Gesänge, Spruch­bän­der und Aufrufe demon­stri­eren. Diese kom­men tief aus der Mitte der Gesellschaft und sind somit auch in der deutschen Fankul­tur fest ver­ankert. Drei Beispiel sind exem­plar­isch dafür, welchen Anfein­dun­gen sich Spiel­er mit migrantis­chem Hin­ter­grund und/oder jüdis­chem Glauben in Deutsch­land aus­ge­set­zt sehen: 

1. Cir­ca 50 Ultra-Fan´s des 1. FC Lok Leipzig bilde­ten kür­zlich beim Sach­sen-Pokal-Spiel zwis­chen der A‑Jugend von Lok Leipzig und dem Lokalri­valen Sach­sen Leipzig ein lebendi­ges Hakenkreuz. 

2. Fans des Energie Cot­tbus zeigten während eines Fußball­spiels ein ca. 4x10m großes Trans­par­ent auf dem in Frak­tur-Schrift “Juden” stand. Das “D” in dem Wort wurde durch das Logo Dynamo Dres­dens erset­zt. Links und rechts des Wortes prangte jew­eils ein David­stern mit den Ini­tialen “DD” (Dynamo Dres­den) im Zentrum. 

3. Ade­bowale Ogung­bu­re, Spiel­er des FC Sach­sen Leipzig wird bei jedem Spiel mit ras­sis­tis­chen Schmähun­gen wie „Drecks-Nig­ger, Affe, Bim­bo und Scheiß-Neger” beschimpft. Beim einem Spiel gegen den Halleschen FC wurde er — von auf den Platz stür­menden Fans des HFC — geschla­gen, bespuckt, gewürgt und getreten. Ein Mit­spiel­er ver­hin­derte schlim­meres und zog ihn in die Umkleidekabine. 

Null-Toleranz-Kultur 

In Eng­land gibt es in den Fankur­ven nur sel­ten diese offe­nen For­men von Ras­sis­mus und Anti­semitismus. Es hat sich eine “Kul­tur der null Tol­er­anz etabliert, die dem kon­se­quent und aggres­siv ent­ge­gen­tritt”, so Lucy Falkn­er von der “Foot­ball Asso­ci­a­tion” (FA) auf ein­er Kon­ferenz am 5. Mai 2006 in Berlin. Organ­isiert wurde sie von der britis­chen Botschaft unter dem Titel “Fußball für alle — Fußball, eth­nis­che Min­der­heit­en und die Welt­meis­ter­schaft” und hat Experten aus Eng­land und Deutsch­land die Möglichkeit geboten Wis­sen und Erfahrun­gen anti­ras­sis­tis­ch­er Arbeit im Fußball auszu­tauschen. Die Ver­anstal­ter meinen, dass “Fußball die Kraft hat, gesellschaftliche Bar­ri­eren zu beseit­i­gen und Men­schen aller sozialen Schicht­en zu inspiri­eren”. Doch es ging nicht nur um Ras­sis­mus. Lucy Falkn­er betonte, dass „auch Homo­pho­bie, sex­uelle Beläs­ti­gung und Anti­semitismus nicht tot­geschwiegen wer­den darf”. 

Bis zu 3 Jahre Haft kann ein Fan in Eng­land bekom­men, wenn er sich diskri­m­inierend ver­hält oder äußert. Aber nicht nur da: wird ein englis­ch­er Fan in Deutsch­land wegen solch­er Delik­te festgenom­men, so hat er sich eben­falls in Eng­land dafür zu ver­ant­worten. Das ist — neben den erwarteten Auss­chre­itun­gen — ein­er der Gründe, weshalb 79 “Bob­bys” (britis­che Polizis­ten) zur WM in Frank­furt, Köln und Nürn­berg einge­set­zt wer­den. Doch nicht nur Eng­land hat reagiert. Die FIFA hat zur WM sog­ar einen neuen Strafenkat­a­log her­raus­ge­bracht. Jet­zt dro­ht Vere­inen, die nicht entsch­ieden gegen Ras­simus in ihren Sta­di­en vorge­hen Punk­tabzug, Platzsper­ren oder sog­ar der Zwangsabstieg.

Und Deutsch­land?

In Eng­land sind Anti­ras­sis­tis­che Ini­tia­tiv­en, wie “Kick it out”, soweit, dass man sich über­legt wie man latente — also im Unter­be­wusst­sein wirk­ende — Ras­sis­men im bzw. mit Fußball über­winden kann. Dage­gen wird “in der deutschen Gesellschaft das Prob­lem des Ras­sis­mus kaum wahrgenom­men und wenn es jemand wahrn­immt, dann sind es antifaschis­tis­che Kampf­grup­pen”, so ein Vertreter des BFC Dynamo. Ini­tia­tiv­en wie “Kick it out” sind in End­land seit 13 Jahren aktiv und bekom­men dabei kon­tinuier­lich finanzielle, wie auch organ­isatorische Unter­stützung von der FA. Dem deutschen Pen­dant, dem Deutschen Fußball Bund (DFB), fließt das Geld nicht so leicht von der Hand. Flut­licht wäre eine Ini­tia­tive die drin­gend Geld benötigt, um kon­tinuier­liche anti­ras­sis­tis­che Arbeit zu gewährleis­ten und mehr zukun­ftsweisende Pro­jek­te wie „Migra­tion und Fußball” zu finanzieren. Das sie kein Geld bekom­men kri­tisiert auch Claude Moraes — Mit­glied des Europäis­chen Par­la­ments: “Die Behaup­tung, dass etwas gegen Ras­sis­mus getan wer­den muss, muss sich mate­ri­al­isieren und da sehe ich die Umset­zung noch nicht.” Der DFB trumpft zwar ab und zu mit kurzen Kam­pag­nen auf — doch kon­tinuier­liche Unter­stützung gibt es nicht. 

1992 organ­isierte der DFB eine Kam­pagne unter dem Mot­to “Friedlich­es Miteinan­der. Mein Fre­und ist Aus­län­der”. Im Zuge der Kam­pagne wurde auch ein 10 Punk­te Pro­gramm gegen Ras­sis­mus, welch­es in Vere­inssatzun­gen über­nom­men wer­den sollte ver­ab­schiedet. Lei­der ist das Pro­gramm nur in weni­gen Vere­inssatzun­gen über­nom­men wor­den, was vor allem an der nicht-langfristig aus­gerichteten Arbeit liegt. So ist es auch nicht ver­wun­der­lich, dass die Unter­stützung des DFB in langjährige anti­ras­sis­tis­che Pro­jek­te, wie Flut­licht oder BAFF eher man­gel­nd ist. Um die Sta­dion­at­mo­sphäre zu ändern muss allerd­ings einiges passieren und, so betont Paul Elliott, ehe­ma­liger Fußball-Profi von Celtic Glas­gow, „bess­er präven­tiv als heilend”.

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