Potsdam - In der Nacht zum Sonntag sind in der Potsdamer Friedrich-Ebert-Straße zwei Männer aus einer Gruppe heraus massiv angegriffen und verletzt worden. Nach bisherigen Erkenntnissen befanden sich die beiden Geschädigten gegen 01.30 Uhr in der Friedrich-Ebert-Straße in der Nähe vom Cafe “Heider”. Eine aus Richtung Nauener Tor kommende Straßenbahn hielt plötzlich, offenbar nach Betätigen der Notbremse, an. Rund 15 Personen, nach dem Erscheinungsbild der rechten Szene zuzuordnen, verließen die Bahn und beschimpften die beiden jungen Männer u.a. mit “Scheiß Zecke, ich mach dich alle!” Aus der Gruppe heraus wurde auf sie sofort mit Flaschen eingeschlagen. Die am Boden Liegenden wurden mit Füßen gegen den Kopf getreten. Die Taten erfolgten blitzschnell, nach etwa zwei Minuten flüchteten die Täter. Die Geschädigten (24, 25) wurden ins Krankenhaus gebracht, das einer von ihnen nach ambulanter Behandlung inzwischen wieder verlassen konnte. Die Polizei leitete sofortige Fahndungsmaßnahmen ein und konnte daraufhin noch im Stadtgebiet mehrere Tatverdächtige vorläufig festnehmen. Gegen fünf Beschuldigte hat das Amtsgericht Potsdam auf Antrag der Potsdamer Staatsanwaltschaft wegen des Tatvorwurfs der gefährlichen Körperverletzung Haftbefehle erlassen, die aber sämtlich gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurden. Da die Außervollzugsetzung in einem Falle nicht vertretbar erschien, hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft hiergegen Beschwerde eingelegt. Inzwischen wurde aufgrund anhaltender rechter und linker Gewaltstraftaten die gemeinsame Ermittlungsgruppe “Potsdam”, bestehend aus elf Kriminalisten des Potsdamer Schutzbereiches und des Polizeipräsidiums, gebildet.
Die Kampagne gegen Wehrpflicht, Zwangsdienste und Militär kritisiert die Öffentlichkeitsarbeit von Polizei, Staatsanwaltschaft und Presse zu den Konflikten zwischen rechten und linken Jugendlichen in den letzten Wochen in Potsdam.
Entgegen der öffentlichen Darstellung hat die Zahl und Brutalität rechter Übergriffe in den letzten Monaten stark zugenommen. Immer häufiger wurden linke Jugendliche Opfer rechter Gewalt (siehe Anlage).
Leider wurden die meisten der Vorfälle durch die Polizei der Öffentlichkeit vollkommen verschwiegen, obwohl nach den der Kampagne vorliegenden Informationen alle dieser Übergriffe zu einem Polizeieinsatz geführt oder der Polizei bekannt waren.
Eine Veröffentlichung erfolgte nur in den Fällen, in denen sich Betroffene selbst an die Presse wandten (Ghettogether) oder die der Presse im Rahmen ihrer Berichterstattung bekannt wurden (Gerichtsprozesse).
Ganz anders agieren die Presseabteilungen von Polizei und Staatsanwaltschaft gegen links. Der Übergriff am Nauener Tor wurde durch die Staatsanwaltschaft nicht etwa wie bei rechten Übergriffen als Körperverletzung, sondern als Mordversuch (!!!) eingestuft. Den Innenminister, der bei den rechten Übergriffen keine Notwendigkeit sah, öffentliche Erklärungen abzugeben, hievte den Vorfall auf die Titelseite der Regionalpresse.
Die Kampagne warnt die Polizei und die Lokalpresse davor, durch einseitige Berichterstattung, das Klima weiter anzuheizen und in den linken Jugendmilieus der Stadt das Gefühl zu stärken, aus politischen Gründen besonders starker polizeilicher Verfolgung ausgesetzt zu sein.
In der Sondersitzung des Beirates des Lokalen Aktionsplanes gegen Rechtsextremismus … habe ich das Thema bereits angesprochen. Sollte sich die Polizei dennoch weiter als beratungsresistent erweisen und eine umfassende Information über die Zunahme rechter Gewalt in Potsdam verweigern, werde ich überdenken, ob eine Zusammenarbeit mit Stadt und Polizei gegen rechte Gewalt künftig noch sinnvoll ist oder ob ich mein Mandat im Beirat niederlegen werde.
Rechte Übergriffe in Potsdam
(nicht vollständig, da nur durch die Kampagne recherchierte Fälle aufgenommen wurden)
14.5.05
20 Nazis provozieren beim letzten Heimspiel des SV Babelsberg 03 gegen SV Yesilyurt mit einem Transparent „Ey ihr Zecken, Eure Eltern sind Geschwister“.
21.5.05
Organisierte Angriffe von vermummten Nazis mit Schlagstöcken bei der Babelsberger Livenacht.
01.6.05
Erster Prozesstag wegen des Angriffs auf Chamäleon vor dem Potsdamer Amtsgericht mit massiver Nazipräsenz (Einschüchterung von Zeugen und Rangeleien)
03.6.05
Zweiter Prozesstag Chamäleon (eine angemeldete Schulklasse wird von Nazis nicht in den Gerichtssaal zum Besuch der öffentlichen Verhandlung gelassen)
07.6.05
Flaschenwürfe auf eine Wohnung, an der ein antirassistisches Transparent hängt und ein Hausprojekt
11.6.5
Beim „Ghettogether“-Festival am Schlaatz tauchen zweimal Gruppen von Nazis auf und schüchtern die mit dem Abbau beschäftigten Leute ein (Polizei erteilt Platzverweise)
12.6.5
Mehrere Berliner Nazis versuchen in das Chamäleon einzudringen.
13.06.05
Letzter Prozesstag Chamäleon (Nazis versuchen zum Chamäleon zu gelangen.)
Morgens werden 3 Linke im Hauptbahnhof von vermummten Rechten angegriffen; sie sollen versucht haben die Opfer über das Geländer bei den Rolltreppen zu werfen.
Nachmittags ist ebenfalls am Hauptbahnhof ein Jugendlicher von 3 Tätern bedroht
worden. Er sollte seine Aufnäher abmachen und wurde geschubst.
15.6.5
Am Platz der Einheit kommt es mehrfach zu Rangeleien zwischen Linken und Rechten; im Verlauf wurde eine Gaspistole von einem Rechten gezogen.
Abends wurde eines der Opfer vom 13.6. früh aus dem Radeberger Treff im Hauptbahnhof heraus verfolgt und bedroht, konnte sich aber in die S‑Bahn-Info
retten.
18.6.05
Bei einer Party der studentischen Verbindung Corps Masovia kam es zu Pöbeleien gegen einen Linken.
Zwei Besucher des antirassistischen Stadionfestes wurden in einer Tram in Babelsberg von etwa 10 Nazis angegriffen, geschlagen und verletzt. Der Fahrer ruft die Polizei.
19.6.05
Eine größere Gruppe Nazis hielt sich beim Stadtwerkefest im Lustgarten auf. Darunter befindet sich auch das Opfer, das am Tag zuvor am Nauener Tor noch fast von Linken ermordet worden sein soll.
24.06.05
Nach der Anzeige eines rechten Übergriffes werden die Opfer aus dem gleichen Täterkreis erneut angegriffen. Die Polizei nahm 2 der Täter in Gewahrsam und leitete Strafverfahren ein.
03.7.05
In der Nacht zum Sonntag wurden in der Friedrich- Ebert Str. zwei offensichtlich der linken Szene zugehörige junge Männer aus einer Straßenbahn heraus von ca. 15 Nazis mit Flaschen angegriffen und zum Teil erheblich verletzt, nachdem diese die Notbremse zogen und die Tür gewaltsam geöffnet hatten. Beide Opfer mussten mehrere Tage stationär behandelt werden, eines befindet sich noch im Krankenhaus! Acht Nazis wurden festgenommen.
(Jens Blankennagel, Berliner Zeitung) COTTBUS. Noch ist nicht klar, wie das Verfahren gegen die Hardrock-Band Böhse Onkelz weitergeht. “Die Akten der Polizei sind noch nicht eingegangen”, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Cottbus, Heike Lünnemann, am Montag. Die Band hatte bei ihrem Abschiedsfestival vor zwei Wochen auf dem Lausitzring vor mehr als 100 000 Fans auch den indizierten Titelsong ihrer Debütplatte “Der nette Mann” gespielt — mit “freundlichen Grüßen an die Bundesprüfstelle”. Da die Polizei eine solche Provokation für möglich hielt, war ein Fachmann des LKA vor Ort, der später Anzeige erstattete. Ein Polizeisprecher sagt am Montag: “Es war aber nicht geplant gewesen, das Konzert abzubrechen.”
Von der LP von 1984 wurde zwei Jahre später sechs der 14 Titel wegen nationalsozialistischer, gewaltverherrlichender oder pornografischer Texte indiziert. “Damit durfte sie nicht an Kinder und Jugendliche verkauft oder vor ihnen gespielt werden”, sagt die Vorsitzende der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien, Elke Monssen-Engberding. Später wurde die Platte beschlagnahmt und damit verboten. Da solche Verbote nach zehn Jahren verfallen, hätte die Band den indizierten Titel am Lausitzring spielen dürfen — aber nur vor Erwachsenen. “Wer aber gegen eine Indizierung Lieder vor Kindern und Jugendlichen spielt, begeht eine Straftat”, sagte sie. Geldstrafen bis 50 000 Euro sind möglich.
“Die Band nimmt dazu keine Stellung”, hieß es vom Management. “Schon gar nicht vor der Presse.” Die Gruppe hatte nach ihrer Anfangsphase als Neonazi-Band mit der Szene gebrochen. Sie spielte offenbar auch keine Lieder mehr, die als nationalsozialistisch indiziert waren — wohl aber den Titel “Der nette Mann”. Er wurde als gewaltverherrlichend verboten, weil er den Mord an Kindern verharmlose. Die maximale Geldstrafe von 50 000 Euro wird die Band nicht weiter stören. Sie entspricht 50 Cent von jeder verkauften Festivalkarte — die kosteten 70 Euro.
Anzeige unterwegs
LKA: Keine Aussagen zu “Böhse Onkelz”
(MAZ) COTTBUS Die Anzeige gegen die Hardrockband “Böhse Onkelz” wegen rechtslastiger Lieder ist noch nicht bei der Staatsanwaltschaft angekommen. Die Band soll bei einem Konzert vor gut zwei Wochen verbotene rechtslastige Lieder gespielt haben. Die Anzeige liege nicht vor, sagte eine Sprecherin der Behörde am Montag in Cottbus. Eine Sprecherin des Landeskriminalamtes Brandenburg bestätigte erneut, dass die Anzeige gestellt worden sei. Sie wollte sich zu dem Thema aber nicht weiter äußern. Den “Böhsen Onkelz” wird bereits seit Jahren vorgeworfen, rechtslastige Propaganda zu verbreiten. Die Band gibt keine Auskunft an die Presse. In der Zwischenzeit haben sich die “Böhsen Onkelz” wiederholt von rechtem Gedankengut distanziert.
Nach Angaben des Landeskriminalamtes hatten LKA-Beamte das Open-Air-Festival auf dem Lausitzring in der Nähe von Senftenberg vor mehr als zwei Wochen beobachtet. Dabei soll die Gruppe vor 140 000 Zuschauern Lieder von ihrem ersten Album “Der Nette Mann” gespielt haben, die von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften auf den Index gesetzt wurden.
„Chamäleon“ nicht verdächtig
Die Äußerungen des CDU-Generalsekretärs Sven Petke im Zusammenhang mit dem Überfall auf einen rechtsgerichteten Mann durch linke Jugendliche trügen nicht zu einer Deeskalation der angespannten Lage bei. Dies teilt jetzt der SPD-Fraktionsvorsitzende Mike Schubert mit. Es sei klar, dass Konsequenzen folgen müssten, wenn es sich bewahrheiten sollte, dass ein führendes Mitglied des linksgerichteten Jugendvereins „Chamäleon“ e.V. an der Straftat beteiligt gewesen sei, so Schubert. Dem Vereinsmitglied Julia S. (21) und mindestens drei weiteren Tatverdächtigen wirft die Staatsanwaltschaft Potsdam vor, in der Nacht vom 18. auf den 19. Juni einen wegen rechter Taten polizeibekannten 16-Jährigen mit einem Totschläger niedergeschlagen zu haben (PNN berichteten). Schubert: „Sollte sich der Vorwurf bestätigen, dann muss diese Straftat auch mit aller Härte des Gesetzes geahndet werden.“ In Potsdam sei weder Platz für rechte noch linke Gewalttäter, sagt der SPD-Fraktionschef. Jedoch sei es wenig hilfreich, wenn die CDU nun mit Pauschalverurteilungen operiere und den Oberbürgermeister auffordere, die Gelder für den Jugendverein sofort einzufrieren. Es gebe keinen Tatverdacht gegen „Chamäleon“ e.V., sondern eventuell gegen eines seiner Mitglieder. Deswegen den gesamten Verein als gewaltbereite Extremisten zu verunglimpfen, sei „reine Stimmungsmache“, so Schubert.
SPD greift CDU im Chamäleon-Fall an
Bundesweite Suche nach 20-Jährigem
(MAZ) Die Potsdamer SPD hat CDU-Landesgeneralsekretär Sven Petke “reine Stimmungsmache” im so genannten Chamäleon-Fall vorgeworfen. Wenn Petke nach dem gewaltsamen Übergriff linksorientierter Jugendlicher auf einen Rechtsextremen vom 19. Juni in Potsdam nun den Verein als Hort gewaltbereiter Extremisten verdächtigt, dem die Hauptbeschuldigte angehört, sei das eine Verunglimpfung, erklärte SPD-Stadtfraktionschef Mike Schubert. Es gebe keinen Tatverdacht gegen den Verein, “sondern eventuell gegen eines seiner Mitglieder”, betonte Schubert. Wie bei den Anschuldigungen gegen den Imam der Potsdamer Moschee im Sommer 2004 nehme Petke öffentlich ein Ergebnis polizeilicher Ermittlungen voraus.
Polizei-Präsidiumssprecher Rudi Sonntag versicherte gestern, seine Behörde sei weder auf dem rechten noch auf dem linken Auge blind und verfolge Straftaten, gleich aus welchem politischen Lager heraus sie verübt werden. So habe sich ein Trupp von 30 Beamten in Vollschutz-Einsatzmontur am Donnerstag ab 7.20 Uhr gewaltfrei Zutritt zum linksalternativen Wohnprojekt in der Zeppelinstraße 25 verschafft, um den fünften Tatverdächtigen für den Angriff vor dem Café Heider zu verhaften; dafür gab es einen Durchsuchungs- und einen Haftbefehl vom Amtsgericht Potsdam. Der Zutritt auf das Gelände sei durch Bewohner sofort bemerkt worden. Trotzdem bekamen die Einsatzkräfte keine Auskunft, wo im Haus der Gesuchte wohnt. Eine Komplettabsuche folgte also. Man fand das Zimmer und beschlagnahmte verschiedene Beweismittel aus dem Besitz des dringend tatverdächtigen 20-Jährigen, nach dem nun bundesweit gefahndet wird.
Sonntag rechtfertigte wie zuvor schon Potsdams Polizeichef Ralf Marschall die Massivität des Einsatzes. Die Mehrzahl der Beamten sei nur zur Absicherung vor Ort gewesen, um keine Gewalteskalation zuzulassen. Man werde mit derselben Entschiedenheit und Mannschaftsstärke auch künftig vorgehen, wenn es neue Ermittlungsansätze gibt.
Der Übergriff der linken Jugendlichen auf den Rechtsextremen wird in Ermittlerkreisen als Racheakt für den Überfall von Neonazis auf den Chamäleon-Jugendtreff der Innenstadt in der Silvesternacht 2002 gesehen. Zwei der damaligen Angreifer aus der mutmaßlichen Neonazi-Szene sind vor Gericht gestellt und Mitte Juni zu Haft- beziehungsweise Bewährungsstrafen verurteilt worden.
Für den “Rache-Angriff” hatte man zunächst vier Verdächtige ermittelt, die ihr Opfer mit einem Totschläger-Knüppel verprügelt und getreten hatten. Deshalb lautet der Tatvorwurf auf versuchten Mord. In Haft sitzt nur noch eine Frau, angeblich aus der Chamäleon-Führung. rai
Ideensuche zwischen Beton
(MARLIES SCHNAIBEL, MAZ) BRIESELANG/BERLIN Mancher fragt offen, mancher druckst erst ein bisschen herum: “Ja, sind Sie denn Jude?” “Nö”, antwortet Kay Forster beherzt. Er ist Beisitzer im Vorstand des Förderkreises “Denkmal für die ermordeten Juden Europas”. In diesen Verein ist er irgendwie zufällig reingeraten — und irgendwie doch ganz zwingend, wenn man sich Kay Forster und seinen Lebensweg anschaut.
Ungewöhnliche Wege
Geboren 1944 im thüringischen Apolda, gab ihm seine Mutter nicht einen damals gängigen Vornamen wie Dietrich oder Horst, sondern wählte Kay. Nicht das einzig Ungewöhnliche an dem Thüringer, der in Apolda sein Abitur machte. Er unternahm seinen ersten Fluchtversuch in Richtung Westen, wurde geschnappt, danach war an Studieren nicht mehr zu denken. Forster lernte Industriekaufmann, arbeitete in Ostberlin — und unternahm seinen zweiten Fluchtversuch, diesmal in Form eines Ausreiseantrages. Daneben machte er das, was ihn seit der Kindheit an begeisterte: Er spielte Musik auf den schwarz-weißen Tasten, arbeitete als Tontechniker in der Klaus-Lenz-Band. All das machte den jungen unbequemen, lebenslustigen Mann bei den besorgten Staatsorganen doppelt verdächtig. Forster wurde in den Biermann-Wirren verhaftet und wegen “staatsfeindlicher Hetze in schwerem Fall” verurteilt. “Wir hätten uns zu Handlangern des Imperialismus gemacht, argumentierte damals die Richterin”, erzählt Kay Forster im Andekdotentonfall, “aber damals war uns nicht zum Lachen zu Mute.” 1978 wurde er aus der Haft freigekauft, kam unter der Formel “Familienzusammenführung” in den Westen. “In den tiefsten Westen”, sagt Kay Forster und meint Wuppertal. Da hielt es ihn nicht lange. Ende 1978 war er wieder in Berlin, diesmal auf der Westseite. Vier Kilometer von der alten Wohnung entfernt. Beruflich versuchte er sich in der Werbung, das gelang, wohl auch, weil Kay Forster einer ist, der sich mit voller Kraft für eine Sache einzusetzen vermag.
Große Liebe bleibt die Musik
Aber nicht nur beruflich strotzt Kay Forster vor Kraft, Elan, Ideen und Humor. Seit mittlerweile 25 Jahren spielt er bei der Berliner Rockband “Blackmail”. Brieselang, wo er nach dem Mauerfall ein Häuschen im Grünen baute — “das war weniger der Stadtflucht, als vielmehr die Verführung durch ein geerbtes Grundstück meiner Frau” — machte er nicht nur zur privaten Wohninsel, sondern hier mischte er sich aktiv ein: Im Förderverein des Märkischen Künstlerhofes trugen in den letzten Jahren viele Veranstaltungen, Aktionen und Konzepte seine Handschrift.
Arbeitsort blieb weiter Berlin, wo Kay Forster noch heute eine Agentur für Außen- und Verkehrsmittelwerbung betreibt. Sie war es auch, die ihn vor fast zehn Jahren zum Förderkreis “Denkmal für die ermordeten Juden Europas” führte. Damals besucht er als Gasthörer das Institut für Kultur- und Medienmanagement, das an der Musikhochschule “Hanns Eisler” angesiedelt war. Zu der Zeit fragte besagter Förderkreis an, ob Studenten Projekte erarbeiten mögen, für Öffentlichkeitsarbeit, Spendenaktionen und Mitgliedergewinnung. Eine kleine Gruppe, darunter Kay Forster, machte sich daran. Der Förderkreis war von den Vorschlägen sehr angetan und als seine Vorsitzende Lea Rosh eines Tages Kay Forster fragte, ob er sich vorstellen könnte, im Vorstand mitzuarbeiten, da hat er ziemlich schnell ja gesagt. Ein bisschen hat er dabei auch an seinen Freund Werner gedacht, der Auschwitz überlebt hat.
Mit der für Kay Forster typischen Mischung aus Elan und Lebenslust stürzte er sich in die Arbeit. Seit Jahren wirbt er für das Denkmal, sammelt Spenden und überzeugt Mitstreiter. Mehrmals hat er Gruppen durch das große Stelenfeld geführt und geduldig deren Fragen beantwortet: Wie groß sind die Stelen? (Zwischen 20 Zentimeter und 4,7 Meter); Wie viele Stelen sind es? (2711); Wie groß ist der Abstand zwischen den Stelen? (95 Zentimeter); Was wiegt eine Stele? (Durchschnittlich acht, die größte 16 Tonnen)
Und Kay Forster weiß auch, dass die technischen Parameter schnell abgearbeitet sind, dass sie den Mord an sechs Millionen Menschen nicht erklären können und dass jeder Besucher seinen eigenen Weg durch das Denkmal und zu sich finden muss. Zu diesem Denkmal von Peter Eisenman, das auch ein Kunstwerk und eine Metapher ist, passt kein universeller Interpretationsschlüssel.
Weitermachen für den Raum der Namen
Und Kay Forster erklärt, warum sich der Förderkreis nicht aufgelöst hat, als klar war, das Denkmal wird gebaut und der deutsche Staat bezahlt. “Wir sammeln weiter Geld”, sagt er kurz und knapp. Das Geld ist für den Raum der Namen im Ort der Informationen unter dem Stelenfeld. Die Namen von vier Millionen ermordeten Juden sind bekannt, sie wurden von Yad Vashem in Jerusalem, der wichtigsten Holocaust-Gedenkstätte der Welt, gesammelt und diese Liste wurde erstmals einer anderen Institution zur Verfügung gestellt. Der Förderkreis setzt sich dafür ein, dass diese Namen audiovisuell aufbereitet werden können.
www.holocaust-denkmal- berlin. de
Wie man Touristen vertreibt
(REYK GRUNOW & ANDREAS VOGEL, MAZ) NEURUPPIN Auf die Leute im Neuruppiner Rathaus ist Holger Wizisk nicht gut zu sprechen. Vor allem vom Ordnungsamt fühlt sich der Wirt der Gaststätte “Rosengarten” am Schulplatz allein gelassen. Allein mit Trinkern und Rechten, die pöbeln, randalieren und Gäste vertreiben.
Völlig betrunken tobte ein Mann gestern stundenlang auf den OdF-Platz. Dass immer mehr Trinker den Rosengarten zur öffentlichen Toilette erklären, sei fast schon normal. Dass jemand mit voller Wucht mit beiden Beinen gegen das Denkmal springt, einen anderen Mann zusammenschlägt, den Hitlergruß skandiert und dann ein fremdes Fahrrad demoliert, hatte Wizisk noch nicht erlebt.
“Das hat schon am Morgen angefangen”, sagt der Rosengarten-Wirt. Zweimal hat er die Polizei gerufen. Dort ist der Geschäftsmann bekannt; schon im vergangenen Jahr hatte er wegen der Störenfriede andauernd Alarm geschlagen. Sechsmal war er als Zeuge vor Gericht geladen. Gebracht hat es ihm unter anderem eine eingeschlagene Fensterscheibe — wohl aus Rache.
Trotzdem ruft Wizisk immer wieder bei der Polizei an, etwas anderes bleibt ihm kaum übrig. Die pöbelnden Männer vertreiben nicht nur seine Gäste. “Das kriegen die Leute überall auf dem Schulplatz mit.” Immer wieder kämen Besucher, die in letzter Minute vor dem Rosengarten abdrehen, wenn sie die Trinker sehen. “Was sollen Touristen denken? Die kommen doch nie wieder. Das kann sich die Stadt nicht leisten.”
Die Polizei kam gestern zweimal zum Rosengarten. Das erste Mal endete mit einem Gespräch — “und dann ist die Sache eskaliert, als die wieder weg waren”.
Auf Hilfe vom Ordnungsamt hat der Wirt vergebens gewartet. Erhard Schwierz von der AG Innenstadt hatte zwar Ordnungsdezernenten Thomas Fengler angerufen. Der versprach, einen Mitarbeiter vorbeizuschicken, der laut Fengler auch am Rosengarten war. Mitbekommen haben das aber weden Wizisk noch Schwierz. Als sich nach einer Stunde keine Hilfe blicken ließ, rief Wizisk erneut die Polizei. Diesmal kamen acht Beamte und nahmen den Schläger mit.
Auch Gäste von Erika Bäuerle, die am Bollwerk eine Zimmervermietung betreibt, haben in den vergangenen Tagen über Pöbeleien geklagt. “Zwei ältere Damen, 85 und 72 Jahre, wurden am Sonntagabend am Bollwerk von Betrunkenen belästigt”, sagt Bäuerle. Ihre Gäste, die seit mehr als zehn Jahren kommen, sind enttäuscht. “Fast täglich gibt es Krach bis in die Nacht. Es ist schade um die schöne Ecke”, findet Bäuerle. Früher sei wenigstens immer mal die Polizei gekommen. Die Pensionswirtin befürchtet, dass es auch durch Ordnungskräfte auf Ein-Euro-Basis kaum ruhiger wird. “Für ein Euro die Stunde würde ich mich nicht verprügeln lassen.”
Von den Ein-Euro-Aufpassern hält auch Wizisk wenig, ebenso von Sicherheitspartnerschaften. “Was sollen die bringen, wenn das Ordnungsamt sich nicht kümmert?”
Jugendliches Volk außer Kontrolle?
(ANDREAS WENDT, MOZ) Eisenhüttenstadt — Nach den erneuten Ausschreitungen von Jugendlichen am zurückliegenden Wochenende haben sich Polizei und Stadtverwaltung gestern zu einer Krisensitzung getroffen, um der Lage Herr zu werden. Nach dem Überfall von Maskierten auf die Diskothek am Trockendock am Freitag vorletzter Woche belagerten an diesem Sonntagmorgen etwa 30 zum Teil volltrunkene Jugendliche nach einem Disko-Besuch im “Beat Club” das Wohngebiet in der Gubener Straße, die dortige Go-Tankstelle und die Fröbelringpassage.
“Sie haben auf unser Grundstück uriniert und ich habe mir Dinge sagen lassen müssen, die ich mein ganzes Leben nicht zu hören bekam”, sagt eine Anwohnerin aus der Gubener Straße nach einer schlaflosen Nacht. Ihren Namen möchte sie nicht veröffentlicht wissen — zuviel ist in den letzten Monaten schon passiert. Inzwischen vier Mal hat sie Anzeige bei der Polizei erstattet, nachdem betrunkene Diskothekenbesucher aus dem “Beat Club”, der ehemaligen Gaststätte “Oderwerft”, am frühen Sonntagmorgen das Leben der Anwohner zur Hölle machten. Kaputtgetretene Blumenkübel oder herausgerissene Balkonkästen sind noch geringfügige Schäden. “Ich bezweifle, dass die Jugendlichen nur vom Alkohol benebelt waren”, sagt die Anwohnerin und will jetzt eine Unterschriftenaktion initiieren. Wogegen? “Gegen den Lärm von der Disko”, sagt sie und ärgert sich zugleich über die Untätigkeit der Stadtverwaltung.
Noch viel schlimmer hat es Dietmar Adolph erwischt. Adolph ist Tankstellenpächter, bewirtschaftet u.a. die Aral-Tankstelle in der Karl-Marx-Straße. Seine Tochter führt die Geschäfte in der Go-Tankstelle in der Gubener Straße. Nachdem es schon seit Wochen Probleme mit angetrunkenen Disko-Besuchern gab, entschloss sich Adolph, die Tankstelle am Sonntag erst um 8 und nicht wie sonst um 6 Uhr zu öffnen, um die unerwünschte, alkoholisierte Kundschaft so abzuschrecken. “Wir haben schon nur über den Nachtschalter verkauft”, sagt Adolph. Aus gutem Grund, denn zuvor wurde dem Personal sogar Gewalt angedroht, als es sich weigerte, Getränke herauszugeben. Für den Tankstellenpächter ist das betrunkene Volk in der Auffahrt geschäftsschädigend. Wer Sonntag morgens frische Brötchen holen oder tanken will, meidet nach den Vorkommnissen vergangener Wochenenden diese Tankstelle. “Das bedeutet für uns: Weniger Kunden, weniger Einnahmen und wirkt sich irgendwann aufs Personal aus”, sagt Adolph.
An diesem Sonntag besteht die Gruppe, die gegen 8 Uhr erstmals im Malzweg auffällt, weil einige der Angetrunkenen und Bekifften (Polizei) auf eine Bushaltestelle klettern, aus etwa 25 Leuten. Die Polizei erteilt den Jugendlichen zunächst Platzverweise, doch nur einige folgen den Anweisungen. Elf Jugendliche im Alter von 23 bis 26 Jahren ziehen weiter in die Gubener Straße. Einer legt sich auf die Straße, so dass eine Pkw-Fahrerin ausweichen muss. Sie verständigt die Polizei, die erneut einschreiten muss. Die Jugendlichen stehen nach Polizeiangaben zum Teil auch unter Drogeneinfluss. Erneut spricht die Polizei einen Platzverweis aus, den die Jugendlichen befolgen.
Um 10 Uhr dann versammelt sich die Truppe aber erneut: an der Tankstelle in der Gubener Straße. Die Jugendlichen versuchen hier mehrmals Fahrzeuge auf der Straße anzuhalten. Die Kassiererin der Tankstelle fühlt sich bedroht und schließt alle Türen. Die Jugendlichen, bis auf eine Frau alles Männer, ziehen weiter in Richtung der Fröbelringpassage, wo sie damit beginnen, sich untereinander zu prügeln. Die Polizei fordert Verstärkung aus anderen Wachen und dem Bundesgrenzschutz an. Erst jetzt nehmen die Beamten sechs Personen fest, die bereits teilweise wegen Landfriedensbruchs auffällig waren. Gegen insgesamt elf Personen wird wegen Nötigung und Beleidigung ermittelt. Wachenleiter Wolfgang Schumann bringt die Vorkommnisse vom jüngsten Wochenende jedoch nicht mit der “Haed Core”-Truppe in Verbindung, die am 24. Juni das Trockendock überfiel. Hier soll es sich um die so genannten “EH-Chaoten” handeln. Schumann bittet zugleich, alle Verkehrsteilnehmer, die durch die Angetrunkenen gefährdet wurden, sich bei der Polizei zu melden.
Schmierereien an Turnhalle
Alt-Ruppin (Ostprignitz-Ruppin) Am Wochenende haben unbekannte Täter in Alt Ruppin, Weinberg, eine Wand der Turnhalle in Alt Ruppin mit unterschiedlichen Zeichen und Schriftzügen in mehreren Farben beschmiert. Die Täter trugen neben Schriftzügen in grüner Farbe ein Hakenkreuz auf die Fassade der Sporthalle auf. Angaben zum entstandenen Gesamtsachschaden liegen der Polizei derzeit nicht vor. Die Beseitigung der Schmierereien wurde bereits durch Verantwortliche der Einrichtung veranlasst.
Riesen unter der Hurra-Tüte
Königs Wusterhausen — So sparsam der preußische König Friedrich Wilhelm I., auch war – er pflegte eine teure Marotte. Der „Soldatenkönig“ delektierte sich an besonders hochgewachsenen und gut aussehenden Grenadieren, die er zu seinem Pläsier erst in Königs Wusterhausen, dann in Potsdam als Palastgarde unterhielt. Zwar gab es dabei auch einen praktischen Vorteil, denn große Männer kamen besser mit den langen Flinten zurecht. Vor allem aber konnte, wer mindestens sechs Fuß groß war – 1,88 Meter –, sich der persönlichen Zuwendung des Monarchen sicher sein.
Der König, der Preußen von 1713 bis 1740 regierte, finanzierte Familienzusammenführungen, übernahm Patenschaften für Soldatenkinder oder gab Zuschüsse für den Hausbau. Wer sich aber dem brutalen Drill zu entziehen versuchte und desertierte, musste mit dem Galgen rechnen. Manchmal wurde die Strafe auch zum Spießrutenlaufen „abgemildert“ – was meist ebenso tödlich endete, wie eine neue Ausstellung in Schloss Königs Wusterhausen zeigt.
Die Schau, die von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten und dem Geheimen Staatsarchiv veranstaltet wird, will erklärtermaßen mit Legenden über die blau und rot gekleidete Truppe aufräumen. Eine wird gleich eingangs angesprochen: die Art und Weise nämlich, wie der Soldatenkönig zu seinen Langen Kerls kam. „Die wenigsten wurden gewaltsam gepresst, die meisten kamen freiwillig, weil ein stattliches Handgeld lockte und der Dienst auch gewisse Sicherheiten bot“, sagt Jürgen Kloosterhuis vom Staatsarchiv. Es sei aber auch ein Märchen, wonach sich der König aus „Liebe“ zu seinen Langen Kerls scheute, sie dem Kugelhagel einer Schlacht auszusetzen.
Schwungvoll geschriebene Akten sind in den milde beleuchteten Schlossräumen ausgelegt, daneben geistliche Erbauungsliteratur. Denn der König befahl seinen Soldaten auch den Kirchgang und religiöse Lektüre. Gemälde zeigen die riesenhaften Soldaten mit der charakteristischen Grenadiermünze auf dem Kopf, auch Hurra-Tüte genannt. Das in einem Glasschrank aufgestellte Skelett eines Unbekannten von 2,23 Metern erinnert daran, dass der König besonders große Leichen aus seinem Garderegiment der Charité für medizinische Studien übergab.
Als der König 1740 starb, löste sein Nachfolger Friedrich II. die Garde auf und gliederte sie in die reguläre Armee ein. Auf den Schlachtfeldern der Schlesischen Kriege wurden die Soldaten – hoher Wuchs hin, schönes Gesicht her – erbarmungslos verheizt. Helmut Caspar
Es führt kein Weg nach Sarajevo
(MARION KAUFMANN, MAZ) NEURUPPIN Das Flugzeug war längst gelandet. Stundenlang standen die Großeltern im Flughafen Sarajevo an der Glasscheibe. Doch die vier Enkel und die Tochter aus Neuruppin kamen einfach nicht. Dabei war die Familie gut angekommen und nur wenige Meter entfernt — in einem Büro der Flughafenpolizei. Aus dem Wiedersehen wurde nichts. Weil die Ausländerbehörde in Neuruppin einen Stempel vergessen hatte.
“Das war wohl der schlimmste Tag in meinem Leben”, sagt Saleh Eid. Am 2. Juli hatte er seine Frau Fata und seine vier Kinder (11, 10, 7 und 3) zum Flughafen Berlin-Tegel gebracht. Vier Wochen Urlaub bei den Großeltern. Einen Tag später konnte Saleh Eid seine Familie in Tegel wieder abholen. Die Eids wurden in Sarajewo postwendend in den nächsten Flieger zurück nach Deutschland gesetzt. Grund: Der Pass der Mutter war längst abgelaufen.
“Das ist die Schuld der Ausländerbehörde”, sagt Saleh Eid, gebürtiger Palästinenser und seit kurzem deutscher Staatsbürger. Seine Frau stammt aus Ex-Jugoslawien, lebt seit neun Jahren in der Fontanestadt und hat eine befristete Aufenthaltserlaubnis. Für die Reise in ihre alte Heimat hat die 35-Jährige ihren Pass bei der Ausländerbehörde des Kreises abgegeben. “Dort lag er mehrere Monate”, sagt ihr Mann. Kurz vor der Reise bekam die Frau ihren Pass zurück — mit dem erforderlichen Visum, gültig bis zum 29. November 2005. Dass der Pass dabei nicht ordnungsgemäß verlängert wurde, fiel den Eids nicht auf. “Wir haben uns da auf die Behörde verlassen, die dürfen doch kein Visum erteilen, wenn der Pass abgelaufen ist”, sagt Saleh Eid. Bei den Passkontrollen in Tegel und Mailand nahm niemand Anstoß an dem Dokument. Doch die Zollbeamtin in Sarajevo schaute genauer hin: Der Pass war seit 16. September 2004 abgelaufen. Die Ausländerbehörde hatte zwar das Visum erteilt, dabei aber offensichtlich vergessen, den Pass zu verlängern.
“Meine Familie wurde behandelt wie Kriminelle”, empört sich Saleh Eid. Zehn Stunden wurden die Eids in Sarajevo festgehalten, dann ging es mit Polizeibegleitung zurück nach Berlin. “Meine Frau und meine Kinder sind völlig fertig”, sagt Eid. Vom finanziellen Verlust ganz zu schweigen: 2500 Euro hat den Familienvater die Reise gekostet, die nach einem Tag schon wieder beendet war. Nun will Eid die Ausländerbehörde verklagen. Diese war gestern Nachmittag für eine Stellungnahme nicht mehr zu erreichen.