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Geschichte und Gegenwart anarchistischer Bewegungen

4. – 6. März 2005 Hochland-Haus Pots­dam [Guten­bergstr. 78]

Geschichte und
Gegen­wart anar­chis­tis­ch­er Bewe­gun­gen in Deutschland

Der Inhalt:

Welche Bedeu­tung haben anar­chis­tis­che Ideen in ein­er weitgehend
utopiefreien, glob­al­isierten Gesellschaft, heute? 

Der Begriff der Anar­chie beze­ich­net die Idee ein­er herrschaftsfreien
gewalt­losen Gesellschaft, in der Men­schen ohne poli­tis­chen Zwang (Macht)
und Herrschaft gle­ich­berechtigt und ohne Standesun­ter­schiede miteinander
leben. Ein Men­sch, der nach diesen Ide­alen lebt oder ein­er, der eine
herrschafts­freie Gesellschaft anstrebt, wird als Anar­chist bezeichnet. 

Die Schwerpunkte: 

— Ein­führung in deutsche Anar­chis­mus­the­o­rien (Gus­tav Lan­dauer, Rudolf
Rock­er / Mil­ly Wittkop-Rocker)

— Buchvorstel­lung und Filme zum Thema

— Anar­cha-Fem­i­nis­mus (u.a. Mujeres Libres); Anar­cho-Syn­dikalis­mus (u.a.
FAUD)

— His­tor. Wurzeln des Anar­chis­mus in Deutsch­land, Ver­gle­ich zur Gegenwart,
z.B. Graswurzelrevolution 

— Lit­er­arisch-musikalis­ches Erich-Mühsam-Programm 

Die Konditionen: 

Die Teil­nehmerIn­nenge­bühr (incl. Vol­lverpfle­gung und Über­nach­tung) 25
Eruo (ermäßigt 15 Euro)
Anmel­dung an: HochVi­er e.V., z.Hd. Michael Jahn, Schul­str. 9, 14482
Pots­dam, Tel: 0331 / 5813210 hochvier@gmx.de

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Gestrichen

(RBB Klar­text) Die heute veröf­fentlichte Krim­i­nal­itätssta­tis­tik Bran­den­burgs zeigt auf, dass die Straftat­en im Bere­ich rechter Gewalt gestiegen sind. Schon bei ihrem Antritt hat die Regierung Bran­den­burgs dem Recht­sex­trem­is­mus den Kampf ange­sagt. Trotz­dem will sie nun die Gelder dafür stre­ichen. Den Vere­in “Opfer­per­spek­tive”, der sich als einzige Insti­tu­tion in Bran­den­burg aus­drück­lich um Opfer rechter Gewalt küm­mert, trifft es beson­ders hart. Er ste­ht ohne Gelder kurz vor dem Aus. KLARTEXT fragt, wie das mit den Absicht­en der Lan­desregierung zu vere­in­baren ist. 

Schikane, Benachteili­gun­gen, offene Gewalt. Viele Aus­län­der haben wie Manuel Bar­ros das Gefühl, bei uns nicht erwün­scht zu sein. Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Schön­bohm machte es heute amtlich: die Zahl der aus­län­der­feindlichen Über­griffe ist auf einen neuen Reko­rd gestiegen. Umso ver­wun­der­lich­er, dass die Lan­desregierung aus­gerech­net bei den Maß­nah­men gegen Recht­sex­trem­is­mus den Rot­s­tift anset­zt. Viele Ini­tia­tiv­en sind davon betrof­fen, auch der Vere­in “Opfer­per­spek­tive” – der erste sein­er Art im Osten Deutsch­lands. Deshalb bekommt er auch Geld vom Bund. Noch! Denn durch die Igno­ranz der Lan­desregierung ist auch die Bun­deshil­fe in Gefahr. Warum, das erzählt Ihnen Beate Tyron. 

Oscar wurde über­fall­en und mit ein­er zer­schla­ge­nen Flasche lebens­ge­fährlich am Hals ver­let­zt. Der Täter kommt aus Bran­den­burg an der Hav­el. Sein Motiv – Aus­län­der­hass. Vor Gericht tritt Oscar seinem Angreifer gegenüber – nicht mehr nur als Opfer, son­dern als Neben­kläger. Zu ver­danken hat er das vor allem dem Vere­in Opfer­per­spek­tive. Olga Schnell arbeit­et für die Opfer­per­spek­tive. Sie betreut Oscar seit dem Über­fall im Som­mer let­zten Jahres. Immer wieder kommt sie nach Brandenburg/Havel, unter­stützt Oscar bei Behör­dengän­gen und hil­ft ihm, das Erlebte zu verarbeiten. 

Olga Schnell, Opfer­per­spek­tive e.V.

“Also wir ver­mit­teln an einen Ther­a­peuten, an Juris­ten und wir sind aber immer wieder durch die per­ma­nente Ansprech­barkeit für die Betrof­fe­nen rel­a­tiv wichtig und eine Kontaktperson.” 

Der Vere­in macht das, wovon Bran­den­burgs Poli­tik­er gern reden: dem Recht­sex­trem­is­mus etwas ent­ge­genset­zen. Die Opfer aus der Iso­la­tion her­aus­holen, zeigen, dass die Gesellschaft Ver­ant­wor­tung übernimmt. 

Oscar M., Opfer

“Sie tun ihr bestes, damit ich mich nicht allein füh­le. Sie wollen, dass ich über diesen Angriff hin­weg komme, dass ich nicht jeden Tag an diesen Angriff denken muss.” 

Für diese Opfer­be­treu­ung will das Land jet­zt kein Geld mehr aus­geben. Rat­losigkeit im Pots­damer Büro der Opfer­per­spek­tive. Das Jus­tizmin­is­teri­um hat dem Vere­in vor­erst die Gelder kom­plett gestrichen. Gelder, die unbe­d­ingt notwendig sind, damit zusät­zliche Mit­tel des Bun­des für die Opfer­per­spek­tive fließen kön­nen. Dem Vere­in dro­ht das Aus. 

Judith Porath, Opfer­per­spek­tive e.V.

“Im Fall der Opfer­per­spek­tive geht es nicht um hohe Sum­men. Wir wollen als Kofi­nanzierung 45.000 Euro haben. Wir bekom­men vom Bund 200.000 Euro. Das heißt, wir brin­gen 200.000 Euro Bun­desmit­tel ins Land. Und die Lan­desregierung muss ein­fach nur einen kleinen Beitrag leis­ten, und da geht es natür­lich um das poli­tis­che Wollen.” 

Beson­ders pikant: Eben jenes Bun­de­spro­gramm gegen Recht­sex­trem­is­mus, das das Land nun nicht mehr mit­fi­nanzieren will, wurde über­haupt erst nach dem Vor­bild der Bran­den­burg­er Opfer­per­spek­tive ins Leben gerufen. In knap­pen Zeilen teilt die Jus­tizmin­is­terin mit: es wird wohl “keine Mit­tel” für der­lei “frei­willige Auf­gaben” geben. Die Unter­stützung eines Vere­ins, der Opfer rechter Gewalt betreut – eine frei­willige Aufgabe? 

Beate Blechinger (CDU), Jus­tizmin­is­terin Brandenburg

“…sicher­lich ist sie ein anerkan­nter Träger, aber es gibt auch andere Vere­ine, die anerkan­nte Träger sind und gute Arbeit in diesem Bere­ich leisten.” 

Die Opfer­per­spek­tive aber sind die einzi­gen in Bran­den­burg, die sich aus­drück­lich für Opfer rechter Gewalt ein­set­zen. Mehrfach wur­den sie dafür aus­geze­ich­net. In der Vere­in­barung der bei­den Regierungsparteien SPD und CDU heißt es: 

“Die Koali­tion wir ihr Bemühen ver­stärken, den Recht­sex­trem­is­mus im öffentlichen Raum zurück­zu­drän­gen. Sie unter­stützt gesellschaftliche Ini­tia­tiv­en, die sich gegen Ras­sis­mus und Frem­den­feindlichkeit richten…” 

Die Opfer­per­spek­tive ist eine solche Ini­tia­tive – und darüber hin­aus bun­desweit anerkannt. 

Dominique John, Opfer­per­spek­tive e.V.

“Das poli­tis­che Sig­nal ist ein­deutig, dass sie die Rel­e­vanz dieser Arbeit nicht erkan­nt haben. Sie haben nicht erkan­nt, was sich hier in diesem Land eigentlich abge­spielt hat, wie sehr Recht­sex­trem­is­ten hier auch ver­ankert sind und was es für Schritte bedarf, dies zurück zu drän­gen. Und es bedarf nicht nur der Auseinan­der­set­zung im Par­la­ment mit der DVU, man muss das auf die Strasse tra­gen, man muss in die Kom­munen rein, man muss die Opfer und Betrof­fe­nen unter­stützen und man muss Gegen­struk­turen aufbauen.” 

Judith Porath, Opfer­per­spek­tive e.V.

“Und das heißt ein­fach, dass ein Großteil dieser Pro­jek­t­land­schaft kaputt gehen wird in den näch­sten Jahren, wenn die Lan­desregierung sich aus ihrer Ver­ant­wor­tung stiehlt.” 

Dass die Unter­stützung solch­er Pro­jek­te weniger mit Haushalt­sprob­le­men zu tun hat, son­dern eher mit poli­tis­chen Pri­or­itäten, zeigt der Blick nach Berlin. Auch hier ist die finanzielle Lage ins­ge­samt nicht ger­ade rosig. Trotz­dem macht der Sen­at für die Beratung von Opfern rechter Gewalt Lan­desmit­tel lock­er. Mit 135.000 Euro sog­ar das Dreifache von der Summe, um die es in Bran­den­burg jet­zt geht. 

Gün­ter Pien­ing (B90/Grüne), Inte­gra­tions­beauf­tragter Sen­at Berlin

“Häu­fig wird in den ganzen Diskus­sio­nen eben vergessen, dass wir Opfer haben, die keine Beschw­erdemacht haben, die schw­erst trau­ma­tisiert sind, die Unter­stützung brauchen, die Behand­lung brauchen. Und darum haben wir in Berlin gesagt – auch nach Gesprächen mit Eval­u­a­toren und Wis­senschaftlern – das ist ganz zen­tral für unser Pro­gramm. Und deswe­gen ist die Förderung dieses Vere­ins auch ein­er der Kern­punk­te des Pro­gramms gegen Rechtsextremismus.” 

Die Sparpläne der Bran­den­burg­er Regierung beim Kampf gegen Recht­sex­trem­is­mus haben jet­zt auch das Par­la­ment erre­icht. Hier kön­nten die Kürzun­gen noch ver­hin­dert werden. 

Dag­mar Enkel­mann (PDS), Fraktionsvorsitzende

“45.000 Euro, die wer­den wir im Haushalt find­en, unter Garantie. Und dann wer­den sich die anderen ver­hal­ten müssen dazu.” 

Und selb­st im Lager der Regierungsparteien regt sich Widerstand. 

Sylvia Lehmann (SPD), Sozial- und Jugend­poli­tis­che Sprecherin

“Wenn wir denn in der Tat dem Recht­sex­trem­is­mus den Kampf ange­sagt haben und das haben wir, dann soll­ten solche Posi­tio­nen nicht zur Dis­po­si­tion ste­hen, weil ich meine, dann machen wir uns den Wäh­lerin­nen und Wäh­lern gegenüber unglaubwürdig.” 

Beitrag von Beate Tyron

Den Klar­text-Videobeitrag gibt es hier.

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Gentechnik-Aussaat-Karte online!

(Indy­media, von Diver­sa) Nach­dem das Gen­tech­nikge­setz in Kraft getreten ist, sind die Stan­dorte, an denen gen­tech­nisch verän­derte Pflanzen angepflanzt wer­den, endlich online. 

Unter der Adresse: http://www.bvl.bund.de/standortregister.htm sind die Flächen und die dort aus­ge­brachte Pflanze aufgelistet. 

Damit sollte es für inter­essierte Kri­tik­erIn­nen der Aus­saat von Genetis­chMa­nip­ulierten Organ­is­men (GMO) nicht allzuschwierig sein sich selb­st ein Bild von Sicher­heits­maß­nah­men gegen Pol­len­flug und Wild­schweine machen. Let­ztere sind ja ganz vers­essen auf Mais und graben diesen gerne wieder aus… 

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Bewusstsein schaffen

BELZIG Die Jugend-Antifa lädt zu einem Infor­ma­tionswoch­enende ein. Es ste­ht unter dem Mot­to “Der autoritäre Charakter”. 

“Jed­er unter­liegt ihnen, doch kaum ein­er nimmt sie wahr. Autoritäre Ver­hal­tensweisen sind durch die Gesellschaft in jedem ver­ankert”, lautet die vor­ab aufgestellte These. Im Refer­at geht es nun darum, diese Ver­hal­tensweisen zu analysieren, sie an aktuellen Beispie­len zu begrün­den und auf Gefahren hinzuweisen. Begriffe wie “Ich, Es und Über-Ich — Gewis­sen und Triebe” wer­den basierend auf den The­o­rien von Sieg­mund Freud und Theodor W. Adorno gek­lärt und auf all­ge­mein ver­ständliche Weise widergegeben. Ziel ist es, jedem Ein­blick in den abstrak­ten Begriff des autoritären Charak­ters zu ermöglichen und so ein Bewusst­sein dafür zu schaf­fen. MAZ 

Refer­at, Film und Diskus­sion “Der autoritäre Charak­ter” mor­gen, 19 Uhr, im Info-Café “Der Winkel” Belzig. 

Anti-Par­ty, mit DJs Rishu und Mason, am Sonnabend, 21 Uhr, im Keller der Burg Eisenhardt.

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Kontakt zur Parallelwelt

(ROBERT RUDOLF; MAZ) Seit fast drei Jahren lebt der Asyl­be­wer­ber Wil­fried Ngwa aus Kamerun in Pots­dam. Er hat Fre­unde gefun­den, ja. Im Asyl­be­wer­ber­heim im Lerchen­steig. Land­sleuten vor allem ver­traut er sich an, wenn er Prob­leme hat. Deutsche, so sagt er, kenne er nicht. Die Ken­nt­nisse der hiesi­gen Sprache sind vorhan­den: “ein wenig, aber nicht beson­ders gut.” Ngwa lebt, wenn man so will, in ein­er kleinen Par­al­lel­welt im Lerchensteig. 

Der Aus­län­der­beirat unter dem Vor­sitz von Yoham-Pan­ton Ke′ngum möchte das ändern. Schritt für Schritt will er über Paten­schaften deutsche und aus­ländis­che Pots­damer zusam­men­brin­gen. Den Anfang, so erk­lärte gestern Alba Gjor­ka, ver­suche man zunächst mit Paten­schaften für Asyl­ber­wer­ber. Ab Mai sollen dann Kon­tak­te mit der mus­lim­is­chen Gemeinde, später mit zuge­zo­ge­nen Mit­gliedern jüdis­ch­er Gemein­den geknüpft wer­den. Beiratsmit­glied und Stadtverord­neter Lutz Boede beschwor die neun anwe­senden inter­essierten Asyl­be­wer­ber aus Kenia und Kamerun: “Wir wollen hier nie­man­den miteinan­der verheiraten.” 

Wie funk­tion­iert der deutsche All­t­ag? Wie ver­hält man sich eigentlich gegenüber deutschen Behör­den und ihren Antrags­for­mu­la­ren? Antworten darauf und nicht zulet­zt die bessere Beherrschung der deutschen Sprache erhofft sich der Beirat von seinem Pro­jekt, das immer­hin vier Jahre dauern soll. Ser­e­na Bahn, die an der Uni­ver­sität Pots­dam auf dem Gebi­et Bio­chemie forschte, berichtete von pos­i­tiv­en Erfahrun­gen im Umgang mit indis­chen Stu­den­ten und Dok­toran­den. Sie habe während ihres Aufen­thalts in den USA gemerkt, wie wichtig es ist, inte­gri­ert zu wer­den. Ent­standene Paten­schaften will der Aus­län­der­beirat mit einem monatlichen Stammtisch begleit­en. Das erste Tre­f­fen wird es voraus­sichtlich nach Ostern, Anfang April geben, kündigte Boede an. Zu den Stammtis­chen sollen ver­schiedene Gäste ein­ge­laden wer­den, beispiel­sweise ein Rechtsanwalt. 

Inter­essen­ten für Paten­schaften kön­nen sich schriftlich beim Aus­län­der­beirat melden: Friedrich-Ebert-Straße 79 bis 81 in 14469 Pots­dam oder tele­fonisch unter 0331/ 96 18 60. Englisch- oder Franzö­sis­chken­nt­nisse kön­nen hil­fre­ich sein, sind aber keine Voraussetzung. 

Wege aus der unfrei­willi­gen Isolation

Mit dem Konzept “Paten­schaft für Inte­gra­tion” sollen Pots­damer und Aus­län­der einan­der näher kommen

(D.B.; PNN) Nedlitz — Erste Paten­schaften zwis­chen Pots­damern und in der Stadt leben­den Aus­län­dern wollen Mit­glieder des Aus­län­der­beirates in den kom­menden Monat­en ver­mit­teln. Gestern stell­ten der Vor­sitzende Yoham-Pan­ton Ke“ngum, die stel­lvertre­tende Vor­sitzende Alba Gjo­ka und Beiratsmit­glied Lutz Boede das Konzept afrikanis­chen Asyl­be­wer­bern im Asyl­be­wer­ber­heim Am Lerchen­steig vor. Mit Hil­fe eines ein­fachen Frage­bo­gens sollen gemein­same Inter­essen und Ver­ständi­gungssprachen von inter­essierten Pots­damern und Aus­län­der ermit­telt werden. 

Das Konzept “Paten­schaft für Inte­gra­tion” soll ein Näherkom­men und Ken­nen­ler­nen zwis­chen Pots­damern, ob Alle­in­ste­hende oder Fam­i­lien, und Aus­län­dern fördern, erk­lärte Lutz Boede. Dabei gehe es aber nicht allein um Asyl­be­wer­ber. Auch der “in der Stadt lebende jüdis­che Kontin­gent­flüchtling, der vielle­icht einen Schach­part­ner sucht” oder andere sollen so die Möglichkeit haben, aus der oft­mals unfrei­willi­gen Iso­la­tion her­auszukom­men. Daher sei die Vorstel­lung im Asyl­be­wer­ber­heim nur der erste Schritt für das über mehrere Jahre geplante Projekt. 

Zurück­hal­tung und Skep­sis herrschte bei den afrikanis­chen Asyl­be­wer­bern. Zwar fühlen sich viele von ihnen durch das weit von der Stadt ent­fer­nte Asyl­be­wer­ber­heim allein gelassen und “vergessen”. Den­noch wür­den auch sie ein Näherkom­men mit den Pots­damern begrüßen, doch erschien eini­gen das Konzept zu vage. Ob die Paten­schaft nur auf Besuche von Insti­tu­tio­nen und Ämter beschränkt sei oder auch auf fre­und­schaftlich­er Basis aus­gerichtet sei, wurde unter anderem gefragt. 

Dass sich aus den Paten­schaften Fre­und­schaften entwick­eln, sei zwar mehr als zu wün­schen, doch darauf könne der Aus­län­der­beirat keinen Ein­fluss nehmen, betonte Boede. Neun dieser Paten­schaften gebe es bish­er schon in Pots­dam. Mögliche Hil­fe bei Behör­dengän­gen aber vor allem auch zum Erler­nen und Fes­ti­gen der deutschen Sprache, dazu sollen die Paten­schaften unter anderem beitra­gen. Anfang April soll ein erstes gemein­sames Tre­f­fen von möglichen Pat­en mit Aus­län­dern stat­tfind­en. Monatlich sei dann eine Art Stammtisch zum gemein­samen Gedanke­naus­tausch vorge­se­hen, erk­lärte Alba Gjo­ka. Hier sei der Aus­län­der­beirat aber noch auf der Suche nach einem geeigneten Raum. 

Infor­ma­tio­nen und der Frage­bo­gen sind beim Aus­län­der­beirat in der Friedrich-Ebert-Straße 79–81 oder unter Tel.: (0331) 961860 erhältlich.

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Thierse im Bundestag gegen “Bombodrom”

(jr, MAZ) BERLIN Mit Bun­destagspräsi­dent Wolf­gang Thierse hat erst­mals auch ein promi­nen­ter SPD-Bun­de­spoli­tik­er angekündigt, im Bun­destag gegen die Inbe­trieb­nahme des “Bom­bo­droms” in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de zu stim­men. Thierse gehört zu den Unterze­ich­n­ern eines Grup­penantrags gegen das “Bom­bo­drom”, der jet­zt von 58 Abge­ord­neten in den Bun­destag einge­bracht wurde. Die Abstim­mung darüber ist für das Früh­jahr geplant. 

Der MAZ sagte Thierse gestern, dass er die Region seit 40 Jahren kenne. “Ich weiß, welche Entwick­lungschan­cen es da gibt.” Auf­grund ihrer Lage zwis­chen Berlin und Ham­burg habe die Kyritz-Rup­pin­er Hei­de als stadt­na­h­es Erhol­ungs­ge­bi­et “wirk­liche Entwick­lungsmöglichkeit­en, die man nicht ohne schw­ergewichtige Gründe behin­dern sollte”. Viel Men­schen hät­ten dort Hoff­nung geschöpft und in den Touris­mus investiert. “Das sollte man nicht zer­stören.” Über die Erfol­gschan­cen des Antrags äußerte sich Thierse jedoch skep­tisch. “Am Ende wer­den wohl wie so oft in Deutsch­land die Gerichte entscheiden.” 

In dem Antrag wird die Bun­desregierung aufge­fordert, umge­hend auf einen kün­fti­gen Luft-Boden-Schieß­platz Witt­stock zu verzicht­en und eine zivile Nutzung des Gelän­des zu ermöglichen. Zu den Unterze­ich­n­ern gehören 23 Abge­ord­nete der SPD, 33 der Grü­nen und zwei der PDS. Vertei­di­gungsmin­is­ter Peter Struck (SPD) hält bis­lang an der geplanten Inbe­trieb­nahme des “Bom­bo­droms” fest.

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Im Schutz der Schweigemauer

(FRANK SCHAUKAM; MAZ) POTSDAM Recht­sex­trem­istis­che Straftat­en in Bran­den­burg wer­den vor­rangig von Jugendlichen und jun­gen Erwach­se­nen verübt. Von den im ver­gan­genen Jahr reg­istri­erten 105 recht­sex­tremen Gewalt- und 946 Pro­pa­gan­dade­lik­ten ent­fie­len 83 Prozent auf diesen Täterkreis. Doch geschützt wer­den etliche dieser Täter offen­bar durch eine von mitwissenden Erwach­se­nen errichtete Mauer des Schweigens und der Gle­ichgültigkeit, wie Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) gestern in Pots­dam bei der Vorstel­lung der poli­tis­chen Krim­i­nal­itätssta­tis­tik 2004 empört feststellte. 

Beson­ders ekla­tant erscheint dieses, wie Schön­bohm rügte, “voll­ständi­ge Ver­sagen der sozialen Leben­skon­trolle” bei der inzwis­chen aufgek­lärten Straftatenserie ein­er neon­azis­tis­chen Jugend­bande in Falkensee, die mit Bran­dan­schlä­gen auf Döner­im­bisse auf lange Sicht sämtliche Aus­län­der aus dem Havel­land ver­ja­gen wollte. Von dem Treiben der Unter­grund­gruppe “Freiko­rps”, die sich derzeit als ter­ror­is­tis­che Vere­ini­gung vor dem bran­den­bur­gis­chen Ober­lan­des­gericht ver­ant­worten muss, wussten oder ahn­ten zumin­d­est, laut Schön­bohm, ein Lehrer, ein Ort­steil­bürg­er­meis­ter, ein Revier­förster — sowie manche Eltern der Tatverdächti­gen und einige Mitschüler. Zur Polizei ging allerd­ings nie­mand, und hätte nicht ein Revier­polizist zufäl­lig einem Gespräch zuge­hört, hätte ver­mut­lich nie­mand die Bande aufgehalten. 

Das gesamt­ge­sellschaftliche Kli­ma in Bran­den­burg ist nach Ein­schätzung des Innen­min­is­teri­ums der­maßen gestört, dass nicht ein­mal der hohe polizeiliche Ver­fol­gungs­druck eine langfristrige Abschreck­ungswirkung in der Szene ent­fal­tet. Obwohl die Aufk­lärungsquote bei recht­sex­tremen Gewalt­tat­en noch weit über der bei der all­ge­meinen Krim­i­nal­ität liegt und im ver­gan­genen Jahr den Spitzen­wert von 91 Prozent erzielte (2003: 82 Prozent), wächst das Reser­voir der recht­sex­tremen Gewalt­täter offen­sichtlich. 279 Per­so­n­en wur­den im Jahr 2004 als poten­zielle Täter recht­sex­tremer Gewalt verdächtigt — das waren fast 42 Prozent mehr als 2003, als 197 Tatverdächtige gezählt wur­den. Und unter diesen 279 ermit­tel­ten Tatverdächti­gen befan­den sich 78,9 Prozent Erst­täter eines recht­sex­tremen Delik­tes. Eine effek­tive Ursachen­bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg erfordere “das inten­sive Engage­ment von Staat, Poli­tik, Gesellschaft und Bürg­ern”, betonte Schön­bohm — wie fast gle­ich­lau­t­end in den Jahren zuvor. 

Eine Analyse des Innen­min­is­teri­ums ergab zudem, dass sich recht­sex­treme Gewalt zu 90 Prozent gegen Per­so­n­en (in 93 Fällen von 105) entlädt. Die wenig­sten Opfer (26) wur­den gezielt aus­gewählt. Dem entspricht, dass etwa drei Vier­tel (76,2 Prozent) aller recht­sex­tremen Gewalt­tat­en spon­tan und aus der Gruppe (71,4 Prozent) her­aus verübt wur­den. Auf­fäl­liger­weise wur­den die meis­ten recht­sex­tremen Gewalt­tat­en nicht unter Alko­hole­in­fluss verübt, Alko­hol spielte vielmehr in etwa jedem drit­ten Fall (35,4 Prozent) eine Rolle. 

Im Ver­gle­ich zu den recht­sex­trem motivierten poli­tis­chen Delik­ten hat­ten auch im ver­gan­genen Jahr links motivierte Straftat­en erneut eher eine Randbe­deu­tung. Von den 1865 ins­ge­samt reg­istri­erten poli­tis­chen Straftat­en — davon ins­ge­samt 131 Gewalt­tat­en und davon wiederum 108 Kör­per­ver­let­zun­gen — waren 88 links motiviert (darunter 14 Körperverletzungen). 

Poli­tisch motivierte Aus­län­derkrim­i­nal­ität wurde in Bran­den­burg im Jahre 2004 nicht registriert. 

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Rechtsextreme Gewalt nimmt zu

(Bernd Bau­mann; Neues Deutsch­land) Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) will der Bekämp­fung des Recht­sex­trem­is­mus auch weit­er­hin höch­ste Pri­or­ität ein­räu­men. Hin­ter­grund ist die im ver­gan­genen Jahr stark gestiegene Zahl der Straftat­en. Angriffe auf Aus­län­der gehörten in vie­len Regio­nen Bran­den­burgs zum All­t­ag. Die Polizei musste immer wieder gegen Neon­azis einschreiten. 

“Wir dür­fen deshalb im Kampf gegen die rechte Szene nicht nach­lassen”, sagte Schön­bohm gestern. Die Zahl der poli­tisch motivierten Straftat­en stieg 2004 um fast 19 Prozent auf 1865 Delikte. 

Die poli­tisch motivierten Gewalt­tat­en klet­terten von 104 auf 131. Allein im recht­sex­trem­istis­chen Bere­ich gab es 105 Gewalt­de­lik­te, was einem Zuwachs um ein Vier­tel entspricht. Darunter befan­den sich auch zwei ver­suchte Tötungs­de­lik­te, die bei­de aufgek­lärt wur­den. Link­sex­trem­is­ten verübten laut Sta­tis­tik 22 Gewalt­de­lik­te– acht mehr als 2003. 

Die Aufk­lärungsrate stieg um 13 auf 55 Prozent. Von den Gewalt­tat­en sind 88 Prozent aufgek­lärt wor­den (2003: 72 Prozent). Bei den recht­sex­trem­istis­chen Gewalt­tat­en stieg die Rate von 82 auf 91 Prozent. “Die Wahrschein­lichkeit, dass die recht­en Gewalt­täter der Polizei ins Netz gehen, ist damit außeror­dentlich groß”, betonte Schön­bohm. “Die meis­ten Mit­glieder der Szene sind der Polizei bekan­nt und der Kon­troll­druck wird kon­se­quent hoch gehal­ten.” So habe die Mobile Ein­satzein­heit gegen Gewalt und Aus­län­der­feindlichkeit (MEGA) 24588 Per­so­n­en kon­trol­liert. Es gab 210 Fes­t­nah­men und 2022 Platzverbote. 

Als einen der größten Fah­n­dungser­folge beze­ich­nete Schön­bohm die Fes­t­nahme ein­er Gruppe von 16- bis 20-Jähri­gen aus dem Havel­land, die gegen­wär­tig unter dem Vor­wurf vor Gericht ste­hen, eine ter­ror­is­tis­che Vere­ini­gung gebildet zu haben. Auf ihr Kon­to gehen elf Anschläge auf Dön­er- und Asia-Imbisse. Inzwis­chen ste­he fest, dass die Jugendlichen bere­its im Vor­feld über ihre Tat­en sprachen, so Schön­bohm. Ein­er habe einem Mitschüler und anderen anver­traut, er wolle min­destens 20 Döner­bu­den “abfack­eln”. Nie­mand habe Anzeige erstat­tet. Schön­bohm meinte, beson­ders Lehrer und Eltern soll­ten sich stärk­er engagieren. Die Polizei habe alles in ihren Kräften Ste­hende getan und könne ihren Kampf gegen Rechts kaum noch weit­er intensivieren. 

Angesichts der Zunahme recht­sex­tremer Gewalt sprach der PDS-Land­tagsab­ge­ord­nete Hans-Jür­gen Schar­fen­berg von einem “erschreck­enden Sig­nal für einen erhöht­en Hand­lungs­be­darf des Staates und aller demokratis­chen Kräfte”. Im Wider­spruch zu den Forderun­gen Schön­bohms ste­he die von der Lan­desregierung beab­sichtigte Kürzung der Mit­tel für das Hand­lungskonzept “Tol­er­antes Bran­den­burg” und beim Aktions­bünd­nis gegen Recht­sex­trem­is­mus, Gewalt und Frem­den­feindlichkeit. Die PDS werde sich in den Haushalts­ber­atun­gen für eine Rück­nahme der vorge­se­henen Stre­ichun­gen einsetzen. 

Solche Haushalt­skürzun­gen set­zten die falschen Pri­or­itäten, warnte der Aktions­bünd­nis-Vor­sitzende, Heinz-Joachim Lohmann. Grü­nen-Lan­deschef Joachim Gessinger nan­nte die für 2005 geplante Stre­ichung von Lan­desmit­teln für den Vere­in Opfer­per­spek­tive “skan­dalös”. Der in Pots­dam ansäs­sige Vere­in betreut Opfer recht­sex­trem­istis­ch­er Gewalt. 

Weit­ere Zahlen unter www.mi.brandenburg.de

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Eine Orgie brutaler Gewalt

(Jeanette Bed­erke; Welt) Frank­furt (Oder) — “Alles war voller Blut. Die Jungs sind völ­lig aus­get­ickt, total bru­tal”, schildern die bei­den Frauen gestern übere­in­stim­mend die beispiel­lose Tat, die für großes Auf­se­hen gesorgt hat­te. Stephanie L., und Ramona P. sind vor dem Landgericht Frank­furt (Oder) wegen unter­lassen­er Hil­feleis­tung angeklagt. David K., Daniel K. und Ron­ny B. aus der recht­sex­tremen Szene wirft die Anklage vor, am 5. Juni 2004 ihr Opfer in Frank­furt verge­waltigt und durch Mißhand­lun­gen in Todes­ge­fahr gebracht zu haben. Die angeklagten Män­ner und Frauen sind zwis­chen 20 und 29 Jahren alt. 

Die umfan­gre­iche Anklageschrift beschreibt eine Gewal­torgie an einem 23jährigen Frank­furter. Das Quin­tett soll ihn mit­ten in der Oder­stadt auf der Straße über­fall­en, ihn unter Andro­hung von Gewalt in eine Woh­nung ver­schleppt und dort zweiein­halb Stun­den lang mit wider­wär­tig­sten Meth­o­d­en mal­trätiert und erniedrigt haben. 

Fast hätte der junge Mann diese Grausamkeit­en mit dem Leben bezahlt, wenn er nicht durch eine sofort ein­geleit­ete Notopa­ra­tion gerettet wor­den wäre. Das Motiv der Beschuldigten war laut Anklage die pure Lust zu quälen sowie “men­schen­ver­ach­t­ende, dumpfe, recht­sex­trem­istis­che Ein­stel­lun­gen”. Die Män­ner hät­ten ihr Opfer als “nicht arisch” ausse­hend beschimpft, was die bei­den 20 und 25 Jahre alten Frauen auf der Anklage­bank auch bestätigten. Die Angeklagten selb­st hat­ten den bru­tal­en Über­fall bei der polizeilichen Vernehmung mit der Behaup­tung begrün­det, ihr späteres Opfer habe ein 15jähriges Mäd­chen verge­waltigt. Dafür gibt es laut Ermit­tlungsergeb­nis­sen der Staat­san­waltschaft keine Anhaltpunkte. 

Mit der selb­ster­nan­nten Rächer­rolle ließ sich offen­sichtlich gegen den ange­blichen “Kinder­schän­der” beson­ders bru­tal vorge­hen, hieß es. Die Quälereien reicht­en von ein­er Serie Fußtritte über sex­uelle Nöti­gun­gen bis hin zu Ver­bren­nun­gen mit einem heißen Bügeleisen. Mess­er wur­den dem Opfer in den Kör­p­er ger­ammt, er mußte nackt und wie ein Hund auf allen Vieren durch die Woh­nung kriechen, Rasier­schaum, Tauben­dreck und Zigaret­te­nasche schluck­en sowie seinen Peinigern Hände und Schuhe ableck­en. Infolge noch bru­talerer Quälereien drang Blut in die Bauchhöhle. 

Neben den inneren Ver­let­zun­gen erlitt der 23jährige Ver­bren­nun­gen ersten und zweit­en Grades sowie Hämatome und offene Wun­den am ganzen Kör­p­er. “Ohne schnelle ärztliche Hil­fe wäre er verblutet oder an ein­er Vergif­tung gestor­ben”, sagte der Staat­san­walt. Noch heute ist der junge Frank­furter trau­ma­tisiert, lebt mit einem kün­stlichen Dar­maus­gang und ist in psy­cho­so­ma­tis­ch­er Behandlung. 

Die bei­den Frauen bestätigten vor Gericht in stun­den­lan­gen Vernehmungen jedes Detail, bestrit­ten jedoch, die Quälereien mit Gelächter quit­tiert zu haben. “Hätte ich gewußt, was da passieren wird, wäre ich nie mit­ge­gan­gen”, meinte die 25jährige. Aus Angst, selb­st Opfer zu wer­den, hät­ten sie still auf dem Sofa gesessen und zuge­se­hen. Die angeklagten Män­ner haben sich bis­lang noch nicht zu den Vor­wür­fen geäußert. Der Prozeß wird am Fre­itag fortgesetzt.

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Antifademo in Guben 12.02.05

von www.bernau.tk (Indy­media, 15.02.2005)

Foto­bericht zur Antifade­mo am 12.02.2005 in Guben/Brandenburg:
http://de.indymedia.org/2005/02/107091.shtml

Die Demon­stra­tion erin­nerte an den am 13.02.1999 von Nazis zu Tode gehet­zten Farid Guendoul.

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