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20 Monate Jugendstrafe wegen Bedrohung von Zeugen

Ein 17-jähriges Mäd­chen ist vom Amts­gericht Pren­zlau zu einer
Bewährungsstrafe von 20 Monat­en Jugend­haft verurteilt wor­den, weil sie
Zeu­gen eines frem­den­feindlichen Über­falls bedro­ht und ange­grif­f­en hatte. 

Nach einem Angriff auf einen Asyl­be­wer­ber aus Sier­ra Leone im August 2002 in
Pren­zlau hat­te sie die Zeu­gen mit den Worten bedro­ht: “Wenn Du aussagst,
bist du tot”. Das Gericht befand das Mäd­chen der Nöti­gung und der
gefährlichen Kör­per­ver­let­zung für schuldig. 

Der 34-Jährige West­afrikan­er war von vier Män­nern über­fall­en wor­den. Zeugen
sagten aus, alle vier hät­ten auf den Asyl­be­wer­ber eingeschla­gen. Zwei Wochen
danach wur­den die Zeu­gen anonym tele­fonisch bedro­ht. Einen weit­eren Zeugen
hat­te das Mäd­chen mit ein­er Sprayflasche attackiert.

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V‑Mann-Affäre: Ex-Spitzel verurteilt

(Tagesspiegel) Pots­dam. Das Amts­gericht Brandenburg/Havel hat einen ehe­ma­li­gen Spitzel des Ver­fas­sungss­chutzes zu fünf Monat­en Haft verurteilt, weil er eine Polizeirazz­ia ver­rat­en hat. Die Strafe wurde für zwei Jahre zur Bewährung
aus­ge­set­zt. Der recht­sex­treme V‑Mann Chris­t­ian K. hat­te, wie berichtet, am 6. Feb­ru­ar 2001 von ein­er für den 17. Feb­ru­ar geplanten Razz­ia der Pots­damer Polizei erfahren und dann den Neon­azi Sven S. tele­fonisch informiert. Das
Lan­deskrim­i­nalamt hörte das Gespräch ab, dann zog das Pots­damer Prä­sid­i­um eilig die Durch­suchun­gen in der recht­sex­tremen Szene auf den 7. Feb­ru­ar vor.
Gefun­den wur­den jedoch nur Base­ballschläger, CDs und Propagandamaterial. 

Den Ter­min der Razz­ia hat­te ein Ver­fas­sungss­chützer dem V‑Mann genan­nt. Der Beamte bestritt dies später jedoch in sechs dien­stlichen Erk­lärun­gen. Die Staat­san­waltschaft Pots­dam ermit­telte aber in diesem Som­mer, dass der Beamte
gel­o­gen hat­te. Gegen den ein­sti­gen V‑Mann-Führer, der inzwis­chen an ander­er Stelle im Innen­min­is­teri­um tätig ist, läuft ein Diszi­pli­narver­fahren. Unklar bleibt, warum der Beamte dem Spitzel das Datum der Razz­ia nan­nte. Und warum
der Ver­fas­sungss­chutz den V‑Mann trotz des Ver­rats noch 18 Monate führte. 

Die V‑Mann-Affäre wurde erst im Mai dieses Jahres bekan­nt. Möglicher­weise hat der Spitzel nicht nur den Erfolg ein­er Razz­ia vere­it­elt, son­dern auch ein Ver­fahren von Gen­er­al­bun­de­san­walt Kay Nehm gestört. Nehm ermit­telt seit
Jan­u­ar 2001 vergebens gegen die Ter­ror­gruppe “Nationale Bewe­gung”, die zahlre­iche Straftat­en bis hin zu Bran­dan­schlä­gen verübt hat. 

Bewährungsstrafe für V‑Mann

(BM) Pots­dam — Wegen Ver­let­zung des Dien­st­ge­heimniss­es ist der ehemalige
Bran­den­burg­er V‑Mann Chris­t­ian K. vom Amts­gericht zu ein­er Freiheitsstrafe
von fünf Monat­en auf Bewährung verurteilt wor­den. Dies teilte die Potsdamer
Staat­san­waltschaft gestern mit. Das Gericht habe den Vor­wurf, Chris­t­ian K.
habe den konkreten Ter­min ein­er polizeilichen Durch­suchung ver­rat­en, als
erwiesen ange­se­hen. Der Ter­min war ihm zuvor von seinem V‑Mann-Führer
mit­geteilt wor­den. Spitzel Chris­t­ian K. soll dem Neon­azi Sven S. im Februar
des Jahres 2001 berichtet haben, er wisse von ein­er geplanten Razzia. 

V‑Mann für Ver­rat von Polizei-Razz­ia verurteilt

Diszi­pli­nar­ische Maß­nah­men gegen V‑Mann-Führer

(LR) Wegen Ver­let­zung des Dien­st­ge­heimniss­es ist der ehe­ma­lige Brandenburger
V‑Mann Chris­t­ian K. vom Amts­gericht zu ein­er Frei­heitsstrafe von fünf
Monat­en auf Bewährung verurteilt wor­den. Dies teilte die Potsdamer
Staat­san­waltschaft gestern mit. Das Gericht habe den Vor­wurf, Chris­t­ian K.
habe den konkreten Ter­min ein­er polizeilichen Durch­suchung ver­rat­en (die
RUNDSCHAU berichtete), als erwiesen ange­se­hen. Der Ter­min war ihm zuvor von
seinem V‑Mann-Führer mit­geteilt worden. 

Gegen den V‑Mann-Führer, laufen noch diszi­pli­nar­ische Maß­nah­men. Nach
Auf­fas­sung der Gen­er­al­staat­san­waltschaft gebe es für seine Mit­teilung an den
V‑Mann unter bes­timmten Umstän­den keine strafrechtliche Relevanz. 

So sei die Weit­er­gabe eines geplanten Durch­suchung­ster­mins an einen zur
Ver­schwiegen­heit verpflichteten V‑Mann dann keine unbefugte Weit­er­gabe von
Dien­st­ge­heimnis­sen, wenn damit ver­hin­dert wer­den sollte, dass der Spitzel im
Inter­esse der Geheimhal­tung sein­er Funk­tion der Aktion fern bleiben sollte,
so die Generalstaatsanwaltschaft.

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Neuruppin: Rechtsradikale Schmierereien aufgeklärt

In der Zeit vom 6. August bis zum 25. August 2003 beschmierten unbekan­nte Täter in Neu­rup­pin, im Gebi­et um das Rup­pin­er Einkauf­szen­trum (Franz-Mehring-Straße, Bruno-Sal­vat-Straße) sowie in der Fehrbelliner- und Neustädter Straße, Häuser­wände, Fen­ster, Türen etc. mit Hak­enkreuzen und recht­sradikalen Parolen. 

Im Zuge der umfan­gre­ichen Ermit­tlun­gen des krim­i­nalpolizeilichen Kom­mis­sari­ates Tomeg/Mega kon­nten nun zwei männliche Tatverdächtige im Alter von 15 und 16 Jahren bekan­nt gemacht wer­den. Die Jugendlichen aus
Neu­rup­pin zeigten sich zu den ins­ge­samt neun angezeigten Straftat­en teil­weise geständig. Die Ermit­tlun­gen der Krim­i­nalpolizei sind noch nicht abgeschlossen.

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Hakenkreuze in Templin

(Nord­kuri­er-Pren­zlau, Polizeire­port) Tem­plin (pm). Seit Tagen wer­den in und um Tem­plin Schmierereien
von “Hack­enkreuzen” fest­gestellt. Bis­lang Unbekan­nte besprüht­en mit schwarz­er Farbe Häuser­wände. Neue Sachbeschädi­gun­gen wur­den gestern aus der Berlin­er Straße, der Darg­ers­dor­fer und der Viet­manns­dor­fer Straße gemeldet. Die Polizei geht von einem Tatzusam­men­hang aus.
Per­so­n­en, die Hin­weise geben kön­nen, wer­den gebeten, sich unter 03987.430 zu melden.

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Antifa heisst… Angriff? Marke tragen? Bier trinken?

Sem­i­nar zu Antifaschis­tis­chen Gegenstrategien

17. bis 19. Oktober

In diesem Sem­i­nar wer­den wir uns mit den
ver­schiede­nen Ansätzen antifaschis­tis­ch­er Poli­tik beschäfti­gen und darüber
disku­tieren, welche sin­nvollen Strate­gien es gibt, gegen die nogo- areas für
Nicht-Deutsche, Behin­derte, Schwule und Linke in Berlin, Bran­den­burg und anderswo
anzugehen. 

Auf der Tage­sor­d­nung ste­hen in diesem Sem­i­nar auch die Mil­i­tanzfrage, verschiedene
Faschis­mus­the­o­rien und der Zusam­men­hang von Faschis­mus, Ras­sis­mus und Nationalismus.
Aber es bleibt dabei: gegen rechte Hege­monie hil­ft immer noch am besten linke
Politik! 

Anmel­dung und weit­ere Infos

Im web: www.jdjl-brandenburg.de,

Per mail: post@jdjl-brandenburg.de

Per fon: 0331/7049363.

Ein Anmelde­for­mu­lar gibt es hier.

Den Teil­nehmerIn­nen wird rechtzeit­ig eine Anmeldebestä­ti­gung mit Wegbeschrei­bung und Mit­fahrgele­gen­heit­en zuge­sandt. Im Sem­i­nar­beitrag sind Unterkun­ft, Verpfle­gung sowie Sem­i­n­ar­ma­te­r­i­al enthal­ten. Ihr zahlt für das Woch­enend­sem­i­nar 15 Euro (Mit­glieder 12 Euro).

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Konzert vor der Kreisverwaltung

Gestern, am Mittwoch den 24.09.2003, haben etwa 150 Jugendliche vor der Kreisver­wal­tung von Barn­im-Uck­er­mark in Eber­swalde ihren Unmut kund­getan. Es ging wieder mal um Kürzun­gen im Jugend­bere­ich, die ver­hin­dert wer­den soll­ten. Die Abge­ord­neten der Kreisver­wal­tung soll­ten unter­stützt wer­den, ihren Jugend­förder­plan des let­zten Jahres weit­er zu unter­stützen und ihn nicht vom Dez­er­nen­ten Her­rn Gräfe über den Haufen wer­fen zu lassen. 

Die Jugendlichen ver­legten für einen Abend einen Teil der Jugen­dar­beit vor den Kreistag. Mit einem kleinen Konz­ert und vie­len bun­ten Schildern ver­sucht­en sie, die Abge­ord­neten auf ihre Sit­u­a­tion aufmerk­sam zu machen. In der Bürg­er­frages­tunde wur­den zwei Fra­gen an die Fraktionen
gerichtet, welche jedoch keine konkreten Aus­sagen nach sich zogen. 

Schließlich gab es den­noch einen Beschlus­santrag der Frak­tio­nen, der die Pla­nung­sun­sicher­heit der Träger aufheben sollte. Es wurde schließlich beschlossen, den Jugend­förder­plan als Grund­lage für die Hauhalt­s­pla­nung 2004 zu nehmen. Dadurch soll die Stel­lenre­duzierung durch die Kürzung der Arbeit­szeit aller Betrof­fe­nen auf 38,5 Wochen­stun­den abge­fan­gen wer­den. Die Ver­wal­tung wurde zusät­zlich aufge­fordert, unverzüglich den Trägern die Pla­nung­sun­sicher­heit für 2004 zu nehmen. 

Außer­dem kam ein Antrag durch, das Land zu verk­la­gen, da es die bis 2004 zuge­sagte Förderung frühzeit­ig kürzt. Wenn das alles nun auch so geschieht, kann unser Protest als klein­er Teil­er­folg ange­se­hen wer­den, auch wenn die Angestell­ten mit Kürzun­gen in Arbeit­szeit und Lohn rech­nen müssen. Nach der Essenspause gegen 20 Uhr ver­ab­schiede­ten wir uns vom Kreistag. Alles in allem war es ein gelun­gener Protest, die Stim­mung war gut und selb­st den Abge­ord­neten gefiel die Musik der Jugend. 

Das hat doch mal wieder gezeigt — Wider­stand lohnt sich.

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Aktionsbündnis: Nachfolger für Rolf Wischnath im Gespräch

Pots­dam (MOZ) Der Pots­damer Gen­er­al­su­per­in­ten­dent Hans-Ulrich Schulz soll
neuer Vor­sitzen­der des Aktions­bünd­niss­es gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und
Frem­den­feindlichkeit wer­den. Der Cot­tbusser Gen­er­al­su­per­in­ten­dent der
evan­ge­lis­chen Kirche, Rolf Wis­chnath, hat­te das Amt im August
krankheits­be­d­ingt niedergelegt. 

Die Wahl des neuen Vor­sitzen­den des Aktions­bünd­niss­es soll im Oktober
erfol­gen. Schulz selb­st wollte gegenüber der Märkischen Oderzeitung nicht
Stel­lung nehmen. Die Aus­län­der­beauf­tragte Almuth Berg­er, stellvertretende
Vor­sitzende des Aktions­bünd­niss­es, bestätigte jedoch, dass mit dem
Kirchen­mann Gespräche geführt wur­den. Der Vor­sitz sei zwar kein Erb­hof der
Kirche, aber die unab­hängige Stel­lung eines Gen­er­al­su­per­in­ten­den­ten ließe
das Anliegen gut nach außen trans­portieren, so Berg­er. Aus dem
Bil­dungsmin­is­teri­um ver­lautete, dass noch in dieser Woche mit einer
Entschei­dung von Schulz gerech­net wird. 

Das Bünd­nis war im Jahr 1997 gegrün­det wor­den, um Aktio­nen gegen
frem­den­feindliche Gewalt zu unter­stützen und zu koor­dinieren. Ihm gehören
rund 30 Organ­i­sa­tio­nen und Vere­ine (vom Lan­dess­port­bund über Gewerkschaften
bis zu den Unternehmerver­bän­den) an. Der Cot­tbusser Generalsuperintendent
Wis­chnath hat­te als Sprachrohr des Aktions­bünd­niss­es auch vor Kri­tik an
Regierungsmit­gliedern nicht zurück­geschreckt, beispiel­sweise wenn er
Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) im Zusam­men­hang mit der Abschiebung von
Asyl­be­wer­bern kritisierte. 

In diesem Herb­st soll auch das Hand­lung­spro­gramm Tol­er­antes Bran­den­burg der
Lan­desregierung neu organ­isiert wer­den. Im ver­gan­genen Jahr war der Versuch
gescheit­ert, die Aktio­nen des Lan­des unter dem Hut der
Extrem­is­mus­beauf­tragten Uta Leich­sen­ring zu bün­deln. Die ehemalige
Polizeipräsi­dentin von Eber­swalde (Barn­im) war nach nur einem hal­ben Jahr im
extra für sie geschaf­fe­nen Amt zurück­ge­treten, da sie die Ein­bindung ins
Bil­dungsmin­is­teri­um als inakzept­abel empfand. 

Inzwis­chen ist der Bere­ich der Abteilung Jugend und Sport im
Bil­dungsmin­is­teri­um zugeschla­gen. Bis 1. Jan­u­ar 2004 soll die Struk­tur der
Regionalen Arbeitsstellen für Aus­län­der­fra­gen, Jugen­dar­beit und Schule
(zurzeit gibt es neun RAA) und die mobilen Beratung­steams (derzeit fünf
Stück) in sechs Region­al­büros, entsprechend den sechs Schulämtern des
Lan­des, umge­wan­delt werden. 

Im Schu­lamts­bezirk der Stadt Frank­furt (Oder) und den Landkreisen
Märkisch-Oder­land sowie Oder-Spree wird es ein Büro für Inte­gra­tion und
Tol­er­anz in Frank­furt geben. Die Arbeit der RAA in Strausberg
(Märkisch-Oder­land) soll ohne Zuschüsse vom Land fort­ge­führt werden.

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Reiche: Brandenburg will keine eigene Kopftuch-Regelung

Karl­sruhe (dpa) Das Land Bran­den­burg strebt nach Angaben von
Bil­dungsmin­is­ter Stef­fen Reiche (SPD) zum “Kopf­tuch-Urteil” des Bun­desver­fas­sungs­gerichts keine eigene Regelung an. Er werde sich in der Kul­tus­min­is­terkon­ferenz für eine bun­de­sein­heitliche Regelung stark machen, sagte der Min­is­ter am Don­ner­stag auf Anfrage. Dies sei eine Auf­gabe für die Föder­al­is­muskom­mis­sion. “Wenn wir 16 ver­schiedene Regelun­gen hät­ten, wäre das fatal”, betonte Reiche. 

Bran­den­burg habe im Übri­gen derzeit keinen Hand­lungs­be­darf. Das wäre erst in
einem gemein­samen Land Berlin-Bran­den­burg der Fall. Dann sollte die Berliner
Regelung greifen, meinte der Min­is­ter. Die Berlin­er Schul­ver­wal­tung will
Kopftüch­er mus­lim­is­ch­er Lehrerin­nen im Unter­richt mit einer
Geset­zesini­tia­tive ver­hin­dern. Schulse­n­a­tor Klaus Böger (SPD) hat­te am
Mittwoch das Urteil zu einem langjähri­gen Rechtsstre­it in Baden-Württemberg
als “sehr weise” bezeichnet. 

Die Karl­sruher Richter entsch­ieden, dass die Bun­deslän­der muslimischen
Lehrerin­nen das Kopf­tuch­tra­gen im Unter­richt ver­bi­eten dür­fen. Es müsse
dafür jedoch eine geset­zliche Grund­lage geschaf­fen wer­den, ver­langten das
Gericht. 

Das Land Baden-Würt­tem­berg hat­te es abgelehnt, eine Kopf­tuch tragende
mus­lim­is­che Lehrerin in den Schul­dienst zu übernehmen. Das Gericht monierte
aber eine fehlende geset­zliche Grund­lage dafür in Baden-Würt­tem­berg. Das
Land habe deshalb mit der Ablehnung die Reli­gions­frei­heit der Frau verletzt,
argu­men­tierte das Gericht.

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Lehrlingsbaustelle KZ-Baracke

Malern mit Geschicht­skurs: Azu­bis aus Bre­men und Ober­hav­el arbeit­en eine
Woche lang in der Gedenkstätte Sachsenhausen

ORANIENBURG “Auf so ein­er Baustelle war ich noch nie”, sagt Patrick Franzen.
Vierzehn karge Stein­barack­en, je hun­dert Quadrat­meter groß. Patrick steht
auf dem Gelände des “Son­der­lagers” für Kriegs­ge­fan­gene im ehe­ma­li­gen KZ
Sach­sen­hausen. Wo früher 60 Men­schen in jede Einzel­baracke gepfer­cht wurden,
ver­putzt der 17-jährige Beruf­ss­chüler aus Zehdenick heute rissiges
Mauer­w­erk. “Son­st ver­fällt hier alles.” 

Patrick ist ein­er von 35 Auszu­bilden­den aus Bre­men und der Ober­hav­el, die
sich an einem bemerkenswerten Pro­jekt beteili­gen. Seit Mon­tag sanieren junge
Mau­r­er, Maler, Tis­chler und Trock­en­bauer eine Woche lang Gebäude, Fenster
und Lager­mauern in der Gedenkstätte. Das Mot­to: “Ler­nen und arbeit­en”. Denn
neben der handw­erk­lichen Arbeit­en set­zen sich die elf Schüler des OSZ
Hen­nigs­dorf und die 24 Bre­mer vom Schulzen­trum Alwin-Lonke-Straße mit
NS-Geschichte auseinander. 

“Das Pro­jekt wurde 1993 in Bre­men ins Leben gerufen. Die Jugendlichen
soll­ten gegen Recht­sex­trem­is­mus sen­si­bil­isiert wer­den”, erzählt Fachlehrer
Hans Jochen Gries. “Die Idee kam so gut an, daß wir nicht mal alle
Inter­essierten mit nach Sach­sen­hausen nehmen kon­nten.” Zum zehn­ten Mal sind
die Bre­mer nun dabei, 1998 kamen die Bran­den­burg­er dazu. 

Für Stef­fen Küh­n­topp aus Oranien­burg sind die Maler-Arbeit­en in der
KZ-Gedenkstätte “schweißtreibend”. Wenn Zeit ist, geht der 19-Jährigeüber
das Gelände, fragt nach, kommt ins Grü­beln. “Früher fand ich Geschichte
ziem­lich lang­weilig. Ich hat­te über­haupt keine Vorstel­lun­gen davon, was in
so einem KZ geschehen konnte.” 

Vorurteile abbauen. Auch zwis­chen Ost und West. Die Bre­mer und die
Bran­den­burg­er über­nacht­en in der Jugend­begeg­nungsstätte Fleck­en Zechlin.
Abends sitzen sie zusam­men, spie­len Bil­lard oder machen Musik. Einige mußten
für die Woche Urlaub nehmen. Alle müssen für ihren Arbeit­sein­satzen zahlen -
50 oder 75 Euro. Patrick Franzen möchte auch im näch­sten Jahr dabei sein.
“Jed­er da draußen sollte das auch, jed­er, der gegen Juden und Ausländer
ist”.

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Neonazi besorgte Sprengstoff in der Uckermark

MENKIN. Der Neon­azi Mar­tin Wiese, der in München rechtsterroristische
Anschläge gegen jüdis­che Ein­rich­tun­gen vor­bere­it­et haben soll, war in diesem
Jahr bere­its mehrmals im uck­er­märkischen Ort Menkin zu Besuch. Nach einem
Bericht des RBB-Nachricht­en­magazins Klar­text besuchte Wiese am 3. Mai 2003
die Geburt­stags­feier von Andreas J. in Menkin, einem 200-Seelen-Ort
unmit­tel­bar an der Lan­des­gren­ze zu Vor­pom­mern. Auf jen­er Geburtstagsfeier
soll Wiese laut RBB den Par­tygästen bere­its angedeutet haben, dass er die
Errich­tung eines jüdis­chen Gemein­dezen­trums in München mit allen Mitteln
ver­hin­dern wolle. 

Zu der Feier in einem Gara­genkom­plex hat­te Andreas J. auch Mar­cel K. und
Steven Z., bei­de 24 Jahre alt und polizeibekan­nte Skin­heads, ein­ge­laden. Die
bei­den gel­ern­ten Tis­chler, die als Waf­fen­nar­ren bekan­nt sind, sollen dann am
Tag nach der Feier über den nahen Gren­züber­gang Linken nach Polen gefahren
sein und dort in einem ehe­ma­li­gen Bunkerge­bi­et nach alten Granat­en und Minen
gesucht haben. Die bei­den jun­gen Män­ner waren geübt darin, noch verwertbaren
Sprengstoff aus alter Weltkriegsmu­ni­tion zu ent­nehmen. Steven Z. hatte
allerd­ings bere­its 1998 seine linke Hand beim Exper­i­men­tieren mit einer
Granate einge­büßt. Mar­tin Wiese soll das in Polen besorgte TNT dann in
seinem Ruck­sack nach München trans­portiert haben. 

Eltern bekla­gen Kontaktsperre

Seit nun­mehr 14 Tagen befind­en sich Mar­cel K. und Steven Z. in Bay­ern in
strenger Einzel­haft. Die Bun­de­san­waltschaft wirft ihnen vor, Unterstützer
oder gar Mit­glieder ein­er ter­ror­is­tis­chen Vere­ini­gung zu sein. Auch Andreas
J. war zunächst festgenom­men wor­den, ist aber inzwis­chen gegen Aufla­gen aus
der Haft ent­lassen wor­den. Gegen den 37-jähri­gen Andreas J., der im
vor­pom­mer­schen Pase­walk jahre­lang Nach­bar von Mar­tin Wiese war, ermittelt
die Bun­de­san­waltschaft aber weit­er wegen Unter­stützung ein­er terroristischen
Vere­ini­gung. In Sicher­heit­skreisen gilt es als sich­er, dass Andreas J. bei
seinen Vernehmungen in Karl­sruhe inter­es­sante Aus­sagen über den ebenfalls
inhaftierten Neon­azi-Anführer Mar­tin Wiese gemacht hat. 

Wenige Tage nach Wieses Besuch in der Uck­er­mark hat­te die Polizei am 14. Mai
2003 die Woh­nung von Andreas J. in Menkin durch­sucht. Er war wegen
Waf­fenbe­sitzes angezeigt wor­den. Bere­its zuvor war dem kräfti­gen Mann der
Waf­fen­schein ent­zo­gen wor­den. Eine Mel­dung an den Ver­fas­sungss­chutz erfolgte
aber nicht. Wiese war im Juni wieder zu Gast in Menkin. 

Die Eltern der inhaftierten jun­gen Män­ner aus Menkin und Brüs­sow versuchen
indes seit zwei Wochen vergebens, einen direk­ten Kon­takt zu ihren Kindern
herzustellen. “Ich wollte meinem Sohn den Namen eines Anwalts zukommen
lassen”, sagte Jür­gen K. am Mittwoch. “Aber das hat man uns ver­wehrt.” Jetzt
habe er einen Brief geschrieben. Auch die Mut­ter von Steven Z. hat bisher
lediglich die Benachrich­ti­gung erhal­ten, dass ihr Sohn im bayerischen
Regens­burg im Gefäng­nis sitzt. “Um über­haupt etwas zu erfahren, habe ich mir
schon die Fin­ger blutig gewählt”, sagte sie. Ein Neon­azi sei ihr Sohn nicht
gewe­sen. Der Stief­vater von Steven Z. hat­te ihn vor Jahren aus dem Haus
gewor­fen. Zuvor hat­te der junge Mann den gesamten Garten des Haus­es mit
alter Weltkriegsmu­ni­tion “ger­adezu ver­mint”. Das bericht­en Nach­barn. Auch
der Vater von Mar­cel K. wusste nach eige­nen Angaben, dass sein Sohn
Weltkriegswaf­fen suchte und sog­ar weiterverkaufte.

Inforiot