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Vorwurf: Nazi-Wachschutz im Flüchtlingsheim

Vor dem eigentlichen Inhalt dieser Mel­dung eine Erk­lärung von Inforiot

Am 16.01.03 schick­te Rene Zarnikow, Chef der Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­en­ste” in Prem­nitz, eine Mail an an Infori­ot, den Vere­in Opfer­per­spek­tive, an Infori­ot und an die NHZ (Cot­tbus). Darin dro­ht er mit ein­er Ver­leum­dungsklage, sollte nicht “meine Namen, den mein­er Unternehmungen soweie deren Logo” bis Ende Jan­u­ar von den Inter­net­seit­en ent­fer­nt wor­den sein. Wir bedanken uns für Her­rn Zarnikows Mail und erk­lären hierzu: 

Am 01.07.02 stell­ten wir auf unsere Web­site zu Doku­men­ta­tion­szweck­en den “offe­nen Brief der Rathenow­er Asyl­be­wer­berIn­nen” in deutsch­er Über­set­zung sowie eine Broschüre “Recht­sex­trem­is­mus im West­havel­land 2001”. Für den Inhalt des Briefs und der Broschüre sind poli­tisch die jew­eili­gen AutorIn­nen ver­ant­wortlich. Um möglichen Kla­gen von Seit­en der Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” vorzubeu­gen, beto­nen wir, dass die im offe­nen Brief gebrauchte For­mulierung “well know ex Neo-Nazi group Zarnikow” bzw. “bekan­nte Ex-Neon­azi-Gruppe Zarnikow” nicht der Mei­n­ung von Infori­ot entspricht. Laut einem Bericht der Zeitschrift “Focus” Nr. 51 aus 2002 beschäftigt die Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” jedoch ein­schlägig bekan­nte Rechtsextremisten: 

Ein internes Schreiben des Ver­fas­sungss­chutzes vom 7. August, das Focus vor­liegt, belegt, dass mehrere Mitar­beit­er der Secu­ri­ty-Fir­ma Zarnikow “dem Kern der recht­sex­trem­istis­chen Szene Rathenows ange­hören”. Die Ver­fas­sungss­chützer nen­nen die Namen von vier Män­nern, die der “ein­schlägi­gen Grup­pierung Kam­er­ad­schaft Hauptvolk zugerech­net wer­den müssen”. Ein Sprech­er von CDU-Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm bestätigte das Schreiben.

Infori­ot schließt sich der Ein­schätzung der Opfer­per­spek­tive an, dass es unerträgliche Vorstel­lung ist, dass die Per­son­alien von Flüchtlin­gen und ihren BesucherIn­nen von ein­er mit Recht­sradikalen durch­set­zten Fir­ma kon­trol­liert wer­den. Die Gefahr liegt auf der Hand, dass dadurch per­sön­liche Dat­en in recht­sex­treme Kreise gelan­gen. Wir fordern daher, dass die Betreiber­fir­ma des Asyl­be­wer­ber­heims Rathenow, die AWO Havel­land, den Ver­trag mit “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” umge­hend kündigt. 

Wir weisen hier­mit aus­drück­lich erneut darauf hin, dass für die bei Infori­ot veröf­fentlicht­en Inhalte unser Haf­tungsauss­chluß gilt. 

Infori­ot Webteam, 22.01.2003

Mit Sicher­heit falsch

In Bran­den­burg bewacht eine Fir­ma, die Recht­sex­treme beschäftigt, ein Asylbewerberheim

(Focus 51/02, Hubert Gude, Andrea Röpp­ke) Das Tele­fon des Rathenow­er Asyl­be­wer­ber­heims benutzt Mohammed Abdel Amine nur mit Angst. Direkt neben dem Appa­rat im Ein­gang säßen die “bul­li­gen Typen” von der Sicher­heits­fir­ma Zarnikow. “Ein­mal ging eine der Glatzen, die mal wieder zu Besuch war, auf mich los und schrie mich an”, berichtet der 27-jährige Flüchtling aus Togo, “ich solle zurück in meine Gefäng­niszelle.” Beschützt fühlt sich von den 27 Bewohn­ern des Heimes offen­bar niemand. 

In einem offe­nen Brief an die Behör­den und das Land Bran­den­burg bat­en Abdel Amine und seine Mit­be­wohn­er im Juli um Hil­fe. Das Haus werde von “der bekan­nten Neon­azi-Gruppe Zarnikow” bewacht. Nichts dran, befand das zuständi­ge Ord­nungsamt. Die Wach­män­ner hock­en weit­er im Heim. 

Der unge­hörte Hil­fer­uf der Rathenow­er Asyl­be­wer­ber dro­ht nun einen hand­festen Krach in der Bran­den­burg­er Lan­desregierung aus SPD und CDU loszutreten. Ein internes Schreiben des Ver­fas­sungss­chutzes vom 7. August, das Focus vor­liegt, belegt, dass mehrere Mitar­beit­er der Secu­ri­ty-Fir­ma Zarnikow “dem Kern der recht­sex­trem­istis­chen Szene Rathenows ange­hören”. Die Ver­fas­sungss­chützer nen­nen die Namen von vier Män­nern, die der “ein­schlägi­gen Grup­pierung Kam­er­ad­schaft Hauptvolk zugerech­net wer­den müssen”. Ein Sprech­er von CDU-Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm bestätigte das Schreiben. Alarmiert durch das Dossier habe die Abteilung V im Sep­tem­ber das SPD-geführte Sozialmin­is­teri­um, Refer­at 56, tele­fonisch über die Neon­azi-Con­nec­tion informiert. Es beste­he drin­gend Handlungsbedarf. 

Das Innen­min­is­teri­um ver­langte eine neue Zuver­läs­sigkeit­süber­prü­fung der Sicher­heits­fir­ma. Doch Secu­ri­ty Zarnikow blieb ver­schont. “Ein unge­heuer­lich­es Ver­säum­nis”, greift die sozialpoli­tis­che Sprecherin der CDU-Frak­tion, Moni­ka Schulz, ihren Koali­tion­spart­ner an und fordert dien­strechtliche Kon­se­quen­zen. So eine Fir­ma dürfe auf keinen Fall dort beschäftigt wer­den. Rene Zarnikow, Chef des Wach­di­en­stes, war gegenüber dem Focus zu kein­er Stel­lung­nahme bereit. 

Chaos in Potsdam

Auf Focus-Anfrage bestre­it­et das Sozialmin­is­teri­um die War­nung des Innen­min­is­teri­ums. Behör­den­sprech­er Flo­ri­an Engels behauptet gar, mit der Wach­fir­ma und deren Beschäftigten “sind uns keine Prob­leme bekan­nt”. Fas­sungs­los kon­sta­tiert Bran­den­burgs Aus­län­der­beauf­tragte Almuth Berg­er: “Es kann nicht sein, dass erst etwas passieren muss, bevor die Behör­den reagieren.”

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Security Zarnikow droht mit juristischen Schritten

Vor dem eigentlichen Inhalt dieser Mel­dung eine Erk­lärung von Inforiot

Am 16.01.03 schick­te Rene Zarnikow, Chef der Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­en­ste” in Prem­nitz, eine Mail an an Infori­ot, den Vere­in Opfer­per­spek­tive, an Infori­ot und an die NHZ (Cot­tbus). Darin dro­ht er mit ein­er Ver­leum­dungsklage, sollte nicht “meine Namen, den mein­er Unternehmungen soweie deren Logo” bis Ende Jan­u­ar von den Inter­net­seit­en ent­fer­nt wor­den sein. Wir bedanken uns für Her­rn Zarnikows Mail und erk­lären hierzu: 

Am 01.07.02 stell­ten wir auf unsere Web­site zu Doku­men­ta­tion­szweck­en den “offe­nen Brief der Rathenow­er Asyl­be­wer­berIn­nen” in deutsch­er Über­set­zung sowie eine Broschüre “Recht­sex­trem­is­mus im West­havel­land 2001”. Für den Inhalt des Briefs und der Broschüre sind poli­tisch die jew­eili­gen AutorIn­nen ver­ant­wortlich. Um möglichen Kla­gen von Seit­en der Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” vorzubeu­gen, beto­nen wir, dass die im offe­nen Brief gebrauchte For­mulierung “well know ex Neo-Nazi group Zarnikow” bzw. “bekan­nte Ex-Neon­azi-Gruppe Zarnikow” nicht der Mei­n­ung von Infori­ot entspricht. Laut einem Bericht der Zeitschrift “Focus” Nr. 51 aus 2002 beschäftigt die Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” jedoch ein­schlägig bekan­nte Rechtsextremisten: 

Ein internes Schreiben des Ver­fas­sungss­chutzes vom 7. August, das Focus vor­liegt, belegt, dass mehrere Mitar­beit­er der Secu­ri­ty-Fir­ma Zarnikow “dem Kern der recht­sex­trem­istis­chen Szene Rathenows ange­hören”. Die Ver­fas­sungss­chützer nen­nen die Namen von vier Män­nern, die der “ein­schlägi­gen Grup­pierung Kam­er­ad­schaft Hauptvolk zugerech­net wer­den müssen”. Ein Sprech­er von CDU-Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm bestätigte das Schreiben.

Infori­ot schließt sich der Ein­schätzung der Opfer­per­spek­tive an, dass es unerträgliche Vorstel­lung ist, dass die Per­son­alien von Flüchtlin­gen und ihren BesucherIn­nen von ein­er mit Recht­sradikalen durch­set­zten Fir­ma kon­trol­liert wer­den. Die Gefahr liegt auf der Hand, dass dadurch per­sön­liche Dat­en in recht­sex­treme Kreise gelan­gen. Wir fordern daher, dass die Betreiber­fir­ma des Asyl­be­wer­ber­heims Rathenow, die AWO Havel­land, den Ver­trag mit “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” umge­hend kündigt. 

Wir weisen hier­mit aus­drück­lich erneut darauf hin, dass für die bei Infori­ot veröf­fentlicht­en Inhalte unser Haf­tungsauss­chluß gilt. 

Infori­ot Webteam, 22.01.2003

Neon­azis im Wach­schutz eines Flüchtlingsheims

Am 16.01.02 schick­te Rene Zarnikow, Chef der Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­en­ste” in Prem­nitz, eine Mail an den Vere­in Opfer­per­spek­tive, an Infori­ot und an NHZ (Cot­tbus). Darin dro­ht er mit ein­er Ver­leum­dungsklage, sollte nicht “meine Namen, den mein­er Unternehmungen soweie deren Logo” bis Ende Jan­u­ar von den Inter­net­seit­en ent­fer­nt wor­den sein. Wir bedanken uns für Her­rn Zarnikows Mail und erk­lären hierzu: 

Am 01.07.02 stell­ten wir auf unsere Web­site zu Doku­men­ta­tion­szweck­en den “offe­nen Brief der Rathenow­er Asyl­be­wer­berIn­nen” in englis­chem Orig­i­nal und in deutsch­er Über­set­zung. Für den Inhalt des Briefs sind poli­tisch die AutorIn­nen ver­ant­wortlich. Um möglichen Kla­gen von Seit­en der Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” vorzubeu­gen, beto­nen wir, dass die im offe­nen Brief gebrauchte For­mulierung “well know ex Neo-Nazi group Zarnikow” bzw. “bekan­nte Ex-Neon­azi-Gruppe Zarnikow” nicht der Mei­n­ung des Vere­ins Opfer­per­spek­tive entspricht. Laut einem Bericht der Zeitschrift “Focus” Nr. 51 aus 2002 beschäftigt die Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” jedoch ein­schlägig bekan­nte Rechtsextremisten: 

Ein internes Schreiben des Ver­fas­sungss­chutzes vom 7. August, das Focus vor­liegt, belegt, dass mehrere Mitar­beit­er der Secu­ri­ty-Fir­ma Zarnikow “dem Kern der recht­sex­trem­istis­chen Szene Rathenows ange­hören”. Die Ver­fas­sungss­chützer nen­nen die Namen von vier Män­nern, die der “ein­schlägi­gen Grup­pierung Kam­er­ad­schaft Hauptvolk zugerech­net wer­den müssen”. Ein Sprech­er von CDU-Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm bestätigte das Schreiben.

Als Opfer­per­spek­tive hal­ten wir es für eine unerträgliche Vorstel­lung, dass die Per­son­alien von Flüchtlin­gen und ihren BesucherIn­nen von ein­er mit Recht­sradikalen durch­set­zten Fir­ma kon­trol­liert wer­den. Die Gefahr liegt auf der Hand, dass dadurch per­sön­liche Dat­en in recht­sex­treme Kreise gelan­gen. Wir fordern daher, dass die Betreiber­fir­ma des Asyl­be­wer­ber­heims Rathenow, die AWO Havel­land, den Ver­trag mit “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” umge­hend kündigt. 

Kay Wen­del, Opfer­per­spek­tive e.V., 17.01.2003

Haf­tungsauss­chluss

Hin­ter­gründe zur Kon­tro­verse um die Secu­ri­ty Zarnikow in Rathenow: Infori­ot Archiv

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Fatale Sicherheit

Vor dem eigentlichen Inhalt dieser Mel­dung eine Erk­lärung von Inforiot

Am 16.01.03 schick­te Rene Zarnikow, Chef der Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­en­ste” in Prem­nitz, eine Mail an an Infori­ot, den Vere­in Opfer­per­spek­tive, an Infori­ot und an die NHZ (Cot­tbus). Darin dro­ht er mit ein­er Ver­leum­dungsklage, sollte nicht “meine Namen, den mein­er Unternehmungen soweie deren Logo” bis Ende Jan­u­ar von den Inter­net­seit­en ent­fer­nt wor­den sein. Wir bedanken uns für Her­rn Zarnikows Mail und erk­lären hierzu: 

Am 01.07.02 stell­ten wir auf unsere Web­site zu Doku­men­ta­tion­szweck­en den “offe­nen Brief der Rathenow­er Asyl­be­wer­berIn­nen” in deutsch­er Über­set­zung sowie eine Broschüre “Recht­sex­trem­is­mus im West­havel­land 2001”. Für den Inhalt des Briefs und der Broschüre sind poli­tisch die jew­eili­gen AutorIn­nen ver­ant­wortlich. Um möglichen Kla­gen von Seit­en der Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” vorzubeu­gen, beto­nen wir, dass die im offe­nen Brief gebrauchte For­mulierung “well know ex Neo-Nazi group Zarnikow” bzw. “bekan­nte Ex-Neon­azi-Gruppe Zarnikow” nicht der Mei­n­ung von Infori­ot entspricht. Laut einem Bericht der Zeitschrift “Focus” Nr. 51 aus 2002 beschäftigt die Fir­ma “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” jedoch ein­schlägig bekan­nte Rechtsextremisten: 

Ein internes Schreiben des Ver­fas­sungss­chutzes vom 7. August, das Focus vor­liegt, belegt, dass mehrere Mitar­beit­er der Secu­ri­ty-Fir­ma Zarnikow “dem Kern der recht­sex­trem­istis­chen Szene Rathenows ange­hören”. Die Ver­fas­sungss­chützer nen­nen die Namen von vier Män­nern, die der “ein­schlägi­gen Grup­pierung Kam­er­ad­schaft Hauptvolk zugerech­net wer­den müssen”. Ein Sprech­er von CDU-Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm bestätigte das Schreiben.

Infori­ot schließt sich der Ein­schätzung der Opfer­per­spek­tive an, dass es unerträgliche Vorstel­lung ist, dass die Per­son­alien von Flüchtlin­gen und ihren BesucherIn­nen von ein­er mit Recht­sradikalen durch­set­zten Fir­ma kon­trol­liert wer­den. Die Gefahr liegt auf der Hand, dass dadurch per­sön­liche Dat­en in recht­sex­treme Kreise gelan­gen. Wir fordern daher, dass die Betreiber­fir­ma des Asyl­be­wer­ber­heims Rathenow, die AWO Havel­land, den Ver­trag mit “Zarnikow Sicher­heits­di­enst” umge­hend kündigt. 

Wir weisen hier­mit aus­drück­lich erneut darauf hin, dass für die bei Infori­ot veröf­fentlicht­en Inhalte unser Haf­tungsauss­chluß gilt. 

Infori­ot Webteam, 22.01.2003

Fatale Sicher­heit

Kom­merzielle Wach­di­en­ste beschäfti­gen häu­figer aus­gewiesene Rechtsextremisten.
Einge­set­zt wer­den diese auch zur Bewachung von Flüchtlingsheimen.

(Blick nach Rechts, Hel­mut Lorscheid/Andrea Röp­ke) Pri­vate Secu­ri­ty­fir­men befind­en sich nach wie vor im Aufwind. Unheimlich,
still und leise erobern sie im exeku­tiv­en Bere­ich zahlre­ich­er Innenstädte
Macht und Ein­fluss. Pri­vate Sicher­heits­fir­men sor­gen inzwis­chen, neben den
herkömm­lichen Auf­gaben, auch für Postzustel­lun­gen und Feuerwehrdienste. 

Waren 1989 bun­desweit etwa 700 pri­vate Sicher­heits­di­en­ste im Ein­satz, sind es
heute fast 1500 Dien­ste mit rund 250 000 Beschäftigten an der Zahl. Ein
bekan­ntes Bild in Bahn­höfen — wie auch in Shop­ping­cen­tern — Wachleute
scheuchen Obdachlose und Punker aus den war­men Hallen, machen damit häufig
recht rabi­at vom Haus­recht Gebrauch. Seit den Anschlä­gen vom 11. Sep­tem­ber ist
das Sicher­heits­ge­fühl der Deutschen ras­ant gestiegen — beden­klich nur, dass in
den Wach­mann-Uni­for­men auch schon mal vorbe­strafte Straftäter stecken. 

Die Medi­en bericht­en seit Jahren über ras­sis­tis­che oder gewaltbereite
Über­griffe durch Wach­per­son­al. Nur in Einzelfällen wurde dem nachgegangen.
Dabei ste­ht fest, dass Secu­rityleute nicht nur immer häu­figer wie Neonazis
ausse­hen und sich so benehmen, son­dern auch der gewalt­täti­gen rechtsextremen
Szene ange­hören, wie fol­gende Beispiele belegen. 

Die Wach­fir­ma Zarnikow aus Rathenow in Bran­den­burg beschäftigt seit längerem
immer wieder gerichts­bekan­nte Recht­sex­trem­is­ten aus dem vom brandenburgischen
Ver­fas­sungss­chutz beobachteten Umfeld der “Kam­er­ad­schaft Hauptvolk”.
Nach­weis­lich stellte Fir­menchef René Zarnikow Neon­azis wie Mau­rice Kindt,
Daniel Kuhn, Jens Riedel und Chris­t­ian Wendt als Sicher­heitsper­son­al ein. 

Sie sind im Ein­satz, wenn in der Umge­bung Volks­feste gefeiert wer­den, wie im
August ver­gan­genen Jahres beim “Dachs­bergfest” im benach­barten Prem­nitz, oder
sie sich­ern auch, wenn poli­tis­che Promi­nenz wie Edmund Stoiber und Jörg
Schön­bohm den Wahlkreis besucht. 

Chris­t­ian Wendt wurde ger­ade kurz vor seinem Wach­di­en­stein­satz aus dem
Gefäng­nis ent­lassen, er war zu ein­er fün­fjähri­gen Gefäng­nis­strafe verurteilt 

wor­den, weil er gemein­sam mit anderen Neon­azis einen Bosnier beim Reiterball
in Rhi­now halb tot­geschla­gen hat­te. Neon­azi Daniel Kuhn ist wegen
Waf­fen­miss­brauchs und Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­ten vorbe­straft. Doch damit nicht
genug: Zarnikow sorgt auf ganz beson­dere Weise auch für die “Sicher­heit” des
örtlichen Asyl­be­wer­ber­heimes. Ein­er sein­er dort einge­set­zen Män­ner ist Jörgen
Cep­pok, langjähriger Ange­höriger der örtlichen recht­en Szene, seit einiger
Zeit ange­blich nicht mehr aktiv. Zahlre­iche aus­ländis­che Bewohn­er fühlen sich
deshalb eher von den Zarnikow-Leuten überwacht als bewacht. Denn wie es
scheint, pflegt der ange­bliche “Aussteiger” Cep­pok weit­er den Kon­takt zu
seinen alten Kam­er­aden. Ein Bewohn­er erin­nert sich an einen nächtlichen
Vor­fall, als er auf dem Flur des Flüchtling­sheims stand und um Ruhe bat. Die
glatzköp­fi­gen Fre­unde des Wach­manns grif­f­en ihn an, wur­den dann jedoch noch
von ihm aufge­hal­ten. Es blieb bei Belei­di­gun­gen. Noch. 

Neon­azis bilden im Kampf­s­port aus

Immer wieder bericht­en Flüchtlinge von Pöbeleien und Angrif­f­en, insbesondere,
wenn sie abends in Rathenow unter­wegs sind. Viele der Flüchtlinge haben
bere­its um eine Ver­legung aus Rathenow gebeten. Der bran­den­bur­gis­che Ort ist
der Polizei seit langem als ein recht­sex­tremer Bren­npunkt bekan­nt. Es gibt
immer wieder blutige Über­fälle, auch auf jugendliche Nazigeg­n­er. Die meisten
kom­men nicht ein­mal zur Anzeige. Die Fir­ma Zarnikow gilt vor Ort als
ein­flussre­ich, immer­hin erhält sie Aufträge der Kom­munen und auch der
“Arbeit­er­wohlfahrt”. Proteste waren bish­er erfol­g­los. Obwohl sowohl
Innen­min­is­teri­um als auch Sozialmin­is­teri­um sich jüngst doch genötigt sahen,
eine erneute Über­prü­fung der äußerst beden­klichen Fir­ma anzuord­nen, ste­hen die
zumeist tätowierten, kurzgeschore­nen Muskelmän­ner von Zarnikow noch Wache im
Flüchtlingsheim. 

In Sach­sen-Anhalt warnt der Ver­fas­sungss­chutz vor den
Kom­merzial­isierungsver­suchen des mil­i­tan­ten “Selb­stschutz Sach­sen-Anhalt” des
Neon­az­iführers Mirko Appelt aus Salzwedel. Im jüngsten
Ver­fas­sungss­chutzbericht des Lan­des wird darauf ver­wiesen, dass die
Grup­pierung sich via Inter­net um Secu­ri­ty-Aufträge bemühe. Sie beze­ich­net sich
als einen “nicht gewerblichen Zusam­men­schluss aus geschul­ten Per­so­n­en, die in
ihrer Freizeit Ord­nertätigkeit­en ausüben.” Ange­boten wer­den “Ord­ner­di­en­ste auf
Saalver­anstal­tun­gen und Demon­stra­tio­nen, sowie jede andere Tätigkeit aus dem
Ord­ner­di­enst”. Gegenüber den Autoren dieses Beitrags prahlt Appelt mit
zahlre­ichen pri­vat­en Aufträ­gen, sein Ter­minkalen­der ist voll. Er berichtet,
dass seine Truppe bere­its bei Tanzver­anstal­tun­gen und auf Volks­festen im
Ein­satz war. Ange­blich waren Appelts Man­nen auch für Großver­anstal­tun­gen wie
Reit­er­festen, den tra­di­tionellen “Kränzchen­re­it­en” mit bis zu 1000 Besuchern,
als Secu­ri­ties engagiert. 

Appelts Kam­er­aden ste­hen als Türste­her vor Diskotheken, so unter anderem auch
in Salzwedel und in Burg
. Wer reinkommt und wer nicht, entschei­den die
Neon­azis. Beim Vere­in Miteinan­der — Net­zw­erk für Demokratie und Weltoffenheit
in Sach­sen-Anhalt haben sich immer wieder Jugendliche gemeldet, die erklärten,
dass ihnen der “Ein­lass zu eigentlich öffentlichen Ver­anstal­tun­gen von rechten
Wach­leuten ver­wehrt wurde”. Inzwis­chen arbeit­et der Neon­azi Appelt an der
Aus­dehnung seines gefährlichen Ein­flussge­bi­etes, so sollen
“Selbstschutz”-Truppen auch in Sach­sen entstehen. 

“Hit­ler­gruß zum Dienstbeginn”

Auch in den alten Bun­deslän­dern sind Neon­azi-Aktiv­itäten bish­er kein Hindernis
für eine Tätigkeit im Wach­di­enst. So sorgt die Fir­ma “WR-Secu­ri­ty” in
Kaiser­slautern nicht nur für die Sicher­heit des Bun­desli­ga-Fußball­clubs 1.
FCK, son­dern bewachte nach eigen­er Darstel­lung in Mainz auch schon die
rhein­land-pfälzis­che Staatskan­zlei — eben­so wie das ZDF und den SWR. Im
Kampf­s­port trainiert wur­den die so promi­nent einge­set­zten Secu­rityleute von
einem der bekan­ntesten Neon­azis des Lan­des, Axel Flickinger, bis vor einigen
Monat­en noch Lan­deschef der Jun­gen Nationaldemokraten. 

Hin­weisen aus der recht­en Szene zufolge stammt neben Flickinger ein weiterer
WR”-Trainer aus dem gewalt­bere­it­en Hooli­gan-Milieu und ein ander­er war
Anhänger des mil­i­tan­ten “Stahlhelm — Kampf­bund für Europa”. Es soll immer
wieder zu bru­tal­en Aus­fällen der WR-Secu­ri­ty gekom­men sein, zum Beispiel als
Flug­blattverteil­er anlässlich ein­er Ver­anstal­tung zur deutsch-amerikanischen
Städtepart­ner­schaft am 15. Okto­ber 2000 gegen die Todesstrafe in den USA
protestieren woll­ten. Der Besitzer von “WR”, Wern­er Rohde, wusste seit langem
von Flickingers poli­tis­chem Engage­ment bei der Jugen­dor­gan­i­sa­tion der NPD,
hat­te jedoch nichts dage­gen einzuwenden. 

Nur sel­ten treten poli­tis­che Hin­ter­gründe gewalt­samer Über­griffe von
Sicher­heits­be­di­en­steten so offen zu Tage wie 1999, als in Ham­burg zwei
Ange­hörige des pri­vat­en S‑Bahn-Wach­schutzes den Sprayer Wal­ter F. fassten und
kranken­haus­reif schlu­gen. F. soll sich zuvor um die 120 000-mal mit seinem
OZ” in der Stadt verewigt haben. “OZ” wurde ins Auf­sichts­büro des S‑Bahnhofs
Hol­sten­straße gez­er­rt und geschla­gen, und wurde dabei, so die Erin­nerung von
F., aufge­fordert “Sieg Heil” zu schreiben. Die Ham­burg­er “Mor­gen­post” griff
den Fall auf und schilderte in diesem Zusam­men­hang auch die Erleb­nisse anderer
S‑Bahnfahrgäste mit der Secu­ri­ty. Berichtet wurde unter anderem über
“Hit­ler­gruß zum Dien­st­be­ginn”, Arrest fürs Schwarz­fahren im Hundezwinger
inklu­sive Hund und immer wieder Schläge. Schon bald ebbte das Inter­esse der
Mopo an recht­en Umtrieben im Ham­burg­er Nahverkehr wieder ab. Doch Alltag
bedeutet — keine Berichter­stat­tung über rechte Gewalt, aus­geübt durch
Sicherheitspersonal. 

Das Sicher­heits­gewerbe hat sich zur attrak­tiv­en Einkom­men­squelle vieler
kampf­s­port­gestählter Neon­azis entwick­elt. Für “Recht und Ord­nung” zu sorgen,
ein­seit­ige poli­tis­che Macht auszuüben und die Möglichkeit, die rechte Szene
damit finanziell auch noch zu unter­stützen — eine gefährliche Kom­bi­na­tion, die
auch in vie­len anderen deutschen Städten bere­its Anwen­dung findet. 

Der Bun­desver­band des Wachgewerbes BDWS sieht bish­er keinen besonderen
Hand­lungs­be­darf. Neon­azis in Secu­ri­ty­fir­men wer­den dort bis­lang nicht als
Prob­lem erkan­nt. Demge­genüber hat das Bun­de­samt für Ver­fas­sungss­chutz Mitte
let­zten Jahres unter den Lan­desämtern eine Anfrage zum The­ma “Recht­sradikale
in Wach­di­en­sten” ges­tartet. Das Ergeb­nis lässt auf sich warten. Die
Bun­desregierung legt kün­ftig ver­stärk­ten Wert auf “sicheres” Wach­per­son­al. In
der am 15. Jan­u­ar 2003 in Kraft getrete­nen neuen Bewachungsverord­nung heißt
unter anderem, dass die gebotene Zuver­läs­sigkeit für mit Bewachungsaufgaben
Beschäftigte solche Per­so­n­en nicht besitzen, die “einzeln oder als Mitglied
ein­er Vere­ini­gung” Bestre­bun­gen gegen die frei­heitliche demokratische
Grun­dord­nung ver­fol­gen. Damit dürften kom­merzielle Wach­di­en­ste gewalttätiger
Neon­azis eigentlich been­det wer­den können. 

www.bnr.de

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Stalingrad — ewiger Stern unserer Freiheit!”

Kundge­bung

Son­ntag 02.02.03, 16 Uhr

Sow­jetis­ch­er Ehren­fried­hof (Bass­in­platz)

Potsdam 

Stal­in­grad — ewiger Stern unser­er Freiheit!

Am 2. Feb­ru­ar 1943 endete die Stal­in­grad­er Oper­a­tion der Roten Armee
erfol­gre­ich. Die Zer­schla­gung der 6. Armee der Wehrma­cht unter Generalfeldmarschall
Paulus in Stal­in­grad markierte den Wen­depunkt des Zweit­en Weltkrieges. Der
Vor­marsch der Deutschen in der Sow­je­tu­nion war gestoppt und die Rote Armee ging
zum Gege­nan­griff über. Der Weg der Roten Armee, der in Stal­in­grad begann,
führte die sow­jetis­chen Sol­datIn­nen schließlich nach Berlin. Sie tru­gen die
Haupt­last bei der Befreiung Europas vom Nation­al­sozial­is­mus. Sie stoppten das
Mor­den in den Ver­nich­tungslagern, das die Deutschen bis zur let­zten Minute
fort­führten. Die Deutschen, die sich schon immer als die eigentlichen Opfer von
Stal­in­grad sahen, fordern heute die Ver­söh­nung zwis­chen Deutschen und Russen.
Bei­de seien von dun­klen Schick­salsmächt­en in diesen Krieg getrieben worden
und seien gle­icher­maßen dessen Opfer. Es kann keine Ver­söh­nung geben! Gegen die
Apolo­geten des deutschen Ver­nich­tungskrieges ist das Andenken an die
BefreierIn­nen Europas vom Nation­al­sozial­is­mus gerichtet. Es gilt unver­söhn­lich an
der Unter­schei­dung zwis­chen den nation­al­sozial­is­tis­chen deutschen Verbrechern
und jenen, die deren Tun gewalt­sam been­de­ten, festzuhal­ten! Stal­in­grad ist das
ewige Sym­bol dieses siegre­ichen antifaschis­tis­chen Kampfes. 

Was wir vergessen ver­rat­en wir!

Wir wollen mit Euch den Opfern des Nation­al­sozial­is­mus gedenken und auf den
Sieg der Roten Armee bei Stal­in­grad anstoßen. Kommt zum Sowjetischen
Ehren­fried­hof auf dem Bassinplatz.
Bringt Blu­men mit. 


progress [antifas­cist youth]
progress.pdm@gmx.net

Kopier­vor­lage für die Kundge­bungs-Fly­er hier (PDF-Datei, 126 KB). 

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Umsonst und Draußen-Festival muss umziehen

DER (T)RAUM IST VERGEBEN!

2003 wird es kein OBOA-Fes­ti­val auf dem Neuhard­en­berg­er Flug­platzgelände geben.
Wir haben dem Gelän­debe­sitzer bere­its let­zten Som­mer mit­geteilt das wir das OBOA 03
am 13. und 14.Juni ver­anstal­ten wollen. Wir müssen den Ter­min schon immer sehr früh
pla­nen, wegen Urlaub, Studi­um, Spon­sor­ing-Suche, För­der­mit­te­lanträge u.s.w.….
Einige Kün­stler sind auch schon gebucht.
Jet­zt hat uns der Besitzer mit­geteilt das er den Ter­min an die Techno-Veranstalter
SOMMERSAFARI vergeben hat. Uns ist es auf jeden Fall
unmöglich den lange geplanten Ter­min zu verschieben.
Wir haben das auch den Ver­anstal­tern der SOMMERSAFARI mit­geteilt, die mein­ten aber
nur, das sie den Ter­min auch nicht ver­schieben können.
Wie soll es unter diesen Bedin­gun­gen nun weit­erge­hen? Was ist wenn es in den
näch­sten Jahren genau­so läuft? Das einzige was wir noch machen kön­nen ist, uns ein
neues Gelände suchen. Das ist echt kaum zu glauben, da wir doch 1998 die ersten auf
dem Gelände waren und über 3 Monate geack­ert haben um das daraus zu machen was es
jet­zt ist. 

Natür­lich inter­essiert uns auch Eure Mei­n­ung zum diesem The­ma. Schreibt uns Mails an info@oboa.de
oder in unser Gäste­buch.

Der Fort Gor­gast e.V. hat uns seine über 100 Jahre alte Fes­tung für das OBOA 03
Ange­boten. Das Fort wäre ein guter Ersatz für das Neuhard­en­berg­er Gelände, es bietet
uns ungeah­nte kreative und ver­anstal­tung­stech­nis­che Möglichkeiten. 

Am 18.01.03 haben wir uns in Seelow zu ein­er Vere­insver­samm­lung getrof­fen um darüber
zu debat­tieren. Alle waren mit dem OBOA-Tape­ten­wech­sel ein­ver­standen und wir
beschlossen, gle­ich in der näch­sen Woche die Ämtergänge in Angriff zu nehmen. 

Wir hal­ten Euch auf dem laufenden. 

oboa.de

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Landeskirche rechtfertigt Kirchenasyl nach Schönbohm-Brief an Polizei

POTSDAM/BERLIN Das am Mittwoch bekan­nt gegebene Schreiben von
Innenminister
Jörg Schön­bohm (CDU) an die Polizeipräsi­den­ten zur rechtlichen Bew­er­tung des
Kirchenasyls hat die Fron­ten zwis­chen der Lan­desregierung und der
evan­ge­lis­chen Kirche in Berlin-Bran­den­burg erneut ver­härtet. “Der
Innen­min­is­ter hat lediglich die Recht­slage beleuchtet, und die stimmt
so”,
betonte gestern der stel­lvertre­tende Regierungssprech­er, Man­fred Füger.
Auch
Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) habe das Kirchenasyl nie als
eigen­ständi­ges Rechtsgut akzep­tiert, son­dern stets betont, dass es
rechts­freie Räume nicht geben dürfe. Selb­st nach einem
Schlichtungsgespräch
mit Lan­des­bischof Wolf­gang Huber und Innen­min­is­ter Schön­bohm vor einer
Woche
hat­te Platzeck lediglich die Absicht geäußert: “Wir haben nicht vor,
Kirchen
zu stür­men.” Eine grund­sät­zliche Unan­tast­barkeit des Kirchenasyls hatte
Platzeck damit nicht aus­ge­drückt. Nach dem Schön­bohm-Brief präzisierte
die
evan­ge­lis­che Kirche eben­falls ihre Hal­tung zum Kirchenasyl. Sprecher
Rein­hard Lampe stellte gegenüber der MAZ klar, dass Gemein­den, die Asyl
gewähren, die Rück­endeck­ung der Kirchen­führung haben. Der Bischof hatte
sich
vor ein­er Woche noch deut­lich zurück­hal­tender geäußert. “Gemein­den
werden
nur dann Kirchenasyl gewähren, wenn sie in einem intensiven
Beratungs­ge­spräch mit unserem Aus­län­der­beauf­tragten ges­tanden haben”,
so
Lampe. Das bedeutet, dass die Lan­deskirchen­leitung grund­sät­zlich jene
Gemein­den unter­stützt, die Asyl gewähren. Konkret gilt das sowohl für
das
vor ein­er Woche aus­ge­set­zte Kirchenasyl in Schwante (Ober­hav­el) wie für
einen aktuellen Fall in Brandenburg/Havel. Dort hat eine
ausreisepflichtige
Fam­i­lie aus dem Bürg­erkriegs­land Kon­go Asyl bei der St.
Got­thardt-Kirchenge­meinde gefun­den. In den Fall des ausreisepflichtigen
Viet­name­sen Xuan Khang Ha aus Schwante kommt offen­bar Bewe­gung. Die
Stel­lung­nahme der UN-Men­schen­recht­sor­gan­i­sa­tion UNHCR liegt inzwischen
vor.
Die Exper­tise kommt nach Infor­ma­tio­nen der MAZ zu dem Ergeb­nis, dass
eine
poli­tis­che Ver­fol­gung des allein erziehen­den Vaters in Viet­nam nicht
mit
Sicher­heit auszuschließen sei. Ver­größert haben kön­nte sich die
Bedro­hungslage für Ha durch das große Medi­ene­cho auf den Stre­it um sein
Kirchenasyl. Möglicher­weise wurde erst dadurch eine Situation
geschaffen,
die den Staat Viet­nam provoziert hat. Beobachter schließen deshalb
nicht
aus, dass die viet­name­sis­che Regierung an Ha ein Exem­pel statuieren
könnte.
Auss­chlaggebend für die Reak­tion kön­nte das Aus­maß der Kri­tik sein, die
Ha
an Men­schen­rechtsver­let­zun­gen in Viet­nam öffentlich geübt hat.
Zugespitzt
hat sich auch der Stre­it zwis­chen dem Schwan­ter Pfar­rer Johannes Kölbel
und
dem Innen­min­is­ter. Köl­bel hat den von Schön­bohm verklausuliert
formulierten
Vor­wurf der Lüge gestern zurück­gewiesen. Polizis­ten hät­ten nicht nur
Gemein­deräume durch­sucht, wie Schön­bohm erk­lärte, son­dern auch
Privatzimmer,
betonte Köl­bel — so das Schlafz­im­mer, in dem seine Frau mit einer
schweren
Bron­chi­tis im Bett lag.

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Ausstellung über Enteignung und Vertreibung in der NS-Zeit

Pots­dam (ddp-lbg). Die Enteig­nung und Vertrei­bung jüdis­ch­er Mitbürger
ist
The­ma der Ausstel­lung «Ich besaß einen Garten in Schöne­iche bei Berlin»
in
Pots­dam. Die Expo­si­tion im Foy­er des Land­tags zeigt ab Mittwoch
Zeugnisse
des «ver­wal­teten Ver­schwindens» von Juden während der NS-Zeit, wie ein
Land­tagssprech­er am Fre­itag in Pots­dam sagte. Eröffnet wird die
Ausstellung
am Dien­stagabend von Land­tagspräsi­dent Her­bert Knoblich (SPD).
Die Schau wurde von der Poli­tik­wis­senschaft­lerin Jani Pietsch
gestal­tet, die
die Lebenswege und Schick­sale von jüdis­chen Mit­bürg­ern zurückverfolgte.
Sie
geht der Frage nach, wie die plan­mäßige Vertrei­bung und Ermor­dung der
Juden
möglich war. Die Ausstel­lung umfasst Archiv­doku­mente sowie historische
Fotos
und Lebenserin­nerun­gen Über­leben­der. Der Titel der Expo­si­tion stammt
aus
ein­er Ver­mö­genserk­lärung, die der damals in Berlin wohnende jüdische
Redak­teur Samuel Bres­lauer vor sein­er Depor­ta­tion abzugeben hatte.
Die Ausstel­lung kann bis zum 27. Feb­ru­ar mon­tags bis fre­itags von 7.30
Uhr
bis 16.00 Uhr besucht wer­den. Grup­pen wer­den gebeten, sich unter der
Tele­fon­num­mer 0331/9661250 anzumelden. Es kön­nen auch Führun­gen und
Diskus­sio­nen mit der Autorin der Ausstel­lung vere­in­bart werden.

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Wenn man dich nicht fragt, sag nein”

Joachim Rohloff:

schon am abend des 11.september 2001 stellte sich her­aus, dass wir doch
nicht alle amerikan­er sind. viele deutsche suchen und find­en die wahren
schuldigen im weißen haus und in israel. die friedens­be­we­gung beweisst noch
ein­mal ihre intellek­tuelle hil­f­s­losigkeit, und in der radikalen linken kehrt
der anti­im­pe­ri­al­is­mus wieder.
in diesem buch prüft joachim rohloff die argu­mente gegen den krieg der usa
und kommt zu dem ergeb­nis, dass die entschei­den­den fra­gen nie gestellt
wurden. 

joachim rohloff ist mither­aus­ge­ber der wochen­zeitung “jun­gle world” und
regelmäs­siger autor der zeitschrift “konkret”. 1999 erschien “ich bin das
volk. mar­tin walser, auschwitz und die berlin­er repub­lik” (konkret literatur
ver­lag), 2001 erschien “sou­veräne. exem­plar­ische porträts” (ver­brech­er
verlag) 

danach gibts musike mit:
LA PAZ (schwel­gerische instru­men­tal­mucke ala mogwai) 

ein­lass: 31.1.03, 20.00uhr | slow — str.d.jugend 16 | cottbus 

in die spur geschickt von: nhz + chekov + glad-house

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Lebensmittelkarten noch nicht abgeschafft

Die Volksini­tia­tive zur Über­win­dung des Sach­leis­tung­sprinzips in Brandenburg
sieht die Aufhe­bung der Run­der­lasse zum Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz durch die
Lan­desregierung nur unter großem Vor­be­halt als Teilerfolg. 

Ziel der Volksini­tia­tive ist die lan­desweite Zahlung von Bargeld an Menschen,
die in Bran­den­burg Asyl suchen. Dazu wur­den bere­its lan­desweit Unterschriften
durch viele engagierte Einzelper­so­n­en und Organ­i­sa­tio­nen seit Okto­ber 2002
gesammelt. 

Immer­hin sieben der Land­kreise und kre­is­freien Städte haben sich bere­its gegen
das Sach­leis­tung­sprinzip aus­ge­sprochen. Oft wur­den die Entschei­dun­gen mit der
diskri­m­inieren­den Wirkung der Sach­leis­tun­gen für die Flüchtlinge und hohen
Mehrkosten des Gutschein­sys­tems für die Kreise begründet. 

Die Lan­desregierung delegiert im wesentlichen die Entschei­dung gegen
Diskri­m­inierung vorzuge­hen, an die Land­kreise und entzieht sich somit der
Ver­ant­wor­tung für ein Engage­ment gegen struk­turellen Rassismus. 

“Damit ist der Kern der Kri­tik allerd­ings nicht beseit­igt: Das
Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz behan­delt Asyl­suchende als Men­schen zweit­er Klasse.
Die Benachteili­gung gegenüber Sozialhilfeempfänger/innen macht ein
men­schen­würdi­ges Leben in Bran­den­burg unmöglich”, so Ste­fanie Mar­tin von der
Volksini­tia­tive. Das Prinzip der Diskri­m­inierung bleibe damit elementarer
Bestandteil bran­den­bur­gis­ch­er Flüchtlingspolitik. 

In einem Brief vom Sozialmin­is­teri­um wird den Land­kreisen und kreisfreien
Städten sog­ar sug­geriert, eine Bargeldzahlung inner­halb der ersten drei Jahre
sei nicht möglich. Tat­säch­lich ist aber nur während des Aufen­thalts in der
Zen­tralen Auf­nahmestelle in Eisen­hüt­ten­stadt aus­drück­lich die Ver­sorgung durch
Sach­leis­tun­gen vorgeschrieben. Danach ste­ht es den Land­kreisen frei, nach den
Gegeben­heit­en vor Ort selb­st zu entschei­den, ob sie Bargeld oder Sachleistungen
gewähren. Bei Flüchtlin­gen, die länger als 3 Jahre in der Bun­desre­pub­lik leben,
ist die Gewährung von Bargeld sog­ar der geset­zliche Regelfall. Ein Blick auf
andere Bun­deslän­der (z.B. Sach­sen-Anhalt, Bre­men) zeigt, dass die Auszahlung
von Bargeld von Anfang an sehr wohl prak­tiziert wird. 

Die Lan­desregierung hat die Entschei­dungskom­pe­tenz an Dritte über­tra­gen. “Sie
über­lässt ein Vorge­hen gegen Diskri­m­inierung und die Ver­bre­itung rassistischer
Denkmuster damit dem Ermessen einzel­ner Land­kreise. Das ehrenamtliche
Engage­ment der Träger/innen der Volksini­tia­tive wird damit nicht belohnt”,
zeigt sich Ste­fanie Mar­tin ent­täuscht. “In der Kon­se­quenz heißt dies, dass
weit­ere Überzeu­gungsar­beit in den einzel­nen Kreisen viel Kraft und Zeit kosten
wird.” 

Eine Aufrechter­hal­tung des Sach­leis­tung­sprinzips aus Grün­den der Abschreckung
ist nur ein Vor­wand. Die Asy­lanträge sind Deutsch­land seit Jahren rückläufig,
der Aus­län­der­an­teil an der Bevölkerung liegt in Bran­den­burg unter 2%. Das Leben
von Ausländer/innen in Bran­den­burg kann nicht als reizvoll beschrieben werden:
Die Gefahr ras­sis­tis­ch­er Über­griffe bleibt alltäglich, die Iso­la­tion und
Aus­gren­zung wird für Flüchtlinge durch eine unzure­ichende Unterbringung,
schlechte medi­zinis­che Ver­sorgung, fak­tis­ches Arbeitsver­bot und die
Res­i­den­zpflicht tagtäglich forciert.
“Es ist bedauer­lich, dass die Lan­desregierung, den zahlreichen
zivilge­sellschaftlichen Ini­tia­tiv­en gegen Aus­gren­zung und Ras­sis­mus nicht mit
couragiertem Beispiel vor­ange­ht”, heißt es von Seit­en der Volksinitiative. 

www.sachleistung.de

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Keiner tut Dir was”, sagten die Täter bevor

POTSDAM Ali Ibrahim weiß nur noch wenig von dem Tag, an dem er fast
erschla­gen wor­den wäre. Nicht ein­mal an die leere Bier­flasche, die der
22-jährige David E. am 3. August 2002 auf dem Kopf des Mosambikaners
zertrüm­merte, kann sich der 38-Jährige erin­nern. Auch nicht an die
Worte des
Schlägers, die Ibrahim wenige Stun­den nach der Tat der Polizei zu
Protokoll
gegeben hat­te: “Du Neger, du schwarze Sau, du Negersau.” Ali Ibrahims
Konzen­tra­tion habe seit seinem Mar­tyri­um “stark nachgelassen”,
berichtete
seine Bekan­nte Christa M. gestern im Zeu­gen­stand des Potsdamer
Landgerichts.
“Er ver­gisst alles”, sagte die 68-Jährige. Dazu komme seine panische
Angst.
In der Dunkel­heit ver­lasse er das Haus nie mehr allein, in seinem
Zimmer
schließe er sich ein, immer wieder springe er auf und rüt­tele an der
Türklinke. 13 Jahre ken­nt Christa M. den Mann aus Mosam­bik inzwischen.
Doch
als sie ihn am Tag der Tat im Lud­wigs­felder Kranken­haus besuchte,
traute sie
ihren Augen nicht. “Der Kopf war dop­pelt so groß wie nor­mal, ich hätte
ihn
nicht erkan­nt, ich sah nur, dass es ein Afrikan­er war.” “Guten Tag”,
sagt
Ibrahim, als er den Gerichtssaal betritt. Er nickt fre­undlich zu den
Bänken
der Zuschauer. Seine Peiniger mussten den Ver­hand­lungssaal zuvor
verlassen.
Die Begeg­nung mit den jun­gen Angeklagten kön­nte das Opfer erneut
trau­ma­tisieren, begrün­det der Vor­sitzende Richter, Klaus Przy­bil­la, den
Beschluss der Jugendgericht­skam­mer. Am zweit­en Tag des Prozess­es, in
dem
David E. und vier Jugendliche aus Lud­wigs­felde wegen ver­sucht­en Mordes
angeklagt sind, run­det sich das Bild vom Tag der Tat nur langsam ab.
Deut­lich wird schließlich den­noch, dass Ibrahim von seinen Peinigern
offen­bar in eine Falle gelockt wurde: Er sei nachts allein zu einem
Bil­lard­sa­lon unter­wegs gewe­sen, als David E. und der 16-jährige Daniel
L.
ihn ansprachen. Am Wald­sta­dion, mein­ten sie, werde eine Par­ty mit Musik
gefeiert. Zahlre­iche Aus­län­der seien eben­falls dort. Ibrahim ahnte
nichts
Gutes, ging aber wider­willig mit. “Kein­er tut dir was”, beruhigten ihn
die
bei­den jun­gen Män­ner, während sie ihn, ein­er links, ein­er rechts,
sozusagen
abführten. Zunächst habe er Hil­fe rufen wollen, “aber da war niemand”.
Der
Weg endete im Wald, die Par­ty war erlogen, Ibrahim wurde geschlagen,
getreten, stun­den­lang — er ver­lor das Bewusst­sein. Als er neun Stunden
später, gegen 14 Uhr, auf der Toi­lette des nahen Ärztehaus­es erwachte,
nackt, wusste er nicht, wie er dort hin­ge­langt war. Ali Ibrahim
bedeckte
seine Scham mit Toi­let­ten­pa­pi­er und schleppte sich zum Krankenhaus.

Inforiot