OSTPRIGNITZ-RUPPIN Die Partei Rechtsstaatlicher Offensive, besser bekannt als Schill-Partei, will einen Kreisverband Ostprignitz-Ruppin gründen. Dies soll in den nächsten sechs Wochen geschehen, so Thomas Schulz, vom Landesverband der Partei ernannter Koordinator für die Kreise Ostprignitz-Ruppin und Prignitz. Ziel sei es, bei den Kommunalwahlen am 26.Oktober anzutreten und „in jedem Wahlkreis einen Kandidaten“ zu haben. Das gelte sowohl für den Kreistag als auch für die kommunalen Parlamente, sagte Schulz gestern. Die Partei Rechtsstaatlicher Offensive ist in der Region erstmals zu den Bundestags-Wahlen vergangenen September aufgetreten und hat um Mitglieder geworben. Im Kreis gibt es laut Schulz bislang acht Mitglieder. Er rechnet damit, nach der Parteiversammlung am 5.Mai in Neuruppin zahlreiche weitere gewinnen zu können. Der Kreisverband selbst werde wahrscheinlich nicht zu diesem Zeitpunkt gegründet, voraussichtlich aber noch vor der Sommerpause.
Überwiegend gelassen reagierten gestern Vertreter der übrigen Parteien auf das Auftreten eines neuen Mitbewerber. „Die sind keine Konkurrenz“, sagte zum Beispiel Joachim Behringer, Kreisvorsitzender der PDS.
Schill will die Mark erobern -
Kreisverband soll gegründet werden
OPR In Hamburg stellt sie den Innensenator, in Sachsen-Anhalt schaffte sie den Einzug ins Landesparlament nicht. Nun will die Partei Rechtsstaatlicher Offensive
die Dörfer der Mark erobern. Sie tritt zu den Kommunalwahlen im Oktober an.
Doch zuvor muss die vom früheren Hamburger Richter und heutigen Innensenator Roland Barnabas Schill gegründete Partei erst noch Kreisverbände gründen. Ein solcher soll auch in Ostprignitz-Ruppin entstehen, und zwar noch vor der Sommerpause. Eigens dazu hat der 180 Mitglieder starke Landesverband den in Eichstädt (Oberhavel) lebende Thomas Schulz abgeordnet. Der will regelmäßig den Kreis bereisen. Gestern war er in Herzberg, verteilte Flugblätter und hat nach eigenem Bekunden erste Kontakte geknüpft. Neben den bisher acht Parteimitgliedern habe er zehn Interessenten gewonnen und rechnet mit rund 25 Leuten, die zur Versammlung am 5. Mai, um 19 Uhr in die Neuruppiner Gaststätte „Zum Alten Fritz“ kommen. Dieser Termin diene der Information, die Kreisverbandsgründung soll später sein, so Schulz.
Bis dahin will er das Parteiprogramm bekannt machen. Anders als in Hamburg, wo Schill mit „Law and Order“-Themen 20 Prozent Wähler erreichte, sollen hier Familie und Soziales im Mittelpunkt stehen.
Die etablierten Parteien, denen Schulz das Leben schwer machen möchte, sehen es relativ gelassen. Eckhard Peters, Geschäftsführer der SPD-Unterbezirks, nannte es ein „demokratisches Grundrecht, eine Partei zu gründen“. Jeder der zur Kommunalwahl antrete, sei ein Konkurrent, doch wichtig sei die Auseinandersetzung mit deren Themen.
Auch die CDU-Kreisvorsitzende Sigrid Nau hat keine Angst vor Schill und seiner Partei, und schon gar nicht vor deren sicherheitspolitischen Forderungen. CDU-Innenminister Jörg Schönbohm mache eine „sehr gute Innenpolitik“ und leiste im Polizeibereich erfolgreiche Arbeit.
Der PDS-Kreisvorsitzende Joachim Behringer vermutet, die Partei Rechtsstaatlicher Offensive werde mit „populistischer Propaganda“ antreten. Die PDS aber werbe mit ihrem Programm um die Menschen.