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Plan your escape route!


In Eisen­hüt­ten­stadt befind­et sich die Zen­trale Abschiebe-Haf­tanstalt für das Land
Bran­den­burg. Hier sind mehr als hun­dert Haft­plätze für Men­schen, deren einziges
Ver­brechen es ist, in Deutsch­land uner­wün­scht zu sein. An der Gren­ze macht der BGS
Jagd auf Migran­tInnen, in der Stadt wird dies von den örtlichen Nazis übernommen.
Am Rande der Stadt befind­et sich auch die Zen­trale Erstauf­nah­meein­rich­tung für
Asyl­be­wer­berIn­nen (ZAST). Hin­ter Stachel­draht warten hun­derte Flüchtlinge auf die
Entschei­dung, ob sie in Deutsch­land bleiben dür­fen oder ob sie — wie in den meisten
Fällen — abgeschoben wer­den in Folter und Tod. 

Vom 29.–31. Okto­ber wer­den wir diesen ras­sis­tis­chen All­t­ag zu stören versuchen.
Gemein­sam mit Flüchtlin­gen aus der Erstauf­nah­meein­rich­tung wird es Aktio­nen in der
Stadt, Diskus­sion­srun­den, aber auch Filme, Konz­erte, Par­ty und eine
Abschluss­demon­stra­tion geben. 

Plan Your Escape route!

Schlaf­plätze und Verpfle­gung wer­den gegen Solibeitrag gestellt. Anmelden kön­nt Ihr
Euch per mail über openborders@web.de. Weit­ere Infos gibt es unter www.plan-your-escape-route.tk.

Pro­gramm

Mittwoch, 29. Oktober

16 Uhr — kick it like an antiracist.

Anti­ras­sis­tis­ches Fußball­spie­len auf dem Hof der ZASt. 

18 Uhr: basiX — der Infoworkshop

ZAST & Abschiebe­haft (in Eisen­hüt­ten­stadt) im Kon­text deutsch­er Asylpolitik 

19 Uhr: under the net of control

Podi­umsver­anstal­tung zu Ras­sis­tis­chen Repres­sio­nen. Mod­er­a­tion: PostpessimistInnen.

Ref­er­entIn­nen: Opfer­per­spek­tive Bran­den­burg (Jus­tiz & recht­sex­treme Über­griffe); Ini gegen das Chip­karten­sys­tem Berlin (Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz); Polizeikon­troll­stelle Pots­dam (ange­fr., Polizeiliche Kontrollen) 

Danach: Poli­tisch Filme guck­en & Cock­tails trinken 

Don­ner­stag, 30. Oktober

tagsüber: ACTION.

Dezen­trale Aktio­nen in der Innen­stadt und vorm ZAST/Abschiebeknast
u.a. Alter­na­tiv­er Stadtspazier­gang, Asyl­rad, Straßenthe­ater, Straßen­par­cours, Aktion vorm Rathaus,… 

18 Uhr: Migran­tInnen in Eisenhüttenstadt

Podi­ums­diskus­sion — Mod­er­a­tion: Naturfre­un­de­ju­gend Berlin

Diskus­sion­teil­nehmerIn­nen: Arbeit­skreis Anti­ras­sis­mus Pots­dam; Buxte Hude, Leit­er der Zen­tralen Erstauf­nahmestelle für Asyl­be­wer­berIn­nen; XY 

Danach: Solikonz­ert & ‑par­ty mit SUBRISS 

Fre­itag, 31. Oktober

14:30 Uhr: Plan Your Escape Route!

Große Abschluss­demon­stra­tion (Aufruf)

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Brite in Potsdam erstochen

Haft­be­fehl nach tödlich­er Messer­at­tacke auf Briten

POTSDAM. Gegen den 32-jähri­gen Pots­damer Mar­co S. ist Haft­be­fehl wegen Totschlags erlassen wor­den. Wie die Polizei mit­teilte, hat er ges­tanden, am Sam­stag in sein­er Woh­nung einen 41-jähri­gen Briten mit einem Mess­er ange­grif­f­en und getötet zu haben. Die Ermit­tler gehen nicht von einem aus­län­der­feindlichen Motiv aus. Täter und Opfer hät­ten sich gekan­nt. Zwis­chen ihnen sei es bei einem Trinkge­lage zu einem Stre­it mit tödlichem Aus­gang gekommen.

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Lacomas Bewohner trotzen der Abrissbirne

Heute will der Energiekonz­ern Vat­ten­fall das Kün­stler­dorf übernehmen, es soll der Kohle weichen

(Berlin­er Zeitung, Katrin Bischoff) COTTBUS. Rene Schus­ter wohnt in der Dorstraße von Laco­ma, einem Ort­steil von Cot­tbus. Vor zehn Jahren bezog er das Bauern­häuschen. Ende Sep­tem­ber flat­terte dem 29-Jähri­gen ein Schreiben von Vat­ten­fall ins Haus. Aus betrieblichen Grün­den könne der Energiekonz­ern das Grund­stück nicht schon am 1. Okto­ber übernehmen. Dies erfolge nun am 7. Okto­ber. Schus­ter solle anwe­send sein, nach der Über­nahme werde mit dem Abriss begonnen. Das Gle­iche gelte auch für die Kul­tursche­une im Ort.

Das Kün­stler­dorf Laco­ma bei Cot­tbus soll dem Tage­bau Cot­tbus-Nord weichen. Am Dien­stag sollen erst­mals bewohnte Häuser geräumt wer­den. “Wir wehren uns”, sagt Schus­ter, der zugle­ich Vor­sitzen­der des Laco­ma-Vere­ins ist. Zwei der betrof­fe­nen vier Haus­be­wohn­er wür­den ihre Grund­stücke nicht aufgeben, da die Kündi­gung des Nutzungsver­trages nicht recht­ens sei. Die bei­den anderen hät­ten sich juris­tisch nicht berat­en lassen. 

Bei der Kul­tursche­une, die in der Gegend für The­at­er­auf­führun­gen und Lesun­gen bekan­nt sei, sieht das laut Schus­ter anders aus. “Für die Kul­tursche­une lief der befris­tete Nutzungsver­trag, den der Laco­ma-Vere­in hat­te, lei­der schon am 30. Sep­tem­ber aus”, sagt er. Daher habe man keine rechtliche Hand­habe, das Gebäude nicht an Vat­ten­fall zu übergeben. “Aber einige von uns wer­den mit Sicher­heit dort protestieren — gewalt­frei, ver­ste­ht sich”, sagt Schus­ter. Seinen Angaben zufolge geht es dem Vere­in nicht nur um den Erhalt des Ortes. Der Vere­in und auch die Grüne Liga wollen die Teich­land­schaft mit einem der größten Bestände der geschützten Rot­bauchun­ken in Europa retten. 

Die zum Abriss vorge­se­henen Häuser und die Kul­tursche­une ste­hen genau auf der Lin­ie, auf der der Konz­ern ein Entwässerungssys­tem bauen will, mit dem das Grund­wass­er für den späteren Kohleab­bau abge­senkt wer­den soll. Für einen der­ar­ti­gen Ein­griff in das Land­schaftss­chutzge­bi­et, so sagt der Vere­insvor­sitzende, liege dem Unternehmen jedoch keine Genehmi­gung vor. Schus­ter: “Ein wasser­rechtlich­es Plan­fest­stel­lungsver­fahren kann früh­estens im kom­menden April abgeschlossen wer­den.” Zudem laufe vor der €päis­chen Kom­mis­sion in Brüs­sel gegen Deutsch­land ein Ver­tragsver­let­zungsver­fahren. Nach Mei­n­ung von Experten hät­ten die Laco­maer Teiche als Schutzge­bi­et nach den Flo­ra-Fau­na-Habi­tat-Richtlin­ien aus­gewiesen wer­den müssen. 

Nicht zum ersten Mal dro­ht dem Dorf die Abriss­birne. 1983 wurde den 150 Ein­wohn­ern des Ortes mit­geteilt, dass ihre Häuser der Kohle weichen sollen. Vier Jahre mussten die Bewohn­er ihr Dorf ver­lassen. Nach der Wende verzögerte sich der Kohleab­bau. Der leer gezo­gene Ort bekam eine Gnaden­frist von 15 Jahren. 1992 beset­zten die ersten Jugendlichen und alter­na­tiv­en Kün­stler die noch ste­hen­den Häuser. Später schlossen sie mit Vat­ten­fall Nutzungsverträge ab. Heute leben in Laco­ma rund 40 Men­schen, darunter auch sieben Kinder. “Nicht alle Erwach­se­nen, die hier leben, sind Kün­stler”, sagt Schus­ter, selb­st freis­chaf­fend­er Rund­funkjour­nal­ist. In Laco­ma lebten neben Malern und Bild­hauern auch Stu­den­ten und Existenzgründer. 

Wie Vat­ten­fall, dem das Dorf gehört, am Dien­stag mit dem Protest in Laco­ma umge­hen wird, war am Mon­tag nicht zu erfahren. Unklar blieb auch, ob das Unternehmen seine harte Hal­tung beibehal­ten will. Ein Sprech­er hat­te vor zwei Wochen in der Öffentlichkeit angekündigt, Vat­ten­fall werde “Maß­nah­men ergreifen”, wenn die Gebäude nicht übergeben werden. 

Wir lassen uns nicht verkohlen”

Lako­ma bei Cot­tbus wehrt sich gegen dro­hen­den Abriss / Heute soll der Vat­ten­fall-Bag­ger kommen

(MAZ, Beowulf Kayser) COTTBUS “Wir lassen uns nicht verkohlen”, ste­ht auf einem großen Trans­par­ent an der B 97 nach Peitz. Vielle­icht eine knappe Stunde vor dem Bag­ger soll heute an dem Abzweig nach Lako­ma eine der größten Protes­tak­tio­nen gegen den dro­hen­den Abriss des kleinen Dor­fes am Nor­drand von Cot­tbus stat­tfind­en. Der Energiekonz­ern Vat­ten­fall will das Kün­stler­dorf wegen des Braunkohle­tage­baus Cot­tbus-Nord trotz der mas­siv­en Proteste von Anwohn­ern und Naturschützern bis 2005 abreißen lassen. Bere­its im Sep­tem­ber wur­den drei unbe­wohnte Häuser dem Erd­bo­den gle­ich gemacht. Jet­zt soll es vier bewohn­ten Häusern und der Kul­tursche­une des Lako­ma-Vere­ins an den Kra­gen gehen. Nach Ablauf der bis zum 30. Sep­tem­ber befris­teten Nutzungsverträge sollen die Bewohn­er heute ihre Anwe­sen an Vat­ten­fall übergeben. 

“Ich bleibe”, sagt Torsten aus Haus Num­mer 14. “Jet­zt wird das Dach repari­ert, damit das Haus ste­hen bleiben kann”, erk­lärt der Nutzer von Num­mer 13. “Die sind schlim­mer als die Kom­mu­nis­ten”, wirft Willy ein. Die kleine Runde an der Lako­maer “Fut­ter­grotte” erhitzt sich wie zu DDR-Zeit­en. Damals war schon ein­mal der Abriss des ganzen Dor­fes wegen der Braunkohle geplant. 150 Bewohn­er leis­teten 1983 zunächst erbit­terten Wider­stand und wur­den dann doch vier Jahre später auf die gegenüber liegende Seite der B 97 umge­siedelt. 1992 macht­en junge Leute und Kün­stler mit ein­er spek­takulären Beset­zung des Dor­fes erneut auf sich aufmerk­sam. Mit Erfolg: In dem seit 1993 zu Cot­tbus gehören­den Dorf gab es für die Hart­näck­i­gen Miet- und Nutzungsverträge, die jet­zt alle aufgekündigt wor­den sind. 

Vor allem Kün­stler und Umweltschützer wollen Lako­ma erhal­ten. Sie wehren sich nicht nur gegen den Abriss der Häuser und des Tre­ff­punk­tes für Holz­bild­hauer aus Deutsch­land und Polen, son­dern vor allem auch gegen die Zer­störung des Natur­paradieses. Rund um das Dorf erstreckt sich eine bere­its vor mehr als 500 Jahren kün­stlich angelegte Teich­land­schaft, die Lako­maer Teiche. Hier haben mehr als 100 Rote-Liste-Arten ihre Heimat, darunter Fischot­ter, Laubfrösche, der streng geschützte Eremiten-Käfer und das größte Vorkom­men der bedro­ht­en Rot­bauchun­ke in Bran­den­burg. Franziskan­er-Mönche haben in Lako­ma im Jahr 1550 den alten Ham­mer­graben angelegt und mit der Zucht der heute welt­berühmten Peitzer Karpfen begonnen. Ein ganzes Netz von Teichen sollte die ehe­ma­lige Fes­tungsstadt Peitz damals vor Ein­drin­glin­gen bewahren und die Bevölkerung in schlecht­en Zeit­en mit Fisch versorgen. 

“Wir wer­den uns nicht sang- und klan­g­los ver­ab­schieden”, sagt der Vor­sitzende des rund 25 Mit­glieder zäh­len­den Lako­ma-Vere­ins, René Schus­ter. Vor der vom Holzkün­stler Ralf Röhr geschaf­fe­nen Skulp­tur “Müt­terchen Lausitz” (“Maser­ka luzy­ca”) an der Kul­tursche­une, die inzwis­chen zum kul­turellen Zen­trum des Dor­fes wurde, ver­sam­melt er die Wider­ständler gegen den Abriss. “Wir fordern, dass alle Abrisse min­destens so lange aus­ge­set­zt wer­den, bis über den Erhalt oder die Zer­störung der Teiche im Plan­fest­stel­lungsver­fahren entsch­ieden ist”, erk­lärte René Schuster. 

In dieses Ver­fahren war erst kür­zlich neuer Zünd­stoff gekom­men, als der €paweit geschützte Eremiten-Käfer in Lako­ma nachgewiesen wurde. Bere­its im Som­mer hat­te die Europäis­che Kom­mis­sion ein Ver­trags-Ver­let­zungsver­fahren gegen Deutsch­land ein­geleit­et, weil es die Lako­maer Teiche nicht als Schutzge­bi­et nach der Flo­ra-Fau­na-Habi­tat-Richtlin­ie angemeldet hat. Die Bran­den­burg­er Grü­nen-Abge­ord­nete Elis­a­beth Schroedter hat jet­zt dazu eine neue Anfrage im Europa-Par­la­ment ein­gere­icht. “Für den geplanten Ein­griff in das Land­schaftss­chutzge­bi­et und den Bau eines Ran­driegels zur Grund­wasser­ab­senkung liegen bish­er keine Genehmi­gun­gen vor”, teilte die Grüne Liga gestern mit. 

Also geht der gewalt­freie Wider­stand weit­er. Heute soll es zu ein­er der größten Protes­tak­tio­nen unmit­tel­bar an der Kreuzung
nach Lako­ma und danach im Dorf kom­men. Dazu haben sich auch Aktivis­ten der Umweltschut­zor­gan­i­sa­tion “Robin Wood” aus Ham­burg angekündigt. 

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Feuer an Treffpunkt für Ausländer gelegt

BELZIG. Nach­dem Pas­san­ten am Son­ntag kurz nach 4 Uhr Feuer am Fen­ster des Info-Cafés “Der Winkel” in Belzig (Pots­dam-Mit­tel­mark) ent­deckt hat­ten, kon­nten die Flam­men rechtzeit­ig gelöscht und größer­er Sach­schaden ver­hin­dert wer­den. “Wir ermit­teln wegen Brand­s­tiftung”, so Polizeis­prech­er Torsten Ringel. Über ein möglich­es poli­tis­ches Motiv der Tat wolle er nicht spekulieren. Das Café ist ein bekan­nter Tre­ff­punkt für Aus­län­der und ihre deutschen Fre­unde. Erst am Don­ner­stag war dort Bun­destagspräsi­dent Wolf­gang Thierse (SPD) zu Besuch gewesen.

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Bombodrom” ‑Gegner nicht kriminalisieren

(MAZ) POTSDAM Nach dem Auf­tauchen gefälschter Flug­blät­ter zum umstrit­te­nen Bomben­ab­wurf­platz in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de hat die Lan­des-PDS vor ein­er Krim­i­nal­isierung von Bom­bo­drom-Geg­n­ern gewarnt. Der Bran­den­burg­er PDS-Lan­desvor­sitzende Ralf Christof­fers sagte gestern, offen­sichtlich solle der Rück­halt der Aktivis­ten in der betrof­fe­nen Bevölkerung erschüt­tert werden. 

Nach dem Auf­tauchen der gefälscht­en Post­wurf­sendun­gen des Vertei­di­gungsmin­is­teri­ums hat­te die Polizei am ver­gan­genen Don­ner­stag eine Kindergärt­ner­in vor­läu­fig festgenom­men. Die 51-Jährige, die der Bürg­erini­tia­tive Freie Hei­de ange­hört, wurde nach der Vernehmung wieder auf freien Fuß gesetzt. 

Gegen die Frau beste­he weit­er­hin der drin­gende Ver­dacht der Amt­san­maßung und der Urkun­den­fälschung, teil­ten die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin und das Polizeiprä­sid­i­um Pots­dam gestern mit. Zeu­gen hät­ten sie beim Verteilen der Blät­ter gese­hen. Die Kindergärt­ner­in bestre­it­et die Vor­würfe, die Durch­suchung ihrer Woh­nung brachte kein belas­ten­des Mate­r­i­al. Mit­glieder der Bürg­erini­tia­tive und der bran­den­bur­gis­che Grü­nen-Sprech­er Roland Vogt hat­ten am Son­ntag mas­siv die Fes­t­nahme kritisiert. 

PDS-Chef Christof­fers nan­nte die Fes­t­nahme unver­hält­nis­mäßig: “Straftat­en sind nicht zu recht­fer­ti­gen, aber kreativ­er Wider­stand muss möglich sein.” Der PDS-Land­tagsab­ge­ord­nete Thomas Dom­res stellte unter­dessen eine par­la­men­tarische Anfrage zum Grund für das nach sein­er Darstel­lung große Polizeiaufge­bot bei der Protest­wan­derung der Freien Hei­de Anfang August. “Es beste­ht die Gefahr, dass ver­sucht wird, durch solche Aktio­nen die Bürg­erini­tia­tive einzuschüchtern.” 

In den gefälscht­en Post­wurf­sendun­gen teilt das Min­is­teri­um nach Angaben der Staat­san­waltschaft ange­blich mit, im Hin­blick auf die let­zten ver­wal­tungs­gerichtlichen Entschei­dun­gen auf eine weit­ere Nutzung des Trup­penübungsplatzes Witt­stock­er Hei­de verzicht­en zu wollen. Die Zettel waren in den ver­gan­genen Tagen in Gemein­den rund um das Gelände des umstrit­te­nen “Bom­bo­droms” verteilt worden. 

Unter­dessen bah­nt sich um den Übungsplatz ein weit­er­er Kon­flikt zwis­chen Bun­deswehr und Bürg­erini­tia­tive an. Erst­mals nach einem entsprechen­den Urteil des Pots­damer Ver­wal­tungs­gerichts wollen die Geg­n­er an diesem Woch­enende über Wege im muni­tions­be­lasteten südlichen Teil des Bom­bo­droms marschieren, teilte die Ini­tia­tive gestern mit. 

Die Geg­n­er berufen sich bei ihrer Aktion auf das Gericht, das die Gemeinde Schwein­rich als Eigen­tümerin eines Weges über das Übungs­gelände sieht. Solange dies nicht endgültig entsch­ieden sei, dürfe die Bun­deswehr den Platz nicht nutzen, hieß es. Das Berlin­er Vertei­di­gungsmin­is­teri­um hat angekündigt, rechtlich gegen diese Entschei­dung vorzugehen. 

Bom­bo­drom: Marsch über belasteten Südteil

(BM) Witt­stock — Im Stre­it um das “Bom­bo­drom” bei Witt­stock bah­nt sich ein neuer Kon­flikt zwis­chen Bun­deswehr und der Bürg­erini­tia­tive “Freie Hei­de” an. Erst­mals nach einem entsprechen­den Urteil des Pots­damer Ver­wal­tungs­gerichts wollen die Geg­n­er an diesem Woch­enende über Wege im muni­tions­be­lasteten südlichen Teil des Bom­bo­droms marschieren, teilte die Ini­tia­tive gestern mit. “Das würde ich nicht empfehlen”, sagte der Kom­man­dant des Platzes, Wolf­gang Engel. Wie die Bun­deswehr genau ver­fahren will, soll noch mit Polizei und Akteuren abges­timmt werden. 

Die “Bombodrom”-Gegner berufen sich bei ihrer Aktion auf das Gericht, das die Gemeinde Schwein­rich als Eigen­tümerin ein­er län­geren Wegstrecke über das Übungs­gelände sieht. Solange dies nicht rechtsverbindlich entsch­ieden sei, dürfe die Bun­deswehr den Platz nicht nutzen, hieß es. Das Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­um hat angekündigt, rechtlich gegen diese Entschei­dung vorzuge­hen. In der Ver­gan­gen­heit habe man einige Male ähn­liche Demon­stra­tio­nen in nicht mit Muni­tion belasteten Gebi­eten genehmigt, sagte Engel. dpa 

Marsch über muni­tions­be­lastete Bom­bo­drom-Fläche geplant 

Bürg­er wollen gemein­deeigene Wege nutzen 

(LR) Im Stre­it um das so genan­nte Bom­bo­drom bei Witt­stock bah­nt sich ein neuer Kon­flikt zwis­chen Bun­deswehr und der Bürg­erini­tia­tive „Freie Hei­de“ an. 

Erst­mals nach einem entsprechen­den Urteil des Pots­damer Ver­wal­tungs­gerichts wollen die Geg­n­er an diesem Woch­enende über Wege im muni­tions­be­lasteten südlichen Teil des Bom­bo­droms marschieren, teilte die Ini­tia­tive gestern mit. „Das würde ich nicht empfehlen“, sagte der Kom­man­dant des Platzes, Wolf­gang Engel. Wie die Bun­deswehr genau ver­fahren will, soll noch mit Polizei und Akteuren abges­timmt werden. 

Die Bom­bo­drom-Geg­n­er berufen sich bei ihrer Aktion auf das Gericht, das die Gemeinde Schwein­rich als Eigen­tümerin ein­er län­geren Wegstrecke über das Übungs­gelände sieht. Solange dies nicht rechtsverbindlich entsch­ieden sei, dürfe die Bun­deswehr den Platz nicht nutzen, hieß es. Das Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­um hat angekündigt, rechtlich gegen diese Entschei­dung vorzuge­hen. In der Ver­gan­gen­heit habe man einige Male ähn­liche Demon­stra­tio­nen in nicht mit Muni­tion belasteten Gebi­eten genehmigt, sagte Engel.
Um das 12 000 Hek­tar große Gelände bei Witt­stock und unweit der Lan­des­gren­ze zu Meck­len­burg gibt es seit 1992 Stre­it. Die Bun­deswehr plant jährlich 1700 Ein­sätze mit mehreren Flü­gen in geringer Höhe. Touris­mus-Anbi­eter und Bürg­erini­tia­tiv­en bei­der Län­der protestieren gegen die ihrer Mei­n­ung nach zu erwartende Belästigung.

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Blut, Boden und…

Sem­i­nar zur Geschichts- und Volk­s­tum­spoli­tik vom 17. bis 19. Oktober

Das Deutsche Reich nutzte die deutschen Min­der­heit­en im Aus­land als
Brück­enkopf sein­er Poli­tik. Die deutschen Min­der­heit­en waren willige
Kollaborateure
des NS-Regimes. Auch die Bun­desre­pub­lik, vor wie nach der Wende, betrieb und
betreibt eine aktive Min­der­heit­en­politk im Aus­land: Revan­chis­tis­che Verbände
wer­den mit Mil­lio­nen­be­trä­gen aus­ges­tat­tet, um die deutsche Kul­tur im Ausland
zu stärken und bei den Ver­triebe­nen­ver­bän­den macht jede Bun­desregierung ihre
Aufwartung. Welche Inter­essen ver­fol­gt die Bun­desre­pub­lik mit dieser
Politik? 

Welche Rolle spie­len revan­chis­tis­che Kul­turvere­ine und Vertriebenenverbände
im Hin­blick auf die deutsche Außen­poli­tik? In welchem Ver­hält­nis zu den
geschicht­sre­vi­sion­is­tis­chen Diskursen der let­zten Jahrzehnte steht
Volkstumspolitik? 

Das Sem­i­nar wird organ­isiert von JDJL Bran­den­burg. Anmel­dung per Mail über die Adresse r.streck@gmx.de. Dort gibt es dann auch nähere Infos, wo die Ver­anstal­tung stat­tfind­en wird.

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FREIe HEIDe-Aktivistin vorübergehend festgenommen


(Infori­ot) In der Nacht zum 1. Okto­ber kam es zu mehreren Sab­o­tageak­ten gegen das geplante Bom­bo­drom der Bun­deswehr in der Freien Hei­de zwis­chen Witt­stock, Kyritz und Neu­rup­pin. Nach Presseangaben wurde ein Radar­wa­gen der Bun­deswehr beschädigt, Zäune zer­schnit­ten sowie zal­re­iche Warn­schilder mit Anti-Bun­deswehr-Parolen bemalt. Dazu taucht­en gefälschte Flug­blät­ter in Witt­stock auf, in der die Bun­deswehr ihren Rück­zug bekan­nt gibt und die Men­schen der Region ein­lädt, sich kosten­los das Bun­deswehr­ma­te­r­i­al abzu­holen. Hinzu kommt ein weit­er­er gefälschter Brief der Bünd­nis­grü­nen, in dem Mil­itärein­sätze Deutsch­lands befür­wortet wer­den. Siehe dazu unter anderem den MAZ-Bericht Chaoten auf dem Schießplatz
. Die Bürg­erini­tia­tive Freie Hei­de hat sich von diesen Aktio­nen distanziert. 

Inzwis­chen wurde jedoch eine 51-jährige Freie-Hei­de-Aktivistin zeitweilig festgenom­men. Ihr wird vorge­wor­fen, hin­ter den gefak­ten Post­wurf-Sendun­gen zu steck­en. Mehr dazu in den Presseartikeln unter diesem Text. 

Das Foto des bemal­ten Schilds oben wurde übri­gens im April 2002 aufgenom­men. Auch damals ermit­telte die Polizei — let­z­tendlich erfolglos.

FREIe HEI­De-Aktivistin vorüberge­hend festgenommen

(Rup­pin­er Anzeiger) NEURUPPIN/POTSDAM Eine 51-jährige Kindergärt­ner­in wurde nach dem Auf­tauchen gefälschter Post­wurf­sendun­gen zum Bom­bo­drom vorüberge­hend festgenom­men. Sie ste­ht unter dem Ver­dacht wer­den Amt­san­maßung und Urkun­den­fälschung vorge­wor­fen, teilte die Neu­rup­pin­er Staat­san­waltschaft mit. 

Die Frau, zu deren Iden­tität keine näheren Angaben gemacht wur­den, stre­it­et die Tat ab. Die Verdächtige sei an ihrem Arbeit­splatz wie eine Ver­brecherin abge­führt wor­den, erk­lärte Roland Vogt, Sprech­er der bran­den­bur­gis­chen Bünd­nis­grü­nen. Die gefälscht­en Post­wurf­sendun­gen, die ein amtlich­es Schreiben von Bun­desvertei­di­gungsmin­is­ter Peter Struck (SPD) vortäuscht­en, waren in den ver­gan­genen Tagen in den Haushal­ten ver­schieden­er Gemein­den am Rande des Bom­bo­droms verteilt worden. 

Nach Mit­teilung der Staat­san­waltschaft ergab sich durch Beobach­tun­gen von zeu­gen gegen die 51-Jährige und gegen zwei weit­ere Per­so­n­en der Ver­dacht, die Sendun­gen zugestellt zu haben. 

Hel­mut Schön­berg von der Bürg­erini­tia­tive (BI) Freie Hei­de warf gestern der Polizei vor, die Ermit­tlun­gen dilet­tan­tisch geführt zuhaben. Schön­berg betonte zugle­ich, dass die BI mit den Post­wurf­sendun­gen abso­lut nichts zu tun habe. 

Freie Hei­de fühlt sich zunehmend diffamiert

(Rup­pin­er Anzeiger) NEURUPPIN Eine Woh­nungs­durch­suchung bei der 51-jähri­gen Kindergärt­ner­in, die verdächtigt wird, gefälschte Post­wurf­sendun­gen verteilt zu haben, erbrachte kein Ergeb­nis. Dass musste die Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin inzwis­chen ein­räu­men. Über die Iden­tität der Frau hüllen sich Behör­den und die BI Freie Hei­de in Schweigen. Sich­er ist aber, dass diese der BI ange­hört. Nach zwei weit­eren Per­so­n­en, die Zeu­gen beim Verteilen beobachtet haben wollen, werde laut Anwaltschaft noch gesucht. 

Für die Freie Hei­de betonte Hel­mut Schön­berg, dass die BI mit den gefälscht­en Post­wurf­sendun­gen abso­lut nichts zu tun habe. Er sagte, die BI werde sich dage­gen wehren, in der Öffentlichkeit zunehmend krim­i­nal­isiert und dif­famiert zu wer­den. Die Post­wurf­sendun­gen — sie täuschen ein amtlich­es Schreiben des Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­ums vor — beze­ich­nete Schön­berg als poli­tis­ches Kaud­er­welsch. Er kündigte zugle­ich an, dass die BI der zeitweilig fes­tegenomme­nen Kindergärt­ner­in rechtlichen Bei­s­tand leis­ten werde. 

Das Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam hat gegen die sofor­tige mil­itärische Nutzung des Bom­bo­droms mit­tler­weile drei einst­weilige Anord­nun­gen erlassen. Das Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­um will dage­gen beim Oberver­wal­tungs­gericht Beschw­erde ein­le­gen. Der Stre­it um das rund 12 000 Hek­tar große Are­al dauert seit 1992 an. 

Die Freie Hei­de teilte mit, dass sie am Son­ntag, 12.Oktober, zur 86.Protestwanderung nach Rossow einlädt. 

Gefälschte Post­wurf­sendun­gen in Briefkästen

Stre­it ums Bom­bo­drom: 51-Jährige vor­läu­fig festgenom­men / Scharfe Proteste

(MAZ) POTSDAM — Nach dem Auf­tauchen gefälschter Post­wurf­sendun­gen des Vertei­di­gungsmin­is­teri­ums zum umstrit­te­nen Trup­penübungsplatz “Bom­bo­drom” hat die Polizei zunächst eine 51-jährige Frau vor­läu­fig festgenom­men. Ihr wer­den der Ver­dacht der Amt­san­maßung und Urkun­den­fälschung vorge­wor­fen, teilte die Neu­rup­pin­er Staat­san­waltschaft am Sam­stag mit, die in dem Fall ermittelt. 

Mit­glieder der Bürg­erini­tia­tive (BI) Freie Hei­de und der bran­den­bur­gis­che Grü­nen-Chef Roland Vogt kri­tisierten gestern mas­siv die vor­läu­fige Fes­t­nahme des BI-Mit­glieds. Die Kindergärt­ner­in sei wie eine Ver­brecherin von ihrem Arbeit­splatz abge­führt wor­den, sagte Vogt. Hier sei die Ver­hält­nis­mäßigkeit der Mit­tel auf Grund von offen­sichtlich unzutr­e­f­fend­en Zeu­ge­naus­sagen nicht gewahrt. “Ich hoffe, dass diese Aktion nicht vom Innen­min­is­teri­um ini­tial­isiert wurde.” Auch die Bürg­erini­tia­tive (BI) Freie Hei­de protestierte gegen das Ver­hal­ten der Polizei. “Wir erwarten eine öffentliche Entschuldigung und eine Löschung der erken­nungs­di­en­stlichen Dat­en”, erk­lärte BI-Sprech­er Benedikt Schirge. Die Frau ist inzwis­chen wieder auf freiem Fuß. 

In den gefälscht­en Post­wurf­sendun­gen teilt das Bun­desvertei­dungsmin­is­teri­um nach Angaben der Staat­san­waltschaft ange­blich mit, im Hin­blick auf die let­zten ver­wal­tungs­gerichtlichen Entschei­dun­gen auf eine weit­ere Nutzung des Trup­penübungsplatzes in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de verzicht­en zu wollen. Eine Autorisierung des Bun­desmin­is­teri­ums der Vertei­di­gung liege nicht vor, betonte die Staatsanwaltschaft. 

Die Zettel waren in den ver­gan­genen Tagen in Haushalte ver­schieden­er Gemein­den rund um das Gelände des in der Region umstrit­te­nen “Bom­bo­droms” verteilt wor­den. Durch Beobach­tun­gen von Zeu­gen habe sich gegen eine 51-jährige Frau und zwei noch unbekan­nte Per­so­n­en der Ver­dacht ergeben, an der Verteilung der gefälscht­en Post­wurf­sendun­gen beteiligt gewe­sen zu sein, hieß es. Auf Anord­nung des Ermit­tlungsrichters beim Amts­gericht Neu­rup­pin sei die Woh­nung der Frau durch­sucht wor­den. Die Durch­suchung sei ohne Erfolg ver­laufen. Die Beschuldigte bestre­ite die Tatvor­würfe. Das Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam hat­te gegen die sofor­tige mil­itärische Nutzung des “Bom­bo­droms” in der Kyritz-Rup­pin­er-Hei­de inzwis­chen drei einst­weilige Anord­nun­gen erlassen. Das Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­um will dage­gen beim Oberver­wal­tungs­gericht Beschw­erde einlegen. 

Um das 12000 Hek­tar große Gelände unweit der Lan­des­gren­ze zu Meck­len­burg gibt es seit 1992 Stre­it. Das von der Sow­je­tarmee nach 1945 beset­zte Gebi­et wäre neben einem Übungsplatz nahe dem nieder­säch­sis­chen Bergen das größte Mil­itärareal in Deutsch­land. Die Bun­deswehr plant jährlich 1700 Ein­sätze mit mehreren Flü­gen in geringer Höhe und das Abw­er­fen von Übungsbomben. 

Gefälschte Briefe zum Bom­bo­drom: Kindergärt­ner­in unter Verdacht 

(MOZ, 5.10.) Pots­dam (dpa) Nach dem Auf­tauchen gefälschter Post­wurf­sendun­gen des Vertei­di­gungsmin­is­teri­ums zum umstrit­te­nen Trup­penübungsplatz “Bom­bo­drom” hat die Polizei eine 51-jährige Frau vor­läu­fig festgenom­men. Ihr wer­den Ver­dacht der Amt­san­maßung und Urkun­den­fälschung vorge­wor­fen, teilte die Neu­rup­pin­er Staat­san­waltschaft am Sam­stag mit, die in dem Fall ermit­telt. Mit­glieder der Bürg­erini­tia­tive (BI) Freie Hei­de und der bran­den­bur­gis­che Grü­nen-Sprech­er Roland V
ogt kri­tisierten am Son­ntag mas­siv die vor­läu­fige Fes­t­nahme des BI-Mit­glieds. Die Frau ist inzwis­chen wieder auf freiem Fuß. 

Die 51-jährige Kindergärt­ner­in sei wie eine Ver­brecherin von ihrem Arbeit­splatz abge­führt wor­den, sagte Vogt. Hier sei die Ver­hält­nis­mäßigkeit der Mit­tel auf Grund von offen­sichtlich unzutr­e­f­fend­en Zeu­ge­naus­sagen nicht gewahrt. “Ich hoffe, dass diese Aktion nicht vom Innen­min­is­teri­um ini­tial­isiert wurde.” Auch die Bürg­erini­tia­tive (BI) Freie Hei­de protestierte gegen das Ver­hal­ten der Polizei. “Wir erwarten eine öffentliche Entschuldigung und eine Löschung der erken­nungs­di­en­stlichen Dat­en”, erk­lärte BI-Sprech­er Benedikt Schirge. 

In den gefälscht­en Post­wurf­sendun­gen teilt das Min­is­teri­um nach Angaben der Staat­san­waltschaft ange­blich mit, im Hin­blick auf die let­zten ver­wal­tungs­gerichtlichen Entschei­dun­gen auf eine weit­ere Nutzung des Trup­penübungsplatzes Witt­stock­er Hei­de verzicht­en zu wollen. Eine Autorisierung des Bun­desmin­is­teri­ums der Vertei­di­gung liege nicht vor, betonte die Staatsanwaltschaft. 

Die Zettel waren in den ver­gan­genen Tagen in Haushalte ver­schieden­er Gemein­den rund um das Gelände des in der Region umstrit­te­nen “Bom­bo­droms” verteilt wor­den. Durch Beobach­tun­gen von Zeu­gen habe sich gegen eine 51-jährige Frau und zwei noch unbekan­nte Per­so­n­en der Ver­dacht ergeben, an der Verteilung der gefälscht­en Post­wurf­sendun­gen beteiligt gewe­sen zu sein, hieß es. Auf Anord­nung des Ermit­tlungsrichters beim Amts­gericht Neu­rup­pin sei die Woh­nung der Frau durch­sucht wor­den. Die Durch­suchung sei ohne Erfolg ver­laufen. Die Beschuldigte bestre­ite die Tatvorwürfe. 

Das Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam hat gegen die sofor­tige mil­itärische Nutzung des “Bom­bo­droms” in der Kyritz-Rup­pin­er-Hei­de inzwis­chen drei einst­weilige Anord­nun­gen erlassen. Das Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­um will dage­gen beim Oberver­wal­tungs­gericht Beschw­erde ein­le­gen. Um das 12 000 Hek­tar große Gelände bei Witt­stock und unweit der Lan­des­gren­ze zu Meck­len­burg gibt es seit 1992 Streit. 

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Anschlag auf antirassistisches Infocafé in Belzig



Heute Nacht gegen 04.00 Uhr verübten bish­er unbekan­nte Täter einen Bran­dan­schlag auf das in der bran­den­bur­gis­chen Kreis­stadt Belzig gele­gene Info­café “Der Winkel”, einem Infozen­trum gegen Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt.
Nur durch das beherzte Ein­greifen eines Pas­san­ten kon­nte zum Glück Schlim­meres ver­hin­dert werden.
Der Sach­schaden lässt sich noch nicht genau beziffern.
Die Krim­i­nalpolizei hat die Ermit­tlun­gen aufgenommen. 

Wir sehen diesen Anschlag im Zusam­men­hang mit dem Besuch des Bun­destagspräsi­den­ten Wolf­gang Thierse im Info­café und im Belziger Asyl­be­wer­ber­heim sowie unserem Engage­ment für einen Gedenkstein für den an den Spät­fol­gen eines ras­sis­tis­chen Über­falls ver­stor­be­nen Marokkan­ers Belaid Baylal. 

Bere­its im Vor­feld des Thierse — Besuchs verteil­ten bish­er eben­falls noch unbekan­nte Täter im Stadt­ge­bi­et mehr als 100 Aufk­le­ber und Plakate mit faschis­tis­ch­er Propaganda. 

Seit Grün­dung vor 5 Jahren wurde das Info­café inzwis­chen mehr als 10 mal Opfer von Anschlä­gen unter­schiedlich­er Art. 

WIR MACHEN WEITER

AK Info­café — www.derwinkel.de



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Wo sollen wir denn sonst hin?”

Zossen­er Jugend­klub “Leo” ist von den Sparplä­nen der Lan­desregierung betroffen

(MAZ, Alexan­der Engels) ZOSSEN Clau­dia schreibt. Das Heft hat sie umgeschla­gen. Auf dem Tisch liegen Stiftmap­pen aus bunter Plas­te oder schwarzem Led­er, manche bemalt oder bek­lebt. Sie gehören den anderen Mäd­chen: Susann, Monique, Sab­ri­na. Die 16-jähri­gen Schul­fre­undin­nen sitzen neben Clau­dia auf der Bank, die wie ein Hufeisen um den Tisch greift, und schreiben ver­sunken in ihre umgeschla­ge­nen Hefte. Es ist Hausauf­gaben­zeit im “Leo”, dem Jugend­klub im Zossen­er Ort­steil Nächst Neuendorf. 

“Leo” ist eine Anlauf­stelle, wie sie für viele kleine Orte in Bran­den­burg wichtig ist, wo son­st nur — aus Sicht der Jugendlichen — der Hund begraben ist. Ein Haus mit Sozialar­beit­ern, getra­gen von einem Vere­in, der “die Kinder von der Straße holen” will, mit Zuschüssen von Land, Kreis und Gemeinde. “Ich bin froh, dass wir den Jugend­klub haben”, sagt Zossens Bürg­er­meis­ter Hans-Jür­gen Lüders (partei­los). In die Sanierung des Haus­es habe die Stadt “viel Geld” gesteckt. Jet­zt ste­ht die Jugen­dar­beit auf der Kippe. Spätestens als bekan­nt wurde, dass das Bil­dungsmin­is­teri­um den Jugend­förder­plan des näch­sten Jahres um fast zehn Prozent kürzen will, erwachte der Protest. 

“Wo sollen wir denn son­st hin?” fragt Clau­dia. Im “Leo” trifft sie ihre Fre­undin­nen. Sie kann Spiele und Com­put­er nutzen. Und sie mag die Atmo­sphäre: “Es wird darauf geachtet, dass es keine Ran­dale gibt und kein Alko­hol getrunk­en wird.” “Zu Hause habe ich auch gar keinen Com­put­er”, sagt Susann, die kür­zlich ein Refer­at erst­mals auf einem Rech­n­er ver­fasst hat. 

Beratung auch bei per­sön­lichen Problemen

Die Betreuer ste­hen für Fra­gen bere­it. Fra­gen zu kleinen Din­gen wie Hausauf­gaben oder Bewer­bungss­chreiben und zu per­sön­lichen Prob­le­men wie die Schei­dung der Eltern, Gewalt in der Fam­i­lie, Dro­gen, Essstörun­gen oder Sex­u­al­ität. “Etwa die Hälfte der Jugendlichen, die in den Klub kom­men, und zwei Drit­tel der­er, die unsere Street­work­erin betreut, sind Prob­lem­fälle”, berichtet Rain­er Rei­necke, der zugle­ich Sozialar­beit­er und Vor­sitzen­der des Trägervere­ins “Leo e.V.” ist. “Für sie sind wir die Ansprech­part­ner Num­mer Eins.” 

Das gelte auch für die “Sti­nos”, die “Stink-Nor­malen”. Sie wer­den nicht etwa bemut­tert. “Sie sollen selb­st mitbes­tim­men”, sagt Rei­necke. So seien 37 der 43 Mit­glieder des Trägervere­ins keine 25 Jahre alt. Vier davon gehören dem Vor­stand an — unter anderem der 20-jährige Thorsten Beil­mann als Schatzmeis­ter: “Seit ich 16 war, sind wir immer wieder zum Bürg­er­meis­ter hin und haben nach einem Klub gefragt.” Damals war eine Bushal­testelle der Tre­ff­punkt bei Wind und Wet­ter. Da ist der vor einem Jahr im “Efeu-Haus” am Bah­nüber­gang eröffnete Klub deut­lich attrak­tiv­er. Etwa 30 bis 40 Jugendliche kom­men täglich her. “Ich habe Leute ken­nen­gel­ernt, die ich vorher nie gese­hen habe, obwohl sie im Nach­bar­dorf wohn­ten”, erzählt Thorsten Beil­mann. Der Klub sei nah und leicht zu erre­ichen — ide­al für Jugendliche, die keine Möglichkeit oder kein Geld haben, um weit zu fahren. 

Doch den Jugen­dein­rich­tun­gen bläst der Spar­wind aus Pots­dam ins Gesicht. Kürzun­gen gibt es bei För­der­mit­teln und im 610-Stellen-Pro­gramm (MAZ berichtete). Das Pro­gramm war erst 2002 um drei Jahre ver­längert wor­den, um der Jugen­dar­beit “Pla­nungssicher­heit” zu geben, wie Jugend­min­is­ter Stef­fen Reiche (SPD) damals sagte. Klubs haben darauf gebaut — wie “Leo” in Zossen mit drei Stellen aus dem Pro­gramm. Jet­zt muss der Land­kreis Tel­tow-Fläming sechs sein­er 35 Stellen stre­ichen. “Ein tiefer Ein­schnitt”, find­et Jugend­dez­er­nentin Karin Schreiber, “zu einem denkbar ungün­sti­gen Zeit­punkt”. Stun­den­weise wird sie bei Jugen­dein­rich­tun­gen, Street­work­ern oder Schul­sozialar­beit kürzen. “Im schlimm­sten Fall müssen Stellen wegfallen.” 

Street­work­er weiß nicht, wo er stre­ichen soll

Wie man so etwas im “Leo” auf­fan­gen soll, ist für Sozialar­beit­er Rain­er Rei­necke völ­lig unklar. “Unser Konzept würde zusam­men­fall­en” , sagt er und zeigt auf ein Blatt mit drei sich über­schnei­den­den Kreisen. Ein­er ste­ht für die offene Jugen­dar­beit im Klub, ein­er für die Beratung von Jugendlichen bei ihrem Wech­sel ins Arbeit­sleben und ein drit­ter für die Betreu­ung der Cliquen, die sich auf der Straße herumtreiben. “Was sollen wir stre­ichen?” fragt Reinicke. Alle drei Bere­iche ergänzen sich. Die Jugendlichen im Klub wie auf der Straße brauchen Hil­fe, wenn es um die Suche nach Arbeit oder Woh­nun­gen geht. 

Die frühe Betreu­ung stützt die Jugendlichen beispiel­sweise im Umgang mit der Umwelt, mit Dro­gen oder mit Gewalt. “Wir leis­ten Präven­tion­sar­beit”, sagt Annabelle Schütze, die den zweit­en Klub des Trägervere­ins in Glienick leit­et, “die Jugendlichen sind einge­bun­den in sta­bile Struk­turen, die sie in den Fam­i­lien oder im Fre­un­deskreis oft nicht mehr haben”. 

Statt sich daheim nur mit der Spielekon­sole zu beschäfti­gen, find­en die Klub-Besuch­er Auf­gaben, bei denen sie ernst genom­men wer­den. Eine Gruppe von ihnen hat zum Beispiel den prämierten Inter­ne­tauftritt ihrer Stadt gestal­tet und pflegt ihn (www.zossen.de). Andere haben Lis­ten an die Kork­wand in der Küche gehängt: Wer will beim Rom­mée-Turnier mit­machen? Im Nähkurs sind noch Plätze frei. Die Arbeits­gruppe “Die Brücke” trifft sich. 

Let­ztere ent­stand auf der Zossen­er Zukun­ft­skon­ferenz, die “Leo” im Vor­jahr ini­ti­ierte. 40 Erwach­sene und 40 Jugendliche disku­tierten, wie sie ihre Stadt lebenswert­er gestal­ten kön­nen. “Die Brücke” will zwis­chen den Inter­essen von alter und junger Gen­er­a­tion ver­mit­teln. So wurde aus einem Kinder­spielplatz ein Spiel- und Sport­platz. Eine weit­ere Arbeits­gruppe der Kon­ferenz sam­melt Geld, um eine Skat­er­an­lage zu erricht­en. Noch eine andere hat ein Jugend­par­la­ment auf die Beine gestellt, das jugendliche The­men berat­en soll und Stel­lung­nah­men bei der Stadtverord­neten­ver­samm­lung abgeben darf. Für all diese Arbeits­grup­pen gibt es Ansprech­part­ner — die Betreuer im Jugend­klub “Leo”, die jet­zt um ihre Jobs bangen. 

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Computer suchen Brandstifter


Eine bun­desweit ein­ma­lige Daten­bank hil­ft in Bran­den­burg das Täter­pro­fil zu ermitteln

(Katrin Bischoff) EBERSWALDE. Am 16. Juni 2003 bran­nte es in Berken­brück und sein­er nahen Umge­bung zum 31. Mal. Die Polizei ging von einem Seri­en­täter aus, der in der zum Land­kreis Oder-Spree gehören­den Gemeinde seit Mai 2001 vorsät­zlich Feuer gelegt hat­te. Doch wer war der Mann, den die Beamten seit zwei Jahren sucht­en. Woher kam er, warum steck­te er Wälder, Con­tain­er und Gebäude in Brand? 

Mit 66-prozentiger Sicherheit

Zwei Tage nach diesem Feuer hat­te Krim­i­naloberkom­mis­sar Har­ry Jäkel vom Lan­deskrim­i­nalamt (LKA) Bran­den­burg die Ermit­tlungsak­ten zu Berken­brück aus­gew­ertet und ein Pro­fil des Täters erstellt. Der Brand­s­tifter sei, so hieß es darin, ein Mann im Alter von etwa 24 Jahren, der in Berken­brück wohne. Mit 66-prozentiger Sicher­heit han­dele es sich um einen Einzeltäter. Zugle­ich gehe man davon aus, dass der Feuer­leger Mit­glied der Frei­willi­gen Feuer­wehr sei und die Tat­en, bei denen er direkt im Ort zün­delte, unter Alko­hole­in­fluss began­gen habe. 

Erar­beit­et wur­den diese Aus­sagen mit Hil­fe des Forschung­spro­jek­tes “Täter­pro­fil von Brand­s­tiftern”, zu dessen Ini­tia­toren Krim­i­naloberkom­mis­sar Jäkel im Jahr 2000 gehörte und das das LKA gemein­sam mit Kol­le­gen der Fach­hochschule der Polizei des Lan­des führt. Es geht dabei um den Auf­bau ein­er bun­desweit bis­lang einzi­gar­ti­gen Brand­s­tifter-Daten­bank. Damit wollen sie die Methodik der oper­a­tiv­en Fal­l­analyse — des Pro­fil­ing — auch für die Brand­krim­i­nal­ität nutzbar machen. “Wir möcht­en den Ermit­tlern vor Ort Ermit­tlung­sh­in­weise liefern, mit denen sie sich ein Bild von ihrem Täter machen kön­nen”, sagt Jäkel. Vorge­hensweise, Motiv und Per­sön­lichkeit des Feuer­legers — all das soll durch den Ver­gle­ich mit ähn­lich gelagerten Fällen erstellt wer­den kön­nen. Im Herb­st 2004 will die zwölfköp­fige Forschungs­gruppe mit ihren Ergeb­nis­sen an die Öffentlichkeit gehen. Schon jet­zt ist das Inter­esse deutsch­landweit groß. So gibt es in Nieder­sach­sen seit Jahren eine Serie von mehr als 200 Brand­s­tiftun­gen, bei der die Fah­n­der nicht weit­erkom­men. Jet­zt sollen die Bran­den­burg­er Kol­le­gen helfen. 

Dat­en für das Landeskriminalamt

Bish­er hat das Forschung­steam 775 Brand­s­tiftun­gen, die seit 1992 im Land Bran­den­burg aufgek­lärt wur­den, in die Datei eingegeben. Aus Sach­sen-Anhalt, auch hier gibt es Inter­esse an der Datei, kamen 175 Fälle hinzu, Sach­sen schick­te sog­ar 300, Meck­len­burg-Vor­pom­mern will dem­nächst Dat­en an das LKA nach Eber­swalde weiterleiten. 

Zu jedem Fall, erk­lärt Jäkel, habe es einen umfan­gre­ichen Fragekom­plex gegeben. 214 Fra­gen mussten die Kol­le­gen beant­worten: Etwa zum Alter des Täters, zu sein­er beru­flichen und famil­iären Sit­u­a­tion, zum Tatort, zur Tatzeit, zum Vorge­hen beim Zün­deln. Selb­st die Schul­bil­dung ist gefragt und die Ent­fer­nung vom Wohn- zum Tatort. “Es gibt rund 700 Antwort­möglichkeit­en”, sagt der Krim­i­nal­ist. All das werde per Com­put­er erfasst. 

Es gab schon zuvor zahlre­iche krim­i­nol­o­gis­che Unter­suchun­gen zu Brand­s­tiftern. “Aber wir sind bish­er die Einzi­gen, die die Brand­s­tifter nicht alle über einen Kamm scheren, son­dern sie nach ihren Motiv­en ein­teilen und zugle­ich Per­sön­lichkeit sowie Tathand­lung in die Betra­ch­tung ein­beziehen”, sagt Jäkel. So gehe der Ver­sicherungs­be­trüger anders vor als ein Täter, der aus Rache einen Brand lege. 

Vier Täter­grup­pen unter­schei­det das Forschung­spro­jekt nach Motiv­en. Und jede dieser Grup­pen lege die Brände anders. Da ist zunächst der Täter, der sich durch die Brand­s­tiftung einen “kalkulierten Vorteil” ver­schaf­fen will. “Dazu gehören Ver­sicherungs­be­trüger, aber auch Leute, die mit dem Brand eine andere Straftat verdeck­en wollen.” Täter­gruppe zwei, das sind jene zumeist krankhaften Zündler, die sich an der Angst ander­er erfreuen. Dann fol­gen jene Täter, die poli­tisch motiviert han­deln und etwa Asyl­be­wer­ber­heime ansteck­en. Am größten jedoch ist die vierte Gruppe: Men­schen, die aus Gel­tungssucht, Verärgerung oder Rache Feuer leg­en. Beson­ders auf­fäl­lig sei bei dieser Täter­gruppe der hohe Anteil der Brand­s­tifter, die die Nähe zur Feuer­wehr suchen. “Oft­mals han­deln diese Täter, um bei den Löschar­beit­en Lob zu ern­ten, um zu zeigen, was sie kön­nen”, sagt der Kriminaloberkommissar. 

Täter war Feuerwehrmann

Der Serien­brand­s­tifter von Berken­brück wurde in der Nacht zum 9. August von der Polizei gefasst. Eine 64-jährige Frau war durch das Bellen ihres Hun­des geweckt wor­den. Als sie auf den Hof trat, sah sie, dass ihr Schup­pen bran­nte, dann erkan­nte sie einen flüch­t­en­den Mann. Später bekam das Forschung­steam von den zuständi­gen Ermit­tlern Infor­ma­tio­nen über den mut­maßlichen Täter. Damit wurde bestätigt, wie dicht Jäkel und seine Kol­le­gen mit ihrem Täter­pro­fil gele­gen hat­ten. Der tatverdächtige Sven B. wohnt in Berken­brück. Er ges­tand bei sein­er Vernehmung an die 30 Brand­s­tiftun­gen. Sven B. ist 27 Jahre alt. Er war zwei Jahre jünger, als er damit begann, Feuer zu leg­en. Der Mann war vor sechs Jahren Mit­glied der frei­willi­gen Feuer­wehr gewor­den und hat­te es dort zulet­zt zum Grup­pen­leit­er gebracht. 

Inforiot