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Drogenboss will sich zu Stimmzetteln äußern

(MAZ, 9.7.) BRANDENBURG/H. Die Ver­wirrung um die beim mut­maßlichen Boss eines Dro­gen­deal­er­rings in Brandenburg/Havel ent­deck­ten Blanko-Stim­mzettel für die
Ober­bürg­er­meis­ter­wahl im Novem­ber 2003 hält an. Eine Woche nach dem spek­takulären Fund teilte die Sprecherin der Staat­san­waltschaft Frank­furt (Oder), Kon­stanze Dali­cho, auf MAZ-Anfrage gestern mit, dass die etwa 2000 in einem Kar­ton auf­be­wahrten Stim­mzettel “keine Fälschun­gen” seien. Die
Zettel seien keine Kopi­en, son­dern vielmehr in ein­er Druck­erei hergestellt wor­den. Nach ein­er vor­läu­fi­gen Prü­fung war zuvor von Fälschun­gen die Rede gewesen. 

Die Ermit­tler hof­fen nun, dass der mut­maßliche Dro­gen­händler, ein 41-jähriger im Bau- und Rotlicht­gewerbe tätiger Geschäfts­mann aus Brandenburg/Havel, zur Aufk­lärung der undurch­sichti­gen Angele­gen­heit beiträgt. Der in Unter­suchung­shaft sitzende Mann habe über seinen Recht­san­walt mit­teilen lassen, dass er sich zu dem Ver­dacht der ver­sucht­en Wahlfälschung äußern werde. 

Dass die Stich­wahl in Brandenburg/Havel am 16. Novem­ber tat­säch­lich manip­uliert wurde, schließen Wahlex­perten indessen kat­e­gorisch aus. Die kon­trol­lierten Wahlabläufe ließen einen der­ar­ti­gen Ein­griff nicht zu.

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Aktionen gegen REWE in Frankfurt(Oder)

(Bir­git am 07.07. auf Indy­media) Aktio­nen gegen REWE-Fil­ialen in Frankfurt(Oder) wegen Abschiebun­gen durch ihre Tochter­fir­ma LTU. Aktio­nen gegen REWE-Fil­ialen in Frankfurt(Oder). Eine Tochter­fir­ma von REWE ist die LTU, welche immer wieder Massen­ab­schiebun­gen von Flüchtlin­gen durch­führt. Die LTU ver­di­ent sehr gut bei dieser men­schen­ver­ach­t­en­den Praxis. 

Bericht von www.internetwache.de

Unbekan­nte Täter zer­störten am 02.07.2004, gegen 03:00 Uhr an einem Super­markt in Frank­furt (Oder) 15 Fen­ster­scheiben. An ein­er Außen­wand des Mark­tes stellte die Polizei mehrere mit schwarz­er Lack­farbe aufge­tra­gene Schriftzüge fest. Nach Zeu­ge­naus­sagen flüchteten die Täter in Rich­tung Stadtzentrum. 

Kurz nach 04:00 Uhr stellte die Frank­furter Polizei fest, dass an einem weit­eren Markt der gle­ichen Verkaufs­kette eben­falls mehrere Fen­ster­scheiben zer­stört waren und die Außen­wand beschmiert war. 

Sofort ein­geleit­ete Fah­n­dungs­maß­nah­men der Polizei­wache Frank­furt (Oder) ver­liefen erfol­g­los. In bei­den Fällen wurde zur Ergrei­fung der Täter ein Fährten­hund eingesetzt. 

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»Wir haben dort nichts«

(Neues Deutsch­land, 7.7., Marc Fuer­ste­nau und Ralf Fis­ch­er) »In Jugoslaw­ien haben wir kein Haus mehr. Das ist ein fremdes Land für uns. Unser Haus wurde durch den Krieg zer­stört, und alles wurde uns weggenom­men«, berichtete
die Mut­ter von zehn Kindern. Ihrer Fam­i­lie dro­ht die Abschiebung. In der Kreis­stadt Belzig hat sich die Fam­i­lie Selimovic ein neues Leben aufge­baut. Die meis­ten Kinder wuch­sen in Deutsch­land auf, sprechen nur Romanes und Deutsch, ver­ste­hen kaum ein Wort Ser­bisch. Doch die Aus­län­der­be­hörde des Kreis­es Pots­dam-Mit­tel­mark kan­nte kein Par­don. Die Eltern sowie die drei jüng­sten Kinder Dra­gan (18), Dar­ka (15) und Sabi­na (13) wur­den von der Aus­län­der­be­hörde aufge­fordert, bis zum 4. Juli das Land zu ver­lassen oder abgeschoben zu wer­den. Die übri­gen Geschwis­ter haben eigene Ver­fahren, da sie volljährig sind. Doch auch deren Aufen­thalt­sende ist laut Aus­län­der­be­hörde nur eine Frage der Zeit. 

In Jugoslaw­ien hat­ten nach 1945 viele Sin­ti und Roma, die der Ver­nich­tung durch
deutsche Faschis­ten ent­gan­gen waren, ein neues Zuhause gefun­den. Als der Staat 1992
im Bürg­erkrieg ver­sank, kam es vor allem gegen Roma zu bru­tal­en Auss­chre­itun­gen. Die
Fam­i­lie Selimoviç flüchtete nach Belzig. Was sie jet­zt in Rest-Jugoslaw­ien erwartet,
wis­sen sie genau: »Die Roma sind dort sehr arm. Sie ziehen von Dorf zu Dorf und
leben in Zel­ten. Sie haben über­haupt keine Rechte. Sie wer­den von der Polizei
geschla­gen. Sie ernähren sich aus Müll­con­tain­ern, manche schlafen auch auf der
Straße.« Dra­gan, der Älteste, träumte immer von einem anderen Leben. Er wün­scht sich
Rechte wie alle anderen Men­schen: »Ich würde gerne arbeit­en. Ich wäre gerne
Mechaniker geworden.« 

Den Asy­lantrag der Fam­i­lie lehn­ten die Behör­den bere­its 1994 ab, noch während der
Bürg­erkrieg tobte. Zehn Jahre später, nach­dem das zuständi­ge Amt ihre
Aufen­thalts­genehmi­gung nicht mehr ver­längerte, mussten die Roma Deutschland
ver­lassen. Am ver­gan­genen Sam­stag, früh um 10 Uhr, war es soweit. Die Fam­i­lie reiste
mit einem Klein­trans­porter in Rich­tung Balkan, um der angekündigten Abschiebung
durch die Polizei einen Tag später zuvorzukom­men. Die Reise fällt ihnen sehr schwer,
und natür­lich sind sie trau­rig und bit­ter enttäuscht.
Hoff­nung für die Fam­i­lie ist eine kleine Gruppe aus Bran­den­burg. Der gemeinnützige
Vere­in Mul­ti­vi­sion e.V. will Paten­schaften für die Jugendlichen Sabi­na, Dar­ka und
Dra­gan Selimovic übernehmen. Das Ziel dieser Paten­schaft ist eine finanzielle
Unter­stützung, um Schulbe­suche, Spracher­werb und weit­ere Aus­bil­dung in
Rest-Jugoslaw­ien zu ermöglichen. Außer­dem nahm sich der Vere­in vor, den persönlichen
Kon­takt zur Fam­i­lie Selimovic über Briefe und Tele­fon aufrechtzuer­hal­ten, um über
ihre Lage Infor­ma­tio­nen zu erhal­ten. Darüber wird auf der Home­page www.multivision-ev.de ab Ende August berichtet. 

Spenden für Fam­i­lie Selimovic kön­nen auf
fol­gen­des Kon­to über­wiesen werden: 

Kon­to-Num­mer: 3651005738, BLZ:16050000, MBS Potsdam, 

Kon­toin­hab­er: Mul­ti­vi­sion e.V.

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In Aktion: Bündnis gegen Geschichtsrevisionismus

Das «Bünd­nis gegen Geschicht­sre­vi­sion­is­mus» hat für kom­menden Son­ntag um 15 Uhr eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to «A les­son in his­to­ry» — Eine Geschichtsstunde — angekündigt. 

Anlass für diesen Protest auf dem Sprem­berg­er Mark­t­platz ist für das Bündnis
das Tre­f­fen des ehe­ma­li­gen Bürg­er­meis­ters der Stadt und heutigen
Frak­tionsvor­sitzen­den der CDU im Kreistag Spree-Neiße, Egon Wochatz, mit
Vet­er­a­nen und Verehrern der Waf­fen-SS-Divi­sion «Frunds­berg» am 5. Juni in
Sprem­berg (die RUNDSCHAU berichtete). Nicht nur die aktuellen und
ver­gan­genen Geschehnisse um die Per­son Egon Wochatz sollen nach Auskun­ft der
Organ­isatoren an diesem Tag Aufmerk­samkeit find­en. Auch das alljährlich
stat­tfind­ende Heldenge­denken von Neon­azi­grup­pen zum Volk­strauertag sowie die
geplante Umbe­nen­nung des Antifaschis­tis­chen Denkmales in Sprem­berg würden
ein The­ma auf der Demon­stra­tion sein. Des Weit­eren solle ein Blick auf die
aktuellen Bestre­bun­gen recht­sex­tremer Grup­pierun­gen in Südbrandenburg
gewor­fen wer­den. Bünd­nis­sprech­er Stephan Nei­dert: «Die Per­son Egon Wochatz
ist nur der extrem­ste Aus­druck eines nation­alkon­ser­v­a­tiv­en Grund­kli­mas in
dieser Region. Dieses Kli­ma drückt sich nicht nur durch die Menge an
recht­sex­tremen Straftat­en aus. Anti­semi­tis­che und ras­sis­tis­che Vorurteile
sowie ein tief ver­wurzel­ter Nation­al­is­mus und eine damit einhergehende
Geschicht­sumdeu­tung lassen sich an vie­len Ereignis­sen der Ver­gan­gen­heit und
Gegen­wart dieser Region the­ma­tisieren.» Im «Bünd­nis gegen
Geschicht­sre­vi­sion­is­mus» sind ver­schiedene soziale, poli­tis­che und
kul­turelle Ini­tia­tiv­en und Vere­ine aus Bran­den­burg aktiv.

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A Lesson in History

Demo

Son­ntag, 11. Juli

15 Uhr

Mark­t­platz in Spremberg

Zugegeben, es gibt in den meis­ten ost­deutschen Kle­in­städten genü­gen Gründe und Anlässe für eine Demon­stra­tion. Sprem­berg in Bran­den­burg ist nur eine von ihnen. Und doch gibt es derzeit­ig einen beson­deren Grund der Stadt einen son­ntäglichen Besuch abzustatten. 

Alljährlich find­et im Juni ein Tre­f­fen der alten Kam­er­aden der SS-Divi­sion “Frunds­berg” statt. Sie nutzen das Woch­enende um gemein­sam mit jun­gen Neon­azis aus ganz Deutsch­land die Schau­plätze des 2. Weltkrieges in Süd­bran­den­burg zu besuchen, ihrer “toten Kam­er­aden” zu gedenken und Erleb­nisse auszutauschen. 

Am sog. “Volk­strauertag” nehmen jährlich alte und junge Nazis an Lan­des­feier der Stadt teil und leg­en ihre Kränze nieder. Manch­es Jahr fand sich ein Teilnehmender,
den dieser offen­sichtliche Auf­marsch störte, manch anderes Jahr kon­nte er kom­men­tar­los stat­tfind­en. Unter­bun­den wurde er nie. 

Über Anlässe, an denen sich die Bevölkerung für “Heimat­feste” auf den Straßen und Plätzen trifft, wis­sen nicht-rechte Jugendliche und Migran­tInnen vor allem von
Pöbelein, Belei­di­gun­gen und Angrif­f­en zu berichten. 

Die Gedenkstätte für die Opfer des Faschis­mus, welche auf dem Geor­gen­berg ste­ht, soll, da sie aus denkmalschutz-tech­nis­chen Grün­den nicht zu ent­fer­nen ist, die Namen von “11 Opfern” des Stal­in­is­mus aufnehmen. Die einzel­nen Biogra­phien wur­den nicht öffentlich gemacht, manch einem Stadtverord­neten beschlich immer­hin der Ver­dacht, es
kön­nte sich auch um Men­schen mit ein­er ein­deuti­gen NS-Biogra­phie han­deln. Eine offizielle Stel­lung­nahme oder Entschei­dung ste­ht bis heute aus. 

1998 wollte der dama­lige Bürg­er­meis­ter Egon Wochatz auf dem Geor­gen­berg einen Gedenkstein mit dem SS-Mot­to “Unsere Ehre heißt Treue” auf­stellen lassen. Unter­stützer fand die Ini­tia­tive viele, unter­bun­den kon­nte sie nur wer­den, weil es
let­ztlich doch noch zuviel Protest und Aufmerk­samkeit gab. Wer den bere­its ange­fer­tigten Stein am Ende mit nach Hause nahm, ist nicht überliefert. 

All dies und noch einiges mehr ist seit Jahren bekan­nt. Und auch der Name des Frak­tionsvor­sitzen­den der CDU und ehe­ma­li­gen Bürg­er­meis­ters Egon Wochatz kann immer wieder in diesen Zusam­men­hän­gen gele­sen wer­den. Denn auch aus sein­er Geis­te­shal­tung machte er noch nie ein Geheim­nis. Eins der promi­nen­testen Beispiele waren seine Äußerun­gen zum Tod des algerischen Asyl­be­wer­bers Farid Guen­doul in Guben. Die
Ver­ant­wor­tung für die tödliche Het­z­jagd beant­wortete er mit der Frage “Was hat­te der auch nachts auf der Straße zu suchen?” und weit­er “Die bran­den­bur­gis­che Heimordnung
für Über­gangswohn­heime, die unter anderem (…) eine Nachtruhe von 22 — 6 Uhr vor­sieht, ist durchzusetzen.” 

Und weil es dieses Jahr ein­mal aufge­fall­en war, dass Egon Wochatz regelmäßig an den Tre­f­fen der SS-Vet­er­a­nen teil­nimmt, gab es so etwas wie eine “Empörung”. Und die war
kurz, blieb bish­er ohne Kon­se­quenz und für so manche Sprem­berg­erIn noch dazu unverständlich. 

Und so wollen wir die Ein­schätzung der Lausitzer Rund­schau vom 05.07.04, dass sich “die Empörung über die Kon­tak­te des Sprem­berg­er Alt­bürg­er­meis­ters Egon Wochatz (CDU) zu Vet­er­a­nen der Waf­fen-SS” gelegt hat, nicht ein­fach teilen und rufen auf, gemein­sam mit uns am 11.o7.2oo4 um 15 Uhr in Sprem­berg (Tre­ff­punkt: Mark­t­platz) “a les­son in his­to­ry” zu erteilen. 

Bünd­nis gegen Geschichts-Revisionismus

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Alles für alle!

Am 10.7. wird es von 15 bis 22 Uhr eine große Din­nertafel am Bran­den­burg­er Tor in Pots­dam geben und Du bist dazu eingeladen!

Warum?

In Pots­dam müssen dem­nächst alle Asyl­suchen­den in einem Flüchtlingsheim
außer­halb der Stadt neben der Kläran­lage wohnen. Wir wollen mit diesem Essen
fordern, dass alle Men­schen dieser Stadt die gle­ichen Rechte zugesprochen
kriegen müssen. Freie Wohnort­wahl, gle­ich­er Zugang zur alltäglichen
Infra­struk­tur, wie Läden, Behör­den, Freizeit und Arbeit. Des halb sind an
diesem Tag alle Men­schen der Stadt und ins­beson­dere die Flüchtlinge eingeladen,
um es sich mit­ten in der Stadt gut gehen zu lassen. 

Was Du damit zu tun hast?

Du bist natür­lich auch ein­ge­laden, an der Tafel Platz zu nehmen. Am besten ist,
Du bringst selb­st etwas zu essen mit für das große Büf­fet. Oder Dir fällt ein
klein­er Beitrag ein, um die Leute an der Tafel zu unter­hal­ten. Ob nun Musik,
The­ater, Jonglage oder was auch immer. 

Wer ver­anstal­tet das ganze?

Die Ini­tia­tive für Begeg­nung, eine Gruppe ver­schieden­ster Einzelper­so­n­en und
Grup­pen. Seit Jahren ver­suchen wir mit Flüchtlin­gen zusam­men die soziale und
poli­tis­che Iso­la­tion von Flüchtlin­gen in Pots­dam aufzubrechen. 

Kon­takt

Am besten erre­ichst Du uns per Mail: ifbpotsdam@yahoo.com. Auf unser­er Homepage
www.ifbpotsdam.de erfährst Du mehr über uns und die Aktion. 

Wir hof­fen, dass Du am 10.7. vor­beis­chaust. Und was zu essen nicht vergessen. Alles für alle ? mit­ten­drin statt nur dabei.

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Rechte randalierten

(LR, 6.7., Polizeibericht) Eine Gruppe von 10 bis 15 Jugendlichen ran­dalierte gegen 17 uhr auf dem
Bahn­hofsvor­platz in Lübbe­nau. Es wur­den rechte Parolen gerufen, Reisende angepö­belt und der Dön­er Imbiss beschädigt. Wegen Kör­per­ver­let­zung nahm die Polizei eine Anzeige gegen unbekan­nt auf.

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Alltagsrassismus thematisiert

Am 29. und 30. August 2003 fand in Lübben erst­ma­lig das Gren­zen­los-Fes­ti­val statt. Die Organ­isatoren — etwa 20 Jugendliche, eine Lübben­er Street­work­erin und
das in Lübben ansäs­sige Forum gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und
Frem­den­feindlichkeit — woll­ten «auf das oft­mals ver­harm­loste oder sogar
ver­leugnete The­ma des Recht­sex­trem­is­mus in der Stadt aufmerk­sam machen» ,
erin­nern sie in ein­er Pressemitteilung. 

Das Fes­ti­val sei mit rund 600 Besuch­ern ein voller Erfolg gewor­den. Davon
ange­s­pornt plane man bere­its seit Jahre­san­fang ein zweites
Gren­zen­los-Fes­ti­val: Der Ter­min ist der 3. und 4. September,
Ver­anstal­tung­sort der Sport­platz in der Berlin­er Chaussee. Am Freitagabend
sollen mehrere Bands, darunter Kilo­herz und Garp, das Fes­ti­val eröffnen. 

Der the­ma­tis­che Schw­er­punkt liege auf dem All­t­agsras­sis­mus. «Gren­zen­los geht
in diesem Jahr der Frage nach, wie man Vorurteile im Umgang mit anderen, die
meist auf Unwis­sen basieren, abbauen kann. Der Fes­ti­valbe­such­er soll dazu
angeregt wer­den, sich mit eige­nen Denk- und Hand­lungsmustern kritisch
auseinan­der zu set­zen» , heißt es in der Pressemitteilung. 

So wird es ab Sam­stag­mit­tag eine Diskus­sion­srunde und Work­shops zum Thema,
eine Diashow, in der ver­schiedene Län­der vorgestellt wer­den, und ein
Kinder­pro­gramm, geben. Mit dabei wird auch wieder das Pro­jekt Cul­ture on the
Road aus Berlin sein, das über ver­schiedene Jugend­sub­kul­turen informiert. 

Der Sam­stag klinge mit Bands wie Beat Olympic und Teheran Taxi aus. Weitere
Infos: www.grenzenlos-festival.de.

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Gentechnikaktionstag in Strausberg

Mit Flugzetteln bewaffnet, macht­en wir uns auf zu sämtlichen Einkaufs­fil­ialen in Straus­berg. Wir macht­en mit einem kurzen und präg­nan­ten The­ater­stück darauf aufmerk­sam, dass seit dem 18. April alle gen­tech­nisch verän­derten Lebens­mit­tel EU-weit gekennze­ich­net wer­den müssen. 

Wir gin­gen erst völ­lig unauf­fäl­lig in die Fil­ialen rein und an einem bes­timmten, gut über­sichtlichen Punkt wurde dann die Per­for­mance durchge­zo­gen. Am Ende der Per­for­mance fie­len alle (aus wahrschein­lich Gen­food­kon­sum her­rüren­den Grün­den) zu Boden. Eine Per­son, die erst laut „Wider­stand“ rief, blieb ste­hen und verkün­dete, dass es neue Kennze­ich­nungsrichtlin­ien gibt. Danach wur­den die Flug­blät­ter mit dem Einkaufrat­ge­ber von Green­peace verteilt. Der Einkauf­s­rat­ge­ber kosten­los bei (http://www.greenpeace.org) zu bestellen weißt auf Pro­duk­te mit Gen­ma­nip­ulierten Inhaltsstof­fen hin.
Auf dem von uns verteil­ten Flug­blät­tern wur­den die Bürg­erIn­nen auf fol­gende Fol­gen bzw. Prob­leme hingewiesen: 

1. auf das Gesund­heitrisiko für Men­sch und Tier durch den Kon­sum von Gen­food, das nahezu uner­forscht und daher nicht abschätzbar ist 

2. auf die steigende Abhängigkeit der Bauern/Bäuerinnen von Konz­er­nen durch teures, patent­geschütztes Saatgut 

3. auf eine erhe­bliche Gefahr für die Umwelt durch die Freiset­zung gen­ma­nip­uliert­er Pflanzen, denn Pollen fliegen bis zu 25 km weit und kreuzen sich beliebig mit anderen Organismen 

Zu dem wiesen wir darauf hin, dass Eine-Welt- und Biolä­den Alter­na­tiv­en zu Gen­food-Erzeug­nis­sen bieten. 

Wir alle haben die Macht gen­ma­nip­ulierte Waren zu boykottieren!!!
Nutzen wir das Recht als Ver­braucherIn­nen diese Pro­duk­te aus den Regalen zu verbannen!!! 

Witere Informationen: 

http://www.genofood.de.vu
http://www.greenpeace.org (Einkauf­s­rat­ge­ber)
http://www.foel.de (Bio-Einkauf­s­rat­ge­ber)

oder unter: 

Förderge­mein­schaft Ökol­o­gis­ch­er Land­bau Berlin- Bran­den­burg e.V.
Runges­traße 19
10179 Berlin
Tel.: 030 — 24 72 90 22

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«Heimatgeschichte» am rechten Rand

Der Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge in Sprem­berg und ein dubios­es Kriegs-Buch

(LR) Die Empörung über die Kon­tak­te des Sprem­berg­er Alt­bürg­er­meis­ters Egon
Wochatz (CDU) zu Vet­er­a­nen der Waf­fen-SS, die bei Sprem­berg gekämpft haben,
hat sich gelegt. Wochatz hat­te den Kon­takt mit sein­er Arbeit im Volksbund
Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge begrün­det. Im Sprem­berg­er Ver­band der
Kriegs­gräber­für­sorge ist auch Chris­t­ian Lucia aktiv. Er hat ein Buch über
die Kämpfe im April 1945 bei Kausche her­aus­ge­bracht, das Wass­er auf die
Mühlen von Recht­sradikalen ist. 

Chris­t­ian Lucia hat ein Ehre­namt und ein Hob­by. Der 34-Jährige aus dem
Spree-Neiße-Kreis ist im Sprem­berg­er Stadtver­band des Volks­bun­des Deutsche
Kriegs­gräber­für­sorge und als ehre­namtlich­er Umbet­ter aktiv. Für diese Arbeit
wurde er bere­its aus­geze­ich­net. In sein­er Freizeit beschäftigt er sich seit
Jahren mit der let­zten großen Schlacht des zweit­en Weltkrieges in der
Region. Zunächst in Sprem­berg, dann in der Nähe von Kausche standen damals
Infantrieein­heit­en zusam­men mit der Waf­fen-SS-Divi­sion Frunds­berg und der
«Führer-Begleit-Divi­sion» in erbit­terten Kämpfen der Roten Armee gegenüber.
Darüber hat Lucia ein Buch her­aus­ge­bracht. Das beein­druckt durch exakte
Schilderung der mil­itärischen Ereignisse und entset­zt durch eine das
Naziregime erschreck­end ver­harm­losende, ein­seit­ige Geschichtsdarstellung. 

Auf fast 170 Seit­en kom­men in dem Buch «Von Kausche bis Ressen» umfangreich
ehe­ma­lige Ange­hörige der Waf­fen-SS-Ver­bände, die in der Lausitz eingesetzt
waren, mit ihren Schilderun­gen unkom­men­tiert zu Wort. Der aussichtslose
Kampf, der Tausende das Leben kostete, wird als helden­haftes Opfer
geschildert, um die Zivil­bevölkerung möglichst lange vor den anrückenden
rus­sis­chen Trup­pen zu schützen. Von der Roten Armee ist nur in
Anführungsze­ichen als Befreiern die Rede, rus­sis­che Gräueltat­en an
Zivilis­ten wer­den aus­führlich geschildert. 

Zweifel­hafte Quelle

Als häu­fige Quelle dient dabei «Die Helle­barde» , ein nur für Insider
zugänglich­es Blatt der «Kam­er­ad­schaftsvere­ini­gung Such­di­enst Frundsberg» ,
einem Vet­er­a­nenkreis ehe­ma­liger Waf­fen-SS-Mit­glieder. In einem Zitat daraus
wer­den beispiel­sweise rus­sis­che Sol­dat­en als «Iwan» und als «bre­it­grin­sende,
schlitzäugige Bolschewis­ten» beschrieben. 

Im Anhang find­en sich Kurzbi­ografien der an den Kämpfen beteiligten
Gen­eräle, darunter Otto-Ernst Remer, Kom­man­deur der
«Führer-Begleit-Divi­sion» und nach 1945 bis 1997 ein­er der führen­den Köpfe
der recht­sex­trem­istis­chen Szene in Deutsch­land. Die Biografie endet jedoch,
wie in einem ähn­lichen Buch des Sprem­berg­er CDU-Land­tagskan­di­dat­en Andreas
Kot­twitz (die RUNDSCHAU berichtete), im Mai 1945. Während bei Kottwitz
ein­fach ver­schwiegen wurde, dass Remer auch an der Nieder­schla­gung des
Offizier­sauf­s­tandes vom 20. Juli 1944 beteiligt war, wird das bei Christian
Lucia aus­drück­lich erwäh­nt. Der Auf­s­tand der Män­ner um Stauf­fen­berg wird
dabei jedoch als das beze­ich­net, was er in den Augen viel­er Ewiggestriger
heute noch ist, als «Putsch» .

In Neu­peter­shain-Nord, wo sich Lucia um den Sol­daten­fried­hof küm­mert, hatte
sein Buch scharfe Kri­tik her­vorgerufen. Udo Kit­tan, ein Neu­peter­shain­er, der
Lucia Fotos zur Ver­fü­gung stellte, war davon entset­zt. Er warf dem Autor
vor, die Ereignisse völ­lig ein­seit­ig dargestellt zu haben. Lucias
Darstel­lung zeige «helden­mütig deutsche Sol­dat­en, die gegen erbarmungslose
und blutrün­stige Russen kämpfen» , so Kit­tan. Von den Halb­wahrheit­en des
Buch­es und dem Geist, der aus den Zeilen spreche, füh­le er sich abgestoßen.
«Hier liegen Schuldige und Unschuldige nebeneinan­der» , sagt Udo Kit­tan über
die Sol­daten­gräber auf dem Neu­peter­shain­er Fried­hof: «Gedenken ja, aber zu
ehren gibt es hier nichts.» 

Chris­t­ian Lucia sieht das ganz anders. Die Waf­fen-SS, die in den Nürnberger
Kriegsver­brecher­prozessen zur ver­brecherischen Organ­i­sa­tion erk­lärt wurde,
ist für ihn auch heute noch «eine kämpfende Truppe wie jede andere auch» .
Er vertei­digt sein Buch, an dem er mehrere Jahre gear­beit­et hat: «Das ist
nichts als die Wahrheit.» Die Anre­gung dazu habe er von einem Bekannten
bekom­men, den er bei Umbet­tun­gen Gefal­l­en­er der Kämpfe bei Sprem­berg und
Kausche ken­nen­gel­ernt habe. Den Namen will er nicht nen­nen: «Die Leute
wollen ihre Ruhe haben.» Die Her­stel­lungskosten der 1000 Exem­plare habe er
selb­st aufge­bracht, ver­sichert er, die Hälfte der Büch­er deutschlandweit
verkauft, die andere Hälfte ver­schenkt. Lucia beschreibt den Sinn und Zweck
sein­er Veröf­fentlichung als «Ver­such ein­er Aufklärung» . 

Dass von ihm zu den Ursachen des Zweit­en Weltkrieges und zu den Verbrechen
der Deutschen in den über­fal­l­enen Län­dern kein Wort gesagt wird, dass er
nicht auf die Rolle Remers als unbelehrbar­er Neon­azi nach 1945 eingeht,
vertei­digt der 34-jährige Lausitzer mit einem schlicht­en Argu­ment: «Das war
nicht mein The­ma, ich wollte nur die Ereignisse hier in der Gegend
schildern» . Sein Buch sei «Heimat­geschichte» , mehr nicht. 

In der DDR sei immer nur die rus­sis­che Seite beleuchtet wor­den, jet­zt habe
er das Blatt gewen­det. So ein­fach ist das für Lucia. Doku­men­tarfilme über
die Naz­izeit, wie sie das ZDF-Team um Gui­do Knop pro­duzierte, lehnt er ab:
«Da wer­den die Sachen immer so gedreht, dass die deutschen Sol­dat­en schuldig
sind.» Dann fügt er hinzu, Befehle seien nun mal dazu da, aus­ge­führt zu
wer­den. Mit Recht­sradikalen habe er nichts zu tun, er sei auch nicht
«poli­tisch» .

Im Spree-Neiße-Kreisver­band des Volks­bun­des Deutsche Kriegsgräberfürsorge
will man sich nun auf Grund der RUND­SCHAU-Nach­frage das Buch von Christian
Lucia, das bere­its im Jahr 2000 erschienen ist, genauer anschauen. Auf der
näch­sten Vor­standssitzung, die allerd­ings erst im Okto­ber stat­tfind­et, werde
man sich mit Lucia, der auch im Vor­stand sitzt, darüber unter­hal­ten, kündigt
Kreis­geschäfts­führer Bernd Hahn an. Mit recht­sradikalem Gedankengut oder
«Heldenge­denken» wolle man nichts zu tun haben, so Hahn. Die Gefahr einer
recht­en Unter­wan­derung des Volks­bun­des sei vorhan­den, sagt er: «Die Leute
kom­men ja sich­er aus sehr unter­schiedlichen Motiv­en zu uns.» 

Der Kreisver­band hat ins­ge­samt etwa 250 Mit­glieder, ein Drit­tel davon in
Sprem­berg, wo Egon Wochatz langjähriger Bürg­er­meis­ter war und bis heute
neben Chris­t­ian Lucia aktives Volks­bund­mit­glied ist. Die Sprem­berg­er haben
deshalb sog­ar den einzi­gen eige­nen Stadtver­band des Volks­bun­des in der
Region. Nach RUND­SCHAU-Infor­ma­tion hat Lucia sein Buch auch unter
Volks­bund­mit­gliedern verteilt. Neben Wochatz soll auch die Spremberger
Geschäfts­führerin des Volks­bun­des, Ruth Bar­nasch, ein Exem­plar bekommen
haben. Wochatz ist zurzeit im Urlaub und deshalb für eine Ein­schätzung des
Textes nicht zu erre­ichen. Ruth Bar­nasch been­det eine tele­fonis­che Nachfrage
zu dem Buch, indem sie den Hör­er auflegt. 

Neuau­flage in Planung

Chris­t­ian Lucia will in Kürze eine zweite, über­ar­beit­ete Auflage seines
Buch­es «Von Kausche bis Ressen» her­aus­brin­gen. Wesentliche Änderun­gen seien
nicht vorge­se­hen. Die gute Nach­frage nach den ersten 1000 Exem­plaren habe
ihn dazu ermutigt. Dies­mal will er den Ver­trieb jedoch nicht selb­st in die
Hand nehmen: «Ich suche noch einen Verlag.» 

Dass es für so ein Buch Absatz gibt, ist für Ulrich Freese, Spremberger
Land­tagsab­ge­ord­neter der SPD, erschreck­end. «Es gibt hier offen­bar eine
ganze
Rei­he von Leuten, die ver­suchen, das Gedenken an die Waf­fen-SS und
ihre “Helden­tat­en” hochzuhal­ten, statt über die Schand­tat­en zu berichten,
die in den let­zten Kriegsta­gen noch geschehen sind» , sagt Freese. Soldaten
und Volkssturm­leute seien in Sprem­berg vielfach zum sinnlosen Kämpfen
gezwun­gen wor­den, indem man ihnen die Hand­granate in die Hand drück­te. Viele
davon seien ums Leben gekom­men. «Das sind die Geschicht­en, die man
auf­schreiben sollte» , so Freese. Damit ger­ade Jugendlichen in der Region
nicht ein völ­lig gek­lit­tertes Geschichts­bild ver­mit­telt wird, sei es höchste
Zeit, dass dazu parteiüber­greifend mal ein klares Wort gesagt wird. 

Stich­wort Volks­bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

(LR) Der Volks­bund ist ein 1919 gegrün­de­ter Vere­in, der Kriegs­gräber im In- und
Aus­land erhält. Er ver­an­lasst die Umbet­tung von Krieg­sopfern, die gefunden
wer­den. Er arbeit­et im Auf­trag der Bun­desregierung und betreut etwa zwei
Mil­lio­nen Kriegs­gräber auf mehr als 842 Friedhöfen. 

Der Volks­bund ver­anstal­tet Jugend­camps und unter­hält auch
Jugend­begeg­nungsstät­ten im Aus­land. Sein Mot­to ist «Ver­söh­nung über den
Gräbern — Arbeit für den Frieden» . 

Vom Volks­bund betreute Fried­höfe, auf denen auch Ange­hörige der Waffen-SS
bestat­tet sind, wer­den immer wieder zu Auf­marsch­plätzen von Rechtsradikalen
und Ort ihres «Heldenge­denkens» . Ein bekan­ntes Beispiel dafür ist der
Sol­daten­fried­hof in Halbe nördlich von Lübben, wo jahre­lang mit einem
Großaufge­bot an Polizei recht­sradikale Demon­stra­tio­nen zum Volkstrauertag
ver­hin­dert wurden.

Inforiot